Ist das ein Haller-Maschinenstempel? Was sonst?

    @ Carolina Pegleg

    Der von Dir gezeigte sieht dem Typ 1°2 in der Tat sehr ähnlich. Er hat die arabische 1 und ANK ist ebenso groß wie im Buch abgebildet. Lediglich der Kennbuchstabe a unterscheidet sich. Der sieht so aus wie im Typ 1°1.

    Mal sehen, ob ich noch andere Abbildungen finde, als im Werk "Die Briefmaschinenstempel von Haller & Co."

    Mit besten Sammlergrüßen
    Concordia CA

    Danke Concordia. Ich habe das Buch ja nicht. Steht auf der erweiterten Literatur-Liste als langfristig zu beschaffen :) .

    Ich habe von daher nur die von Guido weiter oben im Thread abgebildeten Stempel als Vergleichsmaterial. Und danach sieht mein Stempel zwar sehr aehnlich, aber nicht identisch aus. Der Unterscheidungsbuchstabe passt nicht, wie Du schreibst. Insbesondere fehlt es fuer die Type 1.2 aber auch an der charakteristischen Beschaedigung oben am Stempelkreis. Das ANK erscheint mir, wie erwaehnt, als zu gross. Schau mal: das "K" bei meinem Stempel zeigt auf die Mitte des U von Magdeburg, bei der abgebildeten Type 1.2 nur auf die Mitte des B. Also, die Sache ist schon seltsam.

    Mein erster Magdeburger Kandidat, welcher spaeter in einer Tauschsendung an sammelfreak ( also auf der Heimreise nach Magdeburg!!! ) der Abschaffung des Berufsbeamtentums zum Opfer fiel und verloren ging X(X( , sah ja auch verdammt aehnlich wie ein Haller Stempel aus und war es dann nicht. Nun gut, man soll die Hoffnung nicht verlieren, aber -- auf den zweiten Blick -- bei dem obigem Magdeburger Nicht-Haller-Stempel sieht das "ANK" eigentlich dem nun zu beurteilenden Stempel aehnlicher, als die Abbildung aus dem Stempelhandbuch. Also, wohl wieder daneben . . . Aufgrund dieses zweiten Stueckes -- aus gaenzlich anderer Quelle -- scheint es mir nun so, dass um 1880 in Magdeburg ein Post-Hilfsbeamter beschaftigt war, der die Gabe besass freihaendig maschinengenaue Ankunftsstempel kopfstehend in der linken unteren Ecke von Ganzsachen produzieren zu koennen. :D
    Edit: Aus meiner Perspektive muss der Smilie ja eigentlich so aussehen: :(

    Einmal editiert, zuletzt von Carolina Pegleg (14. April 2008 um 03:35)

    Ich habe jetzt noch etwas zur Verwendung der Haller-Maschine in Leipzig gefunden. Es handelt sich um einen Text von Herrn Dr. Wolfgang Sperling, der sich über die Verwendung von Briefstempelmaschinen in Leipzig ausläßt. Gefunden hab ich das in einer Publikation "Arbeitsmaterial des Arbeitskreises Postgeschichte des Stadtverbandes Leipzig" Philatelistenverband im Kulturbund der DDR, Band 3, 1988.
    Herr Sperling berichtet über die Haller Maschine, das sie 1882 an das Postamt 13 neben 4 weiteren Maschinen, an anderen Orten, ausgeliefert wurde. Der Stempel in Leipzig ist ebenfall nicht immer gleich zu erkennen. Es besteht eine große Ähnlichkeit mit dem Ankunftsstempel, da ein entsprechender Abdruck von der Ober-Post-Direktion Leipzig angefordert wurde (und als der nicht gleich kam, erfolgte die Anforderung sogar über das Generalpostamt Berlin).
    Herr Sperling unterscheidet in Leipzig 4 Stempeltypen:

    Type Frühdatum Spätdatum
    I 24.08.1882 08.02.1884
    II 05.02.1883 21.03.1886
    III 05.06.1886 05.08.1892
    IV 08.09.1897 01.01.1899

    Die Haller-Maschine war mit zwei Stempelköpfen ausgerüstet. Die Überlappung der Zeiträume von Type I und Type II erklärt Herr Sperling mit einem zeitlichen Unterschied in der Abnutzung und damit auch Austausches der einzelnen Stempel.
    Den großen zeitlichen Zwischenzeitraum zwischen Type III und Type IV ist wohl der Versuch, die Maschine nach ihrer hohen Abnutzung bis 1892 wieder in den normalen Betriebsverkehr einzusetzen. Die Leipziger Maschine wurde nach Herrn Sperling im Dezember 1900 verschrottet. Die unten gezeigten Bilder stammen aus dem Aufsatz von Herrn Sperling.

    Gruss Totalo-Flauti

    Hallo,
    ich hole diesen alten Thread hoch, weil der Titel genau meiner Frage entspricht.
    Ich führe gerade mit @ConcordiaCA, also dem Meister der Maschinenstempel eine Diskussion zur Frage, ob der abgeschlagene "Dresden"-Stempel ein Haller ist oder nicht. Die Position und die Art der Uhrzeitgruppe spricht aus meiner Sicht dafür. Leider sticht @concordia mit Literaturnachweis mit dem Argument, dass die Haller-Stempel aus Dresden vor dem Ortnamen einen Stern und dahinter ein T haben müssen.
    Was meint Ihr?
    Lars

    Ich würde sagen Concordia CA hat recht. Die Haller-Bestellstempel sind oft sehr leicht mit den Handstempeln zu verwechseln. Sie unterscheiden sich meist nur durch Kleinigkeiten.

    Hier mal eine Abbildung wie ein Haller aus Dresden aussehen müßte.
    Quelle: Infla Bücherei 37/ Die Briefstempelmaschinen von Haller & Co.
    Kolhaas/Riese

    Schöne Grüße
    Guido

    @ germania:
    Diesen Auszug hatte Concordia mir auch schon vorgehalten. Gibt es aber die Form der auseinandergezogenen Uhrzeitgruppe auch bei einem Handstempeltyp?

    Latzi

    Dr. Kohlhaas, der Verfasser des Buches, hat in sein Archiv geschaut und mich soeben angerufen, dass es sich doch um einen Haller-Maschinenstempel handelt. Bei mehr als der Hälfte seines Vergleichsmaterials ab Mitte 1888 ist genau Dein Stempelbild zu sehen. Der Stempel war schon recht abgenutzt, daher die oft unvollständigen Abschläge.

    Mit besten Sammlergrüßen
    Concordia CA