USA Vorausentwertung auf Washington 3c violett
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KlausR. -
3. Oktober 2019 um 17:39 -
Erledigt
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Interessante Marke. Das Wasserzeichen kann im schlechtesten Fall nur ein Strich sein (vom U oder P von USPS).
Wie man es ansieht, es stimmt immer Etwas nicht mit der Realität überein.
Ich vermute mal, es ist eine Scott 501,502, 529 oder 530. (Man müsste noch die Rückseite sehen um sicher zu sein). Daraufhin hat jemand sehr amateurhaft versucht, die seltene Rollenmarke daraus zu machen.
Je nach Wahl hat man dann folgende Probleme:
a) Es gibt keine Perf 11 Rollenmarke dieser Ausgabe
b) Die Linie unten ist entweder die horizontale Bogentrennlinie bei Flachdruck oder eine Linie, die entsteht zwischen den beiden Druckplatten wo sie aufeinander treffen auf der Druckwalze.. Da bildet sich immer eine Spalte, die sich mit Farbe füllt und dann mitgedruckt wird. Die seltene Rollenmarke wurde aber im Flachdruck hergestellt (diue Linie sieht allerdings zu gut aus für eine Rotationsmarke).
c) Rollenmarken können nicht "schräg" sein, die ungeschnittenen Ränder sind immer parallel, was hier nicht der Fall ist. Hier erahne ich noch Ueberbleibsel von Perforationslöchern rechts.
d) Vorausentwertete Marken sind (fast) immer Massenware. Die seltene Rollenmarke existiert nicht als Vorausentwertung (alle die wenigen Marken wurden in Orangeburg verwendet).
e) Die vertikalen Perforationen. Ich bin kein Spezialist dafür aber hier habe ich auch bedenken. Diese Bögen wurden mit einer "Stiching Machine" perforiert. Dabei wird ein Bogen unter einer Nadelwalze durchgezogen. Durch das Ziehen sind die Perforationslöcher nicht absolut rund, sondern etwas leicht oval, weil in einer Richtung eben gezogen wurde was das Paper ganz leicht dehnte. Wenn ich die beiden Perforationsreihen ansehe, ist die Zugrichtung links und rechts nicht die gleiche. Es sieht fast so aus, als habe jemand die Marke links perforiert mit "künstlichem Zug", dann die Marke gedreht und nochmal mit "künstlichen Zug" die andere Kolonne perforiert. Dabei entsteht aber ein Fehler, weil nun die Zugrichtung nicht mehr die gleiche ist gegenüber der anderen Kolonne..
Also unter dem Strich mMn eine Anfängerfälschung der teuren Rollenmarke. Findet man oft, speziell auf ebay.
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@ Klaus:
Die Abkürzung I. R. bedeutet Internal Revenue, also eine Steuer- oder Fiskalmarke. Diese Marken wurden immer handschriftlich entwertet. Es gibt auch eigene Fiskalmarken ohne Aufdruck, aber bisweilen nahm man auch normale Briefmarken und funktionierte diese mit einem Aufdruck zu Fiskalmarken um. Die Aufdruckfarbe war normalerweise rot oder blau.
Gruß kartenhai
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Maschinenstempel:
Hier ist ein englischer Artikel über diese Art von Maschinenstempel:
http://www.meterstampsociety.com/Library/CollectorsGuide.pdf
Näheres darüber weiß wohl drkohler.
Gruß kartenhai
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Steuermarken wurden in rauhen Mengen gebraucht, deshalb ist dieser I.R. (Steueramt) Stempel häufig anzutreffen auf dieser (und auch anderen) Marken.
Steuermarken wurden während dem Bürgerkrieg in den 1860er Jahren eingeführt im Norden, weil der Krieg immense Summen kostete und die Nordstaaten schnell in den Ruin trieben. Nach kurzer Zeit wurde im Wesentlichen Alles besteuert, dass bei drei nicht auf den Bäumen war... Nach dem Krieg hat man dann "vergessen", die Steuern auf die meisten Sachen wieder aufzuheben. Ich glaube, die letzten Steuernmarken wurden erst in den 1960ern abgeschafft oder die speziellen Abgaben in allgemeine Steuern umgewandelt.
Die Maschinenstempel sind halt die "faule" Art, Briefe zu frankieren. Briefmarkensammler lieben diese monotonen DInger (wahrscheinlich) nicht, aber es gibt schon Spezialsammler für diese Zettelchen, siehe den Link von Kartenhai.
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Danke für die zusätzliche info. Für die Steuermarke habe ich einen Tauschpartner gefunden.
Klaus