Hallo.
Ich hab mal eine Frage an die Experten.
Und zwar, wie erkenne ich den Unterschied zwischen einer normalen Briefmarke und einer Fälschung?
Vielen Dank
K-Heinz aus Hessen
Hallo.
Ich hab mal eine Frage an die Experten.
Und zwar, wie erkenne ich den Unterschied zwischen einer normalen Briefmarke und einer Fälschung?
Vielen Dank
K-Heinz aus Hessen
Besprechen wir ein paar Punkte:
a) Gefälschte Marken
b) Verfälschte Marken
c) Falsch bestimmte Marken
d) Schwierig, oder nicht bestimmbare Marken
Es kommt immer auf die Marke und das Gebiet an. Eine allerwelts Sondermarke mit 10 Cent Kat-Preis aus Burundi wird sicher kaum gefälscht werden. Bei einer teureren Marke ist die Wahrscheinlichkeit, daß sich ein Fälscher die Arbeit angetan hat natürlich größer.
ad a) Hier kann man hinsichtlich "zum Schaden der Post" und "zum Schaden der Sammler" unterscheiden. "Zum Schaden der Post" kann durchaus eine sehr beliebte und teure Marke sein (z.B.: Veroneser Postfälschungen). "Zum Schaden der Sammler" ist auch wieder sehr relativ. Eine "Sperati" möchte wohl jeder gerne in der Sammlung haben, eine "Ink-Jet"-Skurilität wohl kaum jemand.
ad b) Sehr oft wurden echte Marken auch verfälscht...chemisch behandelt, damit sich die Farbe verändert (z.B.: Gelbe Merkure aus Blauen Merkuren), oder Marke echt, Aufdruck und, oder Stempel falsch (z.B.: Berlin Aufdrucke, DR Inselpost, gefälschte INFLA Stempel, gefälschte seltene "stumme Stempel", gefälschte "Korkstempel", usw.
Nachträglich abgeschnittene Zähnung, angefügte Zahnreihen, unterlegtes Papier, Reparaturen aller Art, usw.
ad c) Manche offiziellen Neudrucke, werden gerne als Originale verkauft. Original sind sie schon...aber originale Neudrucke! Z.B.: Ö. + L&V 1850er Wappen.
ad d) Manche Marken sind so selten, daß seit Jahrzehnten darüber spekuliert wird, ob es diese Marken überhaupt offiziell gegeben hat, oder nachträglich "gemacht" wurden (z.B.: British Guyana, Schwedische Drei Skilling Farbfehldruck, usw.).
Wie erkennt man nun eine Fälschung? Schwer zu sagen. Es kommt zuallererst auf die Art von Marke an. Bei vielen Marken kann man die Gefahr einer Fälschung auf gegen Null reduzieren....sie sind einfach zu billig, zu schwer zu fälschen, oder es gab noch keinerlei Hinweise, daß solches Material irgendwo gefälscht aufgetreten ist.
Fälschungen unterscheiden sich oft in sehr kleinen, oder sehr augenfälligen Details vom Original. Also in der Zeichnung, der Farbe, dem Papier, der Zähnungsart, Wasserzeichen, Entwertung.
Das Hauptproblem, welches ich immer wieder in diversen Sammlungen sehe (auch bei Händlern), ist jedoch falsch bestimmtes Material. D.h. die Marken sind wohl echt, sind aber nicht richtig eingeordnet bzw. beschriftet. Bei simplen Material passiert dies sicher nicht allzuoft, komplexere Marken werden aber schon ´mal gerne "gut geredet". Seltene Marken sind nicht umsonst "selten". Ein Attest kann hier helfen, doch möge man genau schauen, ob der Prüfer bei dem Gebiet überhaupt kompetent ist, das Attest möglichst neu erstellt und überhaupt mit der angebotenen Marke übereinstimmt.
Manche Marken sind allerdings auch oft in einem wenig eindeutigen Zustand, sodaß eine exakte Bestimmung auch für Spezialisten weitgehend unmöglich wird. Alleine bei der Zuordnung von Farbnuancen gibt es sehr "viel Meinung" und "wenig Objektivität".
Viele Nachdrucke wurden verfälscht! Nachdrucke wurden entsprechend gekennzeichnet: FAUX, NEU-/NACHDRUCK usw..
Diese Kennzeichnungen wurden vorsichtig abgeschabt oder mit einem Falschstempel überstempelt oder beides gleichzeitig.
Also eine gute und starke Lupe ist zwingend notwendig!
Ganzfälschungen von Briefmarken gibt es schon, die bewegen sich dann aber in Bereichen die einem normalen Sammler kaum zugänglich sind. Ich meine damit die Preise. Schlimmer sind da Verfälschungen Stempelfälschungen, Nachgummirungen, Reparaturen u.s.w., wie Nimrod schon geschrieben hat.Und wenn sie dann wissentlich als echte angeboten werden. Ein erfahrener Sammler kann da schon einiges erkennen. Auf Prüfstempel kann man sich auch nicht mehr verlassen,werden auch gerne gefälscht, Siehe Danzig,das war wohl ein bliebtes Gebiet dafür. Wachsam sollte man bei älteren Marken, z.B Inflazeit sein, wo die gestempelten einen vielfachen Wert der postfrischen haben. Da wurden gerne die Stempel nachgemacht oder auch richtige Stempel benutzt. Die wurden dann zurückgestellt um das richtige Datum hinzukriegen.Das ist schon wieder ein extra Thema wert
Gruß kauli