Aus Briefmarken Spiegel 5/1997 (S.130)
ZitatAngebot / Nachfrage
Seit einigen Jahren sind deutlich steigende Qualitätsanforderungen an Briefmarken zu registrieren. Dies gilt auch für die Entwertung. Hinzu kommen Sammelformen (gestempelte Paare und sonstige grössere Einheiten von Dauermarken), die sich neuerdings grosser Beliebtheit erfreuen.Die Gründe für diese Entwicklung sind vielschichtig. Wichtig dürfte aber die Tatsache sein, dass es an Sammlernachwuchs fehlt und damit ein immer grösseres Angebot bei nachlassender Nachfrage entsteht. Um das Angebot auf die Nachfrage zu reduzieren, steigert der Markt, der einen preisverfall vermeiden will, die Qualitätsanforderungen.
Eine Fülle von Vorkriegsmaterial, aber auch Nachkriegsausgaben, wurden gegen alle philatelistischen Vernunft aufgrund des Fallzes drastisch abgewertet. Bei gestempelten Marken ist allerdings kaum zu bestreiten, dass kleine Eckstempel, oft nicht prüfbar, philatelistisch gesehen von deutlich geringerem Aussagewert sind als Stempel, die Ort und Zeitpunkt der Entwertung erkennen lassen.
Mal die für mich wichtigen Passagen gekennzeichnet.
Ich bin ebenfalls der Meinung des Autors das die Marktkräfte hier bei vielen Sammlern einfach falsche Einstellungen zum philatelistischen Objekt gefördert haben.
Der Gummi-Fetischismus (**) halte ich persönlich für völlig überhöht und rechtfertigt nicht die Ansprüche, die daran in Deutschland gestellt werden.
Mir ist egal ob eine ungebrauchte Marke eine Gummierung bzw. Falz hat oder sogar völlig ohne Gummi ist. Nur wer sich darauf spezialisiert, Unterarten nach Gummierung darzustellen (z.B. Bund Serien mit Gummi 20 und 30, o.ä.), für den mag das relevant sein. Der Rest ist nur Augenwischerei in einem immer kleiner werdenden Markt. Was soll später noch kommen? Nur noch 9er Blocks bzw. Eckrandstücke wegen der perfekten Zähnung?
Wie wird es sonst noch gesehen?
Coki