Zur allgemeinen Information schreibe ich hier mal einen Absatz ueber Briefbundzettel, da ich mir vorstellen kann, dass diese "Schnipsel" in Belegposten aus Unkenntnis in den Muell wandern koennen.
Die eingelieferten Briefe wurden bei der (Feld-)postanstalt zu Bunden zusammengefasst und mit einem Briefbundzettel als Leitbehelf gekennzeichnet. Diese Zettel waren mit dem Tagesstempel der absendenden Postanstalt abzustempeln, die identifizierbar sein musste. Beispiele unten: 207. Infanterie Division, 1. Bayr. Infanterie Division.
Ab dem 15.2.1917 war es Vorschrift, dass normale Feldpostsendung nur mit ausgestanzten oder stummen Stempeln versehen werden durften. Fuer nachweispflichtige Sendungen, z.B. eingeschriebene Briefe, oder sonstigen Verwendungen bei denen aus postdienstlichen Gruenden Identifizierbarkeit verlangt wurde, kamen Nummernstempel zur Verwendung. Dies betraf auch die Briefbundzettel, die ab diesem Zeitpunkt mit Tarnnummernstempeln abgestempelt wurden. Beispiele unten: Deutsche Feldpost 835 (= 11. Landwehr Division) und Deutsche Feldpost 988 (= 41. Infanterie Division).
Fuer diese Tarnnummernstempel gilt die Verwendung auf Briefbundzettel als vollwertiger Normalbeleg, und die Katalogbewertung richtet sich danach. Eingeschriebene Briefe oder Wertsendungen sind hoeher zu bewerten. Ausser vielleicht noch auf Einlieferungsbelegen fuer Geldueberweisungen -- aber welcher Soldat hat die schon im Schuetzengraben laenger als noetig mit rumgeschleppt -- sind dies die wesentlichen Belege, auf denen die Tarnnummernstempel vorkommen koennen. Diese sind allesamt nicht haeufig, bzw. deutlich seltener als die Vollstempel mit offener Truppenbezeichnung. Mindestkatalogwert fuer die Tarnnummernstempel auf Briefbundzettel in aller Regel 10,00 EUR. Die normalen Feldpoststempel sind in der grossen Mehrheit mit einem Katalog- und nominellen Barwert von 1,00 EUR anzusetzen.
Die Briefbundzettel wurden aus Rohstoffmangel oft auf duennem, schlechtem Papier gedruckt und bei Formularmangel (Formular C47 b/c --siehe unten) auch oft selbst gefertigt. Sie sind daher oft eingerissen und unansehnlich. Es besteht daher schon die Gefahr, dass dies Zettelchen aus Unkenntnis in den Muell wandern koennten. Also: bitte nicht.