Einstieg in Bayern II - Start einer Slg

    Hallo zusammen, nachdem ich hier ja eine super Starthilfe bekommen habe, wurde mir auch "angeboten" das Entstehen der Sammlung hier zu dokumentieren.
    :jaok:
    Das möchte ich in diesem Thread auch tun
    - Schritt für Schritt möchte ich hier den Aufbau meiner Bayern-Sammlung aufzeigen
    :jaok:

    2 Gründe: Ich möchte jeden Fehler nur 1x machen ;)- und damit vom Fachwissen anderer profitieren :rolleyes:- ferner können sich andere damit motiviert fühlen und sich damit auch an ein neues Sammelgebiet heranwagen.

    Die zeitlichen Abstände werden vermutlich etwas größer sein - da die finanziellen Möglichkeiten natürlich endlich sind - aber heute habe ich mir meine ersten 2 Belege gegönnt - MiniBudgetKlasse - einer schön - der andere mit meinem Geb-Dat - wenn auch 72 Jahre zu früh ;) ;) ;) - der Bezug soll stimmen

    Hallo,

    was sich mir bei den gezeigten Stücken noch nicht erschlossen hat:

    nach welchem System sammelst du? Ungebraucht, gestempelt, Briefstücke, Briefe, Karten, Kreuzerzeit, Pfennigzeit, Stempel, Platten, Typen, Verwendungsformen, qualifizierte Postdienste usw. usw. ...

    In Anbetracht eines endlichen Budgets ist es bei Bayern angeraten, sich einem oder höchstens zwei Themen zu widmen, und diese dann literarisch und sammlerisch anzugehen. Welche wären das denn bei dir?

    Wer z. B. nur 50 Euro im Monat ausgeben will oder kann, sollte nicht mit Portostufen (eigentlich Frankostufen) der Kreuzerzeit oder gar Auslandspost anfangen. Wer 5000 Euro im Monat ausgeben will oder kann, darf praktisch sammeln, was er will.

    Welche Qualitätsstufen kommen für dich in Frage? Nimmst du für 5% Katalog alles, oder sollte es nur Luxus sein?

    Wenn du zu Stücken etwas wissen willst, wäre es besser, gezielt danach zu fragen. Aber erst die Standard - Literatur verinnerlichen, hier also der Sem - Katalog der 8. Auflage Kreuzerzeit, und dann vielleicht kaufen oder fragen.

    Ehe sich diese Fragen nicht geklärt haben, stochert man viel im Nebel.

    Zuerst das Konzept, dann die Literatur und zuletzt die Objekte der Begierde. Auch wenn es anders herum viel leichter ist ... aber Fehler macht man immer leicht - nur das Richtige will erarbeitet werden. Dafür fallen die Früchte dann zahlreich aus.

    Beste Grüsse von bayern klassisch

    @BK - auh weh - so viele Fragen, da sammle ich doch lieber wieder meine forensischen-Patho-Krimi-Thriller - ist übersichtlicher....

    ...wie bei so vielen Sammlungen braucht man erst einmal einen (phsychologisch sinnvollen) Grundstock - da der bei Spezialsammlungen schnell ins Geld geht also erstmal der günstigere Einstieg (quasi noch ohne größeren Anspruch)

    Ich will es etwas konkretisieren

    - Literatur ->> ja - kommt bzw ist unterwegs (Thema hatten wir ja schon im Hilfe-Aufruf)
    - Erhaltung: ->> gestempelt, mittlere/gute Qualität
    - Zeitraum: ->> 1849 vom Bayern-Einser bis zum bitteren Ende 1920 mit der Abschiedsausgabe - mind. 1x je Hauptnummer als Ländersammlung - gestempelt - hier und da mit Belegen/Briefen unterfüttert
    - Spezialisierung: kommt evtl mit der Literatur noch zum Vorschein - ansonsten wie beschrieben

    Ausschlußprinzip: keine Stempel-Orgien, keine Plattenarten oder Massen PLF, Viererblöcke usw,

    Jaa, ich gebe dir Recht - das Geld kann knapp sein, ich habe hier die Vision das zu Kaufen was mir gefällt - wenn es paßt - pressiert ja nix ;)

    Qualität: Auch hier möchte ich schon ein gewisses Mindestmaß gelten lassen - aber kann man das normieren? - in Worte fassen? - vergammelte Briefe oder arg fleckige Marken sollten dann doch lieber in der Rammschkiste bleiben...

    Die hier gezeigten ersten Exponate ( allesamt sehr günstig erworben auf unserem Vereinsabend heute ) stellen definitiv keine BAYERN-Schätze dar - klar - das sollen sie auch gar nicht

    es sollte ein (kleiner) Einstieg sein - für mich und meine (künftige) Sammlung -

    Im übrigen - jeder hat seine eigene Sammelphilosophie ( genau wie das Dauerthema Vordruck, Einsteck oder Karten oder Zig-Kisten )

    Hier fange ich mal mit Steckkarten an - dann sehen wir weiter :jaok:

    Zitat

    Original von phila4ever
    - Zeitraum: ->> 1849 vom Bayern-Einser bis zum bitteren Ende 1920 mit der Abschiedsausgabe - mind. 1x je Hauptnummer als Ländersammlung - gestempelt - hier und da mit Belegen/Briefen unterfüttert

    Wow, da hast Du Dir ja was vorgenommen, das ist bei Bayern keine leichte Aufgabe. Ein großes Problem ist hier daß ab spätestens 1914 die meisten Marken extremst Falschstempelgefährdet sind. Bei vielen Nummern haben bestimmt 95% der Marken die auf dem Markt sind falsche Stempel.
    Ich arbeite mich da seit einiger Zeit ein und muß mittlerweile zugeben daß ich mir das bedeutend einfacher vorgestellt habe.

    Wenn Du Dich also an die späteren Bayernmarken wagst, würde ich empfehlen erst mal nur aktuell geprüftes zu kaufen (insbesondere bei allen geschnittenen Ausgaben, und bei den beiden Abschiedsausgaben).

    Ein guter Ratgeber der mir hier auch empfohlen wurde ist das kleine Heftchen 'Stempelfälschungen auf Bayerischen Briefmarken 1912-1920' das Du direkt von Herrn Helbig beziehen kannst, kostet EUR 12 inkl. Versand und hilft echt weiter.

    Hallo phila4ever,

    was hältst du von einer Briefe - Sammlung? Von 1849 - 1920 nur hübsche, also keine durchschnittlichen, Briefe zu sammeln? Die losen Marken, so du sie danach noch begehrenswert finden solltest, bekommst du nach geworfen.

    Die meisten Briefe (von schwarzen Marken und 12 bzw. 18 Kr.Werten abgesehen) kosten nicht die Welt.

    Geschnittene Marken sollten immer vollrandig sein, mit lesbarem Stempel, die gezähnten Marken sollten vollzähnig sein und auch sauber gestempelt.
    Die Briefe sollten frisch wirken und keine gravierenden Fehler haben (Adresse ausgeschnitten oder übermalt, Ecken abrasiert oder 5mal schwer gebugt).

    Sammlungen mit jeder Marke einmal gestempelt sind in der Masse ohne Aussagekraft - langweilig. Aber schöne Briefe schaut sich jeder gerne an.

    Deine Auslese zeigt z. B. eine 23 Pfennig - Frankatur. Vermutlich ein eingeschriebener Ortsbrief oder gar eine eingeschriebene Drucksache. Beides sehr selten und hoch begehrt. Als Briefstück wenig interessant. Die beiden Marken lose nicht zu verkaufen. Du verstehst, auf was ich hinaus will?

    Wenn dir eine lose Marke besser gefällt, als ein Ganzstück, dann vergiss, was ich geschrieben habe. Wenn nicht, dann überleg es dir gut.

    Der Preis für lose Schüttungen ist bei Bayern eher unten. Das wird er auch bleiben.

    Spezialitäten und Luxusstücke sind und waren immer hoch begehrt. Die kosten aber gutes Geld. Viel Geld.

    Postgeschichte ist der Megatrend - und wird es noch lange (m. E. ewig) bleiben. Weil hier viel Geld durch viel Hirn ersetzt wird, kann auch derjenige mit kleinem Geldbeutel eine tolle Sammlung aufbauen, die dadurch schon wieder wertvoll wird.

    Eine Bayern - Sammlung lose gestempelt in guter Qualität wird etwa 15.000 Euro kosten.

    Und was kommt dann? Briefstücke? Kostet 10% Aufschlag. Die Unternummern auch noch? Die Platten, Typen, Farben, Plattenfehler, HAN, Zusammendrucke ...

    Bei 5.000 Euro im Monat kein Problem. Bei 50 Euro im Monat sinnlos, weil am Ende ein Fragment einer Möchtegern - Sammlung bleibt. Also nichts.

    Man kann mit 50 Euro im Monat in 2 oder 3 Jahren eine schöne Briefe - Sammlung aufbauen. Aber nur mit Köpfchen und Literatur. Sonst wäre das Glück hoch 3, wovon nicht auszugehen ist.

    Dein Brief mit der Nr. 23 ist Klasse, hatte ich dir das schon gesagt?

    Er hat sicher kein Vermögen gekostet, aber mit einer postgeschichtlichen Beschreibung wirst du ihn mit anderen Augen sehen. Und er wird dir noch viel besser gefallen, als er das schon tat. Jede Wette!

    Gruß von bayern klassisch

    toxc - Danke für den Lit-Tipp bzgl Stempel. :)

    @BK - ich wollte nochmal (es war dann doch schon a weng arg spad gestern... :zZz:) "in einem Satz darstellen", warum ich diesem Mischmasch oder auf bayerisch: "Vo jedem Dreck a Muster" zusammengestellt habe.

    Ich wollte mich in Ruhe entscheiden (nach der Literatur) und dabei die Marken aber ansehen können - nenne es "sprich je ein Muster" davon zu Hause zu haben.

    Im übrigen kann ich mittlerweile nachvollziehen wie es zu deinen Fragen kam - da ist ja wirklich alles dabei ( Einzelmarken, Einzelmarken mehrfach wg Plattentypen, Marken auf Briefstück, Marken auf Brief/Belege - Quadratausgaben und Kreuzer.... kein Wunder daß die Frage kam . ;) ;) ;)

    Nachdem ich auf den ersten Blick "langweilig" erscheine ( Ich kann es nur immer wieder wiederholen = Sammlerphilosophie! ....von jeder Hauptnummer 1x ...) stimme ich dir absolut zu, daß Briefe immer schöner wirken, und eine eigene kleine Geschichte erzählen (können)

    Der 23-er Brief hat mir auch sehr gut gefallen - Schön/Danke daß er gefällt.- der andere grüne trägt mein Geb-Dat 15-03 (allerdings aus dem Jahr 1900 - nein, sooo alt bin ich definitiv nicht :)

    So - ich werde mir dein Argument zu Gemüte führen ( das mit den Briefen )
    - da ich erst seit ein paar Monaten überhaupt auf Belege aufgesprungen bin ( war schon immer ein lose-Marken-im Album-Sammler ) kommt die Möglichkeit ja auch in Betracht - allerdings dürfte es dann noch teurer werden als die o.g. ca 15000 EUR für eine (vermeintlich komplette) Sammlung - aber sie muß ja nicht 100% komplett sein, man kann ja erstmal nur Teilbereiche sammeln - damit schließt sich auch wieder der Kreis auf deine erste Antwort hin.

    Sonnige PhilaGrüße

    So, hier noch ein Nachtrag - eine Spende aus dem Forum hier - Danke nochmal an selbigen :) - kam heute mit der Post

    schon kann ich zumindest bei den Quadraten in den Hauptnummern die ersten Muster vorweisen - tlw auch schon in unterschiedlichen Platten/Farben.

    Mi: 2, 4, 5, 6, 9, 10, und 11

    Diesmal "nur" die Quadratausgaben - kein Mischmasch. Lernmaterial für die Typ- und Plattenbestimmung.

    Hallo phila4ever,

    Hier die genaueren Platten + Stempel:

    11 mit oMR 697 Mainstockheim (Sem +15,-)
    10 IIb
    Nr. 9 mit gMR 261 Kronach,Typ 2, unregelmäßige Ziffern (Sem + 10,-)
    4 II 1
    5 d II

    Die restlichen Quadrate:

    2 II 4 mit oMR 145 Fürth (kein Aufschlag)
    2 II 4 mit gMR 170 Kulmbach (+5,-) / Grünstadt (+25,-)
    2 II 4 mit oMR ...
    9 b mit gMR ...
    10 IIb mit oMR ...

    Die beiden Pfennige sind die Nr. 47 und 51.

    @Briefmarkensammler991:

    Bin absolut begeistert - Vielen Dank.
    Wenn die Daten stimmen, kann ich anhand der Nummern/Bestimmung weiter üben mit dem Anschauungsmaterial ;)

    PhilaDank :D
    p4e
    Martin

    Erst mal Glükwunsch zu den ganzen schönen Stücken, also mir wird auch imer gesagtich soll TuT nur auf Belegen sammeln, also denke das es ausserhalb meiner Möglichkeiten ist, dann sammel ich lieber als Stempelsammler, erstmal versuche alle Stempel teilw. auch mehrmals zu bekommen und wenn die Chance sich bietet dann noch einen Beleg ich werde auch immer belächelt wenn ich das sage, aber mir egal wie du auch geschrieben hast jeder sammelt so wie es spass macht und so macht es ir spass, und sogar als Stempel Sammler versuche ich alle Marken von TuT auch ** oder* zu bekommen weil es einfach dazu gehört, in dem Thema, also ich kaufe auch alles und ich sammel erst mal drauf los, zwar achte ich schon meist auf gute Stempel aber wenn mir der Beleg oder etwas anderes gut gefällt dann kaufe ich es auch wenn der Preis es zulässt!

    MFG und viel Spass in deinem Sammelgebiet

    Suche momentan, dringend Belege von Berlin von Anfang bis Ende, egal was:
    Erstagsbriefe, Erstagsblätter, Mischfrankaturen, Einzelfrankaturen, Mehrfachfrankaturen, aber wenn möglich in sammelwürdiger Qualität.

    @Briefmarkensammler991

    Das mit der 10IIb würde ich mir noch mal überlegen ...

    Gruß von bayern klassich

    @BK - welche 10IIb meinst du denn? die obere oder die neuere - gar beide? - gibt es die überhaupt? ( Fragen über Fragen :D :D )

    In meiner "Übergangs-Lektüre" (MiSp-D-Bd1) gibt es gar keine 10II - nur a oder b - aber wie schon oft zitiert - die SEMs kommen ja erst noch.

    Ich sehe keine 10IIb - weder oben, noch unten.

    Gruß von bayern klassisch

    tolles Ratespiel BK - was siehste denn dann - eine 10 ! - soviel sollten wir noch gemeinsam sehen - die Info stammt ja übrigens (netterweise) vom Briefmarkensammler991 - aber welche dann? Wie grad erwähnt, kenne ich noch a oder b - mehr gibt mein Misp derzeit nicht her - ihr habt die Fachlektüre - also bitte um Info

    versöhnliche Grüße p4e

    Hallo,

    kein Ratespiel, sondern die Realität: Nur weil eine Nr. 10 dunkel ist, ist es noch lange keine 10IIb. Du hast 2 Stück der Nr. 10 Platte 1.

    Der preisliche Unterschied ist da schon deutlich - deine werten mit 12 Euro, eine 10IIb mit 50 Euro lose.

    10IIb: Schlecht deckende Farbe, dickes Papier (oft doppelt so dick wie die normalen Markenpapiere), dadurch geringere Farbakzeptanz und spröde wirkend. Nur ab 1866 bekannt (s. auch die 9c, gleiches Papier, gleiche Auswirkungen). Farbe immer stählern - blau, also dunkelblau.

    Gruß von bayern klassisch

    Hallo NNW,

    ich weiß ja nicht, wie viele Generationen von Bayern - Sammlern dieses Prachtstück von Tauschtag zu Tauschtag schleppten - aber ich kann dich beruhigen, es ist keine 10IIb - dafür passt die Farbe nicht. Fühle mal das Papier, es dürfte nicht wirklich dick sein. Kein Kartonpapier - keine 10IIb.

    Tipp von mir - fahre mit dieser Marke nie in die Schweiz! Du weißt doch, dass es dort aktive Sterbehilfe gibt.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch