Schönen guten Morgen,
immer wieder erhalte ich E-Mails und PM in denen ich nach Details der Französischen Zone (kurz FZ) gefragt werde. Da anscheinend doch Interesse an diesem sehr schönen Sammelgebiet besteht, möchte ich hier im laufe der Zeit einige Besonderheiten aufzeigen und kurz erläutern.
Alle Abbildungen sind im übrigen auch auf meiner Homepage zu finden ;):
Korrigierte Bogennummer
Bevor ich mit der sprichwörtlichen Tür in das Haus falle, möchte ich doch erst einmal die Gegebenheiten des Drucks der Marken erläutern, denn nur so lässt sich dann auch später verstehen, wie es zu korrigierten Bogennummern überhaupt kommen konnte.
Die Besatzung durch Frankreich machte sich auch in der Briefmarkenherstellung bemerkbar. So erhalten alle Bögen aus der Französischen Zone sozusagen ein Geburtsdatum. Dieses setzt sich zum einen aus der Bogennummer zusammen, diese ist 5 stellig. Weiter wird unterschieden zwischen einem A und B Bogen (beide besitzen die gleiche Bogennummer) und schlussendlich noch das Druckdatum. Mithilfe dieser Geburtsdaten lassen sich heute noch Bögen, bei denen nur die Bogennummer bekannt ist, das „Geburtsdatum“ zuordnen. Beauftragt wurde die Druckerei Burda. Diese stellte auch alle Briefmarken alle Länder der Französischen Zone her, bis auf die Sonderausgabe Wintersport Isny, diese wurden in der Staatsdruckerei in Berlin gefertigt. Folglich lassen sich auf diesen Marken auch keine Bogennummern finden.
Bei der Bogenfertigung, wurde zuerst der Bogen mit den Marken bedruckt, anschließend erfolgte der Bogenranddruck (Geburtsdatum), daraufhin dann die Zähnung und Teilung des Bogens.
Beim Bogenranddruck kam es jetzt zu mehreren Besonderheiten, denen wir heute wirklich tolle Philatelistische Stücke verdanken. Diesem Zugrunde liegt wohl auch der Handsatzdruck, mit dem die Bogenranddrucke angefertigt wurden. So kam es durch aus vor, dass der Setzer z.B. die Falsche Nummer eingestellt hatte oder Buchstaben und Zahlen nach einer Zeit abgenutzt waren und nicht mehr sauber abgeschlagen wurden. Weiter konnte es auch passieren dass Bögen beschädigt wurden, so ein Korrekturbogen eingeschoben wurde der dann die Bogennummer des beschädigten Bogens erhielt.
So, genug geschrieben, nun möchte ich doch mal eine korrigierte Bogennummer aufzeigen. Die Thematik an sich ist noch viel komplexer, wer sich hierfür interessiert dem kann ich nur das Handbuch der Arge FZ ans Herz legen :).
MiNr. 4, B Bogen No.: 29477 maschinell korrigiert auf 19290
Dank der Bogennummer lässt rückschließen, dass der Bogen am 13.6.1947 gedruckt wurde.