Sachsenstempel

    Hallo, ich habe mal eine Frage und hoffe, dass sie mir jemand beantworten kann. Was ist eigentlich das aktuelle Werk, an Hand dessen Sachsenstempel (Numerngitterstempel und Ortsstempel) bewertet werden können? Sachsen-Brevier von H. Milde ist, wenn ich richtig informiert bin, schon vor fats 20 Jahen (1994) erschienen. Gibt es da eine neuere Auflage? Und werden die Nummernstempel anhand von Feuser bewertet? Und gibt es ggf. neuere Publikationen des entsprechenden Arbeitskreises? Für Infos wäre ich dankbar.

    Gruß, Peter

    Hallo Peter,

    das Sachsen-Brevier ist ist derzeit immer noch die Standardliteratur für Sachsen-Stempel. Innerhalb der Forschungsgemeinschaft Sachsen werden die Bezeichnungen nur nach Milde benutzt. Feuser ist hier einfach nicht speziell genug. Die Bewertungen erfolgen ja nach Punkten. Diese entsprechen noch der D-Mark. Also einfach durch 2 nehmen. Bis auf ganz wenige Stempel sind die Preise eigentlich immer noch aktuell. Ich benutze jedenfalls nur das Brevier.

    Mit freundlichen Sammlergrüßen

    Totalo-Flauti

    Vielen Dank für die Antwort, dann werde ich mir das Sachsen-Brevier mal anschaffen. Geht dieses Buch eigentlich (mit Ausnahme der Preisnotierungen) über die in den 70er Jahren geschriebene "Alte Sachsenpost" hinaus (was Abbildungen von Stempeln etc. betrifft)? Gruß. Peter

    Hallo Peter,

    im handlichen Brevier im A5-Format sind auf 352 Seiten fast alle Stempel der Haupttypen (bis auf die, die bis zum Erscheinen -1994- nicht bekannt waren bzw. nicht als postalischen Ursprungs galten) für jeden sächsischen Postort für die Zeit von 1600 bis 1867 abgebildet. Dazu kommen Daten bezüglich Öffnung und Schließung der Poststationen. Die verwaltungstechnische Einordnung der Postorte in die Kreis- bzw. Amtshauptmannschaften wird dargestellt. Weiterhin werden die Zustellbezirke der einzelnen Postorte angegeben.
    Es werden die Stempel der Bahnposten, der Feldpost und Transit-/Grenzübergangsstempel gezeigt. Leider nur in einem kleinen Bereich unter Verschiedene Stempel werden Nebenstempel wie Fahrpost-Ausgabestempel oder Briefkastenstempel gezeigt.
    Mit der Wende 1989/90 in der DDR hat Milde sein in der ASAPO entwickeltes System der Bezeichnung der sächsischen Stempel an die im alten Bundesgebiet gebräuchlichen Bezeichnungen des Feuser Verlages angepasst. Es gab halt eindeutig mehr Sachsen-Sammler im alten Bundesgebiet.
    Im Brevier stehen keine echten Verwendungsdaten zu den Stempeln. Allein das Anfangsjahr der bekannten Nutzung ist angegeben. Es gibt zu einigen Stempel wohl genaue amtliche Aufzeichungen über Bestellungen, Auslieferungen und Kosten. Leider aber nicht für alle Postorte. Das Ende der einzelnen Stempel hang sehr stark von der jeweiligen Abnutzung des Stempels ab.
    Sachsen wird derzeit nur von Tilo Rismondo geprüft. Er ist aber, wenn ich das so sagen darf, auch schon in einem fortgeschrittenen Alter. Er wird die Tage jetzt 75 Jahre alt. Übrigens Herr Milde ist diese Jahr im September 89 Jahre alt geworden.

    Mit lieben Sammlergrüßen

    Totalo-Flauti

    Hallo und danke für diese hilfreiche und ausführliche Antwort. Meine Frage zu Rismondo hatte auch den Hintergrund, dass ich bei einer E-Bay-Auktion eine Nr. 2 Sachsen mit Prüferteichen "Brettl" gesehen hatte. Das war mir neu, und ich hatte gehofft, dass sich das Kollektiv der Sachsenprüfer vielleicht etwas verbreitert hätte. Gruß. Peter