Hallo,
habe gerade folgende Marken bei einer Online-Auktion entdeckt (Berlin 68-70).
Frage an die Experten: Sind die Stempel echt oder ist von einer Fälschung auszugehen?
Grüße
Willy
Hallo,
habe gerade folgende Marken bei einer Online-Auktion entdeckt (Berlin 68-70).
Frage an die Experten: Sind die Stempel echt oder ist von einer Fälschung auszugehen?
Grüße
Willy
Hallo Willy77,
wenn kein Kurzbefund/Attest besteht und abgebildet ist und vor dem Hintergrund, dass der Stempel von Blüm als Fälschung vorliegt: - dazu noch Einzelstempelung, d.h. jemand hat die Marken aus dem Block entfernt und dann stempeln lassen, würde ich tendenziell beim Kauf sehr vorsichtig sein. An dem kleinen Scan kann zumindest ich kein endgültiges Urteil abgeben.
Beste Sammlergrüsse!
Lars
Hallo Lars,
auch bei Schlegel ist der Stempel als fälschungsgefährdet aufgeführt. Ich gehe aber einmal davon aus, daß es sich nicht um einen Fantasiestempel handelt, es diesen Ersttagsstempel also tatsächlich gegeben hat!?
Es ist wie Du richtig schreibst eher unwahrscheinlich, daß ein Sammler die Marken aus dem postfrischen Block heraustrennt und dann abstempeln läßt (noch dazu im Jahre 1949, also in Zeiten wirtschaftlicher Not).
Die Marken wurden übrigens von einem Händler mit Prüfgarantie angeboten.
Grüße
Willy
Hallo Willy,
"Prüfgarantie" kann er nicht geben, da es Dir als Käufer garantiert freisteht, die Marken zum Prüfer zu geben. Eine Echtheitsgarantie wäre besser. Und ein 600DPI-Scan, dann könnte man die Eigenschaften des Stempels besser erkennen.
Beste Sammlergrüsse!
Lars
P.S. "Prüfgarantie" ist jetzt keine Wortklauberei, sondern eine Unsitte von Verkäufern, die Echtheit suggerieren wollen.
Hallo Lars,
der Begriff "Prüfgarantie" war meine Formulierung. Der Händler gewährt eine zeitlich erweitertes Rückgaberecht, wenn die Marken zu einem Prüfer gegeben werden sollen und das vom Käufer vorher mitgeteilt wird.
Mal eine andere Frage: Du bist wie ich gesehen habe beim BDPh als Ressortleiter Fälschungsbekämpfung tätig. Online-Auktionsplattformen wie eBay, Hood oder Auvito (um einige Beispiele zu nennen) entwickeln sich ja leider immer mehr zu Absatzkanälen für Markenfälschungen aller Art. Vor allem unerfahrene Sammler, die geblendet durch die optisch günstigen Preise im Vergleich zum stationären Handel in Onlne-Auktionen eine Möglichkeit sehen, ihre Sammlungen preisgünstig aufzustocken, werden schnell Opfer von Betrügern.
Gibt es beim BDPh oder einer anderen Organisation, die im Bereich Sammlerschutz aktiv ist, eine Stelle, die sich mit der Bekämpfung betrügerischer Angebote bei Online-Auktionen befaßt? Besteht eine Zusammenarbeit zwischen dem BDPh und z.B. eBay bei der Bekämpfung von Fälschungen?
Grüße
Willy
Hallo Willy,
hm, das ist nicht viel. Wenn er die Marken als echt anbietet, muss er auch echte Marken liefern. Das Rückgaberecht muss er sowieso einhalten, die Erweiterung ist trotz allem eine Verlagerung des Risikos auf den Käufer.
Zu Deiner Frage: Seit Februar 2006 koordiniere ich für den BDPh die Zusammenarbeit mit eBay, auf meine Bitte hin wurden ca. 2000 Angebote gelöscht - entweder freiwillig, oder durch eBay. Nach meiner Einschätzung sind einige Teilbereiche sicherer bzw. viele Beschreibungen "ehrlicher" geworden. Aber um als Käufer wirklich sicher auf einer Onlineplattform agieren zu können, sollte man neben dem abgeschlossenen Jurastudium mit Schwerpunkt Internetrecht auch das geballte Wissen des Prüferbundes haben...
Beste Grüsse!
Lars
Hallo Lars,
nehmen wir an, mir fallen bei eBay oder einer anderen Auktionsplattform Marken auf, bei denen es sich um eine Fälschung handeln könnte.
An wen kann ich einen entsprechenden Hinweis schicken? Gibt es eine E-Mail-Adresse?
Grüße
Willy
Hallo Willy,
bei http://eBay.de/.at/.ch und Delcampe: ebay.watchdog@gmail.com - allerdings nur, wenn die Fälschung zu 100% sicher begründbar eine Fälschung ist. Und in der Beschreibung kein Hinweis darauf zu finden ist.
Beste Grüsse!
Lars
Hallo Lars,
mir selbst fehlen die erforderlichen Fachkenntnisse um anhand eines Scans beurteilen zu können, ob es sich um eine Fälschung handelt oder nicht.
Gibt es denn eine Mailadresse beim BDPh, an die man entsprechende Hinweise schicken kann?
Grüße
Willy
Hallo Willi,
guten Abend Lars,
der Stempel ist falsch.
Es ist zwar der offizielle Ersttagsstempel, hier aber die bekannt falsche Version.
Der echte hat zwischen den Worten DIE und BERLIN ein Stenchen; der falsche nur einen zerquetschten Punkt.
Grüße
Mike
Hallo Mike,
besten Dank für die Info.
Ich hatte mir das schon gedacht.
Grüße
Willy
Hallo Lars,
stimmt, hatte beim ersten Hinsehen gedacht, daß es sich um eine eBay-Adresse handelt.
Hier übrigens der nächste Fall, diesmal Block 1 mit demselben (falschen) Stempel, soweit ich das als Laie erkennen kann. Es handelt es sich um eine Auktion bei eBay:
Der Verkäufer der Marken Berlin 68-70 gestempelt hat sein Angebot übrigens umgehend zurückgezogen, nachdem ich mich als Kaufinteressent zu erkennen gegeben und angekündigt hatte, die Marken sofort nach Erhalt an Herrn Schlegel zur Prüfung zu senden.
Grüße
Willy
Habe gerade gesehen, daß der besagte Block 1 nach Verkäuferangabe von Herrn Schlegel geprüft ist. Das Prüferzeichen ist allerdings kaum zu erkennen.
Wie gesagt, bin nur Laie und kann deshalb nicht sagen, ob der Stempel echt ist oder nicht. Wenn echt, dann wäre es sicherlich ein schönes Stück.
Grüße
Willy
Hallo Willy,
auf dem Scan sieht der Stempel grottig aus. Aber da der Scan stark verpixelt ist, kann der Eindruck trügen. Persönlich würde es mich nicht wundern, wenn er sich als echt erweist. Ich habe noch mit einem Berlinexperten gesprochen, er hat mir meine Vermutung bestätigt bzw. auf die Verpixelung hingewiesen.
Beste Grüsse!
Lars
Hallo Lars,
hier noch ein weiteres Beispiel:
Ein Stempel "wie gemalt".
Grüße
Willy
ZitatOriginal von Willy77
hier noch ein weiteres Beispiel:
Ein Stempel "wie gemalt".
Der Stempel _ist_ "gemalt"
Die Vorlage stammt ganz offensichtlich aus dem Berlin-Stempelhandbuch von Hr. Büttner. Die Abbildungen für
dieses Buch entstanden anhand von Photokopien originaler
Stempel mithilfe von Tipp-Ex und schwarzem Stift. Die dabei
unvermeidlichen Unregelmässigkeiten (bei dieser Abbildung
z.B. die Buchstaben "R" und "L") finden sich 1:1 auf
der Marke wieder.
Darüberhinaus passt das Ding wunderbar in die Abteilung
"Wie blöd können Fälscher eigentlich sein?"
... denn der echte Stempel war ein Hand-Rollstempel.
Grüsse aus Berlin,
joey
ZitatOriginal von joey
Der Stempel _ist_ "gemalt"
Ich musste ein bischen suchen in meinem Chaos,
aber jetzt kann ich meine Aussage mit Bildern untermauern:
- Bild 1, der fragliche Stempelabdruck
- Bild 2, die Vorlage aus dem Stempelhandbuch
- Bild 3, zeitnaher Abschlag des echten Stempels
Lars, kannst Du etwas unternehmen, oder soll ich
erst versuchen, Käufer und Verkäufer zu erreichen ?
Grüße aus Berlin,
joey
Schade das alle Recht haben. In Ergänzung zu Joey sei noch vermerkt, dass es sich bei dem Stempel (1) B.-Chlb. 2, UB ao, um einen Wellenstempel mit Wellenlinien an beiden Seiten des Stempelkopfes handelt. Der Stempelkopf ist um 90 Grad gedreht und seit 10/ 52 belegt (Quelle: Handbuch Schröter).
Die Wellenlinien fehlen im Angebot. Zum Verkäufer möchte ich noch anmerken, dass er es bestimmt nicht weiß. Er hat eine bessere Sammlung bei eBay erworben und diese Sammlung auseinandergenommen um sie weiter zu verkaufen. Das konnte ich letzte Woche gut verfolgen. Ich habe aber keine Lust mehr einzelne Verkäufer anzuschreiben. Ich kenne ihn nicht, kann mir aber vorstellen, dass er auf Hinweis löscht.
Christian
uups, ist ja schon abgelaufen.