Guten Morgen, Postgeschichte-Kemser,
und wenn es eine verunglückte Expeditionsnummer "74" wäre? Die Feder bleibt hängen und hinterlässt beim Ziehen des senkrechten Striches der "4" einen Klecks?
Viele Grüße vom
Erdinger
Guten Morgen, Postgeschichte-Kemser,
und wenn es eine verunglückte Expeditionsnummer "74" wäre? Die Feder bleibt hängen und hinterlässt beim Ziehen des senkrechten Striches der "4" einen Klecks?
Viele Grüße vom
Erdinger
Hallo Erdinger,
...hmmm....
Könnte eine Möglichkeit sein, den die Exped. Nr. müsste doch angegeben werden - oder ? Wäre dann allerdings schon ein krasser Zufall...
Beste Grüße
Postgeschichte-Kemser
Hallo @p-k,
ohne mich zu weit auf bayerisches Terrain vorzuwagen:
Der vermeintliche Tax-Vermerk ist anscheinend mit gleicher Tinte wie "R.S." geschrieben.
Stammt also wohl vom Absender.
Wäre für mich ein Argument für eine Exped.- oder Manual-Nr.
Der Strich oberhalb des Kleckses passt meiner Meinung auch nicht zu deiner Interpretation xr
Viele Grüße
Michael
Hallo Michael,
gut nach Hause gekommen wie ich sehe - ich übrigens auch - trotz insgesamt 6 (!) Blitzern auf der ganzen Strecke... - "Vater Staat" braucht Geld.... :(....aber doch bitte nicht von mir....
Danke auch für Deine Interpretation der "Kritzeleien". Dafür spricht auch, dass ein Gebühren- und diesem Falle Portoermerk sicherlich deutlicher angebracht worden wären.
Beste Grüße
Postgeschichte-Kemser
Hallo P-K,
auch wenn es auf den 1. Blick dubios aussieht, schließe ich mich der Meinung meiner Vorschreiber an - die Empfängerbehörde hätte auch sicher keine 7 Kr. bei der Abgabe bezahlt.
Liebe Grüsse von bayern klassisch
Hallo Bayernfreunde,
etwas besonders ist er nicht, der Portobrief, der im Juli 1869 von Höchstadt/Aisch nach Bamberg lief.
Er fiel unter den Tarif für den Zeitraum 1.1.1868 - 31.12.1871. Danach kostete ein einfacher Fernbrief franko 3 Kreuzer, als Portobrief jedoch satte 7 Kreuzer.
Auffällig ist jedoch die Schreibweise des Stempels. Hier hat der Stempelschneider glatt gepennt und bei "STADT" das T mit dem D vertauscht.
Keine Rärität, aber nett.
Viele Grüße
bayern-kreuzer
Hallo Bayern-Kreuzer,
bei Deinem Stempelhersteller handelt es sich offensichtlich um einen entfernten Nachkommen / Verwandten des Produzenten des
"NEUSTATD a. / H" - Stempels (ca. 1817 - 1820).
Womit wissenschaftlich zweifelsfrei nachgewiesen wäre:
Legasthenie ist erblich !
Hallo Oisch,
Noischdatd ahn där Harth ißst aba auch eyn shwüricka Orznahme, odda?
Liebe Grüsse von bayern klassisch
Hallo Bayern Klassisch
ZitatNoischdatd ahn där Harth ißst aba auch eyn shwüricka Orznahme, odda?
da hast Du recht
zum Beweis noch 2 weitere Beispiele.
"NEUSTATD a H" auf Bahnposthalbkreis
und "NEUSTADT Hardt" statt "Haardt" auf Einkreisstempel
Gruß oisch
Hallo Oisch,
wohl dem, der zumindest 3 Stempel seines Heimatortes zeigen kann, die falsch geschnitten wurden. Viele können das nicht von sich behaupten.
Danke fürs Zeigen und liebe Grüsse von bayern klassisch
Hallo Bayernfreunde,
mit dem folgenden Brief habe ich leichte Probleme:
Portobrief vom 4.12.1850 von Rüdenhausen Of. nach Guttenberg Uf. - Entfernung gut 13 Meilen.
Nach dem Sem-Handbuch kostete im Tarifzeitraum 1.7.1850 - 30.6.1858 ein einfacher Brief (bis 1 Loth) der 2. Entfernungsstufe (über 12 Meilen) im Portofalle 12 Kreuzer.
Vermerkt sind auf dem Brief aber nur 9 Kreuzer.
Nach Dr. Zangerle "Taxierung und Behandlung von Briefpost in und aus Bayern" kosteten Briefe bis zu 1 Loth im o.a. Zeitraum nach allen weiter als 12 Meilen entfernten Postanstalten im Frankofalle 6 Kreuzer, im Portofalle jedoch 9 Kreuzer.
Wer hat nun recht?
Viele Grüße
bayern-kreuzer
Lieber Bayern-Kreuzer,
beide!
Mit dem ersten Verordnungsblatt, die bayer. Inlandstaxen ab dem 1.7.1850 (der Postverein ließ grüßen!) setzte Bayern 12 Kr. für einfache Briefe über 12 Meilen unfrankiert fest. Hierauf bezieht sich auch Peter Sem.
Kurze Zeit später stellte man fest, das es eigentlich 9 Kr. sein mußten und korrigierte seine Verordnung auf 9 Kr..
Diese Korrektur wurde aber kurze Zeit später separat nachgemeldet, jedoch realisierte dies nicht jeder Postexpeditor und taxierte u. U. falsch. Daher gab und gibt es 12 Kr. Portobriefe und 9 Kr. Portobriefe von A nach B und von B nach A.
Ich habe Hr. Sem voriges Jahr auf diesen weitestgehend unbekannten Umstand hingewiesen, aber das wird seinen Niederschlag erst im folgenden Spezialkatalog (9. Auflage) finden können.
Besser als 9 Kr. Portobriefe sind also welche mit 12 Kr. Taxen, wenn man diese findet (ich habe einen in der Sammlung, aber nur ganz, ganz wenige gesehen).
Gut aufgepaßt und vlt. wird das mit einem 12 Kr. Portobrief noch belohnt.
Liebe Grüsse von bayern klassisch
Hallo bayern klassisch,
vielen Dank für diesen wichtigen Hinweis!
Ist die Angabe für Briefe von 1 bis 4 Loth (12 bzw. 18 Kr) auch korrekturwürdig, oder stimmt die so wie im Sem-Handbuch angegeben?
Hallo bayern-klassisch,
vielen Dank für die schnelle und erschöpfende Antwort. Wieder was dazu gelernt.
Einen12-Kreuzer Portobrief aus dem Zeitraum 1.7.1850 - 30.6.1858 habe ich auch.
Er lief 1855 von Höchstadt/Aisch ins nahe gelegene Aschbach - Entfernung ca. 6,5 Meilen. Es handelt sich dabei um einen über 1 Loth bis 4 Loth schweren Brief.
Hier stimmen Sem und Dr. Zangerle mit 12 Kreuzern wieder überein.
Auch bei diesem Brief hatte der Stempelschneider wieder einen schwachen Tag. Statt "Aisch" schrieb er "Asch".
Viele Grüße
Bayern-kreuzer
Hallo mikrokern,
kein Problem.
Das Gewicht stimmt - bis 1 Loth und über 1 - 4 Loth. Der Hintergrund, das wissen die wenigsten, für diese sonderbare Gewichtsdifferenzierung lag in den unterschiedlichen Postdiensten Briefpost und Fahrpost. Von alters her waren nur Briefe bis 4 Loth überhaupt mit der Briefpost zu spedieren, während ab 4 Loth (Ausnahme: Dienstbriefe, diese bis 1 Pfund!) immer die Sendungen der Fahrpost zu überantworten waren.
Das stammte aber noch aus der Zeit der Postkutschen und Postreiter. Ab 1851 mit der Einführung der Bahnpost war es völlig wurst, ob ein Brief 2, 5 oder 13 Loth wog, weil die Bahn auch die schwersten Bayernbriefe locker weggezogen hat.
Man hielt aber noch bis zum 30.6.1858 an der dadurch kundenfreundlichen Vorschrift fest.
Man kann also leicht errechnen, wie unterschiedlich innerbayerisch und postvereinlich zu rechnen war:
Innerbayerisch bei z. B. 22 Meilen.....Postverein bei gleicher Entfernung:
unter 1 Loth 9 Kr. Porto.................12 Kr. Porto
1 Loth 9 Kr. Porto..........................24 Kr. Porto, da exklusive!
unter 2 Loth 18 Kr. Porto................24 Kr. Porto
2 Loth 18 Kr. Porto........................36 Kr. Porto, da exklusive!
unter 3 Loth 18 Kr. Porto................36 Kr. Porto
3 Loth 18 Kr. Porto........................48 Kr. Porto, da exklusive!
unter 4 Loth 18 Kr. Porto................48 Kr. Porto
4 Loth inklusive 18 Kr. Porto.............60 Kr. = 1 Gulden, da exklusive!
Bei einfachen Briefen als am Anfang 30% Aufschlag, bei schwereren Briefen am Ende 230% dann Aufschlag.
Auch ein Grund, warum viele Postvereinskorrespondenten ihre Briefe, auch die schweren, gerne in Bayern zur Post bringen ließen, denn die Ersparnis war schon enorm.
Liebe Grüsse von bayern klassisch
Hallo Bayern-Kreuzer,
schöner Brief - Portobriefe innerbayerisch sind eine unterschätze Sache; ich nehme sie gerne, wenn sie etwas besonderes sind.
Suche mal eine 18 Kr., 24 Kr. oder 3 Kr. Portobriefvariante ...
Wer das zeigen kann, der hat wahrlich keine schlechte Sammlung.
Liebe Grüsse von bayern klassisch
Hallo zusammen!
So, hier auch noch mal ein Brief in diesem thread von mir, genau datieren kann ich ihn nicht, jemand hat 1800 (?) draufgeschrieben, gelaufen vom Landgericht Gunzenhausen nach Ansbach. - die Rückseite habe ich nicht gescannt, da vollkommen informationslos.
Schöne Grüße
Bayern-Nerv
Hallo Bayern-Nerv,
wenn du die 1800 ausradieren möchtest, wäre das eine feine Sache:
1. muss das niemand mit Bleistift auf alten Briefen schreiben,
2. ist es falsch.
Bayern wurde zum 1.1.1806 zum Königreich erhoben (von Napoleon). Die Anschrift "An das königliche Generalcommissariat des Rezat Kreises Ansbach" weist also auf eine Verwendung ab 1806 hin.
Das korrespondiert auch zu dem Rayonstempel, die es erst ab 1803 gab.
Die Franchise C.D. für "Causa Domini", also Sache des Landesherren, war bis 1818 hinein verwandt worden, so dass wir die Zeit der Verwendung von 1806 bis 1818 eingrenzen können.
Liebe Grüsse von bayern klassisch
Hallo, @bk!
Danke für deine schnelle erklärende Auskunft - der Radiergummi war schon vorsichtig tätig und die Notiz wurde ersetzt durch einen beigelegten Zettel.
Schöne Grüße
Bayern-Nerv
... so soll es sein.
Liebe Grüsse von bayern klassisch