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Vorphila-Pfalz-Briefe

  • mikrokern
  • 25. Januar 2010 um 16:56
  • mikrokern
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    • 25. Januar 2010 um 16:56
    • #1

    Hallo,

    kann mir jemand etwas zu postgeschichtlicher Bedeutung, Seltenheit der Stempel und gerade auch Handelswert der gezeigten Pfalz-Briefe sagen?
    Vorphila ist nämlich nicht wirklich mein Ding...

    Bilder

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    Gruss

    µkern

  • bayern klassisch
    Gast
    • 25. Januar 2010 um 18:19
    • #2

    Hallo mikrokern,

    mach es mir doch nicht so schwer - wenn du jeden Brief mit Datum einzeln einstellst und die Rückseite zeigst, so sie etwas aufweist, beantworte ich dir gerne deine Fragen. Im Achterpack ist das nicht seriös möglich.

    Also einfach den Brief einstellen, Antwort abwarten usw. usw..

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

  • mikrokern
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    • 25. Januar 2010 um 18:45
    • #3

    Hallo bayern klassisch,

    Du hasts ja so gewollt.
    Hier kommt mal der erste, von 1808 aus Frankenthal.
    Mit französischem Inhalt, aber ohne weiter Informationen auf der Rückseite.
    Aussagekräftig? Interessant? Wertvoll? Zumindest besserer Stempel laut Feuser. Aber auch "Handels-"wertvoll?
    Wenn Dich der nicht abschreckt, droh' ich mit den anderen (cum tempore...)

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    Gruss

    µkern

  • bayern klassisch
    Gast
    • 25. Januar 2010 um 19:12
    • #4

    Hallo mikrokern,

    ja, so habe ich das gewollt. :)

    Den Brief würde ich als Kabinett ansehen, also deutlich über dem Schnitt.

    Nach Feuser hätten wir 175 Euro für den Stempel auf innerfranzösischem Brief mit 3 Decimes Porto.

    Etwas generelles zu Feuser: Der Katalog ist hervorragend, auch heute noch.

    Aber: was die Pfalz angeht (gilt für Restbayern in abgemilderter Form) muss man wissen, dass die Preise in der Hoch - Zeit der VMZ angesetzt wurden. Teils wurden sie auf Auktionen noch übertroffen.

    Das ist heute nicht mehr so. Hätte man früher die traditionellen 50% für Pracht- bis Kabinettqualität ansetzen müssen, so hat sich dieser Wert halbiert, weil das massive Kaufverhalten der Sammler heute nicht mehr (so) vorhanden ist.

    Ich würde deinen Brief daher real mit 70 - 90 Euro ansetzen, weil er

    a) hübsch
    b) gut gestempelt
    c) taxiert und
    d) mit Inhalt vorhanden ist.

    Postgeschichtlich ist er belanglos - aber in jener Zeit wären auch postgeschichtliche Rosinen mit diesem Stempel nur wenig mehr wert (außer es wäre eine Drucksache nach Indien).

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

  • mikrokern
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    • 26. Januar 2010 um 06:06
    • #5

    Hallo bayern klassisch,

    vielen Dank für die Besprechung der #1.
    #2 kommt heute abend...

    Gruss

    µkern

  • 1870/71
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    • 26. Januar 2010 um 07:02
    • #6

    Lieber Wilfried,
    es freut mich außerordentlich, Dich wieder aktiv zu sehen.
    Das könntest Du durch einen Besuch der nächsten JHV in Zweibrücken steigern. Hoffentlich sehen wir Dich bald wieder!!!
    Beste Grüße
    Rudolf

  • mikrokern
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    • 27. Januar 2010 um 16:53
    • #7

    Hallo,

    und hier wie angekündigt, Brief #2:
    von Neustadt nach Mainz, leider ohne Inhalt, daher auch kein genaues Jahr feststellbar.
    Fragen wie zuvor: Postgeschichtliche Relevanz, Seltenheit, Handelswert etc.

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    Gruss

    µkern

  • bayern klassisch
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    • 27. Januar 2010 um 17:09
    • #8

    Hallo mikrokern,

    ein hübscher Brief aus der Zeit um 1805, der als Frankobrief 3 Decimes gekostet hat. Für Frankobriefe hatte man den Stempel P 100 P Neustadt vorgesehen, wobei das Departement die Nr. 100 hatte und die beiden P für Porto Paye stand.

    Weil der Stempel am Ende von Neustadt nicht mehr gut zu erkennen und der Brief ohne Inhalt ist, wodurch ohne sichere Datierung ausbleiben muss, setze ich den Realwert (Katalogwert 300 Euro) bei ca. 60 - 80 Euro an.

    Postgeschichtlich leider nichts berühmtes.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

  • mikrokern
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    • 27. Januar 2010 um 19:22
    • #9

    Hallo bayern klassisch,

    vielen Dank!!!
    Zur Belohnung hier Brief #3 aus Speyer, diesmal mit vollem Inhalt!
    Gerichtet an den "Hochgebornen Reichsgrafen, Herrn August Christoph Grafen von Degenfeld-Schonburg..."
    Hoffe, das ist mal etwas besonderes.
    Habe mir bislang noch keine Mühe um den Inhalt gegeben, vielleicht gibt der ja mehr her als die letzten Briefe... ;)

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    Gruss

    µkern

  • bayern klassisch
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    • 27. Januar 2010 um 19:43
    • #10

    Hallo mikrokern,

    dann mach ich mal heute eine Überstunde für dich ... :D

    Der Stempel DE SPIRE dürfte zu Beginn der sechziger Jahren des 18. Jahrhunderts, angelehnt an die französische Tradition auch "adeliger Stempel" genannt, geschnitten worden sein. Dein Brief stammt aus dem Jahr 1784.

    Er wird mit 150 Euro bewertet. Dein Brief ist zwar schnörkelig, was die Sammler schätzen, hat aber leider einen verkanteten Abschlag, wie er für diese Zeit Speyers typisch ist.

    Den Inhalt zu lesen habe ich leider die Zeit nicht - das überlasse ich mal meinen lesekundigen Kollegen hier im Forum. ;)

    Er wurde teilfrankiert, wie es in dieser Zeit die Regel bei Fernbriefen war. Postgeschichtlich ist er wenig ergiebig, da die Destination Württemberg (?) nichts besonders ist.

    Weil er Inhalt hat und sich gut präsentiert würde ich ihn mit 50 - 70 Euro einschätzen.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

  • Bayern-Kreuzer
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    • 28. Januar 2010 um 07:15
    • #11

    Hallo mikrokern,

    Deine schönen Pfalzbriefe gefallen mir.

    Bei Deinem Speyer-Brief darf ich mich mal einklinken und auch einen Brief aus Speyer zeigen.

    Er ist aus dem Jahr 1797 und an den "Hof und Justitz Rath(en)" des Grafen von Degenfeld Schonburg in Eybach bei Geißlingen (Württemberg) gerichtet.
    Der Inhalt ist recht interessant. Er handelt sich um einen längeren Zustandsbericht zur Zeit der der franz. Revolution in der Pfalz.

    Der Stempel "Speyer" ist nicht häufig.

    viele Grüße
    bayern-kreuzer

    Bilder

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  • mikrokern
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    • 28. Januar 2010 um 07:40
    • #12

    Hallo Bayern-Kreuzer,

    na, Deiner ist auch nicht zu verachten... :)
    Heute abend gibts den nächsten!

    Gruss

    µkern

  • mikrokern
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    • 28. Januar 2010 um 16:52
    • #13

    Hallo,

    so, hier Brief #4 - Halbzeit!
    Aus Kaiserslautern mit rotem P110P nach "*ayence" (Mayence = Mainz wäre verständlich, lese aber sowas wie Flayence?)
    Mit Anmerkung "Par le juge de pays de Kaiserslautern Vogt", also "mittels Landrichter von Kaiserslautern, Vogt"
    Leider ohne Inhalt...

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    Gruss

    µkern

  • mikrokern
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    • 28. Januar 2010 um 17:01
    • #14

    ... und damit sich bayern klassisch nicht langweilen muss, grad noch einer.
    Wieder von Speyer, diesmal aber nur "Spire".
    Gerichtet an "L'Administration centrale du Departement du Mont Tonnere" in Mainz, also Zentralverwaltung des Departements Donnersberg, was wohl ein Synonym für den Bereich der Pfalz war, in dem der Donnersberg liegt.

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    Gruss

    µkern

  • bayern klassisch
    Gast
    • 28. Januar 2010 um 17:27
    • #15

    Hallo mikrokern,

    du bringst einen armen alten Pfälzer ganz schön ins Schwitzen.

    Der 1. Brief aus KL ist sehr schön, für mich ein Kabinettbrief. Der Stempel steht mit 180 Euro, ist aber nicht wirklich sehr selten.

    Weil er ohne Inhalt kaum datierbar ist, sehe ich seinen Wert im Bereich von 70 - 90 Euro.

    Hier sieht man, dass die P. P. - Stempel nicht immer auf bezahlte Gebühren hinweisen, sondern auch, wie hier, in Fällen aktiver Postportofreiheit benutzt wurden.

    Der 2. Brief aus SP auch nach Mainz, wie der 1. ;) , wurde als Portobrief mit 4 Decimes taxiert; es war also auch eine innerfranzösische Versendung.

    Der Stempel steht mit 500 Euro im mittleren Wertbereich für die alten Stempel auf dem Gebiet der nachmaligen bayerischen Pfalz. Auch diesen Brief halte ich für ein Kabinettstück.

    Wenn er Inhalt hätte, läge sein Wert um die 200 - 250 Euro, ohne Inhalt kostet er etwa die Hälfte.

    Die heutige Pfalz war in mehrere Departements aufgeteilt worden - nicht alle Teile gehörten zum Dep. Mont Tonnere, wohl aber die meisten. Münzberg hat eine Karte der Pfalz in seinem Buch "Departements Conquis", die alle Departementsgrenzen zeigt.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

  • mikrokern
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    • 29. Januar 2010 um 16:04
    • #16

    Hallo,

    Zeit für den nächsten Brief.
    Aus Landau nach Strasburg, leider ebenfalls ohne Inhalt oder sonstige Vermerke.

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    Gruss

    µkern

  • bayern klassisch
    Gast
    • 29. Januar 2010 um 16:17
    • #17

    Hallo mikrokern,

    ich halte das für einen Brief aus der Zeit um 1760, der entweder bezahlt war oder nichts kostete, denn der Strich verdeutlichte der Abgabepost, dass hier nichts zu erheben war.

    Bei einem Katalogwert von 300 Euro (mit Inhalt) sehe ich hier einen Kabinettbrief, der ca. 80 - 90 Euro wert sein dürfte. Es gab wohl Typen dieses Stempels und die Stempelforschung dürfte auch hier nicht abgeschlossen sein.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

  • mikrokern
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    • 1. Februar 2010 um 15:51
    • #18

    Hallo bayern klassisch,

    vielen Dank!!
    So, hier kommen die beiden letzten Briefe aus meiner Vorphila-Pfalz-Reihe, diesmal aus Zweibrücken.
    Der erste mit Stempel "P.100.P. DEUX-PONTS" nach Mainz, mit einer Seite Inhalt, wohl nicht komplett, ansonsten keine weiteren Vermerke.
    Der zweite auch von Zweibrücken nach Mainz, mit Stempel "100 DEUX-PONTS", und vorderseitigem "3"-Vermerk. Leider kein weiterer Inhalt oder andere Vermerke.
    Kannst Du (oder auch sonst jemand) mir hierzu etwas sagen?
    Interessant auch, dass die Destination "Mainz" in der französischen Zeit wohl recht häufig anzutreffen war (oder es handlet sich um einen Zufall, dass gleich mehrere meiner Briefe nach Mainz gingen).

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    Gruss

    µkern

  • bayern klassisch
    Gast
    • 1. Februar 2010 um 16:19
    • #19

    Hallo mikrokern,

    das sind sehr schöne Briefe. Den mit Inhalt würde ich auf 100 Euro schätzen, den anderen auf 60 - 70 Euro.

    Mainz war eine sehr frankophile Stadt, die nur zu gern die revolutionären Ideen links des Rheins übernahm. Von daher war man seitens der Franzosen sehr erfreut, solche Verbündeten zu besitzen (im Gegensatz zu anderen bedeutenden Orten oder gar Staaten wie Preußen, die Frankreich und die Revolution dort hassten).

    Bei der Übernahme des linken Rheinufers und der Inbesitznahme fiel natürlich immer sehr viel Arbeit und damit Korrespondenz an, so dass von dieser Seite her das hohe Aufkommen erklärbar sein dürfte.

    Es gab viele Briefe damals, und wenn sie den 2. Weltkrieg überlebten, dann wurden sie nach 1949 gerne aus verschiedenen Archiven (Koblenz et altera) "gezogen" und den Sammlern zugänglich gemacht.

    Ist das jetzt dein Einstieg in die pfälzer VMZ, oder welcher Intuition haben wir diese herrlichen 8 Briefe zu verdanken?

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    2 Mal editiert, zuletzt von bayern klassisch (1. Februar 2010 um 16:20)

  • Bayern-Nils
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    29. April 1962 (63)
    • 1. Februar 2010 um 16:58
    • #20

    Hallo mikrokern

    Danke fürs Zeigen diese schöne Briefe. Man bekommt fast Lust dieser Zeit zu sammeln :) Geldbeutel sagt aber nein :(

    Sehe gern noch einige wenn du eventuell neue kaufen willst.

    Viele Grüsse
    Nils

    NEH

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