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Bayern-Schweden

  • Bayern-Nils
  • 2. Februar 2009 um 20:49
  • Bayern-Nils
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    • 2. Februar 2009 um 20:49
    • #1

    Hallo Alle

    Nachdem ich Heute ein Schweden-Bayern Brief bekommen habe, denke ich dass der Brief hier gezeigt werden muss.
    Obwohl es Schwedenbriefe auch in anderen Threads gibt, wäre es besser wenn alle in ein Thread gesammelt wird. Deswegen fange ich hier an.

    Es ist ein Frankobrief der von Döderhultsvik nach Nürnberg 1855 gelaufen ist. Der Leitweg von Schweden nach Preussen ist vorne schön zu sehen. Rückseitig ist es ein Ystad-Stempel und ein Ankunftstempel Nürnberg. Sonst ist es nicht viel über den Leitweg zu lesen, aber es reicht. Wer Heute im Atlas die Name Döderhultsvik sucht findet es gar nicht. Nach 1856 ist diese Stadt Oskarshamn genannt.

    Wie viel der Absender bezahlt hat weiss ich nicht, aber wenn der Brief 3 Silbergroschen als Vereinsanteil gekostet hat ist es ein einfacher Brief.

    Eine Frage: Es gibt hier ein Franko Stempel der nicht bei Feuser erwähnt ist. Ich nehme an dass dieser Stempel in Berlin abgeschlagen ist?

    Höre gern Kommentare

    Viele Grüsse
    Nils

    NEH

    2 Mal editiert, zuletzt von Bayern-Nils (2. Februar 2009 um 20:52)

  • bayern klassisch
    Gast
    • 5. Februar 2009 um 17:40
    • #2

    Hallo Nils,

    wenn man an der fehlenden Resonanz erkennen kann, wie viele Briefe es zwischen diesen beiden Ländern gab, dann liegt man nicht völlig falsch damit.

    Ich zeige also mal ein Pärchen - porto hin und franko retour.

    Am 16.10.1859 schrieb man von München aus einen Portobrief der 1. Gewichtsstufe (bis 1 Loth inklusive) nach Upsala. Nach dem Postvertrag zwischen Preußen und Schweden vom 1.7.1852 waren bei der Aufgabe von Portobriefen 3 Silbergroschen von der Aufgabepost vorzutaxieren, was München prompt falsch gemacht hatte, denn man notierte zuerst 9 Kreuzer für Bayern.

    Preußens Postverwaltung, in allem besser, strich die 9 (das wäre ein Brief der 3. Gewichtsstufe gewesen!) und notierte treffend 3 Sgr., die später nochmals wiederholt wurden, wie so oft von diesen Perfektionisten.

    An weiteren Gebühren, hier nicht notiert, fielen an:

    9 Kr. als preußisch - schwedische Seetaxe und 9 Kr. schwedische Inlandstaxe, so dass der Brief in rheinischer Währung 27 Kr. kostete.

    Vor München notierte man daher 72 Öre, die der Empfänger zu zahlen hatte.

    Der 2. Brief, ich hatte ich schon mal vorgestellt, lief von Göteborg am 11.1.1872 über Dänemark im geschlossenen Transit (keine Stempel) nach Nürnberg. Der genaue Laufweg war: Halmstadt, Helsingborg, Hesingör und Hamburg.

    Als Tarif galten 27 Öre für Briefe bis 15g im ersten Gewicht von 1869 - 1873.

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

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  • Bayern-Nils
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    • 5. Februar 2009 um 19:13
    • #3

    Hallo bayern klassisch

    Danke fürs Zeigen dieser schönen Briefe. Vielleicht kommt jemand nachher mit seinen Briefen?

    Ich habe eine Frage zu deinem erstem Brief. Ist es nicht so, dass die Bayern selbst die 9 durchgestrichen haben? Wenn man die Farbe der Tinte schaut, sehe ich die 9 und die rechte 3 als gleichfarbig. Wenn der Brief nach Preussen kam, haben die Preussen die 3 links wiederholt und die 9 und die 3 mit derselbe Stift "umarmt". Diese um es deutlicher zu machen und dass es nicht falsch interpretiert wird.

    Was denkst du?


    Viele Grüsse
    Nils

    NEH

    Einmal editiert, zuletzt von Bayern-Nils (5. Februar 2009 um 19:13)

  • bayern klassisch
    Gast
    • 5. Februar 2009 um 19:35
    • #4

    Hallo Nils,

    das könnte auch sein! (What an eye he has) ;)

    Danke für die Korrektur - wird gleich notiert (neue Brille, aber keine bessere Sicht!).

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

  • Bayern-Nils
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    • 6. Februar 2009 um 07:21
    • #5

    Hallo bayern klassisch

    Meine Augen sind eine gute Schule gegangen :D

    Viele Grüsse
    Nils

    NEH

  • liball
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    • 8. Februar 2009 um 09:16
    • #6

    Hallo,

    ich will noch 3 nicht alltägliche Briefe zu diesem Thema zeigen.
    1. Brief aus Wisby nach Nürnberg vom 21.10.1855
    Ich habe mehrere derartige Briefe, die alle ein Gesamtporto von 27 Kr. aufweisen. 5 Sgr. an Schweden, notiert auf der Rückseite), 2 1/2 Sgr. Postvereinsporto = 7 1/2 Sgr. = 27 Kr. Vielleicht kann jemann sagen, warum auf diesem Brief nur 15 Kr. angeschrieben wurden?
    2. Brief aus Stockholm nach München vom 20.4.1858
    Mit 5 Sgr. belastet traf dieser Portobrief über Dänemark in Hamburg ein. Nach der Übergabe des Kgl. Schwedisch-Norwegischen Postamtes an das Preußische Postamt wurde in Hamburg der Herkunftsstempel ”Aus Schweden” abgeschlagen. Bis Berlin wären für den Empfänger 7 Sgr. fällig geworden.
    Da dieser jedoch bereits nach München weitergereist war, im Nachweisbuch der Portobetrag aber schon eingetragen war, musste
    sich das Postamt Berlin ”entlasten”, d.h. die Eintragung ungültig machen, bevor der Brief nach München nachgesandt wurde.
    Das gesamte Porto von 32 Kr. musste nun in München eingehoben werden, wo neben den 7 Sgr. Auslage = 23 Kr. weitere 9 Kr.
    Vereinsporto hinzugerechnet wurden.
    3. Brief aus Nürnberg nach Gothenburg vom 11.5.1867
    Auf der neuen Dampfschiffverbindung Lübeck - Malmö wurde dieser Portobrief nach Schweden spediert. Von Malmö aus erfolgte die Weiterbeförderung mit der Bahnpostlinie Nr. 1 Malmö-Nässjo-Falköping. Diese Linie benützte den rückseitig abgeschlagenen Stempel. Taxiert wurde der Vereinsanteil mit 2 ¾ Sgr. (gleich 8 Kr.) und das Gesamtporto mit 54 Öre (gleich 21 Kr.).
    Grüsse
    liball

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  • solid611
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    • 14. Februar 2009 um 18:37
    • #7

    Hallo liball,

    hab mich nun auch mal mit deinen tollen Briefen aus Schweden beschäftigt.
    Für die ersten beiden ist die Taxe nach meiner Meinung fehlerhaft berechnet.

    Beide liefen in der Vertragsperiode 1852-1865. Nach dem Vertrag bekam Schweden 2 1/2 Sgr. Hinzu kam beim Seeweg mit Eingang in Stralsund oder Stettin ein Seeporto von 2 1/2 Sgr bzw. beim Landweg über Dänemark und dem Eingang in Hamburg der dänische Transitanteil von ebenfalls 2 1/2 Sgr. So dass die Briefe auf beiden Routen mit 5 Sgr belastet im Vereinsgebiet eingingen. Hinzu kam der Vereinsanteil von 2 Sgr für eine Enfernung bis 20 Meilen um die drei möglichen Eingangsorte bzw. von 3 Sgr für das übrige Vereinsgebiet. Bei der Reduktion in Kreuzer muss noch beachtet werden, dass innerhalb des Postvereins die Reduktion 1 Sgr = 3 Kreuzer, für ausländische Anteile jedoch 1 Sgr = 3,5 Kreuzer galt.

    Für einfache Briefe nach Bayern ergibt sich daher:
    Auslandsanteil 5 Sgr x 3,5 = 17,5 also 18 Kreuzer
    Vereinsanteil 9 Kreuzer.
    So dass das Gesamtorto die von dir beschriebenen 27 Kreuzer betrug.

    Beim ersten Brief ist diese Berechnung wohl aufgrund der vorderseitig notierten 2 1/2 (Sgr), was den schwedische oder dänische Anteil darstellt, fehlerhaft vorgenommen worden.

    Der zweite Brief hätte ebenfalls nur 27 Kreuzer kosten sollen, da die Nachsendung im Postverein den Brief eigentlich nicht verteuern sollte. Die Briefe sollten meines Wissens so behandelt werden, als wären sie direkt zum endgültigen Bestimmungsort gesandt worden. Bayern hätte also nur die Differenz zwischen der Taxe nach Berlin 2 Sgr/6 Kreuzer und der nach München 3 Sgr/9 Kreuzer, also 3 Kreuzer zusätzlich erheben sollen. Eventuell gab es in Bayern abweichende Regelungen zur Behandlung reclamierter Briefe, die hier angewendet wurden? Das ist nicht mein Gebiet, aber hier im Forum extrem stark vertreten. :)

    Der dritte Brief ist völlig korrekt taxiert. Nach einer Portosenkung ab 1.10.1865 betrug der Vereinsanteil nach Schweden bei Portobriefen 2 3/4 Sgr, der Seepostanteil/Transitanteil 1 Sgr und der schwedische Anteil 2 1/4 Sgr, das Gesamtporto also 6 Sgr = 54 öre.

    Viele Grüße
    solid611

  • bayern klassisch
    Gast
    • 14. Februar 2009 um 20:03
    • #8

    Hallo liball und solid611,

    zuerst möchte ich mich stellvertretend für alle Postgeschichtler herzlich bedanken für die phantastischen Briefe und die erlesenen Beschreibungen. Klasse!

    Der 1. Brief müsste, wenn man die Taxen ansieht, teilfrankiert gewesen sein, auch wenn es dergleichen 1855 vertraglich nicht mehr gab.

    Jedenfalls machen die 15 Kreuzer keinen Sinn für einen einfachen Brief.

    Den 2. Brief würde ich aber final anders interpretieren.

    Einig sind wir uns über die 5 Sgr. Fremdanteil, der von Preußen auch abgestrichen wurde. Auf Grund der preußischen Regelung war von Hamburg bis Berlin nur eine Taxe von 2 Sgr. angesetzt worden, die in der Summe für den Empfänger in Berlin mit 7 Sgr. notiert worden sind.

    Da der Brief vom Absender mit dem Vermerk "poste restante" versehen wurde, war er nicht zuzustellen. Restantebriefe waren 3 Monate vorrätig zu halten. Dies ist hier offensichtlich nicht passiert, jedenfalls schreibt der stets sehr gewissenhafte liball nichts davon, so dass zu unterstellen ist, dass der Post in Berlin ein schriftliches Ersuchen des Empfängers vorgelegen haben muss, mit dem der Empfänger die Berliner Post angewiesen hatte, die für ihn eintreffenden Poststücke an seinen neuer Aufenthaltsort - hier München - nach zu senden.

    Poste restante Briefe galten mit der Ankunft am 1. Zielort als ausgeliefert, hier also in Berlin. Daher hat man die Weiterleitung nach München als neue Postaufgabe angesehen und musste entsprechend taxieren:

    5 Sgr. fremder Portoanteil: 18 Kreuzer.
    4 Sgr. als unfrankierter Postvereinsbrief über 20 Meilen: 14 Kreuzer.
    In der Summe ergab das die 32 Kreuzer, die Berlin angeschrieben hatte.

    Das besondere an dem Brief war eben poste restante, denn so durfte Preußen nicht die 9 Kr., sondern 4 Sgr. ansetzen, die man wegen des Auslandsbriefes auch mit dem Auslandsfaktor 3,5 berechnete!
    Ein einnmaliges Stück. :P

    Bayerns Postverwaltung bekam davon gar nichts. Doch kosteten poste restante Briefe in Bayern 4 Kreuzer Restantegebühr, die dem Postbediensteten zustanden (ein Emolument, also Teil des vertraglich fixierten Gehalts). Diese Gebühr hätte adresseitig notiert werden sollen, was in München aber regelmässig unterblieb.

    Demnach haben wir folgende Kostenaufteilung:

    2,5 Sgr. für Schweden
    2,5 Sgr. für Dänemark
    4 Sgr. für Preußen
    1,25 Sgr. für das bayerische Individuum. In summa also 10,25 Sgr..

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

  • bayern klassisch
    Gast
    • 15. Februar 2009 um 07:00
    • #9

    Liebe Sammlerfreunde,

    ich möchte noch 3 Briefe aus Schweden nach Bayern zeigen, die unterschiedlich sind.

    Der 1. Brief aus Stockholm datiert vom 12.8.1851 und wurde nach dem PV mit Preußen vom 1.5.1845 über Ystadt geleitet. Die schwedische Gebühr von 4 Sgr. wurde mit der preußischen Transitgebühr von 4 Sgr. vorne mit 8 Sgr. angesetzt. Per Bahnpost lief er über Hof, wo man die 8 Sgr. in 28 Kreuzer reduzierte und mit dem bayerischen Inlandsporto von 6 Kreuzern zu 34 Kreuzern zusammenfasste. Auf dieser Summe schlug man den nicht häufigen Auslagestempel ab.

    Der 2. Brief war vom Absender frankiert aufgegeben worden. Vielleicht kann solid611 mir sagen, wie man am 25.9.1853 in Helsingborg das Franko berechnete ... :)

    Jedenfalls wurde er nach dem Vertrag mit Preußen vom 1.7.1852 über Stralsund instradiert und für den Postverein, hier Preußen, das Weiterfranko mit 3 Sgr. angeschrieben und abgestrichen. Hier ist die Rückseite fast schöner als die Vorderseite und die preußischen Bahnpoststempel I, II und III verwöhnen jeden Laufwegsforscher.

    Der 3. Brief aus Stockholm vom 12.4.1858 mit dem Leitwegsvermerk "via Dänemark" lag in der gleichen Vertragszeit, nur war diesmal der Landweg vorgeschrieben worden.
    Die Post fügte sich diesem Ansinnen, wie die Siegelseite beweist. Die Instradierung erfolgte über das königlich schwedische Postamt in Hamburg, welches den Brief an Taxis übergab. Damit kassierte hier auch die fürstliche Lehenspost Thurn und Taxis den Postvereinsanteil von 9 Kreuzern, und nicht, wie zuvor, Preußen.

    Die Gebühren waren aber dieselben: Je 2,5 Sgr. für Schweden und Dänemark, so dass der Empfänger 27 Kreuzer zu zahlen hatte.

    Sollte ich dummes Zeug geschrieben haben, bitte ich die Leser um Korrektur(en).

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

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  • solid611
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    • 15. Februar 2009 um 18:58
    • #10

    Hallo bayern klassisch,

    danke für deine Erläuterung zu dem poste-restante-Brief.

    Drei sehr schöne Briefe aus deiner Schatzkiste. :) Danke fürs Zeigen.

    Ein paar kleine Anmerkungen habe ich dazu:

    Beim ersten Brief lese ich 38 Kreuzer in der Auslage, nicht 34. Die 34 rechts oben ist mal wieder die schwedische Kartiernummer.

    Der Brief ist nach dem schwedisch-preußischen Postvertag vom 21.August 1847 behandelt und dann eigentlich nach den Postvereinsregeln, so dass keine preußische Transitgebühr zu berechnen war. Wie Bayern dabei auf 38 Kreuzer gekommen ist, ist mir allerdings ein Rätsel.
    Schweden erhielt von Preußen resp. den Vereinsmitgliedern 8 Sgr incl. der Seepostgebühr von 4 Sgr für den einfachen Brief. Dieser Anteil ist auch angeschrieben. Umgerechnet ergeben sich daraus 28 Kreuzer. Bayern hätte dann nach dem DÖPV-Vertrag noch 9 Kreuzer Vereinsporto hinzusetzen sollen. So steht es auch ausdrücklich in den bayrischen Ausführungsbestimmungen zum Vereinsvertrag. Also wären 28 + 9 = 37 Kreuzer Porto zu erheben gewesen. Wenn noch Bestellgeld hinzugekommen wäre hätte man das sicher nicht schon in Hof notiert. Also wird hier der fremde Anteil großzügig mit 29 Kreuzern berechnet worden sein.

    Das Franko für den zweiten Brief betrug in Schweden 1853 nach dem von dir zitierten Vertrag 24 Skilling Banco. 2 1/2 Sgr für Schweden 2 1/2 Sgr Seepost und 3 Sgr für den Postverein/Preußen. Zusammen also 8 Sgr = 24 Skilling Banco. Ab 1858 nach der schwedischen Münzreform waren es 72 Öre.

    Der dritte Brief ist insofern sehr interessant, da hier der Absender den (längeren) Weg über Dänemark vorgegeben hat. Hätte er es nicht getan, wäre der Brief mit der Schiffspost Stockholm - Stettin oder Stralsund - Ystadt befördert worden, die im April 1858 sicher schon in Gang gesetzt waren. Über Dänemark und Hamburg ging es nur, im Winter, wenn die Dampfschiffe nicht fuhren oder eben wenn wie hier der Absender es so bestimmte.
    Teurer wäre er dann nicht gewesen. Vielleicht lag dem Absender die dänische oder taxissche Postkasse am Herzen. :D
    Taxis war aufgrund einer Vereinbahrung mit Preußen vom August 1850 für die Briefpost aus oder über Hamburg nach Bayern zuständig.


    Viele Grüße
    solid611

  • bayern klassisch
    Gast
    • 15. Februar 2009 um 19:24
    • #11

    Hallo solid611,

    danke für deine Einschätzungen. :)

    Zu meinem 1. Brief: Die 34 Kreuzer sind richtig, auch wenn man sie fast für 38 halten könnte. Ich kenne noch 2 Briefe aus dieser Zeit und Korrespondenz, die auch mit 34 Kr. taxiert worden sind. Dass auch die Kartierungsnummer oben rechts 34 zeigt, habe ich von dir gelernt, ist aber hier nur zufällig identisch. Hier bin ich mir 100%ig sicher.

    Der Postvereinsvertrag hat hier noch nicht durchgeschlagen, weil Preußen ja einen Vorteil hatte. Statt 3 Sgr. konnte man so 4 Sgr. ansetzen, was man ja auch gemacht hat. Anders sind auch die 6 Kr. für Bayern nicht zu erklären, denn wenn er als "Postvereinsbrief" taxiert worden wäre, hätte Bayern gar nichts bekommen; so wenigstens 6 Kreuzer!

    Diese beiden Postverwaltungen hatten also kein finanzielles Interesse an der Umsetzung des Vereinsvertrages.

    Nach den mir bekannten Briefen wurde erst mit dem Vertrag von 1852 die Idee des Postvereins umgesetzt.

    Die Umsetzungen des Postvereinsvertrages in Bezug auf die Altverträge mit dem Postvereinsausland gehören zu den spannendsten Themen, die ich in der Postgeschichte kenne; und da kenne ich einige spannende ...

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

    Einmal editiert, zuletzt von bayern klassisch (15. Februar 2009 um 19:24)

  • solid611
    aktives Mitglied
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    129
    • 16. Februar 2009 um 20:36
    • #12

    Hallo bayern klassisch,

    ja, dass ist spannend! Und erhöhen kann man die Spannung noch bei Mehrfachtransiten. :D

    Das mit dem 1852er Vertrag ist völlig korrekt. Erst mit diesem konnte der Vereinsvertrag berücksichtigt werden.

    Was mich bei dem Brief aber wundert ist, dass Schweden der Vereinsvertrag ja völlig egal war und seinen vereinbarten Portoanteil von 8 Sgr berechnet und bekommen hat. Dann hätten Preußen und Bayern insgesamt nur noch 6 Kr. von den 34.

    Viele Grüße
    solid611

  • bayern klassisch
    Gast
    • 16. Februar 2009 um 20:48
    • #13

    Hallo solid611,

    ich dachte, dass sich die 8 Sgr. aus jeweils 4 Sgr. für Schweden und Preußen zusammen setzen würden. Wenn aber schon Schweden alleine 8 Sgr. zu bekommen hatte, dann wären 6 Kr. von der Ostsee bis nach Mittelfranken total daneben.

    Ich hänge mal einen Brief aus der VMZ dran, der am 15.3.1848 nach dem Vertrag Preußens mit Schweden ab dem 1.1.1848 von Norrköping über Hamburg/Preußen, Preußen und Sachsen nach Bayern lief.

    Die hinten notierten 8 waren 8 Sgr., zu denen Preußen ab dem 1.1.1845 seine 4 Sgr. (ab 1835-44 waren es 5 Sgr. Transit) für den Transit bis Hof hinzu zählte. Die 12 Sgr. wurden in Hof mit 42 Kr. in Auslage genommen und mit der bayer. Inlandsgebühr nach dem Reglement vom 1.1.1843 (für Korrespondenzen aus Preußen gültig ab dem 1.1.1845) von 6 Kr. zum Endbetrag von 48 Kr. addiert. (Vorne oben rechts ist die Kartierungsnummer Schwedens mit 8 notiert).

    Würdest du dieser Beschreibung zustimmen?

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

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    2 Mal editiert, zuletzt von bayern klassisch (16. Februar 2009 um 20:49)

  • solid611
    aktives Mitglied
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    • 16. Februar 2009 um 21:11
    • #14

    Hallo bayern klassisch,

    volle Zustimmung.

    Und nochmal zusammengefaßt:

    Schweden bekamm für den einfachen Brief:

    ab 1.1.1848
    8 Sgr incl. Seepostgebühr bzw. dänischem Transit beim Weg über Hamburg

    ab 1.7.1852
    5 Sgr incl. Seepost oder Transit

    ab 1.5.1865
    Frankobriefe 2 3/4 Sgr incl. Seepost/Transit
    Portobriefe 3 1/4 Sgr incl. Seepost/Transit


    Viele Grüße
    solid611

  • VorphilaBayern
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    • 25. Februar 2009 um 20:18
    • #15

    Liebe Sammlerfreunde,

    möchte folgenden unfrankierten Brief
    von Schweden (LINKÖPING) nach Bayern
    (NÜRNBERG) vom 13. September 1871 zeigen:

    Der Brief wurde über Preußen (Stralsund)
    befördert.
    Nach der Verordnung zum 1. April 1869
    galt ein Gesamtporto für unfrankierte Briefe
    aus Schweden über Preußen von 18 Kreuzer
    (= 5 Silbergroschen je 9/10 Loth).

    Beste Grüße,
    VorphilaBayern

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  • VorphilaBayern
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    • 5. März 2009 um 21:09
    • #16

    Liebe Sammlerfreunde,

    möchte folgenden Brief zeigen:
    Franco-Brief (Bei der Aufgabe barfrankiert)
    von Götheburg nach Nürnberg vom 3.11.1863.
    Der Brief lief über Hamburg.

    Beste Grüße,
    VorphilaBayern.

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  • Magdeburger
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    • 19. Dezember 2009 um 18:43
    • #17

    @All

    heute durch Zufall in Amtblättern von Magdeburg des Jahres 1863 gefunden.
    Bild 01 + 02 sind ein Text zusammen - Amtsblatt 16
    Bild 03 - Amtsblatt 47
    Bild 04 - Amtsblatt 18
    Bild 05 - Amtsblatt 49
    Vielleicht helfen solche Infos auch weiter.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

    Suche Belege von Magdeburg bis 31.12.1867 sowie Belege mit Packkammerstempel

    Einmal editiert, zuletzt von Magdeburger (19. Dezember 2009 um 19:28)

  • bayern klassisch
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    • 19. Dezember 2009 um 19:10
    • #18

    Lieber Magdeburger,

    danke für die Primärquellen - immer das beste, was einem Postgeschichtler passieren kann. :)

    Liebe Grüsse von bayern klassisch

  • Magdeburger
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    • 19. Dezember 2009 um 19:32
    • #19

    @All

    ich habe meinen obrigen Beitrag korrigiert, 1863 ist richtig, Angabe des Amtblattes wurde ebenfalls angegeben. Entschuldigung für den Tip-Fehler.

    Mit freundlichem Sammlergruss

    Ulf

    Suche Belege von Magdeburg bis 31.12.1867 sowie Belege mit Packkammerstempel

  • Bayern-Nils
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    Männlich
    Geburtstag
    29. April 1962 (63)
    • 19. Dezember 2009 um 20:47
    • #20

    Hallo Ulf

    Danke für die Quellen :)

    Viele Grüsse
    Nils

    NEH

  • Wolffi 13. September 2021 um 17:45

    Hat das Thema aus dem Forum Altdeutschland nach Altdeutschland verschoben.

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