...und hier die Ausgaben von Reichenberg......
Beiträge von sudetenphilatelie
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Zu Beginn des neuen Jahres eine kleine Zusammenstellung, die in dieser Form sicherlich auch nicht oft zu sehen ist:
Die Ausgaben von Pilsen und Kaschau gehöhren eher zu den Sudetenlandmarken mit höherer Auflage, aber Zwischenstegpaare sind schon seltener, insbesondere dann, wenn diese ungestempelt sind!
Hier habe ich einmal alle Aufdruckarten zusammen gestellt, so dass sich Neueinsteiger einen Überblick über die verschiedenen amtlichen Überdrucke machen können.
Ich wünsche allen ein gutes Neues Jahr und weiterhin viel Freude mit diesem interessanten Hobby. :):):)
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Zitat
Original von Vichy
Was mich aktuell sehr interessieren würde:
Woher stammen die Auflagezahlen ?
Wie verlässlich sind diese überhaupt?Lieben Gruß Vichy.
Die Auflagen basieren auf dem Handbuch von Dr. J. Hugo Hörr aus dem Jahre 1963. Dr. Hörr hat nach der Angliederung des Sudetenlandes ans Deutsche Reich dieses Gebiet mehrfach bereist und vor Ort sehr ausführlich recherchiert.
Die im Buchdruck hergestellten Überdrucke sind anhand der Druckerei-Rechnungen nachvollziehbar. Bei Überdrucken mit Gummi-Handstempel gibt es von den Postämtern Ausgabelisten, die sehr sorgfältig geführt wurden. So musste z. B. in Reichenberg für jeden Überdruck 50 Heller, später 1 Krone, zusätzlich zur Nominale bezahlt werden. In Maffersdorf sogar 5 Kronen! Mit diesen Zuschlägen wurden die öffentlichen Aufgaben und die Aufrechterhaltung des Postverkehrs finanziert, denn die Tschechen waren nicht mehr und die Deutsche Reichspost noch nicht zuständig.
Im Laufe der Jahre/Jahrzehnte kamen vereinzelt auch Markenarten zum Vorschein, die in den Ausgabelisten nicht enthalten waren. Diese gehören zu den größten Raritäten und wurden bei Ausgabe vom Postbeamten vermutlich als weitere Sorte nicht erkannt bzw. verwechselt.
Folglich sind nicht alle Auflagen bekannt. Die nicht bekannten gehören aber zu den seltensten. Marken die Dr. Hörr 1963 nicht kannte, da diese erst später zum Vorschein kamen, sind im Fachbuch "Sudetenland 1938 - Handbuch der Sudetenphilatelie - aus dem Jahre 2011 aufgeführt.
Insgesamt betrachtet sind die genannten Auflagen sehr zuverlässig.
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Hallo Jörg,
unter dem Vorbehalt, dass der Überdruckstempel als echt durchgeht (anhand des Scans ist dies nicht eindeutig möglich sondern nur am Original) ist des die Maffersdorfer Ausgabe (Auflage: nur 20 Stück!).
Einige Merkmale deuten auf Echtheit, es lohnt sich diesen Block einem Prüfer vorzulegen. Das Signum könnte von Dr. Hörr stammen.
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Allen Freunden der Philatelie wünsche ich frohe, besinnliche Weihnachten. Als kleine Weihnachtsüberraschung heute zwei Briefmarken, die man nicht alle Tage sieht und doch irgendwie zusammen gehören:
Wer mehr über diese Briefmarken weiss, darf gerne die Beschreibung übernehmen.
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@ steppenwolf
@ allDer Beleg dürfte wohl aus der "gleichen Werkstatt" kommen.
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Hallo Steppenwolf,
auch wenn mir das Original nicht vorliegt versuche ich eine Einschätzung anhand des Scans und tippe nicht auf Handgummistempel sondern auf einen Tintenstrahldrucker, der für Aufdruck und Befreiungsstempel verwendet wurde.
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Neues von unserem Sammlerfreund aus Wien:
Soeben erst vom Prüfer zurück bekommen und schon im Forum:
1. Trauerblock von Reichenberg mit einer Auflage von 40 Stück eine große Sudetenlandrarität.
2. Bratislavablock von Karlsbad: Hier mit überdrucktem Zwischensteg. Bisher einzig bekanntes Exemplar.
Glückwunsch zu diesen Spitzenraritäten und danke nach Wien, dass diese Seltenheiten im Forum gezeigt werden dürfen.
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@ steppenwolf: auch diese Aufdruckmarken sehen gut aus. Besonders interessant (selten) sind die 3 Fügnermarken mit Zierfeld von Reichenberg!
Gllückwunsch !!!
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@ tigo:
Alle Marken sind meines erachtens echt und stammen aus Rumburg.
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Zitat
Original von Kontrollratjunkie
Allerdings sind Sachen wie Reichenberg Block 3 gestempelt Weltraritäten, die nun mal nur alle Nase lang auftauchen. Trotzdem ist ein Zuschlag von 4300 EUR, damit im Endpreis über 5000 EUR aller Ehren wert !Gruß
KJDer aktuelle Katalogpreis für einen gestempelten Reichenberg Block 3 liegt gerade mal bei 3.000,-- Euro. Wenn auf Realauktionen über 5.000,-- Euro bezahlt werden, sind die derzeitigen Katalogpreise nur noch Schall und Rauch.
Nächstes Jahr feiern die Ausgaben des Sudetenlandes ihr 75. Jubiläum. Eigentlich ein Grund auch die Kataloge auf den aktuellen Stand zu bringen!
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@ KJ:
Eben jetzt sehe ich erst, dass an deinem Beitrag auch eine seltene Landschaftsmarke mit Stempel Pirkenhammer hängt. Glückwunsch!!!
Aber ich fürchte, einen kompletten Satz mit diesem Stempelabschlag bekommen wir beide nicht zusammen.
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@ JoshSGD:
Danke für deine schöne Beschreibung des beschaulichen Dörfchens. Bei ca. 500 - 600 Einwohnern ist mir nun auch klar, warum Stempel von Pirkenhammer so selten sind. Zum einen sind amtliche Sudetenlandausgaben von Karlsbad nicht häufig anzutreffen und kombiniert mit so einen raren Stempel natürlich besonders selten! Dieses Stück bekommt in meiner Sammlung einen Ehrenplatz.
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Danke Jimphil für deine Info, diese war für mich Anlass mir die Ergebnisliste aktuell anzuschauen. Inzwischen sind 3 Lose mit Untergebot verkauft, aber auch diese Preise haben es in sich:
Reichenberg Block 2 postfrisch = 1.600,-- Euro
Reichenberg Block 3 gestempelt = 4.300,-- Euro
Reichenberg Block 4 gestempelt = 1.200,-- EuroZuzüglich Auktionskosten ca. 25% - 30% nicht zu vergessen.
Damit ist eine neue Preisdimension erreicht, die ich so schnell nicht erwartet hätte. -
Heute wieder eine kleine Neuerwerbung:
Ein schönes Briefstück mit einer Karlsbad MiNr. 14. Die Auflage dieser Marke beträgt 270 Stück. Das Besondere daran ist der seltene Entwertungsstempel, der bei einer Auflage von 270 Stück sicherlich nicht oft zu finden ist.
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Beachtliche Ausrufpreise bei der aktuellen Gert Müller Auktion (siehe Link).
Zwar bin ich mir sicher, dass diese Preise auf Grund der Knappheit irgendwann erreicht werden, aber ist es dazu nicht noch zu früh? Bin gespannt, ob diese Ausrufpreise beboten werden. Falls ja, wären dies neue Dimensionen.
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Auch wenn das Ganze offtopic wird möchte auch ich meine Meinung kundtun:
Jeder Sammler kann doch sammeln was und vor allem wie er will. Der eine sammelt nur für sich so vor sich hin, frei nach dem Motto: "ich weiss was, habe das Fachwissen und die anderen sind mir "Wurst". Okay, warum nicht?!
Philatelie ist aber mehr: mir geht es um neue Erkenntnisse. Ein wenig bekanntes Gebiet zu erforschen ist hoch spannend - da wird die Philatelie erst richtig lebendig! Und warum sollte man diese Erkenntnisse nicht publizieren? Auch in der Wissenschaft profitiert der eine von den Erkenntnissen des anderen. So wird Doppelarbeit vermieden und die Erforschung geht schneller voran.
Auf wenig erforschten Pfanden wandern (auch wenn dies der anspruchsvollere Weg ist) bringt mir persönlich mehr, als "nur" nach Katalognummern komplettieren. Aber die neuen Erkenntnisse sollten auch Allgemeingut werden, denn sonst war die Wanderung (außer Lustgewinn eines Einzelnen) vergebens und Jahrzehnte später macht sich ein anderer auf den gleichen Weg, der vielleicht schon längst entdeckt war. Folglich haben Kataloge schon ihre Berechtigung, um Bekanntes zu dokumentieren.
Ob einer aber "nur" sammelt oder auch forscht, ist wohl der gravierende Unterschied zwischen Sammler und Philatelist. Aber nochmals, jeder nach seinem Gusto.
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Auch ungestempelte Marken von Reichenberg bzw. Maffersdorf lassen sich zuordnen. Dass es sich um unterschiedliche Ausgaben handelt, wurde mehrfach beschrieben (nicht nur die Ausgabeorte waren unterschiedlich sondern auch der Ausgabepreis, die Mittelverwendung, die Auflagen etc.).
Nachfolgend 3 Atteste als Beleg, dass eine Zuordnung auch bei postfrischen bzw. Falzmarken möglich ist.
Ernsthafte Sammler und Händler achten bereits auf diesen gravierenden Unterschied, da die Häufigkeit/Seltenheit je nach Ausgabeort sehr unterschiedlich sein kann.
Der Fairness halber sollte dieses Wissen aber für alle Sammler zugänglich sein, deshalb werde ich in meinem zweiten überarbeiteten und erweiterten Buch detailiert auf die Unterscheidungsmerkmale eingehen.
Für mich ist es nur eine Frage der Zeit bis die Kataloge diesen Schritt nachvollziehen. Der Markt nimmt dies bereits schon jetzt vorweg.
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@ KJ:
Dies ist für mich auch nicht nachvollziehbar. Auch die "Ungereimtheiten" bei den ZF/LF hat nur eine Logik: aus Platzmangel wird nur die billigste Variante dargestellt. Bedauerlich für den Leser, der die Variante mit dem anderen Ausgabeort sucht. Der Sammler wird mit seiner Frage alleine gelassen, den von der Einzelmarke ist nicht unbedingt auf ZF/LF zu schließen.
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Doch nun zur Auflösung: was ist so besonderes an diesem Los?
Alle 6 Marken tragen den Maffersdorfer-Aufdruck und der Satz ist komplett,
den die Werte zu 2 h, 7 h und 9 h wurden in Maffersdorf nicht ausgegeben.Eine komplette Garnitur, so wie sie postfrisch in Maffersdorf ausgegeben wurde, wird nur alle Jubeljahre auf dem Markt angeboten. Mit kompetenter Beschreibung hätte dieser seltene Satz sicherlich den zwei- bis dreifachen Zuschlag erzielt.
Dass das Auktionshaus unglücklich beschrieben hat, liegt aber auch daran, dass die Kataloge die Gebiete Reichenberg und Maffersdorf immer noch nicht differenziert katalogisieren. Um so wichtiger ist es, dass Sammler sich selbst Fachwissen aneignen. Wieder ein Beleg, dass sich Wissen auszahlt!