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  4. Stempel

Brief von 1855, von BRUXELLES nach RENNEROD

  • Andreas44
  • 25. Januar 2011 um 15:18
  • Andreas44
    neues Mitglied
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    • 25. Januar 2011 um 15:18
    • #1

    Hallo,

    wer kann mir Auskunft geben, was die Vermerke und Stempel auf dem Altbrief bedeuten? ?(

    Vielen Dank für die Auskünfte!

    Andreas

    Bilder

    • Ren_FaBf_ausBelgien_19_Oct_1855_hell_Kx.jpg
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    Suche alles postalische aus den Orten der Verbandsgemeinden Westerburg, Bad Marienberg und Rennerod im Westerwald.

  • DKKW
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    • 26. Januar 2011 um 21:40
    • #2

    Hallo Andreas,

    willkommen im Forum. Ich werde mal versuchen, Deine Fragen zu beantworten, leider ist das scan nicht sehr gut, ich hoffe trotzdem, dass ich die Stempel richtig zuordnen kann.
    Für Deinen Brief müsste der Postvertrag zwischen Preußen und Belgien von 1852 zugrunde gelegt werden. Diesen Postvertrag findest Du auf der homepage des Deutschen Altbriefsammler Vereins (der dafür gar nicht hoch genug gelobt werden kann) unter Projekt Postverträge

    Es handelt sich hierbei um einen Portobrief, der Empfänger musste zahlen. die taxische Post musste dann den fremden Portoanteil an die Preußen zahlen, die wiederum den belgischen Anteil weitervergüteten.
    Brüssel lag im 2. belgischen Rayon. Deshalb ist auch der L1-Stpl "B.2 R."
    (van der Linden Nr. 632) in Lüttich abgeschlagen worden. Neben dem belgischen K2-Stempel "Bruxelles 17. Oct. 12-18(?) 1855" ist rückseitig ein zweiter belgischer K2-Stempel evtl. Bahnpost "Est No. 3 17.Oct.1855" abgeschlagen (aufgrund der scan-Qualität aber eher geraten!). Dei anderen Stempelfragmente kann ich nicht identifizieren. Der L2-Stempel von Rennrod ist dann wieder identifizierbar. Darüber kopfstehend die 2 (Sgr.) belgischer Portoanteil. Das belgische Porto betrug aus dem 2. Rayon 20 Centimes. Dies entspricht 2 Sgr. bzw. 7 Kreuzer rheinisch (Amtsblatt nr. 12, ebenfalls auf der DASV-homepage zu finden). Das Porto nach Rennerod (im Amtsblatt nr. 12 Renneroth genannt) betrug nochmals 2 Sgr. = 7 Kreuzer rheinisch. Ich vermute, dass entspricht den oben gezeichneten 13/1. Vermutlich entfiel ein Kreuzer auf Thurn&Taxis. Das kann Dir ein Th&T Spezialist aber besser erklären als ich.
    Ich hoffe, ich konnte Dir etwas helfen.

    Viele Grüße
    DKKW

  • Andreas44
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    • 30. Januar 2011 um 09:39
    • #3

    Hallo DKKW,

    besten Dank für die Auskünfte. Den zweiten belgischen Stempel hätte ich sonst nie gelöst.

    Habe eine Vergrößerung drangehängt.

    Bei dem roten Stempel ist mir inzwischen bekannt, "aus Belgien" und wurde in Aachen abgeschlagen. Der andere Stempel ist dann wohl aus Limburg/Lahn.

    Könnte der Bahnpoststempel dann "No. 5" heißen?

    Viele Grüße
    Andreas

    Bilder

    • Ren_FaBf_ausBelgien_19_Oct_1855_T5.jpg
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    Suche alles postalische aus den Orten der Verbandsgemeinden Westerburg, Bad Marienberg und Rennerod im Westerwald.

  • DKKW
    Stamm Mitglied
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    • 30. Januar 2011 um 12:11
    • #4

    Hallo Andreas44,

    auf dem scan sieht es tatsächlich mehr wie eine 5 aus. Durchaus wahrscheinlich, dass auf dieser wichtigen Strecke (Brüssel - Lüttich) bereits 5 Postkurse pro Tag unterwegs waren. Leider habe ich keinen Katalog der belgischen Vorphilastempel.
    Den roten K2-Stempel "Aus Belgien per Aachen" kann ich jetzt auch erkennen (v.d.L. 241), grenzüberschreitend gab es wohl nur 4 Postkurse, denn v.d.L. nennt nur die Nummern 1/Z bis 4/Z. Ich glaube 1/Z zu erkennen, was ja auch zum Datum 18.10. passen würde.
    Laut Sem Th.&T-Katalog gab es einen K2-Stempel Limburg, aber ich bin kein Th&T Spezialist, kann also nicht sagen, ob der Stempel so aussah wie auf dem scan.

    Viele Grüße
    DKKW

  • Andreas44
    neues Mitglied
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    • 30. Januar 2011 um 15:13
    • #5

    Hallo DKKW,

    nochmal besten Dank für die hilfreichen Erläuterungen.
    Ich habe ein Buch über Limburg. Dort ist der Stempel von 1852-1856 gelistet.

    Weshalb wurde der Stempel "B. 2 R." in Lüttich abgeschlagen und nicht in Brüssel?

    Gibt es den Katalog von "van der Linden" auch im Internet? Falls nein, könntest Du (falls Du den Katalog hast) mir ein Bild von den Stempel "B. 2 R." und "aus Belgien per Aachen" zusenden?

    Wie wurde der Brief durch Belgien befördert? Ab Brüssel per Boten und erst ab Lüttich mit der Bahn? oder umgekehrt?

    Wieso würde der Postkurs 1/Z zum 18.10. passen? Da verstehe ich den Zusammenhang nicht.

    Viele Grüße
    Andreas

    Suche alles postalische aus den Orten der Verbandsgemeinden Westerburg, Bad Marienberg und Rennerod im Westerwald.

  • DKKW
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    • 30. Januar 2011 um 15:26
    • #6

    Hallo Andreas44,

    PN kommt in Kürze.

    Zum Datum: Wenn es sich bei dem belgischen Bahnpoststempel EST vom 17.10. um die Kurs-Nr. 5 handelt, dann war das mit einiger Wahrscheinlichkeit ein recht später Nachmittags- oder Abendzug, der den Brief von Brüssel nach Lüttich beförderte. Da der v.d.L. nur vier grenzüberschreitende Postkurse listet, bestand am 17. vermutlich kein Anschluß nach Aachen mehr. Also erscheint es logisch, dass der Grenzübertritt am 18.10. mit dem Frühzug erfolgte, also mit 1/Z.
    Es handelt sich hier nur um logische Schlussfolgerungen, nicht um gesichertes Wissen!! Dazu würde ich die zeitgenössischen Fahrpläne benötigen.
    Der "B.2 R." wird im v.d.L. Lüttich zugeordnet, also gehe ich davon aus, das der Stempel in Lüttich auf den Brief kam.

    Viele Grüße
    DKKW

  • Bahnpost
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    • 30. Januar 2011 um 16:55
    • #7

    Hallo,

    der Stempel Est. No. 5 ist ein belgischer Bahnpoststempel verwendet auf der Strecke Liège - Erquelinnes - die 5 ist die Strecke, hat mit der Uhrzeit nichts zu tun.

    Quelle: Bast & Herman: Bureaux ambulants de Belgique 1840-1988

    Gruß

    Dirk Stratmann

  • DKKW
    Stamm Mitglied
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    • 30. Januar 2011 um 17:22
    • #8

    Hallo Bahnpost,

    vielen Dank für Deine Korrektur meiner irrigen Annahme, dass es sich bei der Nr. 5 um eine Zugnummer handelt. Dadurch wird Andreas44 vor einer unrichtigen Beschreibung seines Briefes bewahrt.
    Dadurch habe auch ich wieder etwas dazugelernt.

    Viele Grüße
    DKKW

  • Andreas44
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    • 30. Januar 2011 um 18:19
    • #9

    Hallo DKKW und Bahnpost,

    vielen Dank für Eure Hilfe und Auskünfte.

    @ DKKW, auch danke für die Abbildungen.

    @ Bahnpost.
    Ist auch bekannt, an welcher Station der Brief den Zug erreichte?
    Wenn ich mir die Landkarte ansehe, müsste der Brief kurz vor Lüttich oder evtl. bei Namur den Zug erreicht haben. Oder liege ich da ganz falsch?

    Was ich an dem Brief noch nicht so ganz verstehe:
    1. In Brüssel wurde er aufgegeben, o h n e Portovermerk?
    2. Unterwegs erreichte er die Bahn, bekam dort den Streckenstempel.
    3. In Lüttich bekam der Brief den Stempel B. 2 R. ,damit an der Grenze bzw. in Aachen bekannt war, wie das Porto zu errechnen war?
    4. In Aachen dann der rote Stempel "aus Belgien..." und die
    (kopfstehende) "2" für 2 Silbergroschen?
    oder wo wurde die "2" auf den Brief geschrieben? ?(

    ich versuche es mal weiter:

    5. In Aachen wurde das Gesamtporto ermittelt. 7 Kreuzer für den belgischen Teil (hier Umrechnung 2 Sgr = 7 Kr) und 6 Kreuzer für den preußischen Teil (hier Umrechnung 2 Sgr = 6 Kr), was durch die große Zahl "13" dokumentiert ist?

    Ob der Brief die Grenze nach Hessen-Nassau (Thurn&Taxis) über Altenkirchen/Hachenburg oder über Koblenz/Lahnstein überschritt kann ich nicht sagen, aber wohl eher über Koblenz, weil die Adresse mit "bei Limburg/Lahn" angegeben wurde.

    6. Thurn&Taxis erhielt kein Porto, wegen dem Postvertrag mit Preußen.
    7. Durchgangsstempel in Limburg/Lahn.
    8. Bei der Ankunft in Rennerod Ankunftstempel und es wurden die Zahlen 13 / 1 vermerkt, für 13 Kr. Porto und 1 Kr. Zustellgebühr für Thurn&Taxis.

    oder wurde die Zustellgebühr schon beim Grenzübergnag nach T&T oder in Limburg vermerkt?

    Naja, bald ist es gelöst. Ich danke allen für die Hilfe!

    Viele Grüße
    Andreas

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  • Andreas44
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    • 30. Januar 2011 um 18:56
    • #10

    Hallo,

    noch eine Frage:

    Ist die Zahl im "Bruxelles"-Stempel unter dem Datum "17. OCT." eindeutig die Uhrzeit "12-18" ?, weil man auch 124S lesen könnte.

    Gruß Andreas

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  • Bahnpost
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    • 30. Januar 2011 um 18:58
    • #11

    Die passende Karte dazu...

    Namur ist wahrscheinlich richtig

    mfg

    Dirk

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  • Andreas44
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    • 30. Januar 2011 um 19:13
    • #12

    Hallo Dirk,

    vielen Dank für die Streckenkarte.
    Gibt doch direkt ein anderes Bild.

    Gruß Andreas

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  • DKKW
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    • 30. Januar 2011 um 19:19
    • #13

    Hallo Andreas44,

    bevor jemand anderes mir widersprucht, tue ich es lieber gleich selbst. Ich habe etliche Auktionskataloge auf der Suche nach frühen Belgienbriefen durchgeblättert und bin fündig geworden. Es handelt sich um ein "S".
    Da sich aber zwischen den Ziffern auf den abgebildeten Briefen ein Bindestrich befindet, tendiere ich zu 12-1S.
    Frage mich jetzt bitte nicht, wofür das "S" steht, ich habe heute zu oft daneben gelegen. :D

    Viele Grüße
    DKKW

    Einmal editiert, zuletzt von DKKW (30. Januar 2011 um 19:23)

  • Andreas44
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    • 30. Januar 2011 um 19:30
    • #14

    Hallo DKKW,

    danke für die Suche in den Auktionskatalogen.
    12-1S finde ich jetzt für sinnvoll.

    Dieses Forum hier ist doch klasse. Und wenn wirklich mal eine tlw. falsche Lösung präsentiert wird, gibt es doch den Nächsten hier, der auch was dazu weiß und sagen kann. So ergibt sich nach und nach die Lösung. Aber wenn kein Vorschlag kommt, kommt auch keine Ergänzung/Berichtigung.

    Also nochmal Danke für die viele Mühe bis jetzt.

    Gruß Andreas

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