Zollquittung eines "SONDER" Zollamtes

    Manche Dinge offenbaren Ihre Schönheit/Seltenheit erst auf den Zweiten Blick! :)
    Zollquittungen sind immer nett! Wenn sich dann noch herausstellt dass es sich um ein eigens eingerichtet Zollamt für die Weltausstellung 1873 handelt macht das Ding um so mehr Spass :)
    Das Datum passt auch, die Ausstellung ging vom 01-05 bis 02-11 - anscheinend hat da ein Aussteller abgebaut und heimgeschleppt.
    Das oben würde ich als Portugal entziffern wollen. Für den Rest wäre ich für eine Übersetzung dankbar :)


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    2 Mal editiert, zuletzt von Minimarke (10. Januar 2009 um 15:04)

    Hallo zusammen,

    ich habe den Beitrag aktualisiert, vielleicht kann jetzt der eine oder andere weiterhelfen, oder ähnliche Belege anfügen!

    mfg
    MINIMARKE

    Hallo Minimarke,

    mit Portugal liegst du richtig. Der Rest sollte lauten:

    Am 10.11.1873 entrichtet laut Barmherz. Kreide (?)
    Eingangsszoll 15 Gulden 87 Kreuzer auf 185 Pfund Wein in Flaschen 25 Pfund Wein in Flaschen 52 Pfund Branntwein 55 Pfund Olivenöl 11 Pfund Seife gemeine (also nicht parfümierte) 150 Pfund Mehl und diverse Getreidemuster

    Verzehrungssteuer 5 Gulden 27 Kreuzer

    Der Gemeindezuschlag von 1 Gulden 12 Kreuzer wurde gestrichen und total 22 Gulden und 56 Kreuzer entrichtet.

    Wenn die Eintragung korrekt vorgenommen wurde, handelte es sich um Eingangszoll einer Sendung aus Portugal, also nicht um Ausgangszoll von Messewaren.

    Die Messewaren wurden eigentlich nicht verzollt, da sie ja nicht verkauft werden sollten. Eigentlcih wurden sie gegen eine Sicherheit als Depositum in der Höhe ihrer Abgaben für die Zeit der Messe vorübergehend überlassen. Fehlten sie dann beim Abbau, weil sie verkauft oder gestohlen wurden, war die Steuer für die weggekommenen Waren sofort fällig und zu entrichten.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Hallo Bayern Klassisch,

    vielen Dank für deine Interpretation!

    Es handelt sich also um eine Differenzabrechnung.
    Die Portugisien kamen zur Ausstellung mit Ihren Weinen, und mussten dann für die tatsächlich verbrauchten Mengen dien Einfuhrzoll entrichten.

    mfg
    MINIMARKE

    Hallo ihr beiden

    Eine kleine Korrektur: Macht aus der Barmherz. Kreide lieber die Barmherz(igen) Brüder, einen Männerorden, die auch in Wien wirkt(e). ;)

    Im übrigen fände ich es merkwürdig, wenn Flüssigkeiten wie Wein, Öl etc. in Pfund statt in Litern o.ä. berechnet worden wären. Wahrscheinlich ist das, was bayern klassisch als Pfund-Ligatur Interpretiert hat, einfach ein universeller Platzhalter für diverse Verpackungs- bzw. Gewichtseinheiten. Ist aber nicht wirklich wichtig!

    Saludos filatélicos
    Ralf


    Spanien: Postgeschichte-Dauerserien-Ganzsachen

    http://www.argespanien.de

    Einmal editiert, zuletzt von buzones (10. Januar 2009 um 19:49)

    Saludos buzones,

    Österreich war ja nie dem Deutschen Zollverein angeschlossen worden, von daher weiß ich es nicht. Aber es konnte schon Unterschiede zwischen Gewichtszöllen und Volumenzöllen geben. Ein Liter Öl ist auch kein Kilogramm Öl ... ;)

    Barmherzig ist klar, aber die Initiale des 2. Wortes ist, wenn ich die Initiale des 1. Wortes mit "B" interpretiere, kein "B" ... oder der Schreiber hatte den Volumenverlust des Weines zum Großteil selbst zu verantworten. :D :D :D

    Aber es ist nicht wirklich wichtig.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Einmal editiert, zuletzt von bayern klassisch (10. Januar 2009 um 20:04)