Hallo Leutz,
wer kann mir bei der Inhaltsdeutung dieses Briefes vom 4 Nov. 1862
von Schneverdingen nach Stade behilflich sein.
Hoffe das der Scan gut genug ist.
Danke, cybrun
Hallo Leutz,
wer kann mir bei der Inhaltsdeutung dieses Briefes vom 4 Nov. 1862
von Schneverdingen nach Stade behilflich sein.
Hoffe das der Scan gut genug ist.
Danke, cybrun
Schneverdingen, 4. November 1862
Lieber Onkel,
da ich bis jetzt noch keinen Brief erwarte, so muß ich wohl ein paar Reihen an Dich richten, ich wurde nämlich am letzten Sonnabend von der Mutter des Herrn Cohrs gefragt, ob ich Ostern noch wieder hierbliebe, derselben gab ich zur Antwort, dass ich lieber nach der Stadt machte, und Du auch dafür stimmtest. Am Sonntage fragt Herr Cohrs, seine Mutter hätte gefragt, ich wollte nicht bleiben und müsste in 14 Tagen bestimmt Bescheid geben. Dies ist eigentlich ein bisschen stramm, und müssen wir uns jetzt wohl rasch entscheiden. Ich stimme für ein anderes Engagement, weil ich hier nämlich schon geschrieben habe, und wirst Du gewiß damit einverstanden sein. Da es hier eben so gut nur Landgeschäft, wie in Mulsum ist.
Du bist deshalb wohl so gut, und schreibst mir baldigst, dass auch Du damit einverstanden bist. Dann will sich ja wohl etwas Passendes finden. – Herr Fischer allhier hat jetzt 2 Commiss und einen Lehrling, den zweiten jungen Mann hat er erst kürzlich bekommen. Es wird gefragt, dass er ein Volontair ist, gefragt wird aber viel!!
Zu der Erwartung, dass Ihr alle recht wohl seid, und Euch bald einen Apfel mit in das Rohr legt, bitte ich Dich, meine Tante, mit kleinen Cousinen, Johann, Hornbostel, Stina, die kleine Mutter Kahrs nebst Fräulein und alle anderen Nachbarn recht herzlich von mir zu grüßen
Und bleibe ich Dein Dich liebender Neffe Carl Lockstedt.
Gruß kartenhai
Hallo cybrun,
das hat sich jetzt überschnitten. ![]()
kartenhai: Ein paar geschriebene Buchstaben machen ein paar geschriebene Worte logischer, aber das sind Kleinigkeiten.
uposta
vielen lieben Dank für Deine schnelle Hilfe, vielleicht ist mir möglich anhand Deiner "Übersetzung" selber ein wenig mehr die Schrift deuten zu können.
Cybrun
@ uposta:
Sicher müssen nicht alle Wörter richtig entziffert sein, der Absender zieht die Wörter unglaublich lange in die Länge, das stört sehr beim Entziffern. Und manchmal ergeben die Sätze auch keinen richtigen Sinn, aber auch früher gab es Leute, die Rechtschreibung und Grammatik nicht voll beherrschten.
Für Verbesserungen mancher Wörter bin ich auch dankbar, man kann dadurch immer dazulernen.
Bei der Entzifferung mancher uralten Ansichtskarten stoße ich auch öfters an meine Grenzen, auch früher gab es Leute, die eine Schrift hatten wie Ärzte und Apotheker, die nur sie alleine lesen konnten. ![]()
Das mit dem Apfel ins Rohr legen ist auch schwer verständlich. Aber früher aßen die Leute Bratäpfel, da war das noch eine Delikatesse.
Gruß kartenhai
@ kartenhai,
Aber dank Deiner Hilfe bin ich schon mal ein wenig weiter und weiß in etwa was in dem Brief steht.
Selber bin ich gar nicht in der Lage die Schrift zu lesen, anhand Deines Textes habe ich aber eine Vorlage, und ja da der Brief 151 Jahre alt ist, ist die Ausdrucksweise eine andere.
Was auch immer der Schreiber mit dem Apfel im Rohr meinte wird sich mir wohl auch nicht so schnell erschließen.
Auf jeden Fall werde ich mir Deine "Übersetzung" ausdrücken und mit zu dem Brief legen.Dann habe ich immer die Möglichkeit ggf. andere Brief ein wenig selber zu lesen.
Danke nochmals, bis dann
cybrun
@ cybrun:
Hier habe ich noch einige Rezepte gefunden, wie man "Großmutters Bratapfel aus dem Ofenrohr" von früher heute noch nachmachen kann. Vielleicht kann das mal jemand von den Usern testen, wie das schmeckt? ![]()
Gruß kartenhai
Hallo kartenhai,
gestern hatte ich angefangen den Text einzustellen und sah dann, dass Du ihn schon insgesamt eingestellt hattest. Also löschte ich meine begonnene Version und sah mir Deine an. Mehr war da ja nicht.
Da cybrun nur eine "Inhaltsdeutung" braucht, sind kleine mögliche Abänderungen wohl nicht nötig.
uposta
ZitatOriginal von uposta
Hallo kartenhai,gestern hatte ich angefangen den Text einzustellen und sah dann, dass Du ihn schon insgesamt eingestellt hattest. Also löschte ich meine begonnene Version und sah mir Deine an. Mehr war da ja nicht.
Da cybrun nur eine "Inhaltsdeutung" braucht, sind kleine mögliche Abänderungen wohl nicht nötig.
uposta
@ uposta,
ja genau, trotzdem auch Danke für Deine Hilfe.
Der wortwörtliche Inhalt war mir hier wichtig, damit ich in Zukunft möglichst viel aus anderen Briefen selber lesen kann, nur so ist das m.E nach zu lernen.
Den Sinn an sich deutet eh jeder anders.
cybrun
Hallo cybrun,
Inhaltsdeutung und wortwörtliche Wiedergabe sind m.E. zwei verschiedene Dinge. Wenn Du im ersten Beitrag "wortwörtliche Wiedergabe" gewünscht hättest, dann hätte man natürlich die kleinen Änderungen in der Version von kartenhai vornehmen können.
uposta
Folgende Verbesserungen in der gelungenen Übertragung von kartenhai halte ich noch für angebracht:
Statt: "Ich stimme für ein anderes Engagement, weil ich hier nämlich schon geschrieben habe" heißt es nach dem Komma m. E. "wie ich dir neulich schon geschrieben habe".
Statt: "Es wird gefragt, dass er ein Volontair ist, gefragt wird aber viel!!"
heißt es m. E. "Es wird gesagt, dass er ein Volontair ist, gesagt wird aber viel!!"
ZitatAber früher aßen die Leute Bratäpfel, da war das noch eine Delikatesse.
Da merkt man daß man so richtig zum alten Eisen zählt. ![]()
Ich esse zu rustikalen Pfannengerichten heute noch gerne Bratapfelspalten. ![]()