Beiträge von Mecklenburger Ochsenkopf
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Nicht bloß fehlende/mangelhafte Materialien waren an solchen Dingen schuld. Während eines Druckvorganges war es damals sehr wichtig, eine bestimmte, gleichbleibendeTemperatur in den Räumen einzuhalten. Mangelte es an Heizmaterialien bei kalten Tagen und es kam damit zu schwankenden Temperaturen in den Produktionsräumen, war dann die Folge davon, das die verwendeten Druckerfarben ihr Farbbild veränderten. Das freut den Sammler ob der verschiedenen Ab- und Unterarten in der Farbgestaltung. Die aktuell aufgerufenen Preise dazu dann aber schon nicht mehr. Hohe Preise wurden aber schon dazumal mehr oder weniger durch die Händler verlangt. Ich habe eine Händlerliste vom September 1948 als Drucksache in der Sammlung. Da notiert beispielsweise die allseits bekannte " Potschta" mit 395 DM. Bestimmte andere Werte für Ostsachsen erreichen dann die 1000 DM. Das war damals eine Menge Geld in der SBZ.
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Jean Philippe :
Nein, ich verwechsle nichts. Auch in den westlichen Zonen war die Zehnerfrankatur am 21. und 22.6.1948 für die Marken der Kontrollratsausgaben zulässig (Währungsreform am 21.6.1948). In Westberlin sogar noch sogenannte Mischfrankaturen ( Kontrollratsausgabe , sonstige Gemeinschaftsausgaben sowie die Marken der SBZ mit Bezirksstempelaufdruck) vom 24. 6. 1948 bis 31.7. 1948. Der 24. hier deshalb, weil in Westberlin erst am 24. 6. 1948 die neue Westmark ausgegeben wurde.
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Nachtrag : UI, ich habe gerade mal genauer das Datum des Stempels angeschaut, es ist doch der 23.6.48. Das ändert aber wohl nichts daran, das hier der Absender "vorausschauend " bereits eine Zehnerfrankatur angewendet hatte, um halt sicher zu gehen, das der Brief so oder so befördert werden wird. Gerade mal ein Tag Unterschied bis zum Inkrafttreten der neuen Weisungslage. Der damalige Zeitabschnitt war eben auf Grund der politschen Lage äußerst verwirrend. Das sieht man sehr gut auch an den Teilgebieten der Stempelung bei Barfreimachungen oder der Zensurpost. Da haben nicht nur Privatpersonen ihre postalischen Belege entsprechend " ausstaffiert", sondern eben auch die Postämter selber. Gerade wenn beispielsweise die Post aus der SBZ über die amerikanische oder britische Zone nach Österreich ging. Hier waren die Festlegungen des Gesetzes Nr. 76 des Alliierten Kontrollrates ( Postwesen) einzuhalten. Damit eben die Behörden anderer Besatzungszonen gerade für die Post aus der SBZ bei Beanstandungen deren Weiterbeförderung nicht verweigern. Das erklärt mit Sicherheit auch viele Belege mit "überfrankiertem " Porto, deren Absender vielleicht nicht sicher waren, welche Gebühr nun bei Fernbriefen in andere Landesteile genau fällig wäre.
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Lasse dir keinen Unsinn erzählen. Das Teil ist eine astreine sogenannte Zehnerfrankatur, also ein Beleg aus einer doch bewegten Zeit.
Vom 24.06.- 31.7. 1948 konnten wegen der Währungsreform in den Westzonen auch alle unüberdruckten kursierenden Wertzeichen zu einem zehntel des Nennwertes zur Frankatur in der SBZ verwendet werden. Das Porto betrug seit dem 15.9.1947 für Fernbriefe bis 20g 24 Pfennig. Die Abstempelung trägt als Datum den 26.6.48.
Also mit insgesamt 256 Pfennig bei einer Zehnerfrankatur ist hier nix groß " überfrankiert ", wie weiter oben geschrieben worden ist.
Laut Michel Deutschland - Spezial, Band 2, rechtfertigt das einen Mindestaufschlag von 15 Euro für Bedarfsbriefe.
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Hallo.
Also ich habe im späten zarten Alter von 61 Jahren nunmehr wieder mit dem Sammeln von Briefmarken angefangen. Und wie das so ist, sind die Ganzsachen und Bedarfsbriefe noch dazugekommen. Meine Briefmarken zum Thema ( SBZ ) sind in einem Einsteckalbum untergebracht. Nach meiner Meinung bei diesem Sammelgebiet der ganzen Varianten,Größen und Abarten usw.die beste Lösung, da man hier sehr leicht bei Zuwachs umsortieren kann.
Bei den Ganzsachen und sonstigen Belegen benutze ich das System der Firma " Optima" mit Ringbinder und einzelnen Seiten. Die einzelnen Seiten gibt es in verschiedenen Ausführungen, je nach Größe der unterzubringenden Sachen. Standard sind dann entweder bei Übergröße ein Beleg pro Seite oder in einzelnen Fächern 2 Belege pro Seite. Die Seiten gibt es als Klarseite oder in schwarz mit beidseitig zu befüllenden Fächern. Bei " Goldhahn " kosten die Ringbinder ( mit Schutzkassette) 29,90 Euro, je 10 Stück der Seiten 8,90 Euro. Bei einem Fassungsvermögen von maximal 60 Seiten pro Ringbinder betragen die Kosten rund 83 Euro zuzüglich Porto. Bei normalen Belegen bekommst du also 120 Stück untergebracht. Weniger natürlich bei einem großen Beleg, für den eine einzelne Seite notwendig ist.
Die Qualität der Ringbinder und Seiten ist exellent. Wie oben erwähnt ist jeder Ringbinder noch in einer Schutzkassette untergebracht, so das die Dinger mehr als stabil aufrecht in einem Regal stehen. Ich bin der Meinung, das man zum Unterbringen seiner Sammlung ruhig auch einmal etwas "tiefer " in die berühmte Tasche greifen sollte. Mein teuerster Beleg beläuft sich bisher auf 170 Euro, da möchte ich aber auch eine sichere Unterbringung meiner Schätze gewährleisten. Des weiteren wird durch Optima darauf hingewiesen, das alle Seiten natürlich ohne Weichmacher seien.
Leuchturm bietet auch verschiedene Hersteller an, das System an sich ist aber immer das gleiche. Wobei Leuchtturm aber nach meiner Meinung ziemlich teuer ist. Goldhahn gibt an, ständig günstig größere Posten anzukaufen und so auch entsprechende günstige Preise generieren zu können. Das soll nun keine Werbung darstellen, wo letztendlich jeder kauft bleibt ihm überlassen. Aber ich hoffe, ich konnte dir ein wenig die Unklarheit nehmen. Das ging mir anfangs ebenso.
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Ja, keine Ahnung. Dann hatte die Sächsische Zeitung" damals halt irgendwo abgeschrieben. Und man braucht sich nicht zu wundern, wenn dann über die angebliche" Prüfung" durch das Museum nichts mehr gehört wird. Trotz alledem bleibt es eine Geschichte, wovon Sammler, gleich welches Sammelgebiet, wohl oft träumen: d e r F l o h m a r k t f u n d an sich. Deshalb besuche ich ja, so oft es geht, diese Märkte. Denn: "Träume nicht dein Leben, sondern lebe deinen Traum." LOL!
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Zu deinem letzten Satz, mein lieber Vichy, hier mal eine Geschichte aus der hiesigen" Sächsischen Zeitung" vor ein paar Jahren, passend auch zu den ganzen Meinungen zu Flohmarktbesuchen in den Beiträgen. Vielleicht ist diese Geschichte auch einigen bekannt. Ein älterer Sammler von über 70 Jahren, der seit seiner Jugend sammelt, besucht den bekannten großen Flohmarkt "Agra" in Leipzig. Dort kaufte er von einem türkischen Händler für 20 Euro eine große Kiste mit" Markenabfällen". Also quasi bunt zusammen gewürfelt, allerlei Marken ausgeschnitten, lose oder noch auf Briefen und Karten. Zu Hause setzte er sich dann hin und nimmt sich jede Position einzeln vor. Er stößt dabei auf eine Marke aus dem 19. Jhd. aus den USA und kann diese weder per Katalog noch nach einer Anfrage beim Philatelisten Verband einordnen. Niemand kann ihm dazu eine Antwort geben. Deshalb schrieb er letztendlich das amerikanische Nationale Postmuseum in Washington an. Er bekam auch umgehend eine Antwort. Man schrieb ihm, dass ihnen die Marke bekannt sei, ein Exemplar befände sich in ihrem Besitz und das zweite Exemplar, was derzeit weltweit existent sei, eben im Besitz des älteren Herrn. Der Wert der Marke bewege sich bei ca.2,5 Millionen Dollar. Vorausgesetzt, die zweite nun aufgefundene Marke sei echt. Es erschien dann in der besagten Zeitung später noch mal eine Meldung zu diesem Fall, dass man übereingekommen sei, die Marke zur Prüfung direkt an das Museum zu schicken. Weiteres hörte ich bisher dann nicht mehr von diesem Sachverhalt. Vorausgesetzt, die Zeitung hat das richtig recherchiert und das hatte sich wirklich so zugetragen, ist das doch mehr als eine tolle Geschichte.