Heute möchte ich Euch die Familie der Schliefer vorstellen. Schliefer sind sehr lebhafte Tiere, die selbst in steilem und unebenem Terrain schnell unterwegs sind. Alle Arten können auch klettern. Im Verhalten gibt es starke Unterschiede zwischen den bodenbewohnenden Busch- und Klippschliefern einerseits und den waldbewohnenden Baumschliefern andererseits. Erstere sind tagaktiv und halten sich gern in der Sonne auf, Letztere leben verborgen und sind nachtaktiv. Die bodenbewohnenden Schliefer leben in großen Gruppen, die Baumschliefer einzeln oder in kleinen Familienverbänden.
Alle Schliefer sind reine Pflanzenfresser. Wasser zum Trinken ist keine Voraussetzung, da sie oft genug Flüssigkeit aus ihrer Nahrung ziehen können. Wegen ihrer geringen Größe werden Schliefer von zahlreichen Tieren gejagt; Schlangen, Greifvögel und Leoparden sind nur einige Beispiele.Die ersten Wissenschaftler, die sich mit Schliefern beschäftigten, ordneten sie bei den Nagetieren ein. Man erkannte jedoch schon im 19. Jahrhundert, dass der Körperbau eher auf ein Huftier schließen lässt. So fasste man Schliefer mit Rüsseltieren und Seekühen zur Gruppe der Paenungulata zusammen. Bis heute gehen die meisten Zoologen von einer Verwandtschaft dieser drei Taxa aus. Vereinzelt gab es jedoch immer wieder davon abweichende Meinungen; so schlossen Prothero und Schoch noch 1989 in The Evolution of Perissodactyls aus der Morphologie rezenter und vor allem fossiler Schliefer, dass diese eine Unterordnung der Unpaarhufer sein müssten.
Moderne DNA-Untersuchungen haben die meisten Zweifel an einer Monophylie der Paenungulata ausgeräumt, so dass die Verwandtschaft mit Elefanten und Seekühen nun
gesichert zu sein scheint.
Die Marke aus Botswana besitze ich noch nicht.
Die Klasse der Säugetiere
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Heute sind die Elefanten dran. Nach Freestampcatalogue.com gibt es über 900 Briefmarken mit Elefantenmotiv, also ein schon ergiebiges Sammelgebiet. Ich beschränke mich darauf von den 3 Arten jeweils 3 Marken zu zeigen. Morgen werde ich dann noch ein paar FDC und Maxicards zeigen.
Elefanten leben in Herden, bestehend aus Kühen und Kälbern. Die Herden werden von einer Leitkuh angeführt, die eine Vorbildrolle innerhalb der Gruppe einnimmt. Dabei handelt es sich meist um eine sehr erfahrene, mittlerweile unfruchtbar gewordene Kuh im Alter zwischen 40 und 50 Jahren. Fehlen Vorbilder wie diese Leitkuh, etwa weil sie getötet wurden, so hat dies schwerwiegende Folgen: Die Kälber werden von den verbliebenen jungen Müttern aufgezogen, und daher werden viele soziale Werte nicht vermittelt. Die Größe der Herde variiert mit dem Nahrungsangebot. Ist reichlich Nahrung vorhanden, so schließen sich kleinere Familienherden zu größeren zusammen. Bei akutem Nahrungsmangel kommt es oft vor, dass einzelne Familien – bestehend aus ein bis zwei Kühen mit ihren Nachkommen – „Miniherden“ bilden und allein unterwegs sind. Ebenfalls von der Nahrung abhängig ist das Wanderverhalten der Herden. Während sie bei hohem Nahrungsangebot relativ ortsbeständig sind, bewegen sie sich in Trockengebieten mit schlechter Nahrungsversorgung oft über lange Strecken, um Nahrung zu finden. Dabei bilden sich sogenannte „Elefantenstraßen“, die bereits lange Zeit bestehen und immer wieder benutzt werden. Im Alter von etwa zwölf Jahren trennen sich Bullen von den übrigen Herdentieren. Nur zur Brunftzeit stoßen sie zu den Herden, um sich zu paaren. Außerhalb der Paarungszeit bestreiten sie ihr Leben entweder als Einzelgänger oder in losen Gruppen. In der Vergangenheit kam es zumindest in Afrika mehrfach vor, dass solche Gruppen als aggressiv auffielen, indem sie beispielsweise Nashörner töteten. Ursache dieses Verhaltens könnte eine Art Posttraumatische Belastungsstörung durch Zusammenstöße mit Wilderern sein. Die Gehirnstruktur solcher Elefanten weist Parallelen zur Gehirnstruktur traumatisierter Menschen auf -
Hallo heckinio,
in Thailand gilt der Elefant als Glücksbringer und weiße Elefanten sogar als heilig. Klar, dass es viele thailändische Elefanten-Briefmarken gibt. Ein paar meiner Favoriten habe ich angehängt.
Gruß,
axbuhr
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@ axbuhr Schöne Elefanten, die Du zeigst.
Wie angekündigt, auch von mir ein paar Elefanten.
Der Afrikanische Elefant (Loxodonta africana) ist eine Art der Familie der Elefanten. Er ist das größte gegenwärtig lebende Landsäugetier der Welt. Der früher als Unterart des Afrikanischen Elefanten betrachtete Waldelefant (Loxodonta cyclotis) wird heute als selbstständige Art angesehen. Der Afrikanische Elefant zählt zu den sogenannten Big Five. Ein Afrikanischer Elefantenbulle wird durchschnittlich 3,20 Meter groß und 5 Tonnen schwer. Selten können Bullen auch eine Körpergröße von 4 Meter und ein Gewicht von 7,5 Tonnen erreichen. Kühe sind kleiner und leichter als Bullen, im Schnitt werden sie 2,50 Meter groß und 2,8 Tonnen schwer. Die Kopfrumpflänge beträgt 6,00 bis 7,50 Meter, der Schwanz ist etwas länger als 1,00 Meter. Im Gegensatz zum Asiatischen oder Indischen Elefanten besitzen sowohl die Männchen als auch die Weibchen in aller Regel Stoßzähne. Sie können beim Männchen gelegentlich bis 3 Meter lang und 100 kg schwer sein. Der größte je gefundene Stoßzahn maß 3,50 Meter. Beim Bullen wachsen die Stoßzähne ein Leben lang sowohl in die Länge als auch in die Breite. Die Stoßzähne der Kuh wachsen nach dem 15. Lebensjahr nur noch in die Länge und dies mit einer sehr viel geringeren Geschwindigkeit als beim Bullen; sie wirken daher schlanker als die des Bullen. Die Stoßzähne werden zum Graben, Stochern und zur Verteidigung eingesetzt und damit abgenutzt; sie können dabei auch ganz oder teilweise abbrechen. Ein Unterschied zum Asiatischen Elefanten sind die deutlich größeren Ohren, die eine Länge von 2,00 Meter erreichen können. Am Rüsselende besitzt der Afrikanische Elefant zwei „Finger“, der Indische Elefant nur einen. An den Vorderfüßen trägt er meist vier und an den Hinterfüßen meist drei Zehen. Der Asiatische Elefant dagegen hat fünf Zehen vorn und vier Zehen an den Hinterfüßen. Die Anzahl der Zehen ist jedoch kein sicheres Unterscheidungsmerkmal. Der Afrikanische Elefant weist zudem im Gegensatz zur hochgewölbten Stirn der asiatischen Form eine flache, fliehende Stirnpartie sowie im Gegensatz zum Buckelrücken des Asiaten meist einen Sattelrücken auf. Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal sind Aufbau und Struktur der Backenzähne.
Elefanten können nicht schwitzen. Nur über die gut durchbluteten Ohren, die von bis zu 14 Liter Blut pro Minute durchflossen werden, kann überschüssige Wärme abgegeben werden. Das erklärt ihre Größe. -
Der Waldelefant (Loxodonta cyclotis) ist eine Elefantenart aus der Gattung der Afrikanischen Elefanten (Loxodonta). Das nach dem Afrikanischen Elefanten (Loxodonta africana) und dem Asiatischen Elefanten drittgrößte Landtier der Welt wurde traditionell als Unterart des größeren Afrikanischen Elefanten angesehen. Der Status des Waldelefanten als eigenständige Art war lange umstritten, bis dies durch genetische Untersuchungen 2002 und 2010 geklärt werden konnte. Nach Untersuchungen der Harvard Medical School haben sich die Waldelefanten vor drei bis fünf Millionen Jahren genetisch abgesondert. Weitere DNA-Studien zeigen, dass die Verwandtschaftsverhältnisse der afrikanischen Elefanten jedoch komplex sind. So lassen sich die westafrikanischen Elefanten weder den Wald- noch den Savannenelefanten zurechnen.Der Waldelefant ist mit bis zu 2,40 Meter Schulterhöhe deutlich kleiner als seine Verwandten aus der Savanne. Waldelefanten sind Dschungelbewohner und leben in den Regenwäldern West- und Zentralafrikas vom Senegal bis Uganda, einschließlich des Kongobeckens. Sie haben hier auch eine wichtige Funktion bei der Verbreitung der Samen für eine Vielzahl der Bäume. In diesen tropischen Regenwäldern wurden von Großwildjägern und Einheimischen auch noch kleinere Elefanten gesichtet, die 1906 als Zwergelefanten (Loxodonta pumilio) beschrieben wurden, aber von der Zoologie nicht offiziell als Art anerkannt wurden. Es könnte sich dabei um eine Unterart oder Kümmerformen des Waldelefanten handeln. Um den Nachweis der Existenz dieser Tiere als eigenständige Art bemüht sich derzeit die Kryptozoologie.
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Der Asiatische Elefant (Elephas maximus) ist das zweitgrößte Landtier der Erde und gehört neben dem Afrikanischen Elefanten und dem Waldelefanten zur Familie der Elefanten. Missverständlicherweise wird die Art auch häufig als "Indischer Elefant" bezeichnet. Er wird seit 1986 in der Roten Liste gefährdeter Arten der Weltnaturschutzunion IUCN als stark gefährdet geführt, da die gesamte Population um geschätzte 50 % kleiner ist als vor 60 bis 75 Jahren und weiterhin abnimmt. Asiatische Elefanten sind kleiner als Afrikanische und haben kleinere Ohren. Sie erreichen eine Schulterhöhe von 2–3,50 m und ein Gewicht von 2.000–5.500 kg. Im Gegensatz zum Afrikanischen Elefanten ist ihr Rücken gewölbt, der höchste Punkt ihres Körpers oben auf dem Kopf, ihr Bauch durchhängend, ihre Haut weniger runzlig, und ihre Rüsselspitze hat einen Finger; ihre Vorderbeine haben 5 Zehen, ihre Hinterbeine 4–5; nur die Bullen haben ausgeprägt lange Stoßzähne, die Kühe haben rudimentäre oder gar keine. Die in Sumatra beheimatete etwas kleinere Unterart Elephas maximus sumatranus erreicht 3,20 m Schulterhöhe, wiegt bis 4.000 kg und hat 20 Rippenpaare. Die Unterarten, die in Sri Lanka (Elephas maximus maximus) und auf dem asiatischen Festland (Elephas maximus indicus) beheimatet sind, haben 19 Rippenpaare.Sie erreichen eine Kopf-Rumpf-Länge von 6,50 m; ihr etwa 1,50 m langer Schwanz hat 34 Schwanzwirbel. Der größte Indische Elefant hatte 3,43 m Schulterhöhe.] Im Jahr 1985 wurden zum ersten Mal im nepalesischen Bardia-Nationalpark zwei große Elefantenbullen gesichtet, die Raja Gaj und Kanchha genannt wurden. Raja Gaj war kolossal und hatte eine Schulterhöhe von 3,40 m. Wegen seiner markant hohen doppelt gewölbten Stirn wurde er mit einem Mammut verglichen.
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Hallo Heckinio,
schöne Belege, auch gestern schon!
Ich hatte bereits bei meiner Vorstellung geschrieben, dass ich irgendwann mal mit einer Motivsammlung (oder mehreren) anfangen werde und dann sind Elefanten ein ganz heißer Kandidat.
Gruß,
axbuhr
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@axbur Das ist eine gute Wahl, denn es gibt sehr schöne und reichlich Elefantenmotive.
Heute wollen wir uns der Ordnung der Seekühe zuwenden, die Verwandte der Elefanten sind. Die Seekühe (Sirenia) sind eine Ordnung pflanzenfressender Säugetiere mit heute noch vier lebenden Arten. Sie werden zur Überordnung der Afrotheria gezählt; unter den heute noch lebenden Tieren sind die Elefanten ihre nächsten Verwandten. Neben den Walen und den Robben sind Seekühe das dritte größere Taxon meeresbewohnender Säugetiere (Meeressäuger). Anders als Robben haben sie keine geeigneten Gliedmaßen, um sich an Land zu bewegen. Im Gegensatz zu den Walen halten sich Seekühe stets in Küstennähe oder gar im Süßwasser und oft in sehr flachem Wasser auf.Innerhalb der Seekühe lassen sich zwei Familien unterscheiden:
Die Rundschwanzseekühe (Trichechidae), auch Manatis genannt, umfassen drei Arten in einer Gattung, den Karibik-Manati (Trichechus manatus), den Amazonas-Manati (Trichechus inunguis) und den Afrikanischen Manati (Trichechus senegalensis). Auf eine weitere Art in einem Nebenfluss des brasilianischen Rio Aripuanã, eine „Zwergseekuh“ mit einer Körperlänge von etwa 1,30 Metern, gibt es Hinweise, eine wissenschaftliche Bestätigung steht allerdings bislang aus.
Die Gabelschwanzseekühe (Dugongidae) umfassen heute nur noch eine lebende Art, den Dugong (Dugong dugon). Bis vor etwa 250 Jahren gab es noch eine weitere, heute aber ausgestorbene Art, Stellers Seekuh (Hydrodamalis gigas).
Rundschwanzseekühe sind auf die Küsten des Atlantiks und die darin mündenden Flusssysteme beschränkt. In Amerika reicht ihr Verbreitungsgebiet vom Südosten der USA (Georgia und Florida) über die Küsten Mittelamerikas und der Karibischen Inseln bis in das nördliche Südamerika, wo sie auch in Flusssystemen wie dem Orinoco oder dem Amazonas bis weit in das Landesinnere zu finden sind. In Afrika reicht ihr Verbreitungsgebiet von den Küsten Senegals bis Angola und schließt ebenfalls einige Flüsse wie den Niger und die Zubringer des Tschadsees ein. Diese Tiere leben also sowohl in Salz- als auch in Süßwasser. Im Meer halten sie sich meist in seichten Küstenabschnitten, darunter auch Lagunen und Mangrovengebieten auf. Sie sind aber auch in Brackwässern und Flüssen zu finden. Bevorzugt halten sie sich in Gewässern mit über 20 °C auf. -
Ein paar Belege zu den Manatis.
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Der Dugong wird bis zu vier, meist drei Meter lang und erreicht ein Gewicht von 230 bis 900, meist 400 Kilogramm, womit er den Amazonas-Manati übertrifft, jedoch kleiner als die beiden anderen Manatiarten bleibt. Weibchen sind etwas größer. Die glatte, braune bis dunkelgraue Haut des Dugong weist in Abständen von zwei bis drei Zentimetern kurze Tasthaare auf. Die 35 bis 45 Zentimeter langen Vorderflossen werden von den Jungtieren zur Fortbewegung (Antrieb) genutzt, während adulte Tiere die sogenannten Flipper fast ausschließlich zum Lenken verwenden und den Antrieb der Schwanzflosse überlassen. Die Flipper werden außerdem beim Grasen zum „Abstützen“ auf dem Grund verwendet, nicht zum Prüfen der Nahrung, wie es Tiere in Gefangenschaft taten. Die Schwanzflosse ist anders als bei den Manatis nicht rund, sondern an der Hinterkante gerade oder konkav, womit der gabelförmige Schwanz eine auffällige Unterscheidung des Dugong zu Manatis ist. Die Schnauze ist kurz und breit und durch abwärts gebogene, bewegliche Unterlippen sowie ein schlitzförmiges Maul gekennzeichnet.Das derzeitige Verbreitungsgebiet des Dugong umfasst die Küsten von je nach Quelle 40 bis 48 Ländern, die sich von Ostafrika bis Vanuatu erstrecken. Nach Norden und Süden ist ihr Verbreitungsgebiet vom 26. nördlichen und vom 27. südlichen Breitengrad begrenzt. Nur in australischen Küstengewässern gibt es größere zusammenhängende Bestände (v.a. in der Shark Bay); im Rest des Verbreitungsgebietes sind es kleine, durch große Flächen getrennte, bedrohte Populationen. Ausgewachsene Tiere haben kaum natürliche Feinde, obwohl davon berichtet wird, das selbst große Dugongs von Schwertwalen und Haien attackiert wurden. Außer durch ihre Größe werden Dugongs auch durch eine robuste Haut, eine dichte Knochenstruktur und ein stärker gerinnungsfähiges Blut geschützt, das Wunden schnell verschließt. Außerdem wurden bereits Dugongs im seichten Wasser beobachtet, die zusammen einen Hai mit ihren Schnauzen wegschoben und somit in Zusammenarbeit einem Feind entrannen - ein hoch entwickeltes Sozialverhalten.
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Heute zeige ich noch ein paar Belege zu den Dugongs.
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Die Gürteltiere bilden die einzige überlebende Säugetierfamilie der so genannten Gepanzerten Nebengelenktiere. Die zweite Familie dieser Ordnung, die Glyptodonten, sind am Ende des Eiszeitalters ausgestorben. Die Gürteltiere sind heute mit 20 Arten über den südamerikanischen Kontinent und die südlichen Teile Nordamerikas verbreitet. Ihre nächsten Verwandten sind, abgesehen von den ausgestorbenen Glyptodonten, die Ameisenbären und Faultiere. In Südamerika werden Gürteltiere oft wegen ihres wohlschmeckenden Fleisches gejagt, was neben der Lebensraumvernichtung durch den Menschen bei einigen Arten bereits zur bedrohlichen Dezimierung geführt hat. Dagegen vermehrt sich beispielsweise das Neunbinden-Gürteltier beständig und breitet sich weiter nach Nordamerika aus. Mancherorts werden die Tiere zur Schädlingsbekämpfung angesiedelt oder als Heimtiere gehalten. Die Panzer der toten Tiere werden gern als skurrile Körbe an Touristen verkauft. Es werden auch Charangos aus ihnen hergestellt, deren Export aus den entsprechenden Herkunftsländern Bolivien und Peru jedoch verboten ist. Neben dem Menschen sind Gürteltiere eine der wenigen Säugetiergruppen, die das Bakterium der Leprakrankheit in sich tragen können. Ein Zusammenhang zwischen ihrer ungewöhnlich niedrigen Körpertemperatur und der Vermehrung der Mycobakterien gilt als wahrscheinlich. Das macht sie bei der Erforschung von Impfstoffen und neuen Antibiotikakombinationen kaum verzichtbar. Es bedeutet aber auch, dass Menschen, die Gürteltiere essen, Gefahr laufen, sich mit dieser Krankheit zu infizieren. Etwa ein Drittel der Leprafälle in den Vereinigten Staaten von Amerika wird auf den Kontakt zu Gürteltieren zurückgeführt.
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Maximumkarten und FDC´s zu den Gürteltieren.
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Wie schon erwähnt, sind die Faultiere enge Verwandte der Gürteltiere. Ausnahmsweise habe ich hier zwei Familien zusammengefasst. Es sind sechs rezente Arten bekannt, die sich in die beiden Familien der Zweifinger-Faultiere und der Dreifinger-Faultiere aufteilen. Daneben gab es noch eine Reihe heute ausgestorbener Riesenfaultiere. Das Fell bildet zwei Schichten: Das untere ist kurz und sehr dicht, das obere besteht aus langen strohigen Haaren mit ungewöhnlichen, feinen Längsrillen. Der Schwanz ist stummelartig zurückgebildet oder fehlt ganz. Der Haarstrich ihres langen dichten Felles verläuft vom Bauch zum Rücken, also entgegengesetzt zu anderen Säugetieren. So kann das Regenwasser besser ablaufen.
Fast das gesamte einzelgängerische Leben der Faultiere findet mit dem Rücken nach unten, an einem Ast hängend, statt; die gebogenen Klauen fungieren als Haken. Sie ernähren sich fast ausschließlich von Laub, nur die Zweifingerfaultiere fressen hin und wieder auch Früchte und wirbellose Kleintiere. Diese faserige, nährstoffarme Kost wird mit Hilfe von Bakterien im Verdauungstrakt ganz allmählich zersetzt, so dass der Mageninhalt der Tiere meist den Hauptanteil des Körpergewichts ausmacht. Dementsprechend haben die Faultiere für ihre Größe auch die niedrigsten Stoffwechselraten aller Säugetiere: nur etwa alle acht Tage werden Kot und Urin abgesetzt – die einzige Tätigkeit, zu der sie auf den Boden herabklettern, abgesehen von etwaigen Baumwechseln, die ebenerdig stattfinden.
Auch die Körpertemperatur lässt eher an Reptilien als an Säugetiere denken: In aktiven Phasen steigt sie nicht über 33 °C, im Schlaf kann sie bis 24 °C absinken. Wie die Echsen nutzen deshalb vor allem die Dreifingerfaultiere ein Sonnenbad zur Temperaturregulierung. Zu ihrem Schutz hat sich bei Faultieren eine ungewöhnliche Tarnung entwickelt: In den Rillen ihrer Haare siedeln Algen, die ihnen zwischen den Blättern als grün-changierende Färbung zugutekommen. Weitere Pelzmitbewohner wie Schmetterlingsraupen und etliche Parasiten vervollständigen die Tarnung. Das dicke Fell bewahrt die Tiere außerdem vor Verletzungen bei Abstürzen.Seh- und Hörsinn sind sehr schwach entwickelt, so dass sich Faultiere durch Geruchs- und Tastsinn orientieren. Das südamerikanische Volk der Shuar jagt Faultiere zur Herstellung von Faultierschrumpfköpfen, denen ähnliche magische Kräfte wie denen eines getöteten Feindes zugesprochen werden. Nach ihrer Vorstellung war der erste Shuar ein Faultier. -
Nach einer kleinen Pause kommen wir nun zu den nächsten Verwandten der Faultiere, den Ameisenbären.. Die Nahrung der Ameisenbären besteht fast ausschließlich aus Ameisen und Termiten. Mit ihren Krallen brechen sie die Bauten dieser Tiere auf und lecken die Tiere mit ihrer langen, eingespeichelten Zunge auf, nach dem Verschlucken werden sie vom muskulösen Magenpförtner zermahlen. In menschlicher Obhut nehmen sie auch Obst zu sich. Über die Fortpflanzung der Ameisenbären ist nicht sehr viel bekannt. Nach rund 120- bis 190-tägiger Tragzeit bringt das Weibchen ein einzelnes Jungtier zur Welt. Dieses reitet in den folgenden Monaten auf dem Rücken der Mutter. Die baumbewohnenden Arten lassen die Jungtiere auch manchmal während der Nahrungssuche auf einer geschützten Astgabel zurück. Die Geschlechtsreife erreichen Große Ameisenbären mit drei bis vier Jahren, bei den anderen Arten ist dies nicht bekannt, ebenso wenig wie die Lebenserwartung in freier Wildbahn.
Die Unterordnung teilt sich in zwei Familien und drei Gattungen mit insgesamt vier Arten auf:
Cyclopedidae, Der Zwergameisenbär (Cyclopes didactylus) ist ein nur 250 g schwerer Baumbewohner mit Greifschwanz. Er ist der einzige Vertreter der Familie Cyclopedidae.
Myrmecophagidae, Der Große Ameisenbär (Myrmecophaga tridactyla) ist die bekannteste Art dieser Familie, ein bis 30 kg schwerer Bodenbewohner.
Die Tamanduas (Tamandua) stehen größenmäßig zwischen den anderen Arten und sind sowohl Baum- als auch Bodenbewohner. Es gibt zwei Arten: den Nördlichen Tamandua (T. mexicana) und den Südlichen Tamandua (T. tetradactyla). -
Maximumkarten und FDC´s zu den Ameisenbären.
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Anders als viele andere kleinere Säugetiere sind Spitzhörnchen tagaktiv. Federschwanz-Spitzhörnchen (Ptilocerus lowii) sind jedoch nachtaktiv und mit großen Augen, einer reflektierende Schicht hinter der Netzhaut, sehr großen Ohren, langen Tasthaaren und einer grau-schwarzen Tarnfärbung gut an diese Lebensweise angepasst. Die Bergtupajas der Gattung Dendrogale sind vermutlich dämmerungsaktiv, über ihre Lebensweise ist jedoch nicht viel bekannt. Bei den tagaktiven Arten liegen die Aktivitätshöhepunkte am frühen Vormittag und am späten Nachmittag. Als Schlafplätze werden primär Baum- und Erdhöhlen genutzt, jedoch auch Felsspalten, hohle Bambusstämme und Mulden unter großen Wurzeln und umgefallenen Bäumen. Während des Schlafes liegen Spitzhörnchen zusammengerollt, bei kurzen Ruhepausen liegen sie einfach auf Ästen. Die hohe Aktivitätskörpertemperatur von 40 °C wird bei nächtlichen Schlafphasen auf 36 °C gesenkt. Allgemein sind Spitzhörnchen gegen Temperaturschwankungen recht unempfindlich und vertragen Temperaturen zwischen 5 und 40 °C problemlos. Die Spitzhörnchen ernähren sich von kleinen Gliedertieren, jedoch auch von anderen Wirbellosen sowie Pflanzenteilen, speziell Früchten und Samen, oder kratzen mit ihrem Zahnkamm Harze und Pflanzensäfte von Bäumen. Sehr große Spitzhörnchen wie der Tana fressen gelegentlich kleine Wirbeltiere wie Eidechsen und Kleinsäuger und brechen Vogeleier auf. In Gefangenschaft wurde beobachtet, wie große Spitzhörnchen Mäuse und Jungratten fingen und diese mit einem Nackenbiss töteten. Spitzhörnchen gehen für die Nahrungssuche fast immer auf den Boden und suchen ihre Nahrung, indem sie mit Schnauze und Pfoten durch die Laubstreu wühlen. Eine Ausnahme hiervon bilden nur die ausschließlich baumlebenden Spitzhörnchen wie der Federschwanz. Die Beute wird mit der Schnauze gepackt; nur, wenn die Beute nicht mit der Schnauze erreicht werden kann, setzen Spitzhörnchen ihre Pfoten ein. Fliegende Insekten werden in einer schnellen Bewegung mit einer oder beiden Pfoten gefasst. Charakteristisch für Spitzhörnchen ist, dass alle Arten beim Fressen die Nahrung mit den Vorderpfoten halten.
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Riesengleiter sind vorwiegend nachtaktive Baumbewohner und kommen nur selten auf den Boden. Den Tag verbringen sie in Baumhöhlen oder an Ästen und Baumstämmen hängend in Höhen von 25 bis 50 Metern. Sie bevorzugen dabei vor allem hohe und hohle Bäume an abschüssigen Hängen, von denen sie schnell abspringen und weit gleiten können. Durch Klopfen an den Bäumen oder andere laute Geräusche sind sie sehr leicht zu verscheuchen, bei Waldbränden bleiben sie jedoch im Regelfall an ihrem Baum und verbrennen. Die Nachtaktivität schützt die Tiere vor Feinden, da viele große Beutegreifer wie der Philippinenadler tagaktiv sind. Wenn sie an Stämmen oder Ästen hängen, ist die Flughaut meist wie ein Mantel ausgebreitet, in Kokosplantagen rollen sich Riesengleiter zwischen Palmwedeln oft kugelähnlich zusammen. Beim Auftauchen eines Greifvogels spannen sie das Patagium und fliehen gleitend. In der Nacht gehen sie auf Nahrungssuche, wobei sie oft zu bereits bekannten Bäumen gleiten. Riesengleiter sind prinzipiell Einzelgänger, doch oft ernähren sich mehrere Riesengleiter gleichzeitig an einem Baum. Die Reviergröße beträgt rund 6 bis 13 Hektar, die Territorien überlappen sich jedoch großflächig. Sie sind langsame und ungeschickte Kletterer, doch mit den faultierähnlich ausgerichteten Krallen können sie sich ähnlich diesen sehr gut kopfüber an waagerechten Ästen bewegen. Die Lautäußerungen von Riesengleitern sind bis jetzt nicht sehr gut erforscht, doch geringe Erkenntnisse liegen vor: Die entenähnlichen Schreie werden vor allem von Jungtieren ausgestoßen, die Lautäußerungen der Alttiere sind sehr ähnlich, werden jedoch nur selten ausgestoßen.Charakteristisch für die Riesengleiter ist die Flughaut (Patagium), mit deren Hilfe sie zu weiten Gleitflügen befähigt sind. Sie besteht aus einer Hautmembran, die zwischen Hals- und Vordergliedmaßen (Hals-, Pro-), Vorder- und Hintergliedmaßen (Flanken-, Plagio-) und Schwanz und Hintergliedmaßen (Schwanzflughaut, Uropatagium) gespannt ist. Die Gliedmaßen und der Schwanz werden vollständig in die Flughaut einbezogen, nur die Krallen der Finger und der Zehen ragen darüber hinaus. Die Flughautabschnitte zwischen den Fingern und Zehen werden dabei als Chiropatagium bezeichnet. Die Flughaut ist behaart und auf der Oberseite grau oder braun gefärbt und hell gefleckt, die Unterseite ist heller beige bis leuchtend orange und fleckenlos. Die Fläche der Flughaut ist sehr viel größer als die anderer gleitfähiger Säugetiere wie der Gleitbeutler und der Gleithörnchen.
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Heute möchte ich mit der Ordnung der Primaten und der Unterordnung der Feuchtnasenaffen fortfahren. Wir beginnen mit der Teilordnung der Lemuren und der Familie der Katzenmakis oder Kleinlemuren. Wie alle Lemuren kommen die Katzenmakis nur auf der Insel Madagaskar vor. Sie leben in verschiedenen Waldformen, sowohl in der Trockenwäldern der West- als auch in den Regenwäldern der Ostküste, sie fehlen allerdings im zentralen, unbewaldeten Hochland. Diese Primaten sind relativ weit verbreitet und häufig, in vielen Regionen findet man zwei oder mehr Arten sympatrisch. Katzenmakis sind nachtaktive Baumbewohner. Tagsüber schlafen sie in Baumhöhlen, Blätternestern und anderen Unterschlupfen, in der Nacht gehen sie auf Nahrungssuche. Dabei bewegen sie sich meist auf allen Vieren durch das Geäst, sie können aber auch weit springen, wobei der lange Schwanz zur Balance dient. Selten kommen sie auch auf den Boden. Das Sozialverhalten ist variabel, viele Arten bilden Gruppen unterschiedlicher Zusammensetzung. Bei manchen Arten überlappt das Revier eines Männchens das mehrerer Weibchen, andere Arten leben zumindest teilweise in monogamen Familiengruppen. Die Tiere einer Gruppe verbringen häufig den Tag in einem gemeinsamen Unterschlupf schlafend, gehen aber nachts getrennt auf Nahrungssuche. Reviere werden häufig mit Drüsensekreten markiert, auch Laute dienen dazu, Artgenossen auf das eigene Streifgebiet hinzuweisen.
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Die Gewöhnliche Makis sind wie alle Lemuren auf Madagaskar beschränkt, zwei Arten (der Mongozmaki und der Braune Maki wurden allerdings auf den Komoren angesiedelt. Auf Madagaskar leben sie sowohl in den Trockenwäldern im Westen als auch in den Regenwäldern im Osten der Insel, einige Arten – insbesondere der Katta – bewohnen auch die trockenen Regionen im Südwesten. Sie fehlen allerdings im zentralen, unbewaldeten Hochland. Diese Primaten halten sich vorwiegend auf den Bäumen auf, der Katta hält sich allerdings in beträchtlichem Ausmaß auch am Boden auf. In den Bäumen bewegen sie sich meist mit einem vierbeinigen Klettern und Springen fort. Im Gegensatz zu den meisten anderen Lemuren sind sie nicht rein nachtaktiv, sondern eher tagaktiv oder kathemeral, das heißt ohne ausgeprägten Tag-Nacht-Rhythmus. Sie leben in Gruppen, dies können entweder Familiengruppen oder größere Gruppen mit mehreren Männchen und Weibchen sein. Die Streifgebiete werden mit Drüsensekreten markiert, beispielsweise mit Drüsen am Handgelenk oder mit Perianaldrüsen. Auch mit diversen Lauten kommunizieren die Tiere untereinander, so wurden beim Katta an die 30 Lautäußerungen unterschieden. Die Makis sind vorwiegend Pflanzenfresser, ihre Nahrung besteht in erster Linie aus Früchten und Blättern sowie im Fall der Bambuslemuren aus Bambus. Je nach Art, Lebensraum und Jahreszeit nehmen sie in unterschiedlichem Ausmaß auch andere Pflanzenteile zu sich. Einige Arten fressen in geringem Ausmaß auch Fleisch, etwa Insekten, Spinnen und Tausendfüßer oder auch kleine Wirbeltiere.
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