Hallo,
dieses 0/1/? habe ich jetzt schon auf einigen Briefen gesehen. Was bedeutet dies?
Grüße von
wissbegierig
Hallo,
dieses 0/1/? habe ich jetzt schon auf einigen Briefen gesehen. Was bedeutet dies?
Grüße von
wissbegierig
Hallo wissbegierig,
beim Brief nach Hirschhorn (Großherzogtum Hessen) bedeutet die "0", daß das Franko (3 Kr) bereits bezahlt, also kein Porto anfällt. Die "1" bedeutet "1 Kreuzer" Bestellgeld, die der Empfänger bezahlen mußte.
Beim Brief nach Bockenheim (Kurfürstentum Hessen), bedeutet die durchgestrichene "0", daß das Franko (6 Kr) bereits bezahlt, also kein Porto anfällt. "1/4" bedeutet "1/4 Silbergroschenr" Bestellgeld, die der Empfänger bezahlen mußte.
Beste Grüße,
VorphilaBayern
Hallo und danke für die Antwort, vorphila,
jetzt kann ich mich auch dunkel daran erinnern, daß das Stichwort Bestellgeld in den verschiedenen threads schon öfters gefallen ist.
Die vielfältigen Informationen bei Briefen geraten oft wieder in Vergessenheit - erst recht, wenn man nur wenige Briefe besitzt - und erst wenn man diese selbst vor sich hat, bleiben die Informationen auch haften.
Wurde das Bestellgeld abgeschafft und wenn ja, wann?
grüße von wissbegierig
Hallo wissbegierig,
bei Taxis, glaube ich, wurde es 1865 abgeschafft (sagte mir mal mein Nachbar, der Chef der ARGE Thurn und Taxis).
Bei Bayern wurde es 1844 abgeschafft, wobei eine Ausnahme bei denjenigen Postexpeditionen gemacht werden musste, deren Expeditoren diese Einnahme vertraglich zugesichert bekommen hatten, sprich, deren Gehalt teilweise von diesem Emolument abhing (womit sich der bayer. Staat auch viel Geld sparte ...).
Liebe Grüsse von bayern klassisch
Hallo wissbegierig,
für das Thurn & Taxissche Postgebiet sah es folgendermaßen aus:
Für frankierte Briefe wurde das Ortsbestellgeld ab 1.1.1866 abgeschafft.
Für unfrankierte Briefe ein Jahr später, am 1.1.1867.
Das Landbestellgeld wurde beibehalten. Wie lange dies nach dem Übergang auf Preußen (ab 1.7.1867) noch war, kann ich nicht sagen.
Beste Grüße,
VorphilaBayern
Hallo wissbegierig,
durch das Posttaxgesetz des Norddeutschen Bundes vom 4.11.1867 zum 1.1.1868 wurde das Ortsbriefbestellgeld im ganzen Bundesgebiet des Norddeutschen Bundes abgeschafft (in Baden, Bayern und Württemberg gab es bereits kein Orts- bzw. Landbriefbestellgeld mehr).
Das Posttaxgesetz des Deutschen Reiches vom 28.10.1871 hob auch das Landbriefbestellgeld völlig auf.
Quellen: "Konrad Schwarz - Entstehung und Entwicklung der Postgebühren vom 16. Jahrhundert bis 1918".
Bei Gelegenheit werde ich die Briefbestellgeldsätze der einzelnen Deutschen Staaten aus diesem 1657 DIN A 4 Seiten umfassenden Buch suchen und abschreiben.
Beste Grüße,
VorphilaBayern
Danke vorphilaBayern,
habe mir das jetzt auch ausgedruckt, wenn die einzelnen Geldsätze kommen, werden die dazugepackt.
Viele Grüße
wissbegierig
Hallo zusammen,
ich weiß, daß ich nach wie vor viel üben muß bzgl Bestimmung der Platten. Ich hab hier noch so meine Bedenken - bei diesem Stück
Ein Pärchen, mit schönem 5-6mm breitem Randstück (gMR98-er Fürth)
meine Frage - ich glaube es müßte eine 2II sein - bin mir aber nicht sicher
mein größeres "Problem" ist die generelle Preisbestimmung für dieses Stück lt SEM (8.Aufl)
- Pärchen auf Brief (Einfach)
- Marke mit Randstück >5mm (Einfach)
- jetzt aber die Kombination - eine Marke mit Rand - eine ohne - beide als Einheit(MeF2) auf Brief - jetzt wird es interessant - wie wird gerechnet
Stempelaufpreis fällt schon mal weg (98 bringt nix)
ich würde so rechnen - bitte korregiert mich
1 Einheit (2) auf Brief (Pl 2II) ca 60.- EUR
1 Bogenrandzuschlag 5-6mm auf Brief ca 90,- EUR
----------------------------
Wären ca 150 EUR - sofern die Qualität der Stpl stimmen würde
Vielen Dank
p4e
Hallo phila4ever,
es ist ein hübsches und in jeder Beziehung typisches Paar der 2. Platte. Runder geht es nicht.
Deine Rechnung kann man so aufmachen - aber Katalogpreise sind eh Schall und Rauch.
Hat das Paar einen waagrechten Bug, wie der obere Teil des Briefes?
Wäre es so, müsste man das natürlich auch in einen Katalogpreis einfliessen lassen ...
Liebe Grüsse von bayern klassisch
Hallo BK,
nein, glücklicherweise geht der Bug nur durch den Brief - die Marken sind einwandfrei (wenn man vom minimalen Schmutz o li mal absieht.)
was mich am meisten freut - er war mit "SEM 70.-" ausgezeichnet, wenn die Rechnung also stimmt, dann ist "meine Ersparnis" ggü SEM ja noch besser als vorher
Hab jetzt einige Märkte nach einem schönen Pärchen abgegrast ( ist gar nicht sooo häufig) - heute wurde ich endlich fündig (die anderen waren alle nicht "sammelwürdig")
So denn
philagruß
phila4ever
PS hab auch noch ein rotes Pärchen ergattert, da allerdings Probleme mit den Farben
Hallo phila4ever,
dann bin ich ja erleichtert, denn ein waagrechter Bug durch das Paar wäre nicht so schön gewesen ...
Was hast du denn dafür bezahlt?
Deine Beobachtung, dass es relativ wenig Paare gibt, vor allem auf Brief, ist völlig korrekt. Briefe mit 2 Einzelstücken sind sehr häufig, aber Paare, noch dazu so breit und vom Rand, sind nicht leicht zu finden.
Da macht auch der Stempel nichts, zu dem meine Nürnberger Freunde
"besser Fünfter, als Fürther" sagen würden ...
Liebe Grüsse von bayern klassisch
besser Fünfter ... als Vierzehnter
Gruß oisch
... der war gut!!!
Es grüß ein Tabellendreizehnter ... auch nicht viel besser
... immerhin 1 Punkt mehr ...
... und zurück an die Arbeit (= nebliges Wetter zum
Aufarbeiten philatelistischer Rückstände nutzen)
Schönes Restwochenende
Oisch
Hallo wissbegierig,
zu Ihrer Frage zu den Briefbestellgeldsätzen fange ich mit Bayern an.
Briefbestellgeld in Bayern
In Bayern waren - großenteils schon seit der Reichspostzeit - bei den Oberpostämtern, Postämtern, Postverwaltungen und den größeren Postexpeditionen fest angestellte Briefträger und Packer vorhanden, denen die Bestellgelder zuflossen. Bei den kleineren Postexpeditionen bezog sie der Vorsteher, der - wie in Norddeutschland - die Sendungen für eigene Rechnung abtragen ließ. Die Packer erhielten für das Abtragen eines portopflichtigen Frachtstücks 3 Kreuzer. Das Briefbestellgeld von 1 Kreuzer wurde bereits 1810 grundsätzlich aufgehoben. Es blieb nur noch bei den kleinen Postexpeditionen bestehen, bei denen es der Vorsteher als Emolument bezog. Auch dort fiel es aber am 1.7.1844 ganz fort.
Aufhebung des Briefkreuzers (Verordnungs- und Anzeigeblatt vom 5. Dezember 1843 zum 1. Juli 1844);
(Verordnungs- und Anzeigeblatt) vom 17. Juli 1847 - Das Verbot wurde von vielen Postexpeditionen mißachtet. Es werden empfindliche Ordnungsstrafen angedroht.
(Verordnungs- und Anzeigeblatt) vom 30. Juni 1853 - Das Verbot wurde wiederum von vielen Postexpeditionen mißachtet. Das ergangene Verbot wird erneut ausgesprochen.
Quellen: wie bereits genannt (Konrad Schwarz .....), sowie Verordnungs - und Anzeigeblätter für die Königlich Bayerischen Verkehrsanstalten.
Beste Grüße,
VorphilaBayern
@bk: n'halben fuffi um genau zu sein. Schön wenn du sie Sichtweise teilst, bzgl der Seltenheit und der Mühevollen Suche nach Einheiten.... ich hab vor einigen Tagen "meinen Bayern-Thread" mal quergelesen, der damals aus'm Ruder gelaufen ist - hab mittlerweile viel gelernt, vor allem was die Briefe anbelangt und frue mich über jede Neuerwerbung - die Einzelmarken treten hier etwas in den Hintergrund...
Mittlerweile werden es Monat für Monat mehr - Macht sich gut so ein Briefealbum für BY
Zurück zu den blauen Dreiern - hier sind noch einige Platten zu bewältigen - in diesem Sinne
Ein Fan von Platz 13 Tendenz steigend
phila4ever ( einmal Löwe....)
Hallo leidgeprüfter Löwe,
jetzt hast du einen Dreierstreifen und ein Paar auf Brief - mehr wird oder würde ziemlich teuer (jetzt käme ein Viererstreifen dran ...).
Schön, dass du auch auf Brief sammelst - macht viel mehr Sinn und die Gründe sind ja bekannt ... ein Album mit losen Märkchen ist austauschbar, ein Briefealbum Bayern nie!
Liebe Grüsse von bayern klassisch
Hallo wissbegierig,
als nächstes Baden und Württemberg:
Briefbestellgeld in Baden:
In Baden war für gewöhnliche Briefe der altgewohnte Briefkreuzer (bereits in der Reichspostzeit) zu entrichten, für rekommandierte Briefe 3 Kreuzer.
Das Briefbestellgeld wurde ab 1.10.1862 abgeschafft.
Briefbestellgeld in Württemberg:
Portofreiheit befreite nicht von der Bestellgeldzahlung. Doch war der Absender im allgemeinen verpflichtet, für Sendungen an Staatsbehörden das Bestellgeld zusammen mit dem Franko vorauszubezahlen.
Das Briefbestellgeld (ganannt "Briefkreuzer") wurde 1851 abgeschafft.
Quellen: wie bereits genannt (Konrad Schwarz .....)
Beste Grüße,
VorphilaBayern
...nee, ein Viererstreifen wäre ja nur mit anderen Marken als MiF zu haben (was wäre das sonst für n Porto mit 4 Kr?), und da kommen wir in Bereiche die
a) vermutl. nicht mehr normal zu bezahlen sind
b) find die erst mal (außer in großen Auktionshäusern)
ich such z.B. eine schöne FaF mit 2II und 4II - leider erst 2x gesichtet, der Zustand - ähnlich dem FCB derzeit
Also - bei den blauen Dreiern kommen jetzt noch die fehlenden Platten als Brief - evtl. noch eine 2I (hab heut' eine in der Hand gehabt - leider war der Brief für 120 EUR derart verdreckt... ) und mit den roten 3-ern und blauern/braunen 6-ern hab ich ja auch schon angefangen...
wird schon...
gruß und Danke
phila4ever
Danke vorphilaBayern für die ersten Informationen. Kreuzerbriefe mit Vermerken zum Bestellgeld gibt es also in Bayern nicht! Das lief dann "unter der Hand"?!
Bei ebay entdeckt! Sieht so eine blaue drei Kreuzermarke (Platte 5) mit Bleisulfidschaden aus?! Beschreibung "seltsame Farbtönung graublau".
Immerhin für 8,5 € weggegangen.
Zu etwas Erfreulicherem. Diese Stempelnummer kam mir bisher nur offen daher.
Alle meine bisherigen Stücke mit Platte 4 und 5 tragen bereits den offenen 291.
Eine sehr frühe Platte 4? Leider oben links arg bayernbrüchig, aber es könnte eine spitze Ecke sein.
Viele Grüße
wissbegierig