Hallo reichswolf, stelle dir zu deiner Aachen Sammlung mal einen Infla Brief ein.
Kleine Aachener Stempelkunde
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reichswolf -
17. März 2007 um 22:11
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Zitat
Original von Germaniafan
@ Reichswolf
Klasse Sammlung die Du uns da vorstellst.
Sammelst Du die Ortsteile von Aachen auch ?
Gruß Guido
Wo dran erkennst du denn hier dran den Ort, das würde mich mal interessieren, ich finde den Beitrag auch Klasse und wenn ich ehrlich bin bekomme ich so gleich wieder mehr lust nach Koblenz Stempeln zu schauen, wo hast du denn die Infos zu den spezifischen Stempeln her???
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steppenwolf
Schöner Beleg mit gleich zwei verschiedenen Aufgabestempeln (vgl. "Die Kreisstegstempel (I)"). Vorne AACHEN * 1 y, hinten AACHEN * 1 x. Das Datum ist auch verschieden. Außerdem ist der Brief IMHO unzureichend frankiert, ich denke, da fehlen noch 100 Millionen. Oder übersehe ich da was?mtcyrus
Die Ortsteile muß man einfach kennen (sind Aachenern aber auch alle ein Begriff), solange die betreffenden PA einen eigenen Namen im Stempel führten (Forst, Burtscheid, Soers etc). Man kann aber ganz allgemein über Suchmaschinen selbst über kleinste Orte verwaltungsgeschichtliche Details erfahren. Später gibt es z.B. Stempel "AACHEN - Rothe Erde", noch später wurden die PÄ einfach durchnummeriert. Bei kleineren Orten gibt's dann ja noch die Landpoststempel in Verbindung mit dem AACHEN-LAND-Stempel (s. "Die Kreisstegstempel (III)").
Ich habe das Glück, daß für Aachen bereits mindestens ein gutes Stempelhandbuch vorliegt. Ob es sowas für Koblenz auch gibt, weiß ich nicht. Aber viele Daten in meinem Beitrag betreffen nicht nur Aachen, und darauf weise ich ab und zu auch hin (z.B. Einführung der 24h-Stempel 1927). Wenn dich die Postgeschichte Koblenz' reizt, sieh dich am besten mal in lokalen Vereinen um. Evtl. hat da schon jemand Vorarbeit geleistet oder kann dir Literatur nennen. -
@ reichswolf
Brief bis 20 g ins Ausland. DerBrief ist portorichtig ! !00 Millionen stimmt ganz genau. Portoperiode vom 1.11.23-4.11.23.
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Bei mir im Michel Spezial (1998 & 2001) steht 200 Mill. und 100 Mill. für jede weitere 20g.
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@ Reichswolf
Ich glaub Du hast recht ich hab die falsche Spalte erwischt. (Grenzverkehr)
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Nach steppis schönen Inflabrief möchte ich euch jetzt zwei weitere zeigen. Diese tragen allerdings keine Marken, sondern Gebühr-bezahlt-Stempel. Solche Frankierungen sind der Inflation geschuldet, da durch die rasend schnellen Tarifänderungen nicht immer brauchbare Marken in den benötigten Mengen an den Postschaltern waren. Daher war in der Zeit vom 25.08.1923 bis zum 14.12. die Barfreimachung zulässig. In Aachen gab es sechs verschiedene dieser Gebühr-bezahlt-Stempel, die alle eindeutig einem bestimmten Postamt zuzuordnen sind.
Bild 1 zeigt einen Brief vom 13.9.23 11-12V mit AACHEN * 1 y nach Belgien. Der Gebühr-bezahlt-Stempel ist leider nicht ganz vollständig abgeschlagen, rechts felhlt eine 1 hinter Aachen und natürlich der Rahmen. Dieser Stempel kommt auch violett vor. Er wurde im September 23 verwendet, vorher kam hier ein anderer zum Einsatz.
Den Gebühr-bezahlt-Stempel von Aachen 5 (Tagesstempel mit UB e) zeigt Bild 2 auf einem Brief vom 10.9.23 11-12V an die gleiche Adresse. Diese Form des Stempels ist auch von vielen deren Orten belegt, eine andere Type davon zum Beispiel in Aachen-Burtscheid 2. -
Heute soll es um die Aachener Ankuftstempel der Deutschen Reichspost (bis 1909) gehen. Alle diese Stempel lauten AACHEN 1 ANKUNFT. Von ihnen gibt es drei Haupttypen, von denen ich euch zwei zeige.
Scan 1 zeigt den ersten Ankunftstempel Aachens auf Württembergischer P26I. Dieser Einkreiser mit dem UB g war von 1884 bis 1893 im Einsatz (vorher waren Tagesstempel benutzt worden). Neben dem gezeigten gab es noch zwei Untertypen (beide mit UB h, unterscheidbar an der Breite des Schriftzuges AACHEN). Dieser Stempeltyp wurde bis 1894 verwendet. (Bitte die Bildqualität zu entschuldigen, sobald ich das Original in Händen halte, wird der ebay-Scan ersetzt.)
Ab 1892 wurden dann nach und nach insgesamt fünf verschiedene Gittersegmentstempel (ohne Abb.) als Ankuftstempel eingesetzt, bei denen die zwei UB g und h sowie zwischen 6 und 12 Segmentstriche vorkommen. Dieser Typ blieb bis 1908 im Einsatz.
Scan zwei zeigt den letzten Typ der bis 1909 benutzten Ankuftstempel, wiederum einen Einkreiser. Allerdings hat sich die Form leicht geändert, der * und der UB sind deutlich nach unten 'gerutscht'. Dieser Stempel war von 1903 bis 1908 im Einsatz. Zwar ist der Stempel hier sehr zart abgeschlagen, aber die GA-Postkarte von Luxemburg (Stadt) nach Aachen und von dort postlagernd weitergesandt nach Elberfeld hat mir einfach so gut gefallen, daß mir das egal war. Damit ihr ihn trotzdem gut erkennen könnt, habe ich noch einen richtig gedrehten Detailscan des Stempels angehängt, und zum Vergleich eine Abbildung aus der Literatur (Scans 3 & 4). Toll finde ich auch, daß die Karte in Luxemburg und Aachen am 23.08.06 gestempelt wurde und trotz Grenzverkehr und Nachsendens schon am 24.08. in Elberfeld. Solche Laufzeiten haben wir selbst heute nicht...PS: Wenn jemand die Michelnummer der Luxemburger GA weiß (oder sonstige Details zu diesem Beleg), immer her damit
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Als kleinen Nachtrag hier eine Postkarte vom 29.7.1912 nach Reims mit der dritten Type der Aachener Gittersegmentstempel, die ich im ersten Beitrag zu dieser Stempelform nur erwänt, aber nicht gezeigt habe. Diese Type hat die Postamtsnummer oben und unten drei Sterne. Dieser Stempel wurde hauptsächlich als Ankunftstempel verwendet, hier jedoch als Aufgabestempel. Interessanterweise ist dieser Stempel im Aachener Stempelkatalog erst ab 1914 registriert, daher würden mich weitere Abschläge vor 1914 sehr interessieren. Falls jemand so etwas bei sich findet, bitte hier einstellen oder mir einen Scan per PN / e-Mail schicken.
Die Rückseite der Karte zeigt das Rathaus im Zustand nach der Restaurierung, die 1902 beendet wurde (s. Link). -
Die GA müsste die P 57 sein 1 €, aber was besagt schon der Preis.....
Inlandskarte von 1903, ohne Fußnote
und Absendervermerk
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kauli: Herzlichen Dank!
Hier zeige ich euch einen weiteren Maschinenwerbestempel. Er wirbt für die brühmten Aachener Printen. Da diese zwar ganzjährig schmecken, aber zu Weihnachten Saison haben, wurde der Werbestempel nur in der (Vor-) Weihnachtszeit eingesetzt. Mit der gezeigten Stempelkrone war er im November/Dezember 1936 im Einsatz (hier 17.12.36), im Dezember 1937 dann noch einmal mit der bereits vom "Bad Aachen"-Maschinenwerbestempel bekannten Krone AACHEN 1 mit dem UB b. Wegen dieser kurzen Nutzungszeiten ist dieser Stempel vergleichsweise selten.
Zum Porto: Da ist doch ein Auslandsbrief (25Pf) als Fernbrief (12Pf) durchgeschlüpft, oder gab es auch 1936 noch eine Sonderregelung mit Österreich, die zu finden ich nur zu dumm bin??
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Ich nochmal
12 Pfg. Porto ist korrekt
Für Österreich galt das Inlandsporto
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AACHEN mit zensurstempel...
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Dieser Maschinenwerbestempel war von 1929 bis 1931 in Gebrauch. Er kommt nur mit dieser Stempelkrone vor. Als Kurort (siehe Werbeteil "AACHEN DAS RHEUMA BAD Sommer- und Winter Kuren") ist Aachen bis heute von Bedeutung. Dafür stehen traditionsreiche Begriffe wie Rosenquelle genauso wie die relativ neuen Carolus-Thermen. Schon der Name der Stadt geht entweder auf das lat. aqua (genauer auf "Aquis Granum", was wahrscheinlich auf einen kelt. Wassergott verweist), oder das altgerm. ahha, ebenfalls für Wasser, zurück. Aachens Selbstverständnis als "Stadt des Wassers" hat also eine lange Tradition. Bis heute zeugen davon u.a. zahlreiche Brunnen, z.B. der im Stempel gezeigte Elisenbrunnen, dessen schwefelhaltiges Wasser seit fast zwei Jahrhunderten Prominenz anzieht...
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Heute mache ich noch mal einen riesigen Schritt zurück und zeige euch einen Brief von 1816 von Aachen über Henri-Chapelle nach Louvain.
Im Januar 1814 wurde Aachen von der französischen Besatzung befreit. Damit endete eine zwanzig Jahre dauernde Periode, in der Aachen zum französischen Staats- und damit Postgebiet gehörte. Politisch kam die Stadt jetzt zu Preußen, den Postbetrieb übernahm jedoch die Taxis'sche Post. Diese übernahm zunächst die französischen Departement-Stempel. Der Stempel für unfrankierte Briefe wurde 1815 durch den Einzeiler abgelöst, den der Scan zeigt. Von diesem Stempel gibt es zwei Typen, einen schmalen, den ihr hier seht, sowie einen um 1,5mm breiteren. -
Heute möchte ich euch noch zwei Briefe mit den auf Seite 1 des Threads bereits vorgestellten preußischen Zweizeilern zeigen. Beide Briefe sind Teil der bekannten Huth-Korrespondenz, gingen also von Aachen nach London.
Der erste Brief ist von 1821 und trägt neben dem ersten Typ des Zweizeilers einen roten Franco-Stempel, der in dieser Form von 1818 bis 1833 in Gebrauch war und auf Briefen nach Belgien und England zu finden ist.
Der zweite Brief ist von 1828 und zeigt den vorletzten der fünf Typen des Zweizeilers sowie einen roten PP (Port payè) Stempel. Letzterer findet sich in der gezeigten Form auf Briefen nach Belgien, Frankreich und England von 1823 bis 1833, ab 1834 wurde er in schwarz abgeschlagen. -
Mangels Material überspringe ich jetzt wieder ein paar Stempel und mache mit den preußischen K2 ohne Jahreszahl weiter. Diese Stempelform wurde zu Beginn der 1840er Jahre eingeführt. An dieser Form kann sich der Sammler so richtig austoben, denn bei dieser Stempelform war die Stundenangabe noch nicht variabel, so daß für jeden Zeitintervall ein eigener Stempel nötig war. Dazu kommt, daß zwei vollstängige Stempelsätze existierten, die sich im Durchmesser deutlich unterschieden (~22 bzw ~24mm). Dies sind die letzten Stempel, die in vorphilatelistischer Zeit in Aachen eingeführt wurden.
Der Scan zeigt einen Brief von 1840 von Aachen nach London (mal wieder was aus der Huth-Korrespondenz). Neben dem K2 (großer Typ) seht ihr noch einen Franco-Stempel. Diser war von 1837 bis 1851 im Einsatz, zu finden ist er auf Briefen nach Belgien und England. -
Hier seht ihr einen der K2 in der kleineren Form auf einem Brief nach Bordeaux von 1851. Dieser Brief trägt außer dem Aachener Aufgabestempel noch einen Rayon-Stempel (REG. FR.). Dieser hat folgenden Hintergrund: 1848 wurde im 2 preuss.-franz. Vertrag die handschriftliche Taxierung festgelegt, während vorher Rayonstempel üblich waren. Nur für die Grenzregion mit ermäßigten Gebühren wurde die Stempelung beibehalten, allerdings mit neuem Stempel, nämlich dem gezeigten RÉG. FR. (steht für Régence Frontiére). Von diesem Stempel gibt es zwei Typen (deutlichster Unterschied ist das Format), der von mir gezeigte war im Bahnhof, der andere im Zug im Einsatz.
Zusätzlich seht ihr noch einen franz. Grenzübergangsstempel (Prusse par Valenciennes) und auf der Rückseite den Ankunftstempel aus Bordeaux. -
Und weil wir ja inzwischen alle nach Aachen Belegen gucken
Hier ein Ortsbrief mit zwei Besonderheiten
Ersttag der 20.- M Portostufe und Letzttag der 233/34,
die beiden waren nur kurzzeitig vom 11.12.22-15.01.23 gültig
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Hallo,
@reichswolf;
wie ich gerade bemerkt habe, zeigen die Maschinenstempel verschiedene punkt Sätzung beim Datum auf, (bitte! punkt beachten).
Der von Dir gezeigte hat den Punkt nach dem Monat.
Von Wormi besitzt tages und monats Punkte.Ich besitze einen der nur einen Punkt nach den tag hat.
Auch sind die Schriftentypen verschieden.
Sammlergrüsse
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