„Zurück-Stempel“ - Kriegsschicksale im 1. Weltkrieg
Am 20.8.1918 verschickte die auf der Karte abgebildete junge Dame eine Ansichtskarte an ihren in Russland in Gefangenschaft geratenen Cousin (Anschrift: Kriegsgefangenensendung! Herrn Kriegsgefang. Eins. Freiw. Kadettaspirant Franz Södel in Irbit Gouvernement Perm Russland.
Einzige Inschrift: Zur freundlichen Erinnerung an Deine Kusine Hildegard.
Diese einfache Foto-Karte kam nie an und wurde mit folgendem blauen Stempel wieder an die Absenderin zurückgeschickt:
„Zurück. Ansichtskarten, Bildkarten u. Photographien im Auslandsverkehr nicht zulässig.“
Der Aufgabe-Ort Schleusenau im Kreis Bromberg (Posen) heißt heute polnisch Wilczak.
Eine unmenschliche Zeit. Ob sich die beiden jemals wiedersahen?
Weiß jemand, in welchen Gebieten und in welchen Zeiträumen diese Stempel in Verwendung waren? Wurde die Karte von einer deutschen Zensur-Stelle oder vom Empfänger-Postamt zurückgeschickt?