Der seltenste Typ Punkt-Nummernstempel ist der unten abgebildete. Er war für Kleinstädte und Dorfer. Zunächst wurden die Nummern 1 - 82 ausgegeben - auch hier in alphabethischer Reihenfolge der Hauptstädte. Bis 1862 wurden die Nummern 83 - 103 nachträglich eingeführt.
Dieser Brief lief von GORIZK im Gebiet Pleskau nach Libau - die Marke mit dem Stempel Nr. "91" entwertet. Eingeführt wurde diese Nummer am 25.7.1859.
Punkt-Nummernstempel Kaiserreich Russland
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Die interessanteste Type Punkt-Nummernstempel ist die unten gezeigte Sechseckform. Ausgegeben wurden die Nummen 1 - 622. Sie waren für Poststationen am Wege von Poststraßen bestimmt. Ergänzend kamen die Nummern 623 - 1700 hinzu, welche für Postabteilungen in Bahnstationen, Postämter in der Levante und in Russisch-Polen bestimmt waren. Besonders beliebt sind dabei die polnischen Stempel, für die meist hohe Preise bezahlt werden.
Für die Nummen ab 823 gibt es keine lückenlose Liste, da keine offiziellen Dokumente existieren. Diese Nummrn können nur anhand von Belegen nachgewiesen werden. -
Einen solchen Poststionsstempel zeige ich hier: Nr. 2 auf Brief entwertet mit "11" von USTWASCHSKAJA im Gebiet Archangelsk nach Wologda.
Das auch Prüfer nicht fehlerfrei sind, zeigt beiliegendes Attest vom "Prüferpapst" Z. Mikulski.ZitatDieMarke ist gestempelt mit Dreieckigem Stempel Nr. 11 von Wologda
Wologda hatte als Gebietshauptstadt den Punkt-Nummernstempel "8" in Kreisform! -
Auch von mir ein Dankeschön für das vorstellen der verschiedenen Stempeltypen!!
Konnte in meinen Marken dazu nur wenig finden.
Links, Nikolaibahnhof Petersburg, den hast Du bereits erklärt/gezeigt,
in der Mitte die gezeigte Sechseckform mit Nr. 1071, (lässt sich diese Nr. einem Ort, oder wenigstens einem Gebiet zuordnen?),
rechts, runde Form, jedoch ohne erkennbare Nummer (stummer Stempel ?). -
Super - da kann dann doch mal jemand etwas beitragen.
Zu den beiden Stempeln: Nr. 26 mit "1071" ist Tomaszow (Rawski).
Der andere Stempel ist ein Moskauer Stadtpoststempel (siehe unten). Beide Angaben nach Handbuch EBNET.P.S.: den "1071" hab ich bereits auf einer anderen Marke. Wenn du ihn abgeben möchtest, schreibe mir eine PN.
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Auch hier irrte Mikulski.
Richtig: der Punkt-Nummernstempel "30" für Kleinstädte und Dörfer gehört zum Postamt der Messe in Nishni-Nowgorod. Dieser fand nur während des Jahrmarktes in den Sommermonaten Verwendung.
Falsch: diese Nr. 4 mit dem Punkt-Nummernstempel "30" ist ein Poststationsstempel und ist SCHTSCHUTSCHIN im Gebiet Wilna zugeordnet. -
Wie schon geschrieben, sind die Punkt-Nummernstempel bis "822" anhand von Dokumenten belegt. Schlecht lesbare Nummern bzw. ein fehlender Nebenstempel wie hier machen eine Zuordnung bei den höheren Nummern beinahe unmöglich. Dies werde ich später einmal zeigen. Zudem kommen teils unterschiedliche Ortsbezeichnungen als erschwerend hinzu.
Dieser Brief mit Nummer "78" nach St.Petersburg kann Semenzowskaja im Gebiet Wologda zugeordnet werden. -
Oder wie hier ist der Nebenstempel sehr häufig ein Zweizeiler aus der Vorphila-Zeit. Auch diese sind meist schlecht zu lesen. Da ich kein russisch kann, bereitet mir dieses zusätzlich Probleme.
Der Punkt-Nummernstempel "338" gehört zu DSCHURINO im Gebiet Podolsk. Der Nebenstempel ist wie folgt zu lesen (übersetzt): aus Dschurina senden / Tag 22 August 1865. -
Hallo 241264hsv-fan, als Alle Welt Sammler sollte ich auch 2 oder 3 Stempel dieser Art haben, werde sie mal raussuchen und scannen. Erklären werde ich sie aber nicht können. Bis bald !
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Sucherei beendet, es ist etwas mehr als gedacht. Der scan vom brief ist etwas älter, hatte den damals mit einen zweiten Beleg gescannt.
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Den Part werde ich dann mal übernehmen.
Lose Marken Reihe 1: Moskauer Stadtpoststempel / ovaler Punkt-Nummernstempel "6" - Odessa / Stationsstempel "46_" (letzte iffer fehlt - somit nicht zuzuordnen) / "38" - Riga / nicht eindeutig lesbar / "1" (Typ III) - St. Petrsburg
Reihe 2: 4x Stadtpoststempel Moskau / nicht deutlich lesbar - wahrscheinlich "393" - Dorpat / ovaler Nummernstempel "6" diesmal in blau - Odessa (relativ selten) /
Reihe 3: 2x Stadtpoststempel Moskau / rechteckiger Nummernstempel "119" - Rostow (Gebiet Jekaterinoslaw) / "1" (Typ II = frühe Verwendung ist relativ selten) - St. Petrsburg / ovaler Nummernstempel "1" - Brest-Litowsk (Grenzpostamt)
Brief 1: Stadtpoststempel Moskau
Brief 2 ist ebenfalls aus Moskau.Gruß Thomas
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Hallo 241264hsv-fan, Wow! Das ist bei der Menge aber schnell gegangen.
Dankeschön Thomas, werde mir diese Info speichern.Gruß Bernd
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Zitat
Das ist bei der Menge aber schnell gegangen.
Hab ich gerne gemacht. Da es sich um die gängisten Stempel handelt, hab ich diese Nummern sogar im Kopf und brauche es nicht heraus suchen was andernfalls auch kein Problem ist. Gemeinsam kommt man zum Ziel.
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Auch bei diesem Stationtempel wäre eine Zuordnung ohne Dokumente nicht möglich, da leider kein Nebenstempel vorhanden ist. Wahrscheinlich hat es diese an vielen Stationen gar nicht gegeben.
Dieser Damenbrief mit Nr. 15 - entwertet mit Nummernstempel "517" von BORSCHOM im Gebiet Tiflis lief nach St. Petersburg. Selbst die Nummer ist erst mit einer Vergrößerung gut zu erkennen. -
Ein weiteres Beispiel der schlecht lesbaren Zweizeiler und unterschiedlicher Bezeichnungen: Postkarte mit 5 Kopeken (um eine Kopeke überfrankiert) entwertet mit Punkt-Nummernstempel "493" nach Odessa. Nebenstempel der Zweizeiler KEFLESKaJA S... GUB(ERNYA) - JUN 23 1878 sowie Bahnpoststempel. In gängigen Handbüchern wird der Ort mit KAWKASKAJA angegeben.
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Wie schon erwähnt, sind die einige Punkt-Nummernstempel auch für Poststationen in der Levante ausgegeben worden. Diese sind recht selten anzutreffen, da meist ein "FRANCO"-Stempel oder ein K1 benutzt wurde. Die Stempelfarbe war in der Regel blau wie hie auf den als Vorläufer verwendeten Nr. 5 + 7. Von Nr. 6 sind mir zwei und von Nr. 7 nur diese eine Marke mit Punkt-Nummernstempel der Levante bekannt.
Obere Reihe: Paar Nr. 5 + Nr. 7 - "778" Trapezunt (Trabson)
Untere Reihe: Nr. 5 - "779" Mytilene (Insel Lesbos)
Nr. 5 - "780" Smyrna
Nr. 5 - "785" AlexandriaDaneben Nr. 24 als Mitläufer - "784" Jaffa (Tel Aviv)
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Eine größere Anzahl an Punkt-Nummernstempel war für Poststationen in Polen bestimmt, das zu der Zeit unter russischer Posthoheit stand. Die niedrigste zugeordnete Nummer ist die 993 (Brezesc Kujawski).
Nummernstempel polnischer Poststationen sind recht selten und auch bei Polen-Sammlern beliebt und kosten dem entsprechend.
Dieser Brief mit Nr. 21x - entwertet mit Nummernstempel "1097" - lief von SZYDLOWIEC (Kreis Radom) nach Warschau. Rückseitig der zweizeilige Nebenstempel: SZIDLOWEZ RAD - MÄRZ 21 TAG 1873. -
Recht gut lesbar sind die Daten auf dieser Postkarte nach Warschau: Punkt-Nummernstempel "1059" und Nebenstempel R3 St. KONEZPOL und handschriftlich ergänztem Datum 1 Aug. 1875 (julianischer Kalender), was aber nicht stimmen kann. Die Karte wurde am 23/8 75 (gregorianischer Kalender = 12 Tage Unterschied). Der Rahmenstempel wurde ein zweites Mal abgeschlagen und nun das richtige Datum 11 Aug. eingetragen. Konezpol oder Koniecpol (polnisch) gehörte zum Postbezirk Czestochowa.
Mit diesem Nummernstempel ist mir kein weiterer Beleg bekannt. -