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  4. Ansichtskarten

Nordamerika, First Nations

  • DKKW
  • 11. Juli 2025 um 09:38
  • DKKW
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    • 17. Oktober 2025 um 11:17
    • #41

    Hallo zusammen,

    bevor es in der kommenden Woche mit der neueren Geschichte (ab Mitte des 19. Jahrhunderts) weitergeht hier noch eine Karte zum Alltagsleben, sprich dem ausgeübten Handwerk der Dinè.

    Zur Zeit braucht Post aus Übersee seine Zeit, Post Canada wird bestreikt. Wie mir Händler mitgeteilt haben inzwischen aber nicht flächendeckend sondern in einer Art Rotationsverfahren. Sie haben die bislang zurückgehaltenen Sendungen aufgegeben und hoffen, dass die Briefe ohne all zu große Unterbrechungen bei mir ankommen.

    Na ja und Sendungen aus den USA brauchen ohnehin eine gefühlte Ewigkeit, ich behaupte ja immer dass die US--Post die Sendungen nach Europa auf Postbojen packt und dann dem Golfstrom überantwortet. Wochen später werden die dann irgendwo am Strand in Europa angespült :D

    Zurück zur heuten Ansichtskarte:

    Laut Kartentext: Maria, the Pottery Maker - Famous for her distinctive pottery, Maria's work is exhibited in museums throughout the nation.

    Die Karte stammt wohl aus den 1970er oder 1980er Jahren.

    Viele Grüße und ein schönes Wochenende, bis Dienstag
    DKKW

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    • Dinétah, Maria, the pottery maker, ungelaufen.jpg
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    • 22. Oktober 2025 um 13:10
    • #42

    Hallo zusammen,

    heute beginne ich mit der "modernen" Geschichte der Diné ab ca. der Mitte des 19. Jahrhunderts.

    Wie so viele First Nations lagen auch die Diné mit ihren Nachbarn in eine Art permanenter Fehde. Daran waren natürlich die jungen Krieger nicht ganz schuldlos. Manche Erzählungen erinnern an die Nordmänner, die "auf Viking" fuhren. Es ging um Ruhm, Ehre und Beute. Gerne auch gefangene Kinder und Frauen. Aufgrund der matrilinearen Gesellschaftsstruktur der Diné waren die jungen Krieger mittellos. Mit Beute konnte man den Brautpreis für eine junge Frau zahlen oder, man behielt eine junge Gefangene als Frau und sparte sich den Brautpreis. Aufgrund der starken gesellschaftlichen Stellung der Frauen bei den Diné liefen die auch nicht bei erster Gelegenheit wieder davon.

    Das änderte sich alles mit dem Auftreten der US-Amerikaner. Mit ihrem Sieg 1846 im Krieg zwischen den USA und Mexiko mussten die Mexikaner alles Land nördlich des Rio Grande abtreten. Da lag unter anderem auch das Dinétah. Im Jahr 1864 fand sich ein Anlass für die US-Amerikaner das "Navajo-Problem" zu lösen nachdem Kit Carson jahrelang das Stammesgebiet ausgeforscht und sich als Freund der Diné (Navajo) ausgeben hatte. Nun wer solche Freunde hat braucht keine Feinde mehr. Die US-Truppen zogen unter der Führung Kit Carsons mordend und brandschatzend durch das Dinétah. Wer sich ergab wurde im Winter zu Fuß in das weit entfernte "Reservat" in Bosco Redondo (New Mexiko) vertrieben. Von ca 9.000 Diné blieben schließlich 4.000 Überlebende übrig.

    Bosco Redondo, neben dem US-Lager Fort Sumner gelegen erwies sich als eine einzige Katastrophe, unfruchtbare Böden, schlechtes Wasser und US-Soldaten die unwillens oder unfähig waren die Diné vor den Überfällen der benachbarten First Nations zu schützen.

    Aber die Diné hatten trotz ihrer Niederlage kluge und charismatische Führer wie u.a. Manuelito und Barboncito. In langen Verhandlungen vereinbarten sie mit der US-Amerikanischen Regierung einen Friedensvertrag der auch eine Rückkehr in ihre alte Heimat beinhaltete. Das Reservat war zunächst auf das Kernland beschränkt aber in weiteren Verhandlungen in den darauffolgenden Jahrzehnten gelang es den Diné einen Großteil ihren Heimat zurück zu erhalten. Den Namen "Big Res" = großes Reservat trägt es völlig zu recht. Mit Ausnahme der Pueblo ist das meines Wissens keiner anderen First Nation gelungen.

    Nach der Karte die ich heute, passend zum Thema, zeige habe ich jahrelang gesucht. Sie zeigt zwar nicht Bosco Redondo (es gibt frühe Photographien) sondern Diné die unter Bewachung für die US-Armee Kasernengebäude im benachbarten Fort Sumner errichten mussten. Die Aufnahme stammt aus 1864/65 die Karte ist natürlich deutlich jüngeren Datums und ungelaufen.

    Viele Grüße
    DKKW

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    • Dinétah, Navajo under guard constructing new barracks at Fort Sumner, 1864-1865, ungelaufen.jpg
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  • DKKW
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    • 24. Oktober 2025 um 11:54
    • #43

    Hallo zusammen,

    Manuelito (c. 1818-1893) war Häuptling aller Diné und führte jahrelang mit seinen Kriegern eine Art Guerillakrieg gegen die US-Armee bevor er und seine Krieger sich ausgehungert der Armee ergeben mussten und nach Bosco Redondo deportiert wurden.

    Zusammen mit Barboncito und anderen Häuptlingen der Diné brachte er in jahrelangen Verhandlungen 1868 mit der US-Regierung einen Friedensvertrag zu Stande die es den Diné ermöglichte in ihre Heimat zurückzukehren. Das Motiv der hier gezeigten ungelaufenen Karte ist bekannt. Es handelt sich laut einem meiner Bücher um eine Aufnahme aus dem Jahr 1874. Da im Jahr 1874 (die Angabe bei Wikipedia ist nicht korrekt) eine Delegation der Diné Washington besuchte und mit Präsident Grant zusammentraf, vermute ich, dass es sich hier um eins Häuptlingsportraits handelt die regelmäßig bei Besuchen der First Nations angefertigt wurden. https://pbagalleries.com/lot-details/in…three-white-men

    Manuelito predigte seinen Leuten dass Schulbildung für die Diné der Schlüssel für eine erfolgreiche Zukunft sei. Dem stimmte die US-Verwaltung zu, hatte aber leider ganz andere Pläne und Absichten. Davon ein andermal. Hier noch der Link zum Wikipedia-Artikel. Die englische Version ist erheblich umfangreicher als die deutsche: https://en.wikipedia.org/wiki/Manuelito

    Jetzt wünsche ich erst einmal ein schönes Wochenende auch wenn es etwas "pustig" ist, die Bayern nennen das schon Sturm :D

    Viele Grüße
    DKKW

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    • Dinétah, Chief Manuelito, 1884, ungelaufen.jpg
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    • 29. Oktober 2025 um 13:20
    • #44

    Hallo zusammen,

    vom Häuptling Barboncito gibt es zwar Photos in Büchern und im Netz, eine Ansichtskarte mit diesen Photos ist mir bislang nicht untergekommen.

    Hier aber nun eine Ansichtskarte mit dem legendären letzten offiziellen Häuptling aller Diné, Chee Dodge. Einer seiner Namen in der Sprache der Diné lautete: Hastiin Adiitsʼaʼii was in etwa "Herr Übersetzer" bedeutet. Chee Dodge wurde ca. 1860 geboren, bei der Vertreibung der Diné aus ihrer Heimat kam seine Mutter ums Leben, er wurde umherirrend von anderen Diné gefunden und aufgenommen. Später übernahm eine Tante die weitere Erziehung. Im Jahr 1884 mit nur 24 Jahren wurde Chee Dodge an Stelle von Manuelito der Häuptling aller Diné. Nach der Einrichtung des Navajo Tribal Council im Jahr 1910 wurde Chee Dodge der erste Tribal Chairman. Er starb 1947 mit ca. 87 Jahren in Ganado im Reservat. Sein Vater war übrigens mexikanischer Abstammung, also ein Nakaii. daher konnte er sich in jungen Jahren auch einen Schnauzbart stehen lassen.

    Viele Grüße
    DKKW

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    • Dinétah, Chief Chee Dodge, 1884, last Navajo chief.jpg
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  • DKKW
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    • 1. November 2025 um 11:29
    • #45

    Hallo zusammen,

    heute komme ich zu einem weiteren traurigen Kapitel nicht nur der Diné sondern praktisch aller First Nations in Nordamerika (inkl. Canada). Gleiches ist den Aborigines in Australien widerfahren und es würde mich nicht wundern wenn auch die Maori in Neuseeland entsprechendes erleiden mussten.

    Ich hatte ja, als ich die Ansichtskarte mit Häuptling Manuelito vorstellte, geschrieben, dass Manuelito seinen Leute predigte dass Schulbildung unerlässlich sei um mit dem Weißen Mann auf Augenhöhe verhandeln zu können. Das wurde von den Weißen gerne umgesetzt aber ganz anders als sich das Manuelito vorgestellt hatte.

    Man richtete fernab der Reservate im Osten der USA "Indianerschulen" ein. Sie dienten allerdings in erster Linie dazu, die kulturelle Identiät der First Nations zu brechen. Der Gebrauch der Muttersprache war strengstens verboten. Die Jungen wurden als erstes geschoren, sie mussten westliche Schuluniformen tragen. Vom Gründer des Carlisle Internats, Richard H. Pratt, ist folgende Aussage überliefert: Kill the Indian in him and save the man. Die Strafen waren drakonisch, körperliche Gewalt gehörte zum Alltag, auch sexueller Missbrauch kam häufig vor

    Erst nach sehr langem Kampf konnten die Diné in den 1980er (!) Jahren die Schulbildung in eigene Hände nehmen. Heute verfügt jedes Chapter (entspricht etwa einer Gemeinde) über eine eigene Schule mit angeschlossenem Internat. Jede Familie kann selbst entscheiden ob ihre Kinder jeden Tag mit dem Schulbus zur Schule fahren oder unter der Woche im Internat wohnen. natürlich werden die Kinder auch in ihrer Muttersprache und den Traditionen der Diné unterrichtet. Man stelle sich vor, die Kinder in Norddeutschland würden auch in Plattdeutsch oder Friesisch unterrichtet, ein Traum ;)

    Hier eine Ansichtskarte von Tom Torino (Hastiin Tohali) der 1882 in Schule in Carlisle kam und dort bis 1886 blieb. Typisch für die Schüler und Schülerinnen der "Indianerschulen" waren sogenannte "Vorher / Nachher-Photos" Ich habe bislang nur eine Karte von Tom Torlino gefunden dass ihn bei der Ankunft zeigt. Hier ein link mit Vorher-Nachher Photo: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Tom_…_circa_1882.jpg

    Mehr zu diesem Thema aus Sicht der First Nations: https://ictnews.org/news/in-the-footsteps-of-our-ancestors/

    Viele Grüße
    DKKW

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    • Dinétah, Tom Torino at arival at carlisle school, 1884.jpg
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    • 2. November 2025 um 12:21
    • #46

    Hallo zusammen,

    später wurden am bzw. im Reservat Missions-Indianerschulen gegründet die aber um nichts besser waren als die weit entfernt liegenden Indianerschulen der Regierung. Auch sie dienten dem Zweck die Kinder von ihrer eigenen Kultur zu entfremden und damit die Identität der Diné auszulöschen.

    Ich zeige eine etwas ungewöhnliche Klappkarte mit den Schülerinnen und Schülern vor der Schule mit Schulschwester und Schulpater links und rechts. Auch hier die Jungen mit kurzgeschorenen Haaren und alle Kinder in Schuluniformen. Die alte Schule ist heute Museum. Es gibt aber weiterhin eine private katholische Schule in St. Michaels.

    Viele Grüße
    DKKW

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    • Dinétah, St. Michaels School, Missionsschule nahe Window Rock, Arizona, ungelaufen.jpg
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    • 4. November 2025 um 15:40
    • #47

    Hallo zusammen,

    eine Ansichtskarte zum Thema Schulbildung möchte ich noch zeigen, Es handelt sich um die Tuba City Chapter School in Tuba City, Arizona. Das kleine Städtchen liegt im Reservat unweit der Hopi-Reservation das von der Navajo-Reservation umschlossen wird. Deshalb leben auch etliche Hopi in Tuba City.

    Die Schule gehört zu den heute dem Navajo Education Department unterstellten Schulen mit angeschlossenem Wohnheim so dass diejenigen Schüler die weiter entfernt wohnen nicht jeden Schultag mit dem Schulbus in die Schule fahren müssen. Die Karte ist ungelaufen.

    Viele Grüße
    DKKW

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    • Dinétah, Tuba City Chapter School, ungelaufen.jpg
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    • 6. November 2025 um 12:12
    • #48

    Hallo zusammen,

    in den 1930er Jahren wählte die US-Indianerbehörde Window Rock als Standort für das Bureau of Indian Affairs im Navajo-Reservat aus. Es gab hier einige Auseinandersetzungen mit dem Navajo Tribal Council da in diese Zeit die bei den Diné höchst unpopulären Maßnahmen der "Lifestock reduction" fielen, also die Reduzierung der völlig überhöhten Viehbestände die zur Übernutzung der Böden sprich Bodenerosion und Wüstenbildung führten.

    In den Jahren 1933/34 wurde in Window Rock das Navajo Nation Council Chamber in Form eines riesigen Hogan errichtet in dem der Navajo Trbla Council seinen Sitz hat.

    Die Karte die ich heute zeige stammt aus den frühen 1930er Jahren mit den Bauten des Bureaus of Indian Affairs durch den namensgebenden "Window Rock" hindurch aufgenommen. Die Karte ist nicht gelaufen.

    Viele Grüße
    DKKW

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    • Dinétah, Window Rock, Bureau of Indian Affairs, ungelaufen.jpg
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    • 17. November 2025 um 15:05
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    • #49

    Hallo zusammen,

    von etwa 1868 bis in die 1970er Jahre war das Reservatsgebiet von einem Netz sogenannter Trading Posts überzogen die in aller Regel von Weißen geführt wurden. Einige haben bis heute als Touristenattraktionen überlebt. Etliche der heutigen Siedlungen gehen auf Trading Posts zurück.

    In den Trading Posts konnten die Diné ihre Überschüsse an Wolle, Häuten oder auch gewebten Decken verkaufen. Im Gegenzug waren die Trading Posts die Bezugsquellen für Tabak, Kaffee, Zucker und Konserven. Etliche waren auch Postagenturen. Manche Trading Posts lagen knapp außerhalb des Reservats und verkauften auch Alkohol was innerhalb des Reservats nicht gestattet war. Mit dem aufkommenden Tourismus kamen auch Zapfsäulen für Benzin dazu.

    Heute sind sie längst von Supermärkten abgelöst worden die von den Diné betrieben werden.

    Zum Auftakt zeige ich eine ungelaufene Karte vermutlich aus den 1930er oder 1940er Jahren die den knapp außerhalb des Reservats gelegenen Trading Post Cedar Ridge zeigt. Cedar Ridge liegt an der Straße die von Flagstaff nach Tuba City führt.

    Viele Grüße
    DKKW

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    • Dinétah, Mt. Cedar Ridge Trading Post, ca. 1940er Jahre, ungelaufen.jpg
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    • 21. November 2025 um 09:47
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    • #50

    Hallo zusammen,

    nochmals eine Ansichtskarte mit dem Motiv eines Trading Post. Diesmal der Little Colorado Trading Post in Cameron, Arizona, in unmittelbarer Nähe zur Navajo Bridge die über den Colorado River führt. Auch diese Karte ist ungelaufen, sie dürfte in den 1940er Jahren produziert worden sein.

    Neben den Gebäuden des Tradin Posts sieht man zwei Hogans der Diné, etliche Autos und ich meine auch zwei Zapfsäulen zu erkennen.

    Viele Grüße
    DKKW

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    • Dinétah, Little Colorado Trading Post, ca. 1940er Jahre, ungelaufen.jpg
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    • 27. November 2025 um 12:46
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    • #51

    Hallo zusammen,

    während des 2. Weltkrieges meldeten sich viele Diné bei der Armee.

    Eine besondere Rolle auch wenn es im Endeffekt "nur" 400 Diné waren die als Sprechfunker ausgebildet wurden, spielten die sogenannten Code-Talker. Einer der wenigen Weißen die die Sprache der Diné fließend sprechen konnten, er war der Sohn eines Missionars der im Reservat aufgewachsen war brachte die Diné auf die Idee, einen Sprechfunkcode in ihrer Sprache zu entwickeln. Es waren 29 Diné an diesem Projekt beteiligt. Anschließend nahmen sie Kontakt mit der Armee auf.

    Die weißen Offiziere waren zunächst sehr skeptisch. Rothäute wollten ihnen einen perfekten Code liefern, geradezu lachhaft. Aber man lud die Diné zu einer Vorführung ein. Eine Gruppe verschlüsselte in einem Kasernengebäude eine von den weißen Offizieren vorgegebene Nachricht und schickte diese an die andere Gruppe in einem anderen Kasernengebäude die dann diese Nachricht entschlüsselte und den weißen Offizieren übergaben. Das klappte tadellos. Anschließend versuchte der Secret Service den Code zu knacken. Es gelang ihnen nicht und damit war die Armee überzeugt und es begann ein Ausbildungsprogramm für Navajo-Sprechfunker.

    Der japanische Geheimdienst konnte etliche us-amerikanische Codes knacken. Am Code der Navajo Dode-Talker scheiterten sie. Mit ausschlaggebend dafür war, dass nur ca. zwei Dutzend Weiße die Sprache der Diné beherrschten, hauptsächlich Missionare und Händler. Weder deutsche und japanische Völkerkundler und Linguisten hatten jemals die Diné besucht. Bis 1968 wurde die Geschichte der Code-Talker geheim gehalten. Allerdings dauerte es bis zum Jahr 2001 bis die weiße amerikanische Regierung 2001 den Navajo Code Talkern offiziell eine Auszeichnung verlieh. Bei Code Talkern anderer Frist Nations dauerte es noch etliche Jahre länger.

    Übrigens entdeckten die Russen nach 1968 ihre Liebe für indianische Sprachen, insbesondere der Diné. Es gibt an der Moskauer Universität ein Lehrfach Navajo-Sprache, eigenartigerweise sind nahezu alle Studenten Angehörige der Armee bzw. des Geheimdienstes.

    Bei den Diné genossen die Code Talker natürlich Heldenstatus. Man findet ab und an in der Bucht Autogrammkarten der Code Talker für teures Geld.

    Andere Angehörige der Diné schlossen sich der Armee bzw. der National Guard an. Bekannt wurde das 158. Regiment der Arizona National Guard dass der 45. Division angehörte. Es wurde von Angehörigen der Diné, der Pima First Nation und Hispanos gebildet. Ab dem Februar 1943 wurden sie im Pazifik-Krieg eingesetzt, zunächst auf Neuguinea später unter anderem auch bei der Rückeroberung der Philippinen. Der Oberkommandierende der US-Streitkräfte in Pazifik-Krieg Mc Arthur würdigte das 158. Regiment folgendermaßen: Ich kenne keine Einheit in meinem Bereich die härter und entschlossener kämpft als das 158. Regiment. Sie trugen den Spitznamen "The Bushmasters" und waren bei den Japanern gefürchtet.

    Ich zeige eine ungelaufene Postkarte mit Navajo-Code Talkern, vermutlich während der Ausbildung aufgenommen.

    Und dann, Achtung: Ansichtskarten-Puristen, schalten sie jetzt in den Aufregungs-Modus, ein Photo von Navajo-Soldaten im Pazifik-Krieg. Da sie keinerlei Sprechfunk-Ausrüstung tragen möglicherweise Angehörige des 158. Regiments. Verkauft wurde das Photo allerdings unter der Bezeichnung Navajo Code Talker. Eine entsprechende Ansichtskarte habe ich noch nie gesehen.

    Viele Grüße
    DKKW

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    • Dinétah, Navajo Code Talker, vermutlich während der Ausbildung, ungelaufen.jpg
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    • Dinétah, Soldaten im Pazifikkrieg, Photo, keine AK.jpg
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    Einmal editiert, zuletzt von DKKW (27. November 2025 um 16:24) aus folgendem Grund: Ein paar holprige Stellen verbessert

  • DKKW
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    • 29. November 2025 um 13:22
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    • #52

    Hallo zusammen,

    die moderne Geschichte der Diné wäre unvollständig ohne den Film "Cheyenne Autumn" (Deutscher Filmtitel "Cheyenne") aus dem Jahr 1964. Diese Spätwerk des Regisseurs John Ford wurde im Navajo Reservat gedreht denn natürlich musste auch in diesem Western das Monument Valley als Filmkulisse dienen.

    Damit der Film authentischer wirkte wurden Diné als Laienschauspieler angeheuert, sie wurden als Cheyenne verkleidet und sollten "Indianisch" also Navajo sprechen. Dumm nur dass niemand am Filmset Navajo verstand bzw. sprechen konnte. Das nutzten die Diné gründlich aus. Was sie sagten hatte mit dem Film nichts zu tun, sie rissen Witze und Zoten am laufenden Band. Erstaunlich, dass sie dabei todernst blieben und nicht schon bei den Aufnahmen vor Lachen zusammenbrachen. Legendär die Szene wo der als Häupling der Cheyenne verkleidete Diné bei der Unterzeichnung des Friedensabkommens den US-amerikanischen Colonel mit getragener Stimme auf seinen kleinen Penis anspricht. https://de.wikipedia.org/wiki/Cheyenne_(1964)

    Angeblich wird der Film auch heute noch immer wieder mal im Reservat zur großen Belustigung des einheimischen Publikums gezeigt.

    Ich habe leider nur eine ungelaufene Reklamekarte mit dem Motiv eines Filmplakats. Ich kann mich erinnern, dass in meiner Kindheit an der Kinokasse auch Ansichtskarten mit Szenen des gezeigten Filmes verkauft wurden. So etwas habe ich aber von "Cheyenne Autumn" bislang nicht gefunden. Ich habe auch noch eins dieser Szenenphotos die als Aushang im Kino dienten, aber ich will ja nicht dass die Ansichtskartenpuristen beim Anblick solcher Bilder Hautausschlag kriegen.

    Viele Grüße
    DKKW

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    • Dinétah, Cheyenne Autumn, Reklamekarte, ungelaufen.jpg
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    • 3. Dezember 2025 um 13:15
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    • #53

    Hallo zusammen,

    zum vorläufigen Abschluss der modernen Geschichte der Diné zeige ich Euch eine ungelaufene Ansichtkarte mit Sand Paintings aus dem Museum of Navajo Ceremonial Art in Santa Fe, New Mexico. Laut handschriftlicher Notiz auf der Rückseite aus dem Jahr 1971. Offenbar als Souvenir im Museumsshop erworben.

    Ich hatte ja bei früherer Gelegenheit geschrieben, dass die Hatali dem Wunsch des Museums nach Sand Paintings nach längerer Diskussion zustimmten. Allerdings weichen diese Reproduktionen in Details der Zeichnung und Farbwahl von den Originalen ab so dass eine Entweihung der heiligen Sandbilder vermieden wurde.

    Viele Grüße
    DKKW

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    • Dinétah, Museum of Navajo Ceremonial Art, Sante Fe, NM, 1971.jpg
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    • 5. Dezember 2025 um 11:48
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    • #54

    Hallo zusammen,

    so, jetzt heißt es fürs erste Abschied nehmen von den Diné und ihrer Heimat, dem Dinétah.

    Kartentext: Navajo Indian on his way back to his New Mexico reservation home.
    Druckvermerk: Distr. By: Baxter Lane Co., Box 175, Amarillo, Texas

    Die Karte ist ungelaufen und dürfte vergleichsweise modern sein. Demnächst mehr von anderen Frist Nations aus Nordamerika.

    Viele Grüße
    DKKW

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    • Dinétah, Navajo Indian on his way home, ungelaufen.jpg
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    • 9. Dezember 2025 um 11:02
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    • #55

    Hallo zusammen,

    wie heißt es so schön: Niemals geht man so ganz.

    Heute zeige ich eine ungelaufene Ansichtskarte der "Betatakin Cliff Dwelling" der Anasazi. Sie gehört zum Komplex des Navajo National Monument mit insgesamt drei recht eindrucksvollen und vergleichsweise gut erhalten Ruinen aus der Zeit der Anasazi. Beatakin wurde wohl vor 1300 verlassen. Ich hatte ja schon bei früherer Gelegenheit geschrieben, dass ich in meinen Büchern keine Nachweise darüber gefunden habe ob das Eindringen der Diné in das Siedlungsgebiet der Anasazi die Abwanderung beschleunigt hat oder ob die Anasazi bei Ankunft der Dinè aufgrund der fürchterlichen Dürre das Land bereits Richtung Tal des Rio Grande verlassen hatten. Siehe auch Wikipedia: https://en.wikipedia.org/wiki/Navajo_National_Monument (die englische Fassung ist viel ausführlicher als die deutsche Fassung)

    Kartentext: Navajo National Monument , Tonalea, Arizona / Betatakin Cliff Dwelling
    Druckvermerk: Published by Impact, 1987

    Viele Grüße
    DKKW

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    • Anasazi, Betatakub Cliff Dwelling, ungelaufen.jpg
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