Hallo Nils,
der Brief ist todsicher authentisch - hier passt alles perfekt zusammen.
Glückwunsch auch von mir phila4ever - das ist ein sehr schönes Stück.
Liebe Grüsse von bayern klassisch
Hallo Nils,
der Brief ist todsicher authentisch - hier passt alles perfekt zusammen.
Glückwunsch auch von mir phila4ever - das ist ein sehr schönes Stück.
Liebe Grüsse von bayern klassisch
Hallo Bayern-Nils,
Danke
- zu deiner Frage: Innen steht beim Absender (eine Weberei aus Augsburg) eindeutig 1875
Die rechten Marken sind absolut einwandfrei, bei der Linken könnte schon eher (minimale) Zweifel aufkommen (aber welcher Art? gäbe keinen Sinn) - hier ist die 8 (7-8 Uhr) leicht verrutscht... aber das kann auch durch den Abschlag entstanden sein. Der Rest ist perfekt.
Mals sehen was andere dazu meinen - der Brief ist übrigens bei einem Auktionshaus erworben worden, also nicht privat irgendwo.
Gruß
phila4ever
eine Frage an die zahlreichen Bayernsammler:
Wie häufig sind in Bayern Orts-Chargé-Briefe, vor allem aus der Zeit wo die Chargé-Gebühr bar bezahlt werden musste ?
Bei Württemberg sind diese Briefe (geht nur mit Michelnr. 1, 6 und 11) gnadenlos selten.
Grüsse aus Berlin
silberlocke1940
Hallo silberlocke1940,
bei Bayern wurde die Chargégebühr ab dem 1.3.1874 - 31.12.1875 in der Kreuzerzeit in Höhe von 7 Kr. durch Marken entrichtet.
Es gab sie also nur 22 Monate.
Spezialisten unterscheiden folgende Varianten:
Privatbrief am Ort. Franko 1. Gewicht: 1 Kr. plus 7 Kr. Chargé = 8 Kr..
Privatbrief am Ort. Franko 2. Gewicht: 2 Kr. plus 7 Kr. Chargé = 9 Kr..
Parteisache am Ort. Franko 1. Gewicht plus Chargégebühr = 8 Kr..
Parteisache am Ort. Franko 2. Gewicht plus Chargégebühr = 9 Kr..
Diese 4 Varianten gibt es auch in den Lokalbezirk.
Dazu kämen Portochargébriefe dieser 8 Varianten, womit wir schon bei 16 Möglichkeiten wären.
Hinzu kämen folgende mir bekannte Möglichkeiten: Mit Muster ohne Wert, gegen Retourrecepisse und poste restante (von speziellen Versendungsformen wie Postmandaten oder Postbehändigungsscheinen mal abgesehen).
Alle Varianten sind ausnahmslos selten. Einige Varianten sind mir bis dato nicht bekannt, kamen aber damals sicher vor.
Wenn man in seinem Sammlerleben eine Handvoll dieser 16 Varianten zusammen bekommt, sollte man sich glücklich schätzen.
Die seltenste Variante, die mir je unterkam, war ein Reko - Lokalbrief mit anhängendem Muster ohne Wert zu 8 Kr. (Paar der 22 und Paar der 23 - der Verkäufer nahm den Briefpreis einer Nr. 22 und die Preise der drei anderen Marken lose und kam so zu seinem Ergebnis). Wurde mal für 20 Mark im Rahmen einer Sammlungsauflösung bei einem Tauschtag gefunden und ging beim Versand an den Prüfer "verloren".
Je nach Schönheit fangen diese 8 Kr. Franakaturen bei 400 Euro an, können aber bei 9 Kr. Frankaturen auch mal vierstellig werden (dabei immer das günstige Wasserzeichen unterstellt und nicht Mischfrankaturen mit Wz. Welle oder reine Wellen - Frankaturen, die eine andere Ebene im Preis nach sich ziehen würden).
Liebe Grüsse von bayern klassisch
Hallo phila4ever
Ja, Gott sei Dank hat der misstrauische Nils sich nochmals geirrt
Das finde ich Super
Hallo bayern klassisch
Besten Dank für die Orts-Charge Erklärung.
Viele Grüsse
Nils
Glückwunsch phila4ever zum Hingucker!
Weil hier gerade bayerische Ortschargébriefe bzw. die Variante Ortschargébrief in den Lokalbezirk angesprochen wurde - hier eine Briefhülle der letzteren Kategorie mit Nr. 22 und 25.
[Blockierte Grafik: http://666kb.com/i/b8cnyauzev6ax40v5.jpg]
"Aktenfrisch" ist sie nicht gerade, aber Briefe dieser Art an Privatpersonen ( "Vom k. Notar Hohenadl in Erding / an / Johann Griesbeck Dienstknecht / im Kleitner Torfstiche im / Zenger moos Gemeinde / Moosinning" ) sind leider nicht so häufig. Es sieht so aus, als hätte man sich im letzten Moment anders entschieden und auf die ursprünglich vorgesehene Versendung "gegen Returrecepisse" verzichtet (Streichung von "Retur" ).
Viele Grüße vom
Erdinger
Lieber Erdinger,
Luxus ist etwas anderes - aber für mich ist das ein Traumbrief, der alles hat!
Die Retour - Recepisse hätte weitere 7 Kr. gekostet, die der Absender zu frankieren gehabt hätte (auf dem Brief oder auf der RR). Hätte man auf dem Brief frankiert, hättest du eine 15 Kr. Frankatur vor dir und wohl ein Unikat (mehr) in der Sammlung.
Da die Zustellung im Botenbuch des Landbriefträgers ja gegen Unterschrift (hier wohl eher XXX) zu quittieren war, wäre der Nachweis der Zustellung immer gegeben gewesen, wenn auch nicht gerichtsverwertbar insinuiert.
Danke fürs zeigen und liebe Grüsse von bayern klassisch
Liebe Sammlerfreunde,
auf allgemeinen Wunsch eines Einzelnen (aus Norwegen ;)) stelle ich mal eine Neuerwerbung hier ein, die ich schon im BSS - Thread gezeigt habe.
Nicht nur, dass die Marken verschiedene Farben von verschiedenen Auflagen zeigen, die untere dürfte im Gegensatz zur oberen etwas Bleisulfidgeschädigt sein.
Die Chargébesonderheit dieses Briefes vom 19.7.1864 ist aber die Tatsache, dass man in Stadtamhof offenbar keinen Chargé - Stempel zur Hand hatte, und so den Stempel "Chargé" analog in der damals üblichen Schreibschrift imitierte. Die Rekonummer notierte man dann artig mit schwarzer Tusche daneben.
Über das Zeigen ähnlicher Stücke freut sich bayern klassisch.
Hallo bayern klassisch
Danke fürs Zeigen
So der "Stempel" war hier den Geheimnis. Habe ich gar nicht gesehen. Ich habe auch den Stempel angeschaut, aber gar nicht daran gekommen dass es geschrieben ist.
Mit dem Stempelvielfalt die es bei Chargestempeln gibt, denke ich nicht darüber ob ich etwas besonderes sehe. Denke nur, dass "ach, noch eine kleine Abart".
Aber "Eageleye BK" hat uns nochmal kluger gemacht.
Viele Grüsse
Nils
Hallo zusammen!
Ich habe mir eben noch einmal diesen Thread durchgelesen und dabei ist mir eine Sache immer noch nicht klar geworden:
Im Sem steht:
Anfangs setzte man die "Chargé"-Stempel in schwarzer oder roter Farbe (andere selten) auf. Mit Verordnung vom 16.3.1861 (VB vom 27.3.1861) wies man auf den Einsatz der vorschriftsmäßigen roten Farbe hin. Daher finden sich ab April 1861 schwarze- oder blaue Stempel selten.
Ich würde diese Passage so deuten dass von Anfang an (ich würde für Anfang mal den Beginn der Markenzeit als Richtwert annehmen, vermutlich aber deutlich vorher) die Farbe rot für den Chargé-Stempel vorgeschrieben war, die Verordnung aber wenig beachtet und kontrolliert wurde und "jeder Postler mehr oder weniger so stempelte wie er Lust hatte, der Einfachheit halber meist schwarz".
@bayern klassisch hat vor einiger Zeit mal einen Brief so beschrieben:
ZitatOriginal von bayern klassisch
Hallo Nils,
[...]
Es ist ein Brief der 2. Gewichts- und 1. Entfernungsstufe, aber nur über 1 bis 2 Loth. Ab 1.7.1858 kostete jedes Loth 3 Kr. bis 12 Meilen.Die Marke ist eine 4II Platte 3 (mit unten abgeschlagenen Ecken, was es nicht schlechter macht :)). Diese kam erst 1858 an die Schalter.
Der Chargéstempel ist rot wurde in Bayern erst zum 1.1.1861 eingeführt, so dass der Brief vom 17.10.1861, 1862 oder (ist fast aus zu schließen) 1863 stammen könnte. Ich halte den 17.10.1861 für das mit Abstand wahrscheinlichste Datum, denn ab dem 1.10.1862 gab es die blaue 6 Kr. Marke und ein Chargébrief, noch dazu ein solch "krummer", wurde immer am Schalter frankiert.
[...]Liebe Grüsse von bayern klassisch
Hier war also ein roter Chargé-Stempel das K.O.-Kriterium für ein Datum vor 1861.
Was stimmt denn nun? Gab es vor 1861 wirklich keine roten Chargé-Stempel? Und woher kommt hier der 1.1.1861?
Ich würde mich sehr über Aufklärung freuen! Vielen Dank!
Zum Abschluss zeige ich noch einen Beleg mit "recht frisch verordnetem rotem Chargé-Stempel" :
viele Grüße,
Nacktnasenwombat
Hallo Nacktnasenwombat,
schau dir mal die Daten des Postvereins an:
Dann wirst du feststellen, dass ab dem 1.1.1861 ein neuer Postvereinsvertrag galt. In diesem wurde für alle Postvereinsstaaten und Lehensposten festgehalten, dass zur besseren Unterscheidbarkeit die Chargé bzw. Recommandirt - Stempel nur noch in roter Farbe abzuschlagen waren (wie auch die P.D. - Stempel auf den allermeisten Auslandsbriefen).
Dies wird dadurch erklärlich, dass die allermeisten Briefe mit schwarzen Stempeln, sowohl der Entwertung, als auch der Ortsaufgabe, bedruckt wurden und rot daher auffallen sollte und musste.
Ich habe sicherlich eine gut 4stellige Anzahl bayerischer Chargémarkenbriefe in Händen gehabt oder gesehen - ein roter Chargéstempel vor 1861 kam mir dabei nicht unter.
Ich hoffe, deine Fragen sind damit beantwortet.
Liebe Grüsse von bayern klassisch
Herzlichen Dank!
Der Schlüssel lag also im Postvereinsvertrag. Das heißt dass schon ab dem 1.1.1861 alles andere als rot relativ selten sein müsste. Dann werde ich die Augen ab jetzt genauer offen halten
schöne Grüße,
Nacktnasenwombat
Hallo Nacktnasenwombat,
sicherlich hat nicht jede Nachtkappe von Postexpeditor das so schnell vollzogen, wie sich der Gesetzgeber das gewünscht hat.
Aber du wirst sehen, dass sich 98% daran gehalten haben. Insofern ist jeder schwarze Chargéstempel ab 1861 etwas besonderes und sicher sammelnswert. In meiner Sammlung habe ich einige, aber ich habe auch seit 20 Jahren auf diese Sachen geachtet und wußte, wonach ich suche.
Wenn du etwas findest und hier einstellen würdest, wäre das eine schöne Sache.
Noch kurz zum Nebenkriegsschauplatz: Weil ab 1861 zwei verschiedenfarbige Stempelkissen zu betreuen waren, kommen ab dann auch hin und wieder Mühlräder bzw. Aufgabestempel in roter Farbe vor. Auch Mischfarben aus rot und schwarz gibt es ab diesem Zeitpunkt häufiger. Der Grund war der, dass man, nachdem man ein paar Chargébriefe gestempelt hat, aus Versehen den Mühlradstempel ins rote Kissen gedrückt hat und erst nach dem Abschlag sah, was man hätte vermeiden sollen. Vor allem Wemding hat sich da ganz großartig ausgezeichnet. Aber es gab auch andere ...
Liebe Grüsse von bayern klassisch
Hallo!
Einen Chargéstempel in etwas seltsamer Färbung hätte ich im Angebot. Ich schätze dass es eine Mischfarbe aus schwarz und rot ist. Der Brief ist von 1863.
schöne Grüße,
Nacktnasenwombat
Hallo Nacktnasenwombat,
diese "gestreckte" Farbe ist eher im Bereich Flieder anzusiedeln und ist von mehreren Poststellen bekannt, also arttypisch.
Liebe Grüsse von bayern klassisch
Liebe Sammlerfreunde,
möchte folgenden dringenden Charge Brief zeigen:
Justiz Partei Sache von Langenfeld nach Schweinfurt.
Der Empfänger bezahlte 12 Kr Porto.
Rückseite, verschiedene Beträge. Wahrscheinlich hat
das königl. Kreis - und Stadtgericht in Schweinfurt
an diesem Tag mehrere Portobriefe bekommen
und bezahlte insgesamt 3 Gulden 14 Kreuzer für
alle Sendungen an diesem Tag.
Beste Grüße,
VorphilaBayern
Lieber VorphilaBayern,
ein Dienst - Expreß - Brief ist auch in der VMZ nicht alltäglich. Glückwunsch zu dem Stück.
Alle mit dem Vermerk "Dringend", "Sofort", "Schleunig", oder "Cito" bezeichneten Dienstbriefe sollten unaufgefordert und gratis recommandirt und sofort bei ihrer Ankunft kostenlos ausgetragen werden.
Siegelseitig halte ich die Auflistung nicht für die von Porti, da es Bruchkreuzer nicht gab. Ich denke eher, es ist eine Kostenauflstung anderer Art gewesen.
Liebe Grüsse von bayern klassisch
Lieber bayern klassisch,
herzlichen Dank für Ihre
Kommentierung des
"Dringend Charge Briefes".
Beste Grüße,
VorphilaBayern
Hallo zusammen!
Zu gerne hätte ich diesen badischen Chargébrief in einem anderen Thread gezeigt, der mir sehr gefällt: "bunt ist schön!" Nur hat man uns Badenern - wieder einmal - die Tür vor der Nase zugeschlagen: "Bayern - bunt ist schön". Aber ich werde versuchen, dort einen Link zu platzieren...
Eine bunte Dreifarben-Mischfrankatur von Heidelberg nach Bremen mit Nr. 18, 19a und 23 vom 20. April 1869 (nicht 1889, insofern völlig unverdächtig ...), portorichtig mit 3 Kreuzer Franko und 7 Kreuzer Chargégebühr.
Viele Grüße
balf_de
Lieber balf_de,
ein solch wunderbarer Brief adelt jeden Thread - Danke fürs zeigen sagt bayern klassisch.