Achtung ! Fundgrube Zensurpost

Hallo Tigo,
Deine Karte ist auch gut erhalten und damit ist sie es wert aufgehoben
zu werden.
Aus Settignano in der Toscana wurde sie am 17. 2. 43 nach Ravens-
burg geschickt. Aufgrund des Leitweges mußte sie durch die ABP Mün-
chen geprüft werden. Der Prüfstempel befindet sich unterhalb der 10c
Marken. Folgende Prüferstempel entstammen alle der ABP München:
1. 7
2. 20
3. 22
4. 3121
5. P
6. Q
Dagegen ist kein handschriftlicher Vermerk zu erkennen. Werten kann
man die Karte mit 3,- bis 5,- €

Grüße
m.w.myname

Hallo,
die Devisennachschau ist, wie der Name schon sagt, eine Postnachschau und
keine Postzensur. Der Text des Briefes oder der Paketbeilege wurde nicht gelesen. Die Devisennachschau im Deutschen Reich von 1933 - 1939 passierte
aus rein wirtschaftlichen Gründen. Man wollte dadurch vermeiden, das devisen-
rechtliche Mittel wie Geld, Aktien oder auch gültige Postwertzeichen außer
Landes gebracht wurden. Die Prüfung wurde i.a. von einem Zollbeamten
durchgeführt, dem ein Post- oder Bahnbeamter zur Seite stand.
Die Postämter, die eine Devisennachschau vornahmen, wurden Sammelstellen
genannt. Von ihnen gab es etwa 100 in Deutschland von Berlin über Karls-
ruhe bis Waldshut. Bahnpostämter gehörten auch dazu. Mehr darüber würde jetzt zu weit führen.
Wer mehr darüber lesen will, kann in dem Werk
"Devisenkontrolle im Auslandsbrief- und Paketverkehr im Deutschen Reich
1933 bis 1939" von Karl-Heinz Riemer nachschauen

m.w.myname

Hallo Nils,
laß man, Du bist auch mit der Devisennachschau an der (fast) richtigen
Stelle. Denn ich denke mal, daß so mancher neugierige Zollbeamte den
Text des beigefügten Briefes oder der Karte gelesen hat. Kein Mensch
ist vollkommen. Natürlich wird der Zollbeamte keinen Stempel aufge-
drückt haben, wie etwa "gelesen" oder ähnliches.
Also, wenn Du wieder mal was in dieser Richtung hast, würde ich es unter diesem Thema "Achtung ! Fundgrube...." veröffentlichen -also
hier. Das empfehle ich auch weiteren Schreibern

Grüße Michael

Hallo Nils,
ein schöner Brief, der im Postverkehr von Norwegen nach Dänemark und
umgekehrt zu dieser Zeit (1941, beide Länder waren besetzt) häufiger
vorkommt. Der Brief lief ungeprüft durch beide Prüfstellen (in Oslo und in Kopenhagen - Kennbuchstabe o und k) gelaufen.
Der Brief ist mit ca. 15 bis 25 € zu bewerten, je nach Auktionsteilneh-
mern

Grüße Michael

Hallo
Jorgen,
Dein Brief ist sehr schön. Eine Doppelzensur Norwegen/Dänemark mit
der seltenen Zensur T1 der Auslandsbriefprüfstelle Trondheim. Dieser
Brief wertet natürlich schon deutlich um die 100 bis 130 €. Je nach
Nachfrage und Interesse bei einer Auktion

herzlichen Glückwunsch

Michael

Hallo Freunde,
es muß nicht immer teuer sein was interessant ist. Die folgende Karte
hab ich richtig "lieb gewonnen". Allein die portogerechte Freimachung
war den Preis von 6 € schon wert.
Aber nun zum Text:
Der liebe Herr Pastor Spieker hat dem Bruder Hajetsch in der Slowakei
(Ausland) aus dem Urlaub an der Nordsee eine Grußkarte geschrieben.
Diese wurde aber nicht abgeschickt.
Was der Herr Pastor nicht wußte - jedwede Bildpostkarten waren im
Krieg (29. 7. 1940) zur Verschickung in das nichtfeindliche Ausland
nicht zugelassen. Dies wußte aber Frau Renate Spieker (Vielleicht war
sie seine Schwester). Sie nahm die Bildpostkarte und schrieb den Gruß
noch einmal auf eine normale, neutrale Karte (diese Karte) und schickte
sie dann an Bruder Hajtsch, die ihn dann wohl auch erreichte. Ich finde,
das war eine gute Tat - vielen Dank Renate Spieker.
Zensurmerkmale:
Geprüft bei der ABP Wien, roter Maschinenprüfstempel links. Prüfer-
stempel ( 998, 1006 und 6672) rechts unten sowie mehrere hand-
schriftliche Vermerke

m.w.myname

Hallo,
die folgenden beiden Postkarten stammen aus dem Archiv eines Buchladens
in Bad Kreuznach. Sie wurden 1942 und 1943 vom Reichsluftfahrtministerium
(RLM) geprüft und teilweise bzw komplett freigegeben. In der freigegebenen
Form durften sie dann im Inland verwendet werden. Für das nichtfeindliche
Ausland waren Bildpostkarten verboten.
Die erste Karte konnte der Händler dann natürlich wegschmeißen, weil dort
eine wichtige Brücke dargestellt wurde. Warum die zweite Karte mit einer
Darstellung der Bad Kreuznacher Brückenhäuser komplett freigegeben wurde,
ist mir nicht klar, da ist doch auch eine Brücke zu sehen.
Die Bemerkungen des RLM Metz sind auf den Rückseiten (unten) der Archiv-
karten zu sehen.
Solche Zeitbelege gehören auch zu meiner Sammlung Zensurpost DR 1933-45

m.w.myname

Hallo BerndHl,
Deine beiden ersten Briefe sind Nachkriegsbelege. Sie sind schön und werten
im Tausch so um die 3 € - 5 €. Es kommt immer auf das Interesse an.
Dein dritter Brief hat zusätzlich noch das Sammelthema "Durch Deutsche
Dienstpost Ukraine". Ich ordne im mal einen Tauschwert um die 7 € zu. Das Loch stört etwas aber das gehört auch zur Zeitgeschichte

m.w.myname