Hallo mx5schmidt,
der Empfänger war Oberforstmeister.
Beste Grüsse von bayern klassisch
Hallo mx5schmidt,
der Empfänger war Oberforstmeister.
Beste Grüsse von bayern klassisch
Diese superharte Nuss versuche ich schon seit Tagen zu knacken, leider bisher ohne großen Erfolg:
Faltbrief, aufgegeben im Königreich Hannover mit L1 "CELLE" adressiert "An Seinen Wohlgeborenen Herren Bürgermeister und Syndicus J G Hansing zu Haarburg". Handschriftlicher Vermerk "Vom Königl.(ichen) Postamt in Celle drey Thaler 2 ggr 10 Pfennig ausbezahlt erhalten pro Cura 4 ggr den 29 - September 1817 Acten C L Lattm? Procurator".
Oben links in Rötel "9 Pfund".
Oben rechts in Rötel "3 Thaler 10 ggr 1/2".
Rechts mittig in Rötel "3 Thaler 28 ggr 1/2".
Rechts unten in Tinte "3 Thaler 29 ggr 1 Pfennig" wohl als endgültige Gebühr, die der Empfänger zu zahlen hatte.
Siegelseitig K1 "2 / OCT." sowie handschriftlich in schwarzer Tinte "9".
1 Thaler entsprach 24 ggr! Wie kommt man auf 28 ggr bzw. 29 ggr.?
Wer kann weiterhelfen???
Hallo mx5schmidt,
vielleicht sind statt der Gute Groschen die Mariengroschen gemeint?
1 Taler = 24 Gute Groschen = 36 Mariengroschen.
Viele Grüße Nordlicht
Hallo Nordlicht, Vielen Dank für Deinen Hinweis, der mich weiterbringen könnte. Ich hatte bisher noch nichts von Mariengroschen gehört.
Im Internet habe ich folgende Beschreibung gefunden:
Bezeichnung einer Groschenmünze, welche erstmals 1503 in Goslar geprägt wurde, der Name leitet sich von der ursprünglich abgebildeten Maria ab. Der Mariengroschen verbreitete sich über große Teile Nordwestdeutschlands und wurde ab ca. 1555 teilweise durch den Fürstengroschen verdrängt. Nach der Kipper- und Wipperzeit erlebte der Mariengroschen eine erneute Blütezeit und wurde zum Wert von 8 Pfennigen oder 2/3 des Guten Groschens ausgebracht. Das Münzbild zeigte jetzt nicht mehr bevorzugt die Maria, sondern den Heiligen Andreas, das welfische Roß, den Wilden Mann oder das Monogramm des Fürsten. Es wurden jetzt auch sehr viele Mehrfachstücke geprägt, zu 2, 4, 6, 12 und 24 Mariengroschen. 24 Mariengroschen galten einen Gulden oder 2/3 Taler. Auf den Taler gingen 36 Mariengroschen. Die Prägung der Mehrfachstücke endete 1834 in Braunschweig mit einem 24 Mariengroschenstück.
Somit versuche ich die Deutung des Briefes wie folgt zu egänzen:
Faltbrief, aufgegeben im Königreich Hannover mit L1 "CELLE" adressiert "An Seinen Wohlgeborenen Herren Bürgermeister und Syndicus J G Hansing zu Haarburg". Handschriftlicher Vermerk "Vom Königl.(ichen) Postamt in Celle drey Thaler 2 ggr 10 Pfennig ausbezahlt erhalten pro Cura 4 ggr den 29 - September 1817 Acten C L Lattm? Procurator".
Oben links in Rötel wurde das Gewicht vermerkt "9 Pfund".
Oben rechts in Rötel "3 Thaler 10 ggr 1/2".
Rechts mittig in Rötel "3 Thaler 28 Mariengroschen 1/2". Die 3 Thaler wurden dabei umgerechnet von je 30 Gute Groschen auf je 36 Mariengroschen. Die 10 Gute Groschen wurden 1:1 in 10 Mariengroschen umgerechnet.
Rechts unten in Tinte "3 Thaler 29 Mariengroschen 1 Pfennig" als endgültige Gebühr, die der Empfänger zu zahlen hatte.
Siegelseitig K1 "2 / OCT." sowie handschriftlich in schwarzer Tinte "9".
Heute habe ich diesen Brief erstanden:
Faltbrief mit Aufgabestempel Einkreisstempel "DIEBURG 28 1 1852", adressiert "An den Hr. Bürgermeister Herrn Heil zu Neckarsteinach", mit handschriftlichem Vermerk "D. S. (Dienst Sache) Namenszug". Links unten in der Ecke "Zehn Kreuzer Auslagen erhalten".
In Rötel entsprechend "10" ausgeworfen und beim Empfänger per Vermerk in schwarzer Tinte "10 X (Kreuzer)" eingehoben.
Der Brief selbst lief also als portofreie Dienstsache.
Rückseitig zwei Einkreisstempel "ERBACH 28 1 1852" sowie "NECKARSTEINACH 29 1 1852".
Der Regierungsbezirk Dieburg war eine kurzzeitige Verwaltungseinheit im Gebiet der Provinz Starkenburg im Großherzogtum Hessen. Er ging aus dem Kreis Dieburg und Teilen der Kreise Bensheim, Darmstadt und Offenbach hervor. Er bestand vom 31. Juli 1848 bis zum 12. Mai 1852. Der Bezirkssitz war Dieburg.
Infolge der Märzrevolution 1848 wurden die Provinzen, die Kreise und die Landratsbezirke des Großherzogtums am 31. Juli 1848 abgeschafft und durch Regierungsbezirke ersetzt, was jedoch bereits am 12. Mai 1852 wieder rückgängig gemacht wurde und man wieder zur Kreiseinteilung zurückkehrte.
Ich habe einige offene Fragen:
Wie heißt der Namenszug unter "D.S."?
Was bedeutet das Kürzel unter "10 x"?
Bekommt jemand von Euch den Laufweg Dieburg - Erbach - Neckarsteinach geklärt?
Zu welchem altdeutschen Staat ordne ich diesen Brief zu: T & T oder ist auch Baden im Spiel?
Hallo mx5schmidt,
bei Taxis musste unter dem Vermerk D. S. unterschrieben werden, um die Portofreiheit zu erklären, hier war es der Beamte Scheich.
Das Kürzel unter 10x bedeutet wieder D. S., was man betonte, denn die Versendung selbst war ja portofrei.
Der Laufweg ist einfach - einfach der Karte nach. Es ist ein reiner inner - taxischer Brief.
Beste Grüsse von bayern klassisch
Dank des Hobbygraphologen und AD-Kenners bayern klassisch kann ich die Beschreibung wie folgt aktualisieren:
Faltbrief, gelaufen innerhalb Thurn & Taxis mit Aufgabestempel Einkreisstempel "DIEBURG 28 1 1852", adressiert "An den Hr. Bürgermeister Herrn Heil zu Neckarsteinach", mit handschriftlichem Vermerk "D. S. (Dienst Sache) Scheich (Name des Beamten)". Links unten in der Ecke "Zehn Kreuzer Auslagen erhalten". In Rötel entsprechend "10" ausgeworfen und beim Empfänger per Vermerk in schwarzer Tinte "10 X (Kreuzer)/ D(ienst) S(ache)" eingehoben. Der Brief selbst lief also als portofreie Dienstsache portofrei und ohne Procuragebühr, lediglich der verauslagte Postvorschuss mußte vom Empfänger gezahlt werden. Rückseitig zwei Einkreisstempel "ERBACH 28 1 1852" sowie "NECKARSTEINACH 29 1 1852", den kürzesten möglichen Laufweg dieses Briefes dokumentierend.
Auf der Seite habe ich den hier gezeigten Brief zu unserem Thema gefunden.
Die dort angegebene Beschreibung lautet:
Vor 200 Jahren wurde noch handschriftlich bei der Briefaufgabe in der Regel mit der Farbe rot für bezahltes Porto bzw. im blauen Farbton für noch vom Empfänger einzuziehendes Entgelt dokumentiert. Wir sehen einen Postvorschuss auf einer Briefhülle der Königl. Preuss. General Post Kasse (rückseitiges Lacksiegel) von Berlin nach Halberstadt.
Ich kann von Postvorschuss hier nichts entdecken!
Für mich ist das ein normaler Paketbegleitbrief???
Wer kann weiterhelfen?
... grossartige fachliche Beschreibungen darfst du da nicht erwarten.
Dafür gibt es ja das Forum hier!
Beste Grüsse von bayern klassisch
Lese auch kein Postvorschuß.
Das Paket wog 44lb (Librum) Pfund.
und ist als PS Post Sache gelaufen.
so wie ich es verstehe (BK bitte korrigieren wenn falsch), handelt es sich hier um ein Geldtransport, wohl hatten sie Kleingeld nötig, oder es ging um eine Einzahlung.
mfG
Nigel
Hallo bayern klassisch, Hallo Nigel
Danke für Eure Bestätigung meiner Vermutung!
Es handelt sich also mit Sicherheit bei dem gezeigten Brief nicht um eine Sendung mit Postvorschuss, sondern um einen Begleitbrief zu einer Paketsendung mit Wertangabe.
Hier könnt Ihr zum Thema Nachnahmebriefe aus Baden, frankiert mit Landpostmarken, eine wie ich finde hervorragende Präsentation zum Thema sehen:
Hallo,
die Seite der befreundeten ARGE Baden ist klasse. Immer ein Besuch wert.
Die Transkription des Briefes lautet (und damit wird schon klar, was es ist, bzw. was es eben nicht ist):
44 Pfund 11 Loth Berlin
Seiner Königl(ich) Hochlöb(lichen) ???(Scan zu mickrig und Domainen - Cammer zu Halberstadt
Nebst 1 B(eu)t(e)l mit 53 GrsD 8 ggr 3 Pfennig
Sig(natur) D. C...
R. S. oder P. S.
Es war also ein Paketbegleitbrief für ein dienstlich versandtes Wertpaket.
Mit Franko in rot und Porto in blau vor 200 Jahren geht einiges an der Realität vorbei - vor 200 Jahren gab es gar keine Blaustifte, sondern nur Rötel (deutsch) und Tusche schwarz (französisch angehauchte Südstaaten), und die sagten, je nachdem, das Franko und/oder das Porto aus.
Die Farbregelungen kamen erst in den fünfziger Jahren des 19. Jahrhunderts zum Tragen.
Liebe Grüsse von bayern klassisch
Das fehlende Wort heißt "Krieges", es war also die Kriegs- und Domänenkammer.
Der erste Buchstabe sieht fast wie ein "S" aus ...
Schöne Grüße vom
Erdinger
Erdinger
Vielen Dank für die graphologische Unterstützung.
Das Ergebnis wird per Recherche bei Wikipedis bestätigt:
Kriegs- und Domänenkammern hießen die Provinzialbehörden im Königreich Preußen, die König Friedrich Wilhelm I. bei der Reorganisation der Verwaltung im Jahre 1723 geschaffen hatte. Sie gingen hervor aus der Zusammenlegung der Kriegskommissariate mit den Amtskammern.
Kriegskommissariate waren Behörden, die die Steuern und Abgaben zu erheben hatten, welche für die Bedürfnisse der Armee, für das stehende Heer, bestimmt waren.
Amtskammern verwalteten die Domänen und zogen die Pachtgelder für diese staatlichen Güter ein.
Die Kriegs- und Domänenkammern standen unter der Leitung des General-Oberfinanz, Kriegs- und Domänendirektoriums (Generaldirektoriums) in Berlin. Diese Ämter bestanden bis zur großen Verwaltungsreform durch Stein und Hardenberg im Jahre 1808, als sie die Bezeichnung "Regierungen" erhielten.
Es bestanden unter anderem folgende Kriegs- und Domänenkammern:
Märkische Kriegs- und Domänenkammer ( 1788 - 1808 )
Pommersche Kriegs- und Domänenkammer ( 1723 – 1808 )
... dann müsste R.S. auch Regierungs Sache sein.
Gruss von bayern klassisch
Hallo
Ich habe dieser Brief aus Breslau nach Kozmin und ich meine das ist ein Vorschussbrief. Ist es, oder? Ich kann alles nicht lesen. Ich schaue auch der Rückseite und der Lacksiegel aus der Rückseite vergrösert, mit dieser Einschrift: KÖN: PREUSS: PROVIANT: AMT: 1790.
Besten Grüsse. Jørgen
Der Text lautet:
"Nebst einer Rolle in grauer Leinwand worin 7 Thaler..."
Es handelt sich also um den Begleitbrief eines Pakets mit Wertangabe, nicht um Postvorschuß.
Altsax
Der Text lautet:
"Nebst einer Rolle in grauer Leinwand worin 7 Thaler 5 Groschen
Cour.(ant) befindlich. Sign.(iert) M.K."
Die Adresse lautet "An einen wohllöblichen Magistrat zu Kozmin".
Oben links ist das Gewicht vermerkt: "16 1/4 Loth".
Daneben wohl das Ergebnis einer Nachwiegung: "16 3/4 Loth".
Es handelt sich also um den Begleitbrief eines Pakets mit Wertangabe im innerpreussischen Verkehr.
Heute habe ich diesen Brief bekommen:
Faltbrief im Verkehr innerhalb Preußen mit Aufgabestempel R2+ "COESLIN/6.5 * 6-7" (Feuser 600-6), laut Innentext aus 1864 stammend, adressiert "An den Magistrat Colberg".
Handschriftlich vermerkt "15 Sgr Postvorschuß erhalten Name? Kanzlei-?"
Darunter Portofreiheitsvermerk "??? S.(ache)"
Oben links Aktenzeichen "I B 154/4".
Hinweisstempel Nierenstempel "Auslagen." in rot.
Laut Tarif galt in Preußen vom 1.1.1861 - 31.12.1867 eine Procuragebühr in Höhe von 1/2 Sgr je 1 Thaler mit einem Minimum von 1 Sgr.
Somit wurde in diesem Falle für die 15 Sgr = 1/2 Thaler als Procuragebühr das Minimum von 1 Sgr. angesetzt.
Rückseitig Einkreisstempel "AUSG 7 5" sowie Einkreisstempel als Siegelstempel "KOEN: (iglich) PREUSS.(ische) REGIERUNG COESLIN".
Die "15 (Sgr)" Postvorschuß wurden in blauer Tinte vermerkt, dann gestrichen und durch eine "16 (Sgr)" in blauer Tinte ersetzt, die der Empfänger zu zahlen hatte.
Wer betätigt sich als Graphologe und entziffert die fehlenden Informationen?