Das "Illustrierte Briefmarken-Journal" Leipzig, berichtet am 5. Mai 1900 folgendes:
"Am 17. November 1899 endlich wurde Saipan mit den Marianen an Deutschland übergeben.
Dieses Datum zeigt der Text einer Karte von dort (welche dem Verlag vorliegt), während die Abstempelung vom 18/11 99 herrührt. Eigentümlich ist es, dass die Entwertungen dieses Posteröffnungstages violett sind, alle späteren dagegen schwarz.
Sämtliche Postwertzeichen der Marianen und Karolinen liegen gebraucht und ungebraucht vor uns, also die Marken zu 3, 5, 10, 20, 25 und 50 Pf der alten Adlertype, ferner die Karte 5 Pf mit Wz. der 30. Punkt der 1. und 2. Adresslinie fehlt (für die Karolinen), dann 5 Pf, mit Wz. der 20, 25 und 30. Punkt der 1. und 2. Adresslinie fehlen (für die Marianen). Die Karte 5 + 5 Pf. unten rechts mit Ziffer 499, 10 Pf. Ziffer 399, sowie 10 + 10 Pf. mit 399 sind für beide Inselgruppen überdruckt worden.
Wie schwer es fällt, sich Marken dieser neuesten deutschen Kolonialbesitzungen zu verschaffen, ist - abgesehen von sonstigen Scherereien - schon daraus zu schliessen, dass ein Brief von uns nach den Marianen oder Karolinen mindestens 3 1/2 Monate Zeit braucht, dies jedoch im günstigsten Falle. Ein uns zur Verfügung gestellter Brief brauchte viel mehr Zeit. Er ging in Berlin ab am 14.7.99, kam auf dem Postamt Jaluit der Marschall-Inseln am 18.10.99 an und auf Saipan (Marianen) am 23. Dez. 99, mithin war er 4 Monate und eine Woche unterwegs. Da dies aber als Durchschnittszeit anzusehen ist, so darf man im allgemeinen ein dreiviertel Jahr warten, ehe auf eine Antwort von jenen Inseln zu zählen ist."