Hallo bayern klassisch
Glückwünsche, schöner Brief.
Dienst Chargebrief ohne RS Franchise.
Der Münchenstempel aber ist langweilig
(Ironie)
Viele Grüsse
Nils
Hallo bayern klassisch
Glückwünsche, schöner Brief.
Dienst Chargebrief ohne RS Franchise.
Der Münchenstempel aber ist langweilig
(Ironie)
Viele Grüsse
Nils
Hallo Nils,
oder war es eine Portofreiheit, zusätzlich gewürzt durch eine Retour-Recepisse (weswegen der Brief auch Chargé verschickt wurde)?
Gespannte Grüße vom
Erdinger
Liebes norwegisch - bayerisches Rateteam,
ihr habe natürlich schnell herausgefunden, was die Spezialiäten dieses Briefes sind. Chapeau!
Der Absender war der "Unterstützungs Verein für das Amts- und Kanzleipersonal".
Aber es ist schon ein Witz, dass dieser Verein von 100%igen Kanzleibeamten einen Brief mit einer solch ungenügenden Adresse ablässt, wie man sie sonst kaum einmal sieht, vor allem nicht bei einem Chargébrief.
Keine Franchise - warum nicht?
Keine Expeditionsnummer - warum nicht?
Die einzige Lösung ist die, dass dieser Verein offensichtlich die völlige Portofreiheit besessen hatte. Auch fehlt der Vermerk "recommandirt".
In Fr. Wachters Zusammstellung der Bestimmungen über die Postportofreiheit in Bayern von 1859 findet sich aber gar nichts über diesen Verein. Oder doch nur falsch behandelt?
Musste man 6 Kr. für die Einschreibung und 6 Kr. für die Retourrecepisse überhaupt bezahlen?
Jedenfalls kommt zu all dem Chaos noch der seltene (warum eigentlich?) Münchner Zweikreiser, der hier für das Jahr 1857 eine gute Figur macht.
Liebe Grüsse von bayern klassisch
Hallo Erdinger und bayern klassisch
An eine Portofreiheit habe ich auch gedacht. War aber sicher dass es so nicht war weil es auch nicht "Franko 0" geschrieben ist. Dann war es in meinem Kopf eher wahrscheinlich dass ein RS vergessen war. So muss es selbstverständlich nicht sein.
Auf jeden Fall sehe ich kein Spur von einer abgefallene Marke.
Ich schliesse mich gern die Lösung von bk an
Viele Grüsse
Nils
Hallo Bayernfreunde,
ich möchte einen kleinen Portobrief zeigen, der im Juli 1857 in der Pfalz als Retourbrief unterwegs war:
Er lief am 24.7. an den Schulverweser Lamb zuerst von Alsenz nach Kleinhundenbach in der Nähe von Homburg (AK-Stempel Homburg 25.7.). Absender war nach dem Inhalt das Bürgermeisteramt Alsenz; gesiegelt war der Brief jedoch von der bei Alsenz liegenden Landgemeinde Mannweiler.
In Kleinhundenbach notierte man auf der Vorderseite "Dermalen in Mannweiler Land Commissariat Kirchheimbolanden".
Also gings wieder zurück nach Alsenz (AK-Stempel 29.7.). Von dort wurde er dann wohl an den Schulverweser in Mannweiler gebracht.
Vorderseitig sind 6 Kreuzer Porto notiert, die der Empfänger zu zahlen hatte.
Mit den 3 Ziffern auf der Siegelseite kann ich nichts anfangen. Sie haben wohl auch keinen postalischen Ursprung?
Viele Grüße
bayern-kreuzer
Hallo Bayern-Kreuzer,
wenn du der Ansicht bist, dass die 3 Ziffern auf der Siegelseite keine postalischen Bezug haben, bekomme ich dann diesen Brief?
Sie haben einen postalischen Bezug - der Grund ist einfach.
6 Kr. waren das Porto für einfache, unfrankierte Briefe innerhalb der Pfalz ohne Kilometerbeschränkung ( ) und 2 Kr. war die Gebühr des Kantonsboten, der für seine Leistung ja auch entlohnt werden wollte.
Daher kostete der Brief den Empfänger bei der Zustellung 8 Kr., die siegelseitig notiert wurden.
In der Pfalz wurde der Landpostbotendienst schon zum 1.10.1858 eingeführt, so dass es danach keine solchen Kantonsbotengebühren mehr geben konnte.
Wolltest du den Brief loswerden?
Liebe Grüsse von bayern klassisch
Lieber bayern-klassisch,
da hab ich mich ja mal wieder richtig blamiert.
Gut, dass wir einen bayern-klassisch im Forum haben, der die solche Dinge dann wieder geraderückt.
Vielen Dank. (Aber einen Pfalzbrief mit Kantonsboten-Gebühr hatte ich bisher noch nicht in meiner bescheidenen Sammlung.)
Viele Grüße
bayern-kreuzer
Hallo Bayern-Kreuzer
Ein sehr schöner Brief, danke fürs Zeigen
Passt ja in jeder Sammlung (dh mein :))
Ich habe eine Frage zu diesem Brief. Der Bote hat hier 2 Kreuzer bekommen. Warum hat er es nicht zwei Mal bekommen? Das heisst dass der Bote die Retourbriefen kostenlos tragen müssten. Somit hat der Katonsboten die Postvereinsregeln gefolgt. Denke ich richtig?
Viele Grüsse
Nils
Hallo Nils,
danke für Deinen Kommentar.
Zu Deiner Frage: Ich weiss es nicht - aber ich weiss einen, der es weiss.
viele Grüße
bayern-kreuzer
Hallo,
ich weiß ja nicht, ob ich angesprochen werden sollte, darf aber mal antworten.
Mit Postvereinsregeln hat das alles nichts zu tun - die Kantonsboten entzogen sich jeder postvereinsmäßigen Vorschrift, weil sie ja Amtsboten waren, die ihr Geld von den Gemeinden bekamen und primär diesen zu dienen hatten. Hauptsächlich war ihr Dienst für die Amtsbriefe benötigt, nur bei Privatbriefen durften sie auch tätig werden, wenn ihnen diese anvertraut worden waren.
Die Gebühr für die Abgabe durfte aber nur kassiert werden, wenn der Brief auch ausgeliefert wurde. War ein Empfänger verzogen, und der Brief lief retour, konnte nicht kassiert werden. Dann war der Lauf umsonst. Das war z. B. anders bei Expreßbriefen, bei denen der Expresse in jedem Fall seine Ganggebühr erhielt, auch wenn die Annahme des Briefes verweigert wurde bzw. kein Empfänger ausgemittelt werden konnte.
Liebe Grüsse von bayern klassisch
Hallo bayern klassisch
Angesprochen oder nicht, die Antwort ist da
Herzlichen Dank von Nord.
Viele Grüsse
Nils
Verehrte Freunde,
eigentlich ruiniert mir dieser frisch eingetroffene Beleg die schöne Theorie, dass der Halbkreiser von Erding wohl immer auf Dienstbriefen mit kirchlichem Absender/Adressaten in roter Farbe abgeschlagen wurde.
Meine Trauer hält sich in Grenzen, denn wann bekommt man schon einmal ein Stück aus der Vormarkenzeit angeboten, dass eben nicht aus amtlicher, sondern privater Korrespondenz stammt? Da nimmt man dann auch in Kauf, dass der Brief nicht aktenfrisch ist.
In diesem 1844 in Starzell geschriebenen und in Erding aufgegebenen Schreiben bittet eine Braut ihre Patin zur baldigen Hochzeit. Angesichts dieser frohen Botschaft war es der Adressatin (Brauerwitwen darbten selten) sicher eine Freude, vier Kreuzer für einen einfachen Brief der zweiten Entfernungsstufe zu bezahlen.
Entgegen der Vorschrift wurde auf der Rückseite kein Wasserburger Ankunftsstempel abgeschlagen.
Viele Grüße vom
Erdinger
Hallo Erdinger
Ein interessanter Brief. Hier muss man also für eine Hochzeitseinladung 4 Kreuzer bezahlen. Hoffentlich hat sie, wie du schreibst, darüber gefreut
Ich kenne die Rotstempelgeschichte in Erdinger nicht (oder anderswo), aber ich möchte gern wissen warum du die für rein kirchendienstlich gehalten hast, also in Erding?
Danke fürs Zeigen.
Viele Grüsse
Nils
Lieber Nils,
die Theorie war meine eigene - es war mir aufgefallen, dass auf amtlichen Briefen der rote Ortsstempel immer nur bei Kirchensachen zu finden war, selten ein schwarzer. Aber das täuscht natürlich, wenn man kaum oder keine Stücke aus privaten Korrespondenzen hat, die das Gegenteil beweisen könnten!
Viele Grüße,
Dietmar
Hallo Freunde
Erst an Erdinger. Es ist halt so dass man Theorien nur von was man weiss bauen kann. Aber wenn man Briefe wie dieser bekommt verlasst man ja gern die Theorien
Ich möchte auch gern einen Brief Heute zeigen. Es gehört zu meine Bayern-Österreich Sammlung obwohl der Brief nur nach Waldmünchen gelaufen war. Der Brief gehört zu die bekannte Ziegler/Kreuzhütte Korrespondenz.
Meistens habe ich die Frankierte Brief dahin gesehen, hier aber ein Portobrief. Es war wohl bei Portobriefen nicht anders als bei die Frankierten. Ausser dass der Bote zuerst den Brief bezahlen müssten vor er nach Kreuzhütte lief.
Der Brief ist übrigens in Neuses (bei Rosstal?) geschrieben und in Nürnberg abgeschickt. Warum es so war kann ich nur raten. Eine mögliche Antwort bekommt man wenn man die Innhalt anschaut. Unten im Brief ist es geschrieben:
"Briefe an mich bitte ich an meinen Schwager der Bleistiftfabrikant
Joh An.. Schmidtschneider in Nürnberg zu hinterlegen.
Euer baldigen Entgegnung .....
Achtungsvoll Jean Scherber"
Wahrscheinlich hat der Schwager dieses Brief zum Post gebracht. Und es ist den 11. Januar 1851 vormittags gemacht.
Viele Grüsse
Nils
Hallo Freunde
Ich möchte Heute eine interessante Kleinigkeit zeigen.
Der Absender, der Landgericht in Simbach am Inn, hat 1870 einen Brief an der Pfarramt in Stubenberg geschrieben. Zuerst falsch Simbach geschrieben, dann korrigiert.
Früher haben wir hier im Forum mehrere Briefe nach Stubenberg gesehen, als Stubenberg im Postbezirk Simbach war. Hier war der Brief aber in Postbezirk Ering, weil es ein von Ering ein rückseitige Stempel ist.
Eine geänderte Zugehörigkeit ist nicht selten, wenn neue Postexpeditionen öffnen. hier ist die Strecke aber nicht kurzer geworden. Vielleicht etwas weiter geworden?
Wie mikrokern schon einmal genannt hat, war er in Simbach einen Schönstempler
Viele Grüsse
Nils
Hallo Freunde
Auch Heute habe ich einen Besonderheit zu Zeigen. Na, so gross ist die Besonderheit vielleicht nicht. Ein Bisschen Stempelmagie schon.
Der Brief lief von Kleinort Hepberg wo der Forstwartei einen Bescheid an der katholische Pfarramt in Kleinort Hitzhofen schicken wollte. Und so gemacht. Wie der Brief nach Postablage Kösching geschickt war, kann ich nicht sagen, aber von Kösching nach Ingolstadt war der Brief mit der Landbriefträger gebracht. Von Ingolstadt nach Hitzhofen vielleicht weiter nach Postexpedition Eitensheim? Leider gibt es kein Ankunftsstempel, ist aber wahrscheinlich.
Der Brief war 1. Juni 1868 geschrieben.
Viele Grüsse
Nils
Hallo Nils,
ein feines Stück kleiner PO Bayerns.
Von Hepberg (wohl kein Ort mit LBT Zustellung) nach der PA Kösching getragen. Von dort mit dem LBT nach Ingolstadt und weiter mit dem LBT (anderntags) nach Hitzhofen.
Wäre Hepberg vom LBT anzulaufen gewesen, hätte der Brief den Ruralstempel von dort bekommen müssen.
Liebe Grüsse von bayern klassisch
Hallo bayern klassisch
Danke für die Antwort
Wie der Brief nach Kösching gekommen ist, weiss ich nicht. In Sem ist kein LBT-Stempel von dieser Ort erwähnt.
Warum glaubst du dass der Brief mit LBT nach Hitzhofen gebracht war und nicht in Eitensheim abgeholt war?
Viele Grüsse
Nils
Hallo Nils,
laut VO- und Anzeigeblatt No. 57 vom 31.12.1860 unter Nro. 28,381 wurde verkündet, dass Eitersheim eine Postexpedition erhielt (Seite 427).
Auf Seite 428 steht zu lesen: "Die Bestellbezirke dieser Expeditionen werden später bekannt gegeben". Dieser deswegen, weil mit dieser VO 12 Expeditionen neu zum 1.1.1861 errichtet wurden.
Ich habe alle VO - Blätter bis 1868 durchgeforstet, aber eine Bekanntgabe des Bestellbezirks von Eitersheim habe ich nicht gefunden.
Entweder die bayer. Post hat das verschlafen, was wenig wahrscheinlich ist, oder man hat die Expedition ohne eigenen Bestellbezirk belassen, was ich für wahrscheinlicher halte, weil nicht jede PE einen Bestellbezirk haben konnte oder haben musste (Konkurrenz, geographische Lage, Erträge zu gering, Aufwand zu hoch etc.).
Daher schrieb ich, dass die Bestellung durch Ingolstadt erfolgt sein dürfte, zumal, wie du schreibst, kein Stempel von Eitersheim abgeschlagen wurde.
Liebe Grüsse von bayern klassisch