Ausgaben der Raubstaaten

Findet man die FIP-Liste irgendwo im Netz?

Viele Kleinstaaten verdienen hierdurch Devisen, die sie sonst nicht erhalten wurden. Dagegen hab ich nichts einzuwenden, brauche sie aber nicht zu sammeln, was ich auch nicht tue.

Andersum bei vielen dieser Ausgaben unterstützt man Waffenhandel, Rauschgift, gar Terrorismus. Leider kann man die Spreu vom Weizen nicht unterscheiden.

Daher werden sie alle gleichgestellt.

mfG

Nigel

Ich sag mal ganz provokativ:

Wo endet die Raubstaaterei, und wo fängt Sie an ? Was die FIP bestimmt muss allenfalls den Aussteller interessieren. Und in meinen Augen sind Alderney, Guernsey, Jersey, Aland, Gibraltar etc auch nichts anderes als Geldbeschaffer mit der Ausgabe von Marken. Daran ändert auch nichts, dass diese "Länder" oft Themen der Inseln behandeln, allerdings mit immer mehr Abweichungen und dann immer sehr motivlastig. Von den Auflagen ganz zu schweigen (500 000-1 Mio bei Aland mit 10000 Einwohnern !) und der Tatsache, dass neben Marken Schmuck-FDCs, ETBs, Schwarzdruck-ETBs, Maximumkarten, Faltblätter, Jahresausgaben, Numisbriefe und anderer philatelistisch fragwürdiger "Kram" verausgabt wird (ohne jemand zu nahe treten zu wollen). Letzteres trifft natürlich auf alle anderen Postverwaltungen ebenso zu.

Wie sind Stickereimarken von Schweiz und Österreich zu sehen, oder ein Block Russlands mit Tennisplatz-Sand eingearbeitet ? Oder um bei Österreich zu bleiben, Block mit Meteoritenstaub oder Kristallen. Kein anderer Sinn als den Verkauf von Marken anzukurbeln. Mit Philatelie im eigentlichen Sinne oder Bedarf hat das nichts zu tun. Oder die künstliche Verknappung von Markenausgaben, siehe Frankriech und Mazedonien.
Wozu braucht die "Antarktis" Markenausgaben (AAT, TAAF, BAT, Ross) ? Nur deshalb, weil es lukrativ ist, damit Geld zu verdienen.

Ich glaube heute kann keiner ernsthaft mehr glauben, dass es noch eine Postverwaltung gibt, die nicht als allererstes im Sinne des Profites bei Sammlern agiert, was Briefmarken angeht. Sowohl was die Ausgabenzahl, die Auflagenmenge als auch die Thematik angeht.

tigo

Natürlich kann man sich über Qualitätsunterschiede unterhalten und manche, wie bei den von Dir gezeigten, verstecken es weniger als andere, dass es "nur" um das Geld des Sammlers geht. Das ändert aber nichts daran, dass alle in dasselbe Horn blasen. Es muss im Endeffekt jeder Sammler selbst entscheiden, was er will oder mitträgt. Ich habe in den 80ern Aland gesammelt, habe aber aufgehört, als das "Geldeinsammeln" mit immer mehr philatelistischen Ausgaben und Produkten in meinen Augen überhand genommen hat.

@SammlerBernd

Natürlich ist das von Dir gesagte richtig, Briefmarkenhändler waren auch in der "Frühzeit" der Marken schon geschäftig, einer in Deutschland sticht da sicher besonders heraus, und ja, wir meinen denselben. Allerdings war das ganze eben noch kein "System", so wie es heute bei jeder Postverwaltung ist, die neben Marken (in meist völlig überhöhter Auflage, am wirklichen Bedarf gemessen) immer phantasievollere philatelistische Nebenprodukte herausbringen. Ich will das auch nicht in Gänze verurteilen, denn warum sollen Börsennotierte Postunternehmen anders handeln als jedes andere entsprechende Unternhemen. Es liegt ja an jedem Sammler selbst, zu entscheiden, ob man mitmacht bzw. in welchem Rahmen man mitmacht oder nicht. Verwunderlich, dass Ländersammlungen immer weniger werden (siehe v.a. Frankreich, die exorbitant an Abonennten verloren haben), ist es allerdings nicht.