Preußen

Hallo CHDDK,

anbei einige Streifbänder, Drucksachen und Ortsbriefe der verschiedenen 4 Pfg. Briefmarken.

Bild 1 zeigt eine Nr. 5 als Streifband wo die Marke "Gott sei Dank" nicht auf beiden Teilen geklebt wurde.

Bild 2 zeigt eine Verwendung der Nr.5 als Drucksache

Bild 3 zeigt eine Nr. 9 die leider beim Öffnen des Streifbandes fast zerrissen wurde. (für die Rundablage ist der Beleg aber zu schade)

Bild4 zeigt die Nr. 9 als nicht so häufigen Stadtbrief. Das Porto war nur bei gleichzeitiger Aufgabe von 100 Stück möglich.

Bild 5 zeigt die Nr. 14 auf einem Streifband wo die Marke das Öffnen glücklicherweise überlebte.

Hallo Zusammen,

ich bin bekennender Preussensammler und hole mal diesen Thread aus der Versenkung. Allerdings war Postgeschichte, Gebühren usw. noch nicht mein Ding - ein Fehler der hoffentlich schnell von mir korrigiert werden kann.

Hier habe ich einen nicht so schönen Brief von Bütow nach Besswitz? vom 15.Mai 1857. Nach erfolglosen Zustellversuchen ist der Brief am 18.05. retour nach Varzin?. Auf der Rückseite hat der Postbote handschriftlich vermerkt: "... ist ... nicht zu ermitteln"

Wer kann mir bei den rückseitigen Stempeln helfen und auch den Rest entziffern.

Ausgabe 16.05. Besswitz? - 18.05 Varzin? - 21.05? Bütow?

Anbei Vorder- und Rückseite sowie der Inhalt

Ich danke für die Hilfe

Ulf

Hallo,
ich versuche mich mal am Text

Zufolge Auftrags des Königlichen Kreisgerichts hierselbst, theile ich Ihnen anliegend Abschrift des Testaments des Wirthschafts Inspectors Martin Ludwig Krauhes? vom 2. May 1843 zur Kenntnißnahme mit.
Buetow den 16. May 1857
der Rechtsanwalt Bajohr

drache

Hallo Zusammen,

ich habe vor kurzem diesem Brief von Cöln nach Schleiden bekommen. Er stammt vom 10.07.1854. Leider kann ich nicht entziffern, was versendet wurde!

Als Gewicht wurde 26 5/10 Loth angegeben. Der Wert beträgt 1000 Thaler. Die Entfernung zwischen beiden Orte ist etwa 8 Meilen.

Zur Portoberechnung kann ich leider nichts sagen, egal wie und was ich rechne - auf 16 Sgr komme ich nicht.

Interessant ist auch die Rückseite. Dort sind 16 1/2 Sgr vermerkt. Die Differenz läßt sich durch das Bestellgeld erklären. Der Empfänger holte die Ware + Brief persönlich ab.

Hat jemand eine Erklärung?

Es würde mir (vielleicht?) schon helfen, wenn ich wüsste, was versendet wurde.

Danke Ulf

Hallo Magdeburger,

leider kann ich nicht alles lesen, aber es handelt sich um Kassenanweisungen im Wert von 1000 Talern.

Briefporto bis 10 Meilen 1 Sgr
über 8 Lot 6 fach = 6 Sgr.

Versicherungsgebühr ab 1.1.1853 für Papiergeld und Staatspapiere
( Cassenanweisungen) wie für baares Geld.
bis 10 Meilen pro 100 Taler 1Sgr
für weiter je 100 Taler 1 Sgr
1 Sgr +9 Sgr. = 10 Sgr.

Ich hoffe es stimmt.
Mit besten Grüßen BaD

BaD

das Wertporto ist genau mein Problem:
Laut Gesetz vom 16.05.1853 erfolgte eine Herabsetzung der Versicherungsgebühr für Kursmünzen auf die Gebühr von Papiergeld und kursmäßige Wertpapiere. Das Wertporto war nur die Hälfte.

Leider finde ich die Verordung nicht und habe auch keine weitere Angabe hierzu.

Da ich nicht weiss, was versendet wurde, kann das Wertporto nur voll erhoben worden sein.

Dann ist natürlich die Gebührenberechnung korrekt.

Gruss Ulf

Hallo Ulf,

was das ganze noch viel komplizierter macht:
Wertbriefe über 16 Lot waren nicht zugelassen.
Also wäre es ein Paketbegleitbrief, was auch das B für Beutelsendung erklären würde. Und da bis zum Ende 1857 in Preußen Begleitbriefe zu Wertpaketen nicht mit einem Paketaufgabezettel beklebt wurden, halte ich es für das warscheinlichste.
Somit war meine Rechnung leider falsch.

Mit besten Grüßen Bernd

BaD

Paketbegleitbrief ist schon richtig. Das Porto wäre allerdings nur 6Pfennige (1,5 Pf je Pfund je 5 Meilen) und da heißt es:
Das Porto ist mindestes das Doppelte eine Briefes (einfachen???).

Das Briefporto wäre laut Taxe 6 Sgr solange das Paketporto erreicht ist.

Es kann nur etwas versendet worden sein, was das volle Wertporto hat = 10 Sgr und somit wird die Rechnung wieder korrekt.

Aber wir nähren uns der Lösung. Anbei der Inhalt des Briefes

Gruss ulf

In einem Buch habe ich mehrere Wertpaketbegleitbriefe Preußens gefunden,
die Versicherungsgebühr ist mit 10 Sgr. bei 1000 Talern richtig.

Aber: Die Mindestgebühr bei Fahrpostsendungen bis 10 Meilen betrug nur
2 Sgr. Und bei dem geringen Gewicht kommt bestimmt nur sie in Frage.

Ich verstehe nicht, wofür die fehlenden 4 Sgr. sind.

Ein etwas ratloser Bernd
P.S. Sehr interessant über Paketbegleitbriefe

Hallo Bernd,

laut meinen Unterlagen wird sowohl die Entfernung als auch das Gewicht berücksichtigt.
Bei einer Entfernung bis 10 Meilen beträgt die einfache Taxe 1 Sgr. Nun wurden aber eine Ware mit fast einem Pfund versendet.

Laut Handbuch preussischer Freimarken:

"ab 8 Lot bis 16 Lot das 6-fache der normalen Brief-Taxe und so fort bis das Porto nach den Paketgebührensätzen höher lag" (liegt).

Zwar durfe ein Brief nicht mehr als 16 Lot wiegen, aber nach Gewichtporto als Paket wären es wie schon geschrieben nur 6 Pfennige. In diesem Fall glit die Brieftaxe, da mindestens die doppelte Brieftaxe zu berechnen ist.

Ich kann mir dies nur so erklären, ein Brief bis 16 Lot hätte auf die Entfernung bis 10 Meilen auch 6 Sgr. kostet. Somit ist ausgeschlossen, das ein Paket billiger wird als ein Brief gleichen Gewichts.

Gruss Ulf

@All

Nachdem ich mich mit BaD noch lange über das Thema Portoberechnung per PN ausgetauscht habe, sind wir zu dem Schluß gekommen, dass sich der Postbeamte verrechnet hat. Der Kontrollierende hat ohne nachzudenken das Bestellgeld aufaddiert. (Ich wollte auch unbedingt das ausgewiesene Porto erreichen, ohne richtig darüber nachzudenken!)

Ob der Empfänger tatsächlich den Betrag entrichtet hat, ist fraglich. Richtig sind hier 2Sgr Paketgebühr + 10 Sgr für den declariertem Wert = 12 Sgr.

Das die Paketgebühr simmt, hier eine Ganzsache 2 Sgr als Paketbegleitbrief von Walhausen (heute Wallhausen bei Sangerhausen) nach Erfurt. Versand wurde ein Paket in Wachspapier von 4 Pfund. Die Entfernung beträgt ca. 8 Meilen. Selbst bei 2Pfennige je Pfund je 5 Meilen ergeben sich 16 Pfennige = 1 Sgr 4 Pfennige (2 Pfennige * 4 Pfund * 2 (10 /5 MEilen)) und somit gilt die doppelte einfache Brieftaxe von insgesamt 2 Sgr, da sie höher lag.

Für ein Walhausen ca 40 Meilen entfernt, wäre es deutlich unterfrankiert. (8 * 1,5Pfennige * 4 = 48 Pfennige = 4Sgr nach Senkung der Gebühr)

Anbei Vorder- und Rückseite

Gruss Ulf

P.S. Habe solange gewartet, bis ich solch einen Beleg endlich hatte und Bernd wieder mitlesen kann.

@All

heute mal ein Brief von Egeln nach Magdeburg. Ein Datum läßt sich leider nicht genau ermitteln, da die Inhalte scheinbar aus unterschiedlichen Jahren sind.
Der Stempel von Egeln ist ab 1825 verwendet worden. Die Entfernung beträgt knapp 4 Meilen.
Laut Taxberechnung ab 01.01.1825 gültig, beträgt die Taxe bei Pakete unter 4 Pfund die doppelte Brieftaxe - hier insgesamt 3 Sgr.

Leider kann ich den Text nach "Paquet mit ...." nicht lesen. Ob es sich hier um eine Wertdeclaration handelt, kann ich somit nicht sagen.

Das interessante ist das nachwiegen in Magdeburg, bei Aufgabe waren es 1 Pfund 15 Loth, in Magdeburg 5/8 Loth mehr.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf

@Bayern Klassisch,

danke für die Zeile!

@All

Da es ab 10 Thaler je Pfund eine gezwungene Werth-Declaration vorliegt, muss auch diese in die Taxe hineingerechnet werden. Allerdings käme ich auf 4 1/2 Sgr, da ab 20 bis 50 Thaler mindestens die 3fache Brieftaxe zu Anwendung kommen würde.

Da es erst 1848 zu einer Veränderung der Taxen für Pakete und deren Wertdeclaration kam - in diesem Falle wären es nur 2 1/2 Sgr muss der Beleg vor dieser Zeit sein.

Wie auch immer, es bleiben Fragen.

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf

Hallo Alle

Hier ein kleines Brief aus Wetzlar, Preußen nach Ansbach, Bayern. Sendet am 18.6. Durchgestempelt in Würzburg 20. JUN 1851 und Ankunftstempel in Ansbach 21.6.
Porto 3 Groschen für Brief bis 1 Loth über 20 Meilen. War der Porto bezahlt bis Empfänger? Frankiert mit 3 Groschen Nr. 4.
Was steht auf der Vorderseite, ich kann nur dieser lesen: Ihren Hochwohlgeboren ? ? zu Ansbach. am links: ? ? frei.

Viele Grüße
Jørgen

Hallo Jørgen

wenn mich nicht alles täuscht, ist es ein früher Vereinbrief und somit komplett von Absender bezahlt.

Bei dem Restlichem kann ich Dir leider nicht helfen:(

Mit freundlichem Sammlergruss

Ulf

Hallo Jørgen

Schöner Brief.

Ich kann es auch nicht so genau lesen, aber es ist nicht besonderes ausser Anschrift.

3 Sgr ist gleich bayerische Taxe 9 Kreuzer für einfanche Briefe über 20 Meilen.

Viele Grüsse
Nils

Zitat

Original von Baldersbrynd
Was steht auf der Vorderseite, ich kann nur dieser lesen: Ihren Hochwohlgeboren ? ? zu Ansbach. am links: ? ? frei.

Hallo Jørgen,

das scheinen alles Titel und Namen zu sein, keine postalischen Verfügungen:

"Ihrer Hochwohlgeboren

(Fra)u v (?) Rukendorff geb. Freiin

v (?) Eyb (?) zu Ansbach

b. Fr. v. Eyb (?)

geb. v. Wolfskehl (?)

frei".

Beste Sammlergrüße

philnum

@ Philnum, Nils und Ulf.

Vielen danke für Ihre Antwort, hat mir geholfen.

Viele Sammlergrüßen
Jørgen