Komischer Bandstempel von 1920
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Vielleicht hätte ich den Beitrag lieber in "Stempelanalytik" gepostet?
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Hallo Thomas,
interessanter Stempel, interessante Frage! Ich kann auch nur spekulieren, aber ich glaube nicht, dass das Fake ist. Es gibt m.E. zwei Möglichkeiten:
1) entweder, die Stempelköpfe in diesem Bandstempel waren stark beschädigt (durch Verschleiß), so dass der Stempeltext nicht mehr lesbar war. Lediglich das Datumswerk wurde ausgetauscht, um zu gewährleisten, dass jederzeit das korrekte Stempeldatum lesbar ist (das hatte damals wegen Fristeinhaltungen etc. noch eine viel größere Bedeutung). Diese Variante 1) scheint mir allerdings eigentlich unwahrscheinlich, weil ja mindestens zwei Stempelköpfe hier vorhanden sind, die sehr ähnliche "Beschädigungen" aufweisen.
2) die Stempelköpfe wurden aptiert, d.h.: Der Ortsname und weitere Merkmale wurden aus dem Stempel herausgeschnitten. Welchen Sinn könnte sowas gehabt haben? Nun, auch da gibt es wieder zwei Möglichkeiten:
a) Der Stempeltext sollte ersetzt werden und aus irgendeinem Grund (den man heute nicht mehr rekonstruieren kann) ging das nicht so schnell wie erwartet, so dass der Stempel im aptierten Zustand zwischenzeitlich eingesetzt wurde.
b) es ist eine ganz bewusst verwendete Aptierung, denn der Ortsname sollte verschleiert werden. Sowas kennt man aus Kriegszeiten und es nennt sich "stummer Stempel". Allerdings habe ich bislang keine "Stummen Maschinenstempel" gesehen, also die Aptierung gleich mehrerer Stempelköpfe. Außerdem war 1920 in Deutschland gerade mal keine aktive militärische Phase...
Vielleicht kommen ja noch schlüssigere Erklärungen...
Viele Grüße
Christoph
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Moin Thomas,
gibt es auf der Rückseite des Briefes oder im Inhalt (wenn vorhanden) evtl. einen Hinweis darauf, wo der Brief aufgegeben wurde?
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Der Absender hat "Charlottenbg" geschrieben - ich nehme an, Berlin.
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Wolffi
28. August 2021 um 11:12 Hat den Titel des Themas von „Komischer Stempel“ zu „Komischer Bandstempel von 1920“ geändert.