Hallo Bernd,
dann stell doch mal den Botenpaß ein - sieht man ja auch nicht alle Tage.
Und ohne Frauen wären wir doch alle nichts ...
Liebe Grüsse von bayern klassisch
Hallo Bernd,
dann stell doch mal den Botenpaß ein - sieht man ja auch nicht alle Tage.
Und ohne Frauen wären wir doch alle nichts ...
Liebe Grüsse von bayern klassisch
da wir über die Bewertungen sprechen, wo die Kataloge mit ihren Notierungen nicht immer den realen Marktwert Vermuten lassen.
Und Preisfindung ein sehr wichtiger Punkt in unserem Hobby ist.
Möchte ich hier gerne mit allen Bayernsammlern eine Diskusion führen (da die Diskusion ja schon gestartet ist) über Sachen, die eine "reale" Preisfindung dem einem oder anderen evtl. schwer fehlt.
Ich möchte aber nicht, dass dieser Thread- als ein "Bewertungs" und "Identifikations" Thread endet, sondern sollten mehr Fragen über solches gestellt und Sachen gezeigt werden die es nicht an sich ansehen lassen und mit Erfahrung und selbstverständlich auch Persönlicher Meinungen bewertet werden können, die über eine Katalognotierung gehen.
Als erstes möchte ich mit eine Postanweisung anfangen:
Im Sem werden Postaufgabescheine nur mit gM bewertet wie ist es hier;
Postaufgabeschein, von 1869 klarer "K1" (Einkreisser) München.
Hallo soaha,
Vordrucke wie den für eine Postanweisung gibt es zahlreiche. Sie selbst werden üblicherweise gar nicht bewertet, sondern nur der Stempel, der sie ziert.
Hier ist es der Sondertyp Münchens, den man noch zu den kleinen Einkreisern zählt. Die Qualität ist hervorragend, wie oft bei dieser Type.
Ich mag diesen Stempel sehr (und seinen Bruder vom Bahnhof) und würde für solch ein Stück, wenn ich es brauchte, 20 Euro zahlen. Andere werden kein Interesse an dergleichen Scheinen haben, egal welcher Stempel darauf ist.
Erhöhend würde sich die Destination auswirken, z. B. für eine Postanweisung nach Luxemburg oder Liechtenstein. Dann würde ich auch ein vielfaches dafür bewilligen.
Ob es Sinn macht, hierfür eigene Preisfindungen in Katalogform zu pressen, glaube ich weniger. Das freie Spiel der Kräfte ist da eher angesagt.
Liebe Grüsse von bayern klassisch
Hallo bayern klassisch,
ok, das freie Spiel der Kräfte sei akzeptiert.
Jetzt habe ich interesse an Postgeschichte, und grabe und schaufle überall wo ich der Meinung bin es währe möglich an bayerische Postgeschichte heran zu kommen.
Beispiel:
Angeboten werden, sei es beim Trempelmarkt, im Antiguariat, Händler...verschiedene Sachen, die mir als "leie", "anfänger" nicht bekannt sind, und mir schwer fallen würde diese zu bewerten.
Also was gab es alles an Postgeschichte, Versendungsformen, Vordrucke und...
2.beispiel:
Vordruck- Postschein Ansbach:
"Expedition reiternder Posten" 1834
PS: Werde mal weitr im Beitrag einen anderen Vordruck eistellen, der sicherlich auch nicht im katalog bewertet wird.
Hallo soaha,
prima, dass du dich der PO verschrieben hast. Dazu kann ich dich nur beglückwünschen.
Was du zeigst ist ein Postschein für ein Einschreiben aus Ansbach nach Fulda. Der Begriff "Reitpost" soll die Schnelligkeit verdeutlichen, also die Briefpost - Beförderung. Fahrpost, das war langsam, gab es auch, nur hatte dieser Postdienst andere Scheine und andere Gebührensätze.
Besonderheiten:
Die Gebühr bei Franko wurde gestrichen, der Absender hatte wohl die Kosten etwas unterschätzt. Die Einschreibgebühr von 4 Kr. musste er aber berappen.
Weil er am 1. July 1834 nicht mindestens eine Stunde vor der Abfahrt der Post mit seinem Brief erschienen war, hat der Postbedienstete "nach Abgang" vermerkt, um zu zeigen, dass an diesem Tag das Schreiben nicht losgesandt werden konnte. Auch nicht schlecht.
Es gibt für die zahllosen Postscheine Bayerns einen eigenen Katalog. Ich habe ihn nicht, weil es mir egal ist, ob ein Schein mit 3, 5 oder 12 Euro darin steht. Wenn er interessant ist, dann kaufe ich ihn.
Eine kurze Auflistung der Vordrucke, die mir so aus dem Stehgreif einfallen:
Postschein (PS) für Einschreiben,
PS für Nachnahme,
PS für Pakete,
PS für bare Einzahlungen,
Rückschein für Briefpostgegenstände,
Rückschein für Fahrpostgegenstände (selten!)
Frankozettel,
Laufzettel der Briefpost,
Laufzettel der Fahrpost,
Studenpaß für Estafettensendungen,
Postschein für Postanweisungen,
Abholscheine (mit und ohne Special - Vollmacht),
Postrückstände,
Zeitungsquittungen,
Depeschen- und Bahndepeschen und deren Quittungen blanquette,
Reisescheine, aus Reisebillets genannt,
Fahrkarten und Freifahrkarten,
Gepäckzettel,
Expreßbestellgeldquittungen (auch frankiert!),
Zeitungsüberweisungen (auch frankiert!),
Postkarten (nicht die ab 1869 bekannten für das Publikum, sondern im Innendienst benötigte Begleitvordrucke),
Attestkarten (s. Postkarten, nur das Doppel zur Kontrolle) usw. usw..
Alle diese Vordrucke sind interessant, vielfältig und abwechslungsreich.
Katalogisiert sind sie komplett nirgends, das wäre auch wohl zuviel verlangt.
Die Preisfindung ist schwierig und Sammlern mit langjähriger Erfahrung vorbehalten, zumal solche Stücke oft über längere Zeiträume nicht im Handel sind und sich den üblichen Kriterien eine Katalognotierung erfolgreich entziehen.
Aber auch dann zahlt der eine keine 10 Euro für das ein oder andere Stück, und der andere würde 150 Euro sofort dafür geben. Es gibt auch Sammler, die Vordrucke überhaupt nicht nehmen - denen entgeht aber etwas.
Beste Grüsse von bayern klassisch
hallo bayern klassisch,
man sieht wieder was Erfahrung bedeutet, "nach abgang" Danke!
Das die Vordrucke in einem Katalog behandelt worden sind wusste ich nicht.
Wenn es kein nonsens Katalog ist so kann man sicherlich damit arbeiten.
Über die Preise kann man ja hinwegsehen.
Die Vordrucke sind in der Tat vielseitig mal mit Einzeiler mal ohne, mal mit Stempel mal ohne.
Auch habe ich von ca. 1800 bis 1870 verschiedene Vordrucke gesehen.
ZitatDie Preisfindung ist schwierig und Sammlern mit langjähriger Erfahrung vorbehalten, zumal solche Stücke oft über längere Zeiträume nicht im Handel sind und sich den üblichen Kriterien eine Katalognotierung erfolgreich entziehen.
Dieser Satz sollte in Stein gemeißelt werden.
Hier einer "Expedition der Briefposten":
Ansbach nach Ellingen 1836, bedeutet das hinten wieder "niabg" nicht abgegeben.
Liebe Grüsse soaha
Hallo soaha,
du hast Recht, auch hier wurde vermerkt: n: Abg. = nach Abgang.
Das kommt bei Ansbach häufiger vor, bei anderen Ämtern und Expeditionen wurde es nicht so gehandhabt.
Der Grund wird wohl sein, dass es mal in Ansbach grössere Probleme gab, weil wichtige Schreiben zu spät ankamen, und man ihm mit der Keule drohte. Also hat er schön n. Abg. notiert, wenn wieder mal einer gerade noch so vor Schalterschluss eintrudelte, um ein Einschreiben abzugeben. Aus Erfahrung wurde er klug.
Beste Grüsse von bayern klassisch
...wer will sich nicht immer auf der sicheren Seite wiegen und stets in seinem Verhalten, Geschäftgebahren,... Klüger darstellen.
Ob es, wie evtl. hier von einer schlechten- oder ob es von einer guten Erfahrung her rührte entscheident ist man wird Klüger. "lol"
Ich versuche punkt um punkt die vordruck Liste durch zu gehen und habe keine Ahnung was für Preise dafür real i. O. währen.
Ein "Zeitungsconto" von 1870
der Kirchenstiftung "Breitenbrun"
Wenn ich von der Bewertung des Postscheines ausgehe, ist es wahrscheinlich auch hier, dass es die "Besonderheiten" sind, wie Einzeiler und Siegelstempel, die den Vordruck Zieren, den Wert machen.
Liege ich hier richtig?
Liebe Grüsse
soaha
Hallo,
wenn mann nach realen Marktpreisen gehen ist sicherlich das grosse Onlineauktonshaus E..y ein guter Indikator.
Der gMR. 21 wird im P.Sem, in der ersten Verteilung,(Baunach Uf) auf Marke mit 40,-€ Bewertet, so ähnlich bewertet auch der Feuser.
In der II Verteilung (Aschach Uf) mit 25,-€.
Auf den meisten real Auktionen werden fast alle unter der Rubrik Mühlräder Angebote mit gegen Gebot gestartet, praktisch 5,-€ aber in den meisten Briefmarken-Auktionskataloge wird der 21. mit ein mindest Ausruf gestartet mind. 20,-€ Ausruf.
Auf Ebay lief eine Auktion, die am 25.05 endete:
wo der gMR 21, auf einer 2II, "Normalschnitt", stempel der I. Verteilung,
einen Zuschlag von 32,05,-€ erhilt.
Sicher ist immer, dass das Angebot und die Nachfrage den Preis machen.
MfG
soaha
Hallo soaha,
dein Zeitungscontoschein ist hübsch - aber der Preis hängt von den Heimatsammlern vor Ort ab. Diese Scheine lagen oft zu Dutzenden in den Akten der Ämter, und nachdem sich die Sammler daran gütlich taten, war für die restlichen Stücke der Markt erst einmal am Boden.
Ich habe auch solche Scheine, sogar besondere, aber überbewerten darf man sie nicht. Viel hängt vom Stempel ab - ich habe einen Reichspost - Stempel auf einem Schein von 187?, also über 80 Jahre alter Stempel auf "modernem" Schein verwandt. Das kostet dann schon etwas.
Im Allgemeinen würde ich solche hübschen Stücke, wie du eines abgebildet hast, mit gut 10 Euro taxieren.
Der Preis der blauen 3 Kr. mit dem Stempel 21 ist in Ordnung. Zuordnen kann ich ihn nicht, aber das war dem Käufer sicher egal. In jedem Fall hat er einen Kabinett - Abschlag um oder unter Sem - Preis gekauft - so schlecht ist das ja auch nicht.
Wenn ich mir die letzten großen Auktionen bei S. Deider in München anschaue, dann haben Stempel oft mehrere hundert Prozent Aufschlag zum Sem - Preis gebracht. Der Grund mag darin liegen, dass 3 große Mühlradstempelsammlungen aufgebaut werden, und der Preis dann oft zur Nebensache wird. Und der nächste Sem - Katalog, der diesen Zuschlägen gerecht werden wird, kommt auch irgendwann.
Beste Grüsse von bayern klassisch
Joel, Max
Titel Der bayerische Aufgabe-Schein - Aufstellung der Formular-Typen, [umgestellt auf Euro am 1.1.2002] / Max Joel
erschienen München : [Selbstverl.], 2004
Allein die Anzahl der gezeigten Postscheine (nach Orten) kann einen "erschlagen"!
Luitpold
... und viele hunderte werden noch gar nicht katalogisiert sein; oder werden es am Ende gar tausende sein?
Es war mutig, sich an solch ein Thema heran zu wagen. Davor Hut ab!
Grüsse von bayern klassisch
Hallo bayern klassisch,
also sind auf den Zeitungscontoscheinen normale Posststempel, ist der von Passau auch einer. Habe sie erst 2 Stunden.
Mit besten Grüssen BaD
Ist ja :Dwenn mal über Postscheine gesprochen wird. Für Heimatsammler eine Stempel-Fundgrube, die es auf Briefen nicht oder zumindest später nicht mehr gab. Eine Beobachtung ist hierbei, dass – sparsame Leute waren das damals – die Stempel als Formularstempel weitergenutzt wurden, wenn sie aus dem „Schalterdienst entlassen“ waren.
Wer weiß eigentlich mehr zu Max Joel? Denn sein Werk - stimmt das war wohl Pionierarbeit - und Pioniere sind immer mutige Leute - ist im wahren Sinne des Wortes eine „Pfundssache“.
Und es muss ja nicht gleich um die Wertermittlung gehen. Es ist sehr hilfreich erst mal einen Überblick über die Postscheine zu bekommen.
Luitpold
Nachfrage:
Warum werden die Mühlradstempel-Sammlungen immer und immer wieder „neu aufgebaut“? Ist das so ähnlich, wie beim Sport, wo immer wieder das gleiche Spiel abläuft mit der Hoffnung auf ein besseres Ergebnis? Und, es müssen doch Herren sein, die über entsprechende Finanzmittel verfügen (wenn man die Zuschläge für die letzten oMR-Nr. aus z.B. Deider-Auktionen betrachtet). Läuft hier ein Wettbewerb nach dem Motto – Habe ich – Du nicht?
Mich wundert das halt, weil es bei Bayern doch so vieles anderes und noch nicht zusammengetragenes zu sammeln gibt.
Entschuldigung, falsches Thema
Der Stempel Passau Bahnhof müsste ein Innendienststempel sein. Ich kenne ihn auf keinem Poststück. Das macht es aber auch nicht schlecht.
Auch diese interessanten Stempel muss man erst einmal nachweisen können.
Die anderen sind normale Poststempel. Es gibt auch Scheine, die beide Versionen zeigen - sie sind immer etwas besonderes.
Ein Anfang ist gemacht. Ich finde es prima, dass du so vielfältig sammelst.
Die Leute, die Mühlradstempelsammlungen aufbauen, sind in aller Regel finanziell im oberen Bereich tätig. Es versteht sich von selbst, dass man mit einem 6stelligen Engangement niemals eine Mühlradsammlung auch nur annähernd komplett bekommen kann. Dazu braucht es schon etwas mehr.
Alleine die farbigen Mühräder auf Brief zu bekommen, dürfte die meisten Sammler schon überfordern. Der letzte teuere Brief mit dem 920 hat ja dann auch den Sem - Preis im wahrsten Sinne des Wortes "alt aussehen" lassen.
Prinzipiell wird immer lose und auf Brief gesammelt, jede Verteilung und natürlich die offenen. Dazu die Bahnpoststempel, die farbigen, die Vor- und Vorausentwertungen, die Früh- und Spätverwendungen, Mühlräder auf fremden Marken, gemischte Abstempelungen (offen und geschlossen auf einer Marke), die Formulare mit Mühlrädern, die portofreien Dienstbriefe, die mit Mühlrädern "aufgewertet" wurden, und und und. Dazu kommt, dass es bei den Rosinen oft nicht möglich ist, nur den Sem - Preis zu zahlen. Da sind teils Steigerungen von 100 und mehr Prozent eher die Regel als die Ausnahme.
Große Stempelsammler versuchen dann, jede Marke jeden Ortes zu bekommen ... bei über 400 gM bei der Schwarzen Eins kannst du dir den Katalogwert leicht ausrechen ... Da reicht auch 7stellig dann nicht mehr aus.
Auf der anderen Seite gibt es viele lohnenswerte Bereiche, die nur ein Bruchteil kosten, und deren Erforschung niemanden zu interessieren scheint (wobei bei den Mühlrädern auch noch einiges im Dunkeln liegt ...).
Aber wenn der Markt erst einmal auf etwas fixiert ist, und die Fachliteratur zahlreich und detailliert vorhanden ist, dann zieht es weite Kreise, und allen wollen dasselbe. Ein ganz seltener Stempel der Type 20a oder 20b interessiert niemanden - ein seltener Mühlradstempel jeden. Wir werden das nicht ändern können.
Liebe Grüsse von bayern klassisch