hab hier nen Stempel kurz nach Kriegsende. Waren da wohl die Briefmarken knapp und was bedeutet die rote 6? istr das eher selten oder standart gewesen? vielen Dank für eure Bemühungen
bussi jeany
stempel kurz nach kriegsende
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Die Karten waren desoefteren mit dem Freistemepl vor dem Verkauf versehen. Zwar waren Marken genugend vorhanden, lediglich an der Verteilung hats gehapert. Nicht des Willen wegen sondern weil viele Orter per Strasse oder Bahn nicht zugänglich waren.
Es mangelte teils an einem ausreichenden Vorrat an Behelfsbrücken.
mfG
Nigel
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Hallo jeanyjo,
das ist höchstwahrscheinlich eine Barfrankierung. Immer in Not- oder ungewöhnlichen Zeiten, wo die Briefmarken knapp waren oder nicht an jedem Postamt ausreichend zur Verfügung standen, wurde sie angewandt. Dies war in der Inflation, kurz nach dem Krieg und während der Währungsumstellung etwas später so. Man ging auf das Postamt, legte den Beleg und 6 Pf. hin und der Beamte kennzeichnete mit handschriftlichen Bemerkungen, Gebühr-Bezahlt-Stempeln oder wie in diesen Fall mit einem Freistempel, immer in Verbindung mit dem Ortsstempel den Beleg als bezahlt.
Nun habe ich höchstwahrscheinlich geschrieben, denn es gab eine interessantere Variante. Die gibt es von Bersenbrück allerdings nur in Verbindung mit einem Gebühr-Bezahlt-Stempel. Bei einer lokalen Notmaßnahme stempelte der Beamte vorher die Karten und man konnte sie gegen Bezahlung mit nach Hause nehmen. Dort beschrieb man sie irgendwann und warf sie in den Briefkasten, den sie war ja schon bezahlt. Meist ist dann ein weiterer Stempel auf der Karte, der zweite mit dem Datum der wirklichen Aufgabe. Diese " Lokalen Notmaßnahmen " sind sehr gesucht. Aber ich denke, Deine Karte ist eine Barfrankatur ( aber ich weiß es nicht genau).
Ein schönes Stück und immer sammelnswert.Mit besten Grüßen BaD
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jungs ihr seid einfach spitze. vieln vielen dank
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Es ist eine Barfrankatur. Wenn man den Michel GS Katalog hat sind sind meist leicht zuzuordnen.
mfG
Nigel
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Das hier ist auch so ein Nachkriegs-Teil mit Gebühr bezahlt.
tigo
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Hallo Nigel,
der Ganzsachenkatalog mag vieles enthalten, aber über die Karte von jeanyo sagt er nichts. Wir wissen nicht, ob es nicht doch eine lokale Notmaßnahme ist.
Die Karte von Braunschweig ist eine, laut Katalog, ich kann keinen Unterschied zu der Karte von jeanyo erkennen!
lNormalität war der Gebühr-Bezahlt-Stempel, und der war ( ist sicher) auf dem Postamt in Bersenbrück im Einsatz, erstaunlicherweise auch im Juli 1945 in Verbindung mit einem Tagesstempel mit durchgehenden Steg. Diese beiden wurden für Vor-Bar-Frankaturen laut Katalog benutzt. Warum die anderen nicht?
Wieso war der Schreiber schon 7 Uhr auf dem Postamt, hatte es schon fürs Publikum so zeitig geöffnet????????????????Mit besten Grüßen BaD
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was mir so aufgefallen ist, die obere seite des roten Stempels ist bei meiner Karte womöglich rausgeschnitten worden. Wollte wohl niemand mehr mit dem Deutschen Reich in zusammenhang gebracht werden.
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Hallo jeanyjo,
bei vielen Stempeln der Nachkriegszeit wurde Teile der Inschrift oder ungeliebte Hoheitszeichen entfernt und somit die Stempel verändert( aptiert).
Dies geschah auch bei Deinem mit der Inschrift " DEUTSCHES REICH"Mit besten Grüßen BaD
P.S. Ist auf der Rückseite eine handschriftliche Datumsangabe?
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ja, von der Schreiberin selbst. ich scan euch die rückseite mal ein. geschrieben wurde die Karte am 30.07.45
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Vielen Dank,
also ist es eine Barfrankatur.
Entweder war die Frau wirklich am 31.7. so früh auf dem Postamt und hat die 6 Pfennige für das Porto bar bezahlt oder es war später und der Beamte hat den Stempel bei der Uhrzeit auf 7 Uhr belassen. Schade, am 31.7. gestempelt und erst am 1.8. geschrieben wäre besser gewesen, dann wäre es eine Notmaßnahme gewesen.
Aber der Text ist ein Dokument dieser Nachkriegszeit, erschütternd und hochinteressant. Viel wichtiger als die Barfrankatur! Vielen Dank fürs Zeigen.
Mit besten Grüßen BaD
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Wieder mal was für diesen Thread hier:
4 Barfreimachungen aus der Zeit, als die Bundesrepublik noch nicht gegründet war, das Postwesen erst ganz langsam wieder ins Laufen kam, Briefmarken überall noch fehlten.
Allesamt vom September 1945, jeweils ein anderes "Gebühr bezahlt"-Stempelchen.
Natürlich kein hoher pekuniärer Wert, aber zeitgeschichtlich interessant...