Preußen

    Hallo bayern klassisch

    Zitat

    Original von bayern klassisch

    Meine Bayern - Preußen Sammlung ist sehr bescheiden. Dieses Beweis werde ich hier noch antreten.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Da freue ich mich aber,wenn Du deine "bescheidende" Sammlung zeigst

    anbei ein leider etwas beschnittener Brief mit rückseitigen Bestellgeld von Rheydt nach Duisburg.

    habe bis eben den Livestream aus Potsdam gehört und mußte feststellen da ich bei einigen Losen schön überboten wurde. Aber einige Sachen habe ich bekommen, wie z.B. die Retour-Drucksache aus Magdeburg

    schönen Gruss

    Peter

    Hallo Peter,

    da freue ich mich jetzt schon auf die Retour - DS ... so etwas bekommt man nur alle Jahre. :P

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Weil ich den Fans von Preußen und Bayern mein bestes Stück nicht vorenthalten möchte, zeige ich hier einen Laufzettel vom 14.9.1852 aus Ansbach über Berlin nach Posen für eine verloren geglaubte Wertsendung, welche sich aber glücklicherweise als korrekt beim Empfänger zugestellt fand, was dieser innen (2 Seiten foglio) auch mit seiner Unterschrift bestätigte.

    Unten links ist neben dem Frei - Vermerk die benötigte Frankostufe mit 9 x für Briefe über 20 Meilen im Postverein korrekt ausgerechnet worden (kein Wunder, Ansbach war ja lange preußisch!).

    Zu diesen 9 Kr. kam die Gebühr von 12 Kr. für den LZ selbst, welche die Recommandation beinhaltete. Nach der preußischen Vorschrift waren alle recommandirten Briefe beim Eingang mit dem roten Zackenkranz - Stempel zu bedrucken (ich kenne nur einen Brief aus Bayern, bei dem man dies vergaß).

    Wer einen schönen LZ von Preußen nach Bayern hat, darf ihn gerne hier zeigen oder mit anbieten; leider habe ich noch nie einen gesehen ... :(

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Hallo Peter,

    Dein Brief Rheydt nach Duisburg dürfte den frühen Markenbelegen zuzuordnen sein, da ab Nov 1852 das vorausbezahlte Bestellgeld auch auf der Vorderseite "geklebt" wurde.

    Hallo Zusammen,

    ich möchte nach den vielen "Granaten", einen einfachen Beleg vorstellen.
    Aufgeben wurde er am 24.09.1863 in Schlochau (Czluchow) und lief nach Landeck (Ledyczek) keine 10 Meilen Entfernung. An wem genau ist für mich nicht lesbar.

    Links unten ist vermerkt "Eingezahlt Ein Thaler 12 Sgr 3 Pfennige" und dies entspricht der Formulierung für eine Postüberweisung.

    Als Taxe ist hier die Brieftaxe von 1 Sgr bis 10 Meilen zzgl mindestens 1 Sgr für die eingezahlte Summe fällig (1/4 Sgr je Thaler oder Teilen eines Thalers).
    Die 2 Sgr wurden vom Absender bezahlt.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

    Suche Belege von Magdeburg bis 31.12.1867 sowie Belege mit Packkammerstempel

    Lieber Magdeburger,

    dein schöner Brief lief an den Magistrat der Stadt.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    ... nicht umsonst gehören Haie zu den schnellsten Fischen ... :D :D :D

    Lieber bayern klassisch,

    danke für das Zeigen dieses Stücks ! :P
    Allzuoft sieht man so etwas nicht.

    Zitat

    Original von bayern klassisch
    ...
    Wer einen schönen LZ von Preußen nach Bayern hat, darf ihn gerne hier zeigen oder mit anbieten; leider habe ich noch nie einen gesehen ... :(
    ...

    Ich hatte mal einen, da ich damals aber noch reiner Markensammler war, habe ich mir die Frankatur ausgeschnitten .... :wow: :lachen::D

    Im Ernst: Dieser wunderschöne Laufzettel gehört alleine auf ein Blatt und sollte nicht durch einen zweiten in seiner Wirkung eingeengt werden.
    Das Gegenstück gehört dann in eine Preußen-Sammlung. :D

    Gegen diese Granate kann ich leider nur einen rein innerpreußisch versandten Laufzettel zeigen. Immerhin ist er frankiert, was nicht die Regel war.
    Er stammt aus dem Jahr 1852 und der Absender in Pinne machte sich Sorgen, ob sein Brief mit 170 Thalern an das Kreisgericht zu Pleschen (siehe durchgestrichene Ortsangabe auf dem 2.Scan) wohlbehalten angekommen sei.
    Für diese Neugierde bezahlte er 2 Sgr., die er zurückerhalten hätte, wenn der Post ein Fehler unterlaufen wäre.

    Der Postweg war Pinne - Posen - Pleschen - Pinne, innen vollständig dokumentiert.

    Viele Grüße
    Michael

    Preußen und Transite

    Einmal editiert, zuletzt von Michael D (20. Mai 2010 um 17:05)

    Lieber Michael,

    gut gekontert! :):P;)

    Aber für einen LZ aus PR nach BY hätte ich noch ein Blatt übrig ... :)

    Was mich zu fragen veranlaßt: Wieso war der LZ nicht eingeschrieben?

    2 Sgr. für die Entfernung (und das übliche 1. Gewicht) sind klar, aber ein LZ ohne Recommandation scheint doch eher unüblich gewesen zu sein, oder?

    Kostete die Ausfertigung des LZ selbst nichts, nur das Franko?

    Fragen über Fragen ... ?(

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Einmal editiert, zuletzt von bayern klassisch (20. Mai 2010 um 17:16)

    Lieber bayern klassisch,

    aus den Bestimmungen über den Preußischen Posttarif:

    §35
    Wenn wegen richtiger Beförderung zur Post gegebener Gegenstände Zweifel entstehen, so ist dem Absender verstattet, offene Requisitionen (Laufzettel) mit genauer Bezeichnung des Namens, Standes und Wohnorts des Adressaten zu erlassen, worin von den Postanstalten über das Verbleiben jener Gegenstände Auskunft gegeben werden muß.

    §36
    Für die Absendung eines solchen Laufzettels zahlt derjenige, auf dessen Verlangen dieselbe erfolgt, das einfache tarifmäßige Briefporto, welches demselben in dem Falle, daß irgend eine Unregelmäßigkeit bei den inländischen Postbehörden stattgefunden hat, zurückgezahlt wird.

    Inländisch konnten die Laufzettel ohne reco versandt werden. Bei grenzenüberschreitender Nachforschung war - glaube ich - Einschreiben vorgeschrieben.
    Und tatsächlich kostete diese Nachforschung nicht mehr als das Briefporto.

    Viele Grüße
    Michael

    Preußen und Transite

    Lieber Michael,

    und wieder etwas dazugelernt - danke dafür. :)

    In Bayern flossen dem Expeditor die 12 Kr. zu - in Preußen gab es das ja nicht, weil alle (alle?) verbeamtet waren und ihre Bezüge unabhängig vom Postaufkommen erhielten.

    Die Frage stellt sich für mich nur: Was wäre gewesen, wenn dieser LZ abhanden gekommen wäre? Hätte man dann auch wieder 2 Sgr. vom Absender verlangt, wenn dieser einen LZ für einen LZ abspediert hätte?

    Im Postverein waren LZ immer zu recommadieren, auch wenn gewisse "Täter" dies nicht mit dem Reko - Stempel verdeutlichten (Württemberg, Taxis, Österreich).

    Gibt es, deiner Erfahrung nach, mehr LZ mit Problemen (Diebstahl, Unterschlagung), oder mehr glatt gelaufene? Bei Bayern ist es eindeutig, aber das muss ja nicht auf Preußen abfärben.

    Ich überlege, ob wir mal einen eigenen Thread über LZ aufmachen sollten?

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Hallo,

    ich möchte noch einen Preußen aus der Zeit kurz vor dem DÖPV vorstellen, der vlt. nicht ganz so leicht zu beschreiben sein wird:

    Aufgabe in Koschentin am 17.5.1850 über Bayern nach Kirchberg an der Jagst in Württemberg. Wer zahlte hier wieviel für was?

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Lieber bayern klassisch,

    dann versuche ich es mal:

    Der 1 Loth schwere Brief lief von Preußen über Bayern nach Württemberg.
    Grundlage war der PV Bayern-Preußen von 1834. Entsprechend diesem PV waren Transitbriefe bis einschließlich 1 Loth als einfach zu taxieren.
    Adressiert ist der Brief an
    Seine Durchlaucht
    den regierenden Fürsten Carl
    zu Hohenlohe Kirchberg
    in Kirchberg
    an der Jagst
    Königreich Württemberg

    Ein regierender Fürst müßte zumindest in Württemberg Portofreiheit genossen haben.
    Blieben also Taxen für Preußen und Bayern übrig. Auf dem Brief steht Frey ! und eine 6, die gestrichen und damit kassiert/verrechnet wurde.
    Mit dem Frei-Vermerk entfällt ein Teilfranko bis zu einem Grenzpunkt.

    Laut dem PV bekam Bayern für den Transit nach Württemberg 8 Kr. (so diese nicht zwischenzeitlich reduziert wurden, worüber mir aber die Unterlagen fehlen)
    Da es nur diese eine Taxe gibt, müsste es sich um den preußischen Porto-Anteil von 6 Sgr. handeln. Dann müsste der Empfänger (oder der Absender !?) in Bayern portobefreit gewesen sein.

    NB: Absender könnte ebenfalls ein von Hohenlohe gewesen sein. Diese saßen in dieser Zeit auch in Koschentin.

    So, jetzt bin ich mal gespannt, ob diese Überlegungen denn auch nur teilweise den Sachverhalt treffen.

    Viele Grüße
    Michael

    Preußen und Transite

    Lieber Michael,

    danke für deine Lösung. Zu meiner Schande hatte ich die Rückseite nicht gezeigt, wiewohl sie eine Rolle gespielt hat. Aber dazu später.

    Preußen hatte mit dem Brief des fürstlich taxischen Absenders keine Probleme, denn eine Portofreiheit derer von Thurn und Taxis gab es dort nicht.

    Der Brief wurde folglich als Brief über 100 Meilen bis zum Grenzpostamt Preußens und Bayerns (Hof) mit 6 Sgr. frankiert aufgegeben und war mit genau einem Loth preußisch (nicht bayerisch!) gerade noch einfach schwer.

    Die schlauen Preußen hatten aber unter den bezahlten 6 Sgr. eine kleine NULL - Paraphe gezeichnet, die ab Hof greifen sollte.

    Da Taxis in Bayern Gebührenfreieheit besaß, konnte man nicht 8 Kr. für den Transit kassieren, weil man dies a) nicht durfte und b) bei 1 Loth preußisch die 1,5 fache Gebühr in Höhe von 12 Kr. angefallen wäre, da Bayern noch in halben Lothen münchnerisch rechnete.

    Diese NULL signalisierte Bayern also, dass hier nichts zu fordern war.

    Sie galt aber auch im damals noch taxischen belehnten Württemberg, denn dort wurde auch nichts kassiert.

    Nach der VO Bayerns vom Dez. 1844 gewährte man nach dem Postvertrag Bayerns mit Preußen vom 1.4.1835 gegenseitig die günstigen Inlandstaxen ab dem 1.1.1845. Dies galt jedoch nur für die bilaterale Korrespondenzen, nicht für Transite wie hier.

    Erst mit der VO Bayerns Nr. 3847 vom 14.5.1845 wurde diese Moderation auch auf die Transitbriefe ausgedehnt, wobei die unterschiedlichen Gewichte inländisch, preußisch und denen in den eingebundenen Ländern und Postgebieten (ganze Lothe, 3/4 Lothe, halbe Lothe usw.) für Probleme sorgten.

    Fazit: Prima Lösung!

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    An beide.

    eine Frage.? ist das nicht der Fürst der wegen unstandesgemäßer Heirat seine Herrschaft verlor?
    Verlor er dadurch nicht auch die Portofreiheit?


    Hier der Link dazu
    Link

    schönen Gruss

    Peter

    Hallo Peter,

    topp - Arbeit!

    Zitat

    Anschließend verbrachte er einige Jahre auf dem Stammsitz zur Vorbereitung auf seine kommende Rolle als Standesherr.

    Paßt perfekt zum Datum des Briefes aus Mai 1850. :)

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Hallo Peter,

    die Zeit würde passen. Aber er verzichtete erst 1860 auf die Standesherrschaft. Diese Vorgänge spielten für diesen Brief (1850) keine Rolle.

    @bk
    Verstehe ich dich richtig, dass dir Portofreiheit in Württemberg wegen des Absenders erteilt wurde ? Hatten die Hohenloher dort keine ?

    Viele Grüße
    Michael

    zu langsam getippt ...

    Preußen und Transite

    Einmal editiert, zuletzt von Michael D (21. Mai 2010 um 18:27)

    Eine Kleinigkeit verstehe ich nicht.

    Der Brief ist an den regierenden Fürsten gerichtet. 1850 war er es aber noch nicht. Da war es noch sein Vater "Ernst".
    Regierender Fürst war er nur kurz nach dem Tode seines Vaters 1860.

    schönen

    Gruss

    Peter

    Lieber Michael,

    Zitat

    @bk Verstehe ich dich richtig, dass dir Portofreiheit in Württemberg wegen des Absenders erteilt wurde ? Hatten die Hohenloher dort keine ?

    soweit ich es nachweisen kann, hatten die eigenen taxischen Ämter und Behörden in Württemberg damals schon keine Portofreiheit. Es gibt Briefe aus Regensburg in der VMZ, bei denen das gut zu sehen ist: Portofrei in Bayern, aber portopflichtig in Württemberg.

    Ob regierend oder nicht - der Brief hat schon den richtigen Empfänger erreicht. ;)

    Liebe Grüsse von bayern klassisch