Hallo Experten,
habe Portugal neu zu Sammeln angefangen und gleich stehe ich vor einem Problem,
habe die Michel Nummer 63 in zwei verschiedenen Farben, violett und blau.
Die Blaue konnte ich nicht finden.
Es wäre schön, wenn Ihr mir weiter helfen könntet.
VG Bandwurm
Portugal Michel 63
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In meinem Uralt-Europa-Katalog habe ich von der Mi.-Nr. 63 2 Farben:
63a = violett und 63b =(rot)lilaEine blaue Marke konnte ich nicht finden. Könnte sich vielleicht um eine im Sonnenlicht gebleichte Marke von einer der 2 Farben handeln?
Ich würde mal bei der Arge Portugal nachfragen, die wissen vielleicht mehr:
Gruß kartenhai
PS.: Bei Ebay sind gerade 2 ähnliche Marken in den Farben angeboten, der Verkäufer bezeichnet sie als 63 a:
Gruß kartenhai
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Hallo Kartenhai,
vielen Dank für die Links.
Mein Katalog ist von 2016, es hat sich nichts geändert.
Die zwei Marken auf Ebay schauen genauso aus wie meine.
Werde mal die ARGE kontakten.
Die Antwort gebe ich natürlich weiter.
Grüße Bandwurm -
Hallo Kartenhai,
war auf der Seite von der ARGE Portugal, leider gibt es dort kein Forum.
Habe dann an Herrn Schlachetzki von der ARGE die Frage nach den unterschiedlichen Farben per Email gestellt, leider seit einer Woche keine Antwort erhalten.
Da der BPP Prüfer, Herr Ehrig, auch Vorsitzender der ARGE ist, habe ich heute die selbe Frage an ihn gestellt.
Grüße Bandwurm -
Hallo Kartenhai,
habe heute Nachricht von Herrn Ehrig erhalten mit folgender Information:
Bei der von Ihnen gezeigten blauen Marke handelt es sich um eine verfärbte Marke. Derartige Verfärbungen kommen häufiger vor und sind für die damals verwendete Farbe typisch.
Er will mir noch detaillierte Informationen zukommen lassen.
Herr Schlachetzki hatte meine Email an Herrn Ehrig sofort weitergeleitet, der hat halt wenig Zeit.
Grüße Bandwurm -
Hallo Kartenhai,
hier jetzt die ausführliche Erklärung vn Herrn Ehrig:
Das von Ihnen geschilderte Phänomen ist mir gut bekannt, es handelt sich dabei um ein Problem, das man nicht nur in der portugiesischen Philatelie antrifft, sondern ab dem späten 19. Jahrhundert überall dort, wo mit violetten Farbtönen gedruckt worden ist. Die damals verwendten ersten organischen Farbverbindungen waren sehr instabil und zersetzen sich unter unter anderem bereits durch Lichteinfluss zum Teil sehr stark. Betroffen ist dabei besonders der rote Farbstoff, d. h. bei fortschreitender Zersetzung des roten Farbstoffs bleibt der blaue Farbstoff erhalten, die Marke ändert immer weiter ihre Farbe bis hin zu hellblau.
Sie können dieses sehr gut an den beigefügten Abbildungen erkennen. Die Farbreihe zur Mi. 63 ist entsprechend beschriftet.
Bei der Mi. 45, der 300 Réis-Marke der Ausgabe 1870, die lt. portugiesischem Katalog in hell- bis dunkelviolett gedruckt wurde - einem sehr ähnlichen Farbton wie bei der Mi.-Nr. 63a - ist dieses Phänomen ebenfalls zu beobachten. In der betreffenden Farbreihe sind die hellvioletten Marken in der obersten Reihe im ursprünglichen Farbton erhalten. Die dunkelvioletten Marken in der mittlere Reihe zeigen links eine Marke, bei der die Farbe nahezu ursprünglich erhalten ist, während die dann folgenden Marken zunehmend stark ausgeprägte Stufen der Zersetzung des roten Farbstoffs zeigen, in der untersten Reihe sind die Marken dann sehr stark verfäbt.
Bei all diesen Marken handelt es sich also nicht um Abarten, sondern lediglich um durch Licht- oder Chemikalieneinfluss geschädigte Marken.
Viele Grüße
Bandwurm -
@ bandwurm:
Interessant, so eine Farben-Vergleichsreihe eines Prüfers. Da sieht man auch, daß Marken im dunklen Album besser aufgehoben sind als eine Zeitlang dem Sonnenlicht ausgesetzt.
Gruß kartenhai