Vor einigen Tagen erhielt ich von einem großen deutschen Briefmarken-Haus eine dicke Werbe-Broschüre, in der auch für Island-Marken mit einer Ascheschicht aus dem letzten großen Ausbruch des unaussprechlichen Vulkans Eyjafjallajökull geworben wird. Auf die 3 Werte wurde von der Postverwaltung in einem speziellen Verfahren echte, sehr feine Vulkanasche des Ausbruchs vom 17. April aufgebracht. Der Ersttagsbrief stammt vom 22.7.2010, da hatten die Postler also über 3 Monate Zeit, mit Schaufel und Besen die Asche für die Produktion der Marken fein säuberlich einzusammeln. Vermutlich wurde sie dann noch mit dem Schnitzelklopfer oder gar maschinell so zerkleinert, dass sie auf die Marken passten, es sollen ja mikroskopisch kleine Teilchen sein, die man eigentlich gar nicht sieht.
Da werfen sich für den Sammler doch einige Fragen auf:
1. Spürt man die Asche eigentlich, wenn man mit dem Finger drüberreibt?
2. Wird der Stempel genauso klar abgedrückt wie bei einer Normalmarke oder unschärfer durch die winzigen Unebenheiten?
3. Wenn sich die Asche irgendwann nach Jahren einmal zersetzt, geht dann der Stempel auch mit weg?
4. Wie kann ich als Laie feststellen, ob es sich wirklich um Asche des Vulkans Eyjafjalljökull handelt oder etwa um einen anderen Vulkan oder sogar nur um gewöhnliche Asche aus dem Ofen des Oberpost-Direktors von Reykjavik oder seiner Raumpflegerin? Da müsste eigentlich für jeden Satz eine Expertise eines Vulkanologen zwecks Originalität mit dabei sein, eigenhändig von ihm unterschrieben.
In Deutschland ist wohl in absehbarer Zeit nicht mit einer ähnlichen Ausgabe zu rechnen, da ist Island klar im Vorteil.
Gruß kartenhai