Preußen

@ Graf Zack : Du hast mich beim Treff in Köln erst auf die Idee gebracht.

@ bayern klassisch. Deinen Wunsch entsprechend werde ich versuchen einen kleinen Überblick zu geben.

Preußen Briefe sind momentan recht gut gefragt und entsprechend sind die Preise.

Die Tendenz im Sammeln geht anscheinend immer mehr in Richtung Belege. Irgendwie macht auch das Sammeln von Belegen mehr Spaß, da ein Brief wenn man sich damit beschäftigt immer eine Geschichte erzählt.

Ich werde versuchen einen Überblick zu geben. Falls die Briefe einen seltenen Stempel, oder eine besondere Beförderungsart, seltene Portostufen, oder seltene Ziele, oder besondere Frankaturen wie Streifen, Mehrfachfrankturen und Mischfrankaturen haben, sind alle nachfolgende Preise M A K U L A T U R.

Fangen wir mit der 1 an.
Gute lose Stücke gibt es für 12-15 €
Als Zusatzfrankatur zu einer Ganzsache oder in Kombination mit der Nr. 2 als 1 ½ Sgr. Porto oder als Paar auf Brief kostet das gute Stück 90-110 €

Die Nr. 2a koste als lose Stück 2-4 €
Als Einzelfrankatur auf Brief kostet die Nr. 2a zwischen 18 und 25€

Als Einzelfrankatur auf Brief kostet die Nr. 2b zwischen 40 und 60€
Als Einzelfrankatur auf Brief kostet die Nr. 2c zwischen 600 und 700€
Als Einzelfrankatur auf Brief kostet die Nr. 2d zwischen 80 und 100€

Die Nr. 3 kostet als lose Stück 4-6 €
Als Einzelfrankatur auf Brief kostet die Nr. 3 zwischen 20 und 30€

Die Nr. 4a kostet als lose Stück 2-4 €
Als Einzelfrankatur auf Brief kostet die Nr. 4a zwischen 15 und 20€
Als Einzelfrankatur auf Brief kostet die Nr. 4b zwischen 40 und 50€

Die Nr. 5a kostet als lose Stück 15-25 €
Als Einzelfrankatur auf Drucksache oder Drucksachenschleife kostet die Nr. 5a 110 - 130€

Die Nr. 6a kostet als lose Stück 6-8 €
Als Einzelfrankatur auf Brief kostet die Nr. 6a 25 - 35€

Die Nr. 7a kostet als lose Stück 20-25 €
Als Einzelfrankatur auf Brief kostet die Nr. 7a 100 - 120€

Die Nr. 8a kostet als lose Stück 6-8 €
Als Einzelfrankatur auf Brief kostet die Nr. 8a 50 - 70€

Die Nr. 9a kostet als lose Stück 6-8 €
Als Einzelfrankatur auf Drucksache kostet die Nr. 9a 70 - 90€

Die Nr. 10a kostet als lose Stück 1 €
Als Einzelfrankatur auf Brief kostet die Nr. 10a 5 - 8€

Die Nr. 11a kostet als lose Stück 4-6 €
Als Einzelfrankatur auf Brief kostet die Nr. 11a 20 - 30€

Die Nr. 12a kostet als lose Stück 3-5 €
Als Einzelfrankatur auf Brief kostet die Nr. 12a 15 - 20€

Die Nr. 13a kostet als lose Stück 30-35 €
Als Einzelfrankatur auf Drucksache kostet die Nr. 13a 150 - 200€

Die Nr. 14a kostet als lose Stück 2-3 €
Als Einzelfrankatur auf Ortsdrucksache kostet die Nr. 14a 40 - 50€

Die Nr. 15a kostet als lose Stück 2-3 €
Als Einzelfrankatur auf Ortsbrief kostet die Nr. 15a 35 - 50€

Die Nr. 16a kostet als lose Stück 1 €
Als Einzelfrankatur auf Brief kostet die Nr. 16a 2 - 3€

Die Nr. 17a kostet als lose Stück 1-2 €
Als Einzelfrankatur auf Brief kostet die Nr. 17a 3 - 5€

Die Nr. 18a kostet als lose Stück 1-2 €
Als Einzelfrankatur auf Brief kostet die Nr. 18a 3 - 5€

Die Nr. 19a kostet als lose Stück 6-8 €
Als Frankatur auf Brief mit anderen Marken der Wappenausgabe kostet die Nr. 19a 60 - 70€

Die Nr. 20 kostet als lose Stück 30-35 €
Als Mischfrankatur auf Brief mit anderen Marken der Wappenausgabe kostet die Nr. 20 150-200€

Die Nr. 21 kostet als lose Stück 70-80 €
Als Mischfrankatur auf Brief mit anderen Marken der Wappenausgabe kostet die Nr. 21 nicht unter 500€. Als Einzelfrankatur nicht bezahlbar.

Die Nr. 22 kostet als lose Stück 8-10 €
Als Einzelfrankatur auf Brief kostet die Nr. 22a 70-90€

Die Nr. 23 kostet als lose Stück 30-40 €
Als Einzelfrankatur auf Brief kostet die Nr. 23 150-180€

Die Nr. 24 kostet als lose Stück 5-7 €
Als Einzelfrankatur auf Brief kostet die Nr. 24 35-45€

Die Nr. 25 kostet als lose Stück 8-10 €
Als Einzelfrankatur auf Brief kostet die Nr. 25 40-50€

Die Nr. 26 kostet als lose Stück 8-10 €
Als Einzelfrankatur auf Brief kostet die Nr. 26 50-60€

Alle Preise entstammen meiner Einschätzung und Beobachtung.
Wer mehr bezahlt hat dem war es das auch Wert.
Wer weniger bezahlt hat darf sich freuen.

Schönen Grüsse

Peterhz

Hallo zusammen,

heute ein schöne Teilbarfrankierung aus Preußen. Der Brief aus Aachen nach Köln wurde inclusive Bestellgeld von 1/2 Sgr aufgegeben, aber es wurde nur mit einen Silbergroschen frankiert.

schöne Grüsse

Peter

Hallo Peter

von wann ist dieser Brief? Anfangs sollte das Bestellgeld siegelseitig "verklebt" werden.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf

Hallo Ulf,

Das Datum kann ich leider aus dem Brief nicht entnehmen. Es ist nur eine Briefhülle. Rückseitig ist nur der Kölner Ausgabestempel.

Peter

Lieber Bayern Klassisch

nein das Bestellgeld wurde dem Brief nicht "bar" mitgegeben. Das Bestellgeld bei gezeigten Brief von 6 Pfennige war die Gebühr für die Zustellung des Briefes im Ortszustellbezirk. Bei der Zustellung durch den Briefträger, musste er nicht mehr warten, bis er das Bestellgeld bekam. Vorher durfte er den Brief auch nicht zustellen.

Aus den "Einnahmen" wurden wahrscheinlich auch die Briefträger bezahlt, den sie bekamen ein "Gehalt".

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf

Lieber Bayern Klassisch

ohne jetzt intensiv danach zu suchen, denke ich, dass bei nichtzustellbaren Briefen durch den Briefträger der Absender sein vorausbezahltes Bestellgeld nicht zurück bekam, denn der Brief wurde versucht zuzustellen.

Laut den Verordnungen ab 01.01.1825 stand es jedem Empfänger frei, seine normale Briefpost beim zuständigen Postamt abzuholen und somit das Bestellgeld zu sparen.

Ein Ausnahme sind die erwähnten Express-Briefe, welche immer zugestellt werden mussten. Ein Annahmeverweigerung durch dem Empfänger, wäre siegelseitig zu notieren und das "Bestellgeld" wäre vom Absender einzufordern gewesen, wenn es nicht im voraus bezahlt wurde.

Eine Nichtzustellung, weil der Empfänger nicht zu ermitteln war, hier ist auch meine Meinung, dass das Bestellgeld nicht zurückgefordert werden konnte.

In einigen Städten wurden sogar Expressbriefträger beschäftigt.

Der Briefträger war Angestellter der Postverwaltung. Er bekam ein Gehalt (1850 ca 120 Thaler jährlich) und das "eingesammelte" Bestellgeld hatte er in seiner Dienststelle abzurechnen.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf

Hallo Ihr beiden,

Vielen Dank für eure Antworten.

Als kleines Dankeschön gibt es einmal ein Brief aus Berlin nach Egeln bei Magdeburg und einmal ein Brief von Elberfeld nach Iphofen bei Würzburg

viele Grüsse

Peter

Hallo Zusammen,

so sicher bin ich mir nicht, was eine eventuelle "Rückforderung" von vorausbezahlten Bestellgeld angeht.
Das einzige was ich noch gefunden habe, ist dass das Bestellgeld der distributierenden Postverwaltung zustand. Bei einer Vorauszahlung muss es eine interene Abrechnung somit gegeben haben.

Erstaunt war ich bei Lesen der Taxverordung von Thorn datiert vom November 1826. Den Teil habe ich mal herauskopiert.

Den letzte Absatz verstehe ich so, dass der LBT angenommene frankierte Briefe direkt zustellen konnte, sofern diese in seinem Zustellbereich lagen, oder verstehe ich es falsch?

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf

@bayern klassisch

Nach meinen Beobachtungen verhält sich das bei den anderen AD Gebieten ähnlich.
Auch bei Marken die bei Online Auktionen nur 1-2 € kosten, wird man keine Belege mit den entsprechenden Marken für 3-4€ bekommen.
Als Beispiel 2 einfache Frankaturen aus Baden und T&T. Einzeln bekommst Du die Marken für einen Euro. Die Briefe würde ich aber persöhnlich nicht für einen einstelligen Eurobetrag abgeben.

zu meinen Preussenbrief eine Frage.
Ist jemanden bekannt,warum bei diesem einfachen Ortsbrief bei der Adresse kein "hier" oder Berlin steht. War das irgend wann üblich, oder da der Brief direkt bei der Post aufgegeben wurde unnötig?

schönen Grüsse
Peter

Hallo Peter

zu Deinem Ortsbrief:
Etwa Mitte der 50er findet sich häufiger eine genauere Ortbezeichung auf Briefen. Bei Deinem gezeigten Brief die Strasse und Hausnummer.
Gerade Orte mit hohen Postaufkommen profitierten davon. Die Sortierung ging "schneller" von Hand.

Aus dem Amtblatt von Magdeburg Nr 06 - 1853 eine entsprechende Verfügung der Oberpostdirektion

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf

Hallo,

heute werden die Einkauf und Tauschergebnisse der letzten beiden Wochen verarbeitet.

Zu dem hier vorgestellten Brief habe ich eine geteilte Meinung.
Mit was habe ich es hier zu tun. Postanweisung? Postvorschuß?

Ist das Porto ok. Fehlt vielleicht links nicht eine Marke?

Fragen über Fragen

schöne Grüsse

Peter

Hallo Peter

ich bin sicher, dass es ein Vorläufer der Postanweisung ist. "Hierauf eingezahlt ..." ist kennzeichnet hierfür.

Danke @Bayern Klassisch für die Angabe 11 Reichsthaler 15 Sgr. Der Bestimmungsort dürfte Coerlin? sein.

Doppelt schwerer Brief von Reselkow (Rzesznikowo) weniger 10 Meilen nach Cörlin (Karlino)
Zur Taxierung:
2 Sgr Taxe für den Brief, zzgl. 1/4 Sgr je Thaler bzw. angefangenen Thaler, mindestens jedoch 1 Sgr.
Für 12 Thaler * 1/4 somit 3 Sgr und daraus ergibt sich eine Gesamttaxe 5 Sgr. (Es fehlt somit vielleicht eine Nr 17?)

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf