Liebe Sammlerfreunde,
heute mal eine Aufgabe bzw. ein Aufruf an die GB / England - Spezialisten.
Ich habe die eingescante Marke in einer Sammlung gefunden. Identifiziert habe ich sie als Nr. 41 oder 60 (Wasserzeichen kaum erkennbar - ich tendiere aber zu 41). Allerdings macht mich die Markenbreite stutzig...
Hat jemand einen Tip oder Erfahrung mit so außergewöhnlich breit gezähnten Marke?
Ist das eine Fehlverzahnung?
Gibts diese Fälle häufiger?
Ich freue mich über jeden Tip.
Viele Grüße
Kermet
Im Michel steht dazu eine größere Fußnote nach der Michel-Nr. 54:
Die Bogen der Werte zu 3, 6, 9 und 10 Pence, 1 und 2 Shilling der Ausgaben bis 1880 haben zwischen der 4. und 5. sowie der 8. und 9. senkrechten Markenreihe einen breiten Zwischenraum, in dessen Mitte die Zähnung läuft. Deshalb haben sämtliche Marken des Bogens mit den rechten unteren Eckbuchstaben D oder H rechts vom Markenbild einen 4 mm breiten Papierrand, während bei den Marken mit den rechten unteren Eckbuchstaben E oder I der Breitrand links vom Markenrand ist.
Es wird auch vor Fälschungen gewarnt, bei denen der Breitrand abgeschnitten ist und die beschnittene Seite nachgezähnt ist.
Demzufolge sind solche Stücke, die echt sind, wohl um einiges mehr wert als die Normalmarke. Preise dafür sind leider nicht notiert, im GB-Spezial-Katalog wird wohl ein Preis dafür stehen.
Nachdem die Michel-Nr. 60 erst 1881 herauskam, wird es sich bei Deiner Marke mit Breitrand wohl um die Nr. 41 von 1873 handeln mit dem Wz. 9 = Anker.
Gruß kartenhai
Hallo!
Solche breite Ränder sind bei den britischen Marken (auch bei den Marken der britischen Kolonien) nicht so selten. Ich glaube man nennt sie Wing Margin. Aber auf alle Fälle bringen sie ein paar Euro mehr ein.
Grüße,
robertoli
Hier kannst du mehrere Beispiele sehen:
Habt vielen Dank für die Information.
Die Fußnote nach der 54 habe ich wohl übersehen bzw. nicht den vorherigen Nummern zugeordnet.
Scheint mir jedenfalls ein Sammelbereich GB zu sein, der sich gut anlassen könnte.
Bei dieser Marke gehe ich nicht von einer Fälschung aus. Die ist aus einer alten Sammlung aus den 1930er Jahren, die ich mal auf einem Flohmarkt erstehen konnte. Ich denke zu dieser Zeit waren Briefmarkenfälschungen wohl eher nicht an der Tagesordnung.
Es grüßt Euch
Kermet
Es sollte sich um Mi 28 (große weiße(!) Eckbuchstaben) handeln. Anhand der Plattennummer 8 sicher zu bestimmen, da die ebenfalls in Frage kommende Mi 23 keine Platte 8 hat. Breitrand wertet im GB spezial, je nach Ausgabe von "höchstens 10%", über "10%" bis "20%" Aufschlag. Bei der gezeigten Marke sind 10% notiert.(Dies gilt für postfrisch, gestempelt wie auch Briefe)
Gruß,
Frankreichsammler
Vielen Dank Frankreichsammler,
das mit den weißen Eckbuchstaben ist mir irgendwie nicht ins Auge gestochen. Ich sollte mir vielleicht mal eine neue Briefmarkenbrille zulegen, die mehr auf im Katalog angegebene Details achtet.
Viele Grüße
Kermet
Hier noch ein Schalterbogen von England, bei dem man die überbreiten Ränder in der Mitte schön sieht. Zwischensteg-Paare daraus sind wohl auch sehr selten anzutreffen.
Gruß kartenhai
Ich liebe "wing margins".....
@ asmodeus: Danke für das Zeigen dieser Schönheit!
Nur zwei Spalten im Bogen haben Wing Margins. Zudem wurden viele dieser Ränder noch abgeschnippelt, da die Marken sonst nicht auf/in den Vordruck passten. Wenn ich mir also die Seltenheit einwandfreier Margins überlege, halte ich die 10% - 20%, die der Michel bepreist, für untertrieben.
Zu dem Thema hab ich mal Ebay international gestöbert und wirklich interessante Angebote gefunden.
Ich kann die Wertigkeit der Preise nicht beurteilen - wie schon erwähnt wurde wäre hier ein Michel GB Spezial notwendig (und den hab ich nicht), aber ich fand gerade dieses Angebot richtig interessant:
Viele Grüße
Kermet
