BERLIN Nr. 138 - Oberrand mit HAN ?

    Hallo, liebe Sammlerfreunde,
    ich bitte um Nachsicht, aber ich möchte sichergehen:
    Die Abbildung müßte eigentlich Teil einer HAN sein. Zweifel habe ich deswegen, weil diese HAN eigentlich immer recht "unauffällig" gedruckt werden (enger zusammen, kleineres Schriftbild, meisten unten am Bogenrand usw.).
    Oder ist das ganz was anderes ?

    Und noch eine Frage in diesem Zusammenhang:
    Gibt es bei der Herstellung j e d e r Marke auf den Bögen eine HAN ?
    Ich frage deswegen, weil im MICHEL-Spezialkatalog mal Bewertungen für die HAN enthalten sind und mal nicht - oder anders gesagt: wo der MICHEL keine Bewertung angibt, gibt es auch keine HAN auf den Bögen ?

    Danke für Eure Antworten schon mal im Voraus !

    Hallo Harald,

    eigentlich sind im MICHEL-Spezial-Katalog die Hausauftragsnummern katalogisiert.
    Die gezeigte Marke trägt im Oberrand eine sogenannte Bogenzählnummer. Diese Zählnummern sind nicht katalogisiert und erlauben meist auch nur einen kleinen Aufschlag. Leider kann ich nicht sagen, ob die gezeigte Zählnummer komplett ist, in der Regel sind diese 5stellig. Ein Teil der Bogenzählnummer erlaubt eigentlich keinen oder nur einen sehr geringen Aufschlag (für den Oberrand) auf den Markenpreis.
    Im angehängten Bild zeige ich einmal die unterschiedlichen Bogenrandbeschriftungen.

    • 5 Pfennig Hausauftragsnummer aus Markenheftchenbogen mit durchgehender 2farbiger Strichelleiste
    • 6 Pfennig HAN aus Schalterbogen mit im Nummernbereich unterbrochener einfarbiger Strichelleiste
    • 8 Pfennig Druckerzeichen Sa. im Seitenrand
    • 25 Pfennig Druckerzeichen 8 im Seitenrand
    • 1 DM Bogenzählnummer im Bogenunterrand
    • 3 DM (Vierblock) Bogenzählnummer im Bogenoberrand
    • 3 DM (Eckrandstück) Formnummer

    Guten Morgen Harald9186,

    brauchst nicht um Nachsicht zu bitten. Ist doch `ne gute Frage.

    Das ist eine Bogennummer. (Bogenzählnummer geklaut bei Rainer)

    Briefmarken die im Stichtiefdruck hergestellt (u.a. Berlin 138) wurden haben meines Wissens herstellungsbedingt keine HAN.

    Vergleich mal die Angaben in den Katalogen wann (bei welchen Druckverfahren) HAN vorhanden sind und wann nicht.

    Schönen Sonntag noch

    Schildescher

    Ich mag Vollstempel (keine Versandstellenstempel) folgender Gebiete;

    Bund (bis zum Mauerfall)
    Berlin (u.a. Berliner Bauten , Mi.- Nr. 42- 60)
    DR /Dt. Kolonien / DSWA

    Keulen/ Cöln/ Coeln/ Köln bis 1940

    rote besondere AFS/PFS

    Einmal editiert, zuletzt von Schildescher (2. Mai 2010 um 11:09)

    HAN gab es bei deutschen Markenausgaben von 1902 bis 1966, die im Platten-Buchdruck hergestellt wurden (bei Walzen-Buchdruck gibt es diese nicht = Marken mit Strichelleiste im Oberrand). Letzte deutsche Ausgabe mit HAN war die Bund 1 Pf-Ziffer auf fluoreszierendem Papier im Jahre 1966.
    Mit HAN wurden von der Reichsdruckerei/Bundesdruckerei die Druckaufträge gekennzeichnet.

    Bis zum 1. Quartal 1950 war der Code der HAN unverändert, wie bei der Reichsdruckerei üblich, übernommen worden.

    Beispiel: 5807 49 2 = laufende Nr. des Auftrags/Auftragsjahr/Formnummer

    Ab dem 2. Quartal 1950 wurde die HAN wie folgt geändert:
    Beispiel 16274 51 1 = 16 ist Kennziffer für einen Druckauftrag durch die Post/274 ist laufende Nr. des Auftrags/51 Jahr der Auftragserteilung/1 ist Formnummer

    Ab 1953 wurde der Code von 16 auf 15 geändert

    Ab 1955 wurde eine weitere Variante eingeführt:

    Vor der Postauftragsnummer wurde die Endzahl des Auftragsjahres gestellt.

    Beispiel 615703 56 2
    6 ist Auftagsjahr (1956)/15 ist Kennziffer für Druckauftrag durch die Post/703 ist laufende Nummer des Auftrags/ 56ist Druckjahr/ 2 ist wieder Formnummer

    Ich hoffe, ich konnte helfen.

    3 Mal editiert, zuletzt von Max und Moritz (2. Mai 2010 um 14:31)

    DANKE, danke für die sehr ausführlichen und informativen Antworten.
    Ich sehe, da gibt es noch viel zu lernen für mich ...

    Die Bogenzählnummer oder auch Bogenzähler gibt es nur bei Marken, die im Rollenrotationsdruck hergestellt wurden. Sie dienen der Überwachung der zu druckenden Menge während des Druckes. Sie gibt es vier- bis sechsstellig, manchmal auch mit einem Buchstaben am Anfang.

    Einmal editiert, zuletzt von Max und Moritz (2. Mai 2010 um 11:49)

    Moin harald9186,

    hier:

    kannst Du noch viel mehr über Bogenränder lernen ;) Schau mal rein, es lohnt sich!

    Zackige Sammlergrüsse aus Lübeck sendet Bernd HL ;)!