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Lenin zum 100. Geburtstag

  • penny
  • 10. November 2008 um 22:56
  • penny
    aktives Mitglied
    Beiträge
    339
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    Männlich
    • 10. November 2008 um 22:56
    • #1

    Hallo liebe Briefmarkenfreunde,

    anbei das Foto von drei Lenin-Marken.

    Eine Marke habe ich im Januar 1996 bei Götz ersteigert, die beiden anderen im Mai 1997 bei Thomas Hoiland ind Dänemark.
    Selbstverständlich gehe ich davon aus, dass alle drei Marken echt sind :D
    nun ja, nicht alle teilen meine Meinung :(

    Von der Druckverschiebung der mittleren Marke einmal abgesehen, sind alle drei Marken identisch, was ich durch Versuche mit Photoshop feststellen konnte.

    Gerne wüßte ich mehr zu dieser Marke als im Michel spezial steht.

    Wer kann mir Infos, Links usw. geben ?
    Sind Fälschungen dieser Marke bekannt geworden ?
    Hat jemand eine echtere als meine ?
    Ich würde mich auch über Hinweise freuen, falls jemand mal diese Marke in einerAuktion findet.

    Macht diese Forum zu einem Forum für "glückliche Menschen" ;) und helft mir.

    Gruß Penny

    Bilder

    • Lenin.jpg
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      • 522
  • wajdz
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    • 10. November 2008 um 23:34
    • #2

    von Fälschungen?

    Und kann man ~echt~ steigern. Echt, echter, am echtesten ?

    Aber wenn es dich glücklich macht ?(

    Mfg wajdz8

    Briefmarken sammeln, welch vernünftige Leidenschaft

  • penny
    aktives Mitglied
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    339
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    Männlich
    • 10. November 2008 um 23:59
    • #3

    es sind keine amtliche Marken, sondern privates Machwerk,
    aber keine Fälschungen.

    Gruß Penny

  • doktorstamp
    Stamm Mitglied
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    30. September 1955 (70)
    • 11. November 2008 um 08:52
    • #4

    Sie gilt als Postfälschung und zugleich ist sie propagandistisch zu betrachten.

    Die Zahl derer, die in den Postverkehr gebracht waren, dürften allnichtzuviel finanzielle Schaden für die Post verursacht haben.

    Lenin zum Schaden der Bundespost
    von Schröder & Kalender
    Der Bär flattert in nordöstlicher Richtung.

    Demnächst erscheint in der Edition Tiamat die Anthologie ›Little Criminals. Peinliche Verbrechen und andere Kleinigkeiten‹ herausgegeben von Klaus Bittermann. In dieser Auswahl gibt es auch eine Geschichte aus der 12. Folge von ›Schröder erzählt: Unverbindliche Richtlinien‹, die wir hier bringen:

    Bei einem seiner Besuche meinte Otto Jägersberg, damals noch auf DKP-Linie: »Am 22. April ist Lenins hundertster Geburtstag. Der Weltpostverein hat seinen Mitgliedern die Herausgabe einer Gedenkmarke empfohlen. Frankreich, Holland, Italien und die sozialistischen Staaten machen das. Die Bundesrepublik weigert sich natürlich. Wollen wir nicht eine drucken lassen? Wäre doch eine wunderbare politische Aktion, und bedenke mal den astronomischen Sammlerwert!« Die Idee fand ich gut, weil ich ja auch immer für Putz zu haben bin. Also geheime Kommandosache: Uve Schmidt weihte den ehemaligen Banknotenfälscher Horst Baerenz ein, der inzwischen bei ›Pardon‹ arbeitete. Baerenz stellte die Reinzeichnung her: eine rote Zwanziger mit Lenin-Kopf in Kupferstichmanier, links daneben: Deutsche Bundespost. Das sah sehr offiziell aus. Jedoch, wer sollte uns das drucken? Zunächst war kein Drucker bereit, die paar Blatt durchzunudeln, aber schließlich ließ sich die DKP-Druckerei in Frankfurt breitschlagen. Unter verschwörerischer Vergatterung druckte und perforierte sie die Bogen. Als die Auflage fertig war, stellte sich heraus, daß der Fälscher das falsche Geburtsdatum in die Reinzeichnung gesetzt hatte, statt 22. stand da 11. April 1970. Also mußte die Marke noch mal durch die Presse.


    Und als sie endlich fertig war, entwarfen Uve Schmidt und ich einen Brief an die Abgeordneten des Deutschen Bundestages, der mit dem Satz endete: »Kein unschuldiges Kuvert muß rot werden, wenn es die historische Wahrheit im rechten oberen Eck befördert.« Diese Briefe an die Volksvertreter frankierte ich mit einer echten Zehner- und unserer Lenin-Marke. Wir schickten natürlich auch einige Briefe an Freunde.


    Ein paar Tage später lud mich die Staatsanwaltschaft wegen Wertzeichenfälschung vor, und es kam zu einem Prozeß. Zwar hatte Rechtsanwalt Johannes Riemann mir vor der geplanten Aktion in einem Gutachten versichert, daß die Sache strafrechtlich unbedenklich sei, es könne höchstens eine Ordnungsstrafe dabei herausspringen. Ja, denkste, im Prozeß ließ die Bundespost einen Ministerialdirigenten auftreten, der als Gutachter gegen mich herumposaunte. Der gravierende, strafbewehrte Fehler bei meiner Sendung war nämlich, daß ich nicht dreißig Pfennig in gültigen Postwertzeichen neben die Fälschung geklebt hatte. Dann hätte die Bundespost den Lenin als Verschluß- oder Schmuckmarke werten müssen, und es wäre nur eine Ordnungsstrafe für mich herausgekommen, hundertfünfzig Mark ans Rote Kreuz oder so. Statt dessen wurde ich wegen Wertzeichenfälschung und Portodefraudation verurteilt, ein Vergehen, auf das Knast steht, an dem ich gerade noch mal vorbeischrammte. Die Strafkammer nahm es mir besonders übel, daß ich mich weigerte Drucker und andere Mittäter zu nennen.

    Zwölftausend Mark brummten sie mir auf, die ich, nachdem die Berufung verworfen worden war, in Raten abstottern durfte. Denn rechtskräftig wurde das Urteil erst drei Jahre später, als ich wegen des ersten März-Konkurses mit dem Geld gerade sehr knapp war. Da meldete sich Jakob von Uexküll, der Stifter des alternativen Nobelpreises, ein Briefmarkenexperte. Neulich habe ich gelesen, daß er seine wertvolle Sammlung verkauft hat, um den Preis zu finanzieren. Jedenfalls, dieser Sammler aus alter baltischer Humanistenfamilie fragte mich, ob ich noch einige jener Lenin-Marken besäße. Ich hatte natürlich welche, dazu ein paar Ganzsachen, also gelaufene Briefe, welche mir die Freunde als Belege abgeliefert hatten. Uexküll zahlte sechstausend Mark für das Konvolut, so daß ich fünfzig Prozent der Strafe gutmachte. Außerdem klärte er mich darüber auf, daß er erst von der Sache erfahren habe, nachdem sie rechtskräftig geworden war, sonst hätte er als Gegengutachter bei Gericht auftreten können, und es wäre nicht zu diesem Urteil gekommen. In anderen Fällen sei die Post bei Benutzung getürkter Wertzeichen strafrechtlich immer hinten runtergefallen.

    Also ein regelrechtes Fehlurteil, aber eben rechtskräftig. Na ja, es gehört zum Schicksal der fröhlichen subversiven Aktionen, daß sie im Mief der Gerichtssäle enden. Was uns davon bleibt, ist das eine oder andere Bonmot wie das berühmte Teufelsche: »Wenn es der Wahrheitsfindung dient.« Die geflügelten Worte, die aus meiner Lenin-Aktion heraussprangen, standen eine Woche später im ›Spiegel‹: »Entschuldigen Sie, daß ich ›wir‹ sage, sagte der Angeklagte, ›wenn ich ›wir‹ sage, meine ich immer ›ich‹.«

    Ist es dies was du gesucht hast

    mfG

    Nigel

    Sammeln wie es einem Spaß macht

  • PW0001
    erfahrenes Mitglied
    Beiträge
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    Geschlecht
    Männlich
    Geburtstag
    13. Juni 1950 (75)
    • 11. November 2008 um 09:09
    • #5

    @doktostamp

    köstlich :D

    Gruß Peter
    Ich will den alten Kaiser Wilhelm wiederhamm !

  • penny
    aktives Mitglied
    Beiträge
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    Geschlecht
    Männlich
    • 11. November 2008 um 13:20
    • #6

    doktorstamp

    Spitzenklasse !!!!!

    Vielen Dank

    Klaus

  • wolleauslauf
    Gast
    • 11. November 2008 um 18:09
    • #7

    Hallo Nigel,

    :] :] :] für Deinen Beitrag, Sehr lesenswert :D

    Grüße von Wolle

  • Afredolino
    Philatelie Experte
    Beiträge
    2.926
    • 11. November 2008 um 18:27
    • #8

    Herrliche Geschichte :] Du hast dich früher natürlich über dieses Fehlurteil nicht gefreut....wie siehst Du es heute? Verlust schon verschmerzt ? Würdest Du heute auch wieder Wertzeichen "fälschen" ?? Wenn ja, kann ich bei Dir eine grössere Bestellung aufgeben ?? :P:D :D

    Gruss
    Afredolino

    Beginn den Tag mit einem lächeln und du hast ihn schon gewonnen

  • Kalle
    Stamm Mitglied
    Beiträge
    7.606
    • 11. November 2008 um 18:28
    • #9

    doktorstamp
    kann mich nur anschliessen
    S p i t z e n k l a s s e
    gruss kalle

    Forschungsgemeinschaft DDR Plattenfehler

    suche AK und Briefe , Briefstücke mit Stempel Nürnberg bis 1950

    suche AK und Briefe , Briefstücke mit Stempel Bieswang

  • Online
    kartenhai
    Stamm Mitglied
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    Geschlecht
    Männlich
    • 16. September 2025 um 08:40
    • #10

    Auch Briefe mit dieser Fälschung rutschten damals durch.

    Hier noch ein Link zum Thema:

    Lenin zum Schaden der Bundespost
    Eine gefälschte Briefmarke zum hundertsten Geburtstag Lenins
    blogs.taz.de

    Gruß kartenhai

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