Nachgebühr

mx5schmidt
... und ich dachte, ich hätte ein Unikat, hehehe. Trotzdem, super zu wissen, dass meine Karte eine Schwester hat.
Ich habe gesucht, ob ich zufälligerweise ein Stück vom 10.10. finde, das richtig frankiert ist. War nix, wäre auch zu schön gewesen. Aber eine Karte vom 8.10. habe ich gefunden, frankiert mit 800 Tausend von Gauting nach Oberhaching.

Nachfolgend eine Karte, bei der mir die Nachportosumme von 15 Rappen nicht klar ist.
Frankiert ist die hübsche Karte mit 5 Pfennig, gelaufen im Grenzverkehr-Gebiet mit der Schweiz von Mülhausen nach Basel am 28.8.00. Michel gibt dazu für Postkartenporto 10 Pfennig vor. Es fehlen also 5 Pfennig.

Schade ist, dass der Postler in Basel mit der 5-Rappen-Nachportomarke einen zusätzlichen Stempel zugeklebt hat. Ich vermute, da steht PORTO im Kasten darunter.

ubahuga

Genau, genau, genau, ein T!

ubahuga

Porto Baltimore/USA - Meiringen/CH

Eine Ansichtskarte vom 13. Juni 1929 von Baltimore nach Meiringen bei Bern. Zuwenig frankiert, deshalb mit Taxstempel "10 Centimes" austaxiert und auf der Bildseite mit einem 3er-Streifen Portomarken ( +5 Rappen Strafporto ) MiNr. 42x frankiert.

Gruss
Afredolino

Porto Guadeloupe - Schweiz

Auch eine schöne Destination....von Guadeloupe nach St. Gallen/CH. Wahrscheinlich auch zuwenig frankiert und deshalb in der Schweiz mit 10 Rappen austaxiert und mit einer Portomarke MiNr. 32 frankiert. Die Karte wurde in Guadeloupe auf der Bildseite mit einer Marke frankiert.

Gruss
Afredolino

Porto Paris - La Chaux-de-Fonds

Brief von Paris nach La Chaux-de-Fonds/CH vom 27. Juli 1905. In Frankreich mit 3-eckigem T-Stempel austaxiert und in der Schweiz mit 20 Rappen Nachporto belastet.

Austaxiert mit einer Portomarke MiNr. 19BYga, Rahmen kopfstehend.

Gruss
Afredolino

Porto Leipzig - Schüpfheim/CH

Eine Postkarte vom 28. Sept. 1909 von Leipzig nach Schüpfheim im"Entlebuch", Kanton Luzern ( das Emmental liegt im Kanton Bern ). In Deutschland mit Taxstempel 12 1/2 als unterfrankiert gestempelt. In der Schweiz mit Nachporto von 15 Rappen belastet.

Frankiert mit den Portomarken:

- 5 Rappen....MiNr. 17BYga, Rahmen normalstehend
- 10 Rappen...MiNr. 18BYga, Rahmen kopfstehend.

Gruss
Afredolino

Porto Milano/IT - Mitlödi/CH

Postkarte vom 22. Mai 1905 von Milano/Italien nach Mitlödi/Schweiz. In der Schweiz mit 30 Rappen Nachporto austaxiert.

- 10 Rappen....MiNr. 18BYga, Rahmen kopfstehend
- 20 Rappen....MiNr. 19BYga, Rahmen normalstehend

Gruss
Afredolino

Ganzsachenausschnitte als Frankatur waren nur vom 1.10.1922 bis zum 30.9.1923 zugelassen. Dieser Brief stammt aus der Zeit 1917 bis 1919 und wurde mit Nachgebühr belegt.

Mit besten Grüssen BaD

Ganzsachenbrief aus Kopenhagen mit Zusatzfrankatur Mi.Nr. 48 nach Berlin. Der Brief wurde auch mit Nachgebühr belegt. Rückseitiger Ankunftstempel Berlin W 20.3.1906. Vielleicht weiß ja jemand wieviel Öre der Brief regulär gekostet hätte.
Schöne Grüße
Guido

Drucksache draufschreiben und Postkarte streichen nützte nichts. Der Absender hätte die 3 Worte auf der Rückseite nicht schreiben dürfen.
Und wie bei der ersten Karte von obahuga notierte der deutsche Beamte eine Nachgebühr von 18 Pf!! Auf der letzten Karte aus Milano von Alfredino war die Nachgebühr 30 Rappen, obwohl eine KarteSchweiz- Italien wohl nur 14 Rappen gekostet hätte? Warum so hoch?

Mit besten Grüßen BaD

BaD

Ob es wohl auch daran gelegen hat, das auf der Bildseite zuviel Text geschrieben wurde ?? Keine Ahnung

Gruss
Afredolino

Hier noch mal 3 Ansichtskarten die mit Nachgebühr belegt wurden.

Schöne Grüße
Guido

Porto Annaberg/DE - Zürich/CH

Ein Brief vom 28. April 1903 von Annaberg nach Zürich. In Deutschland wurden 12 1/2 Pfennig Nachporto auf dem Brief notiert und in der Schweiz mit 15 Rappen austaxiert.

- 5 Rappen...MiNr. 17BYga, Rahmen normalstehend
- 20 Rappen, MiNr. 19BYga, Rahmen normalstehend

Gruss
Afredolino

Da ich heute Stunden mit dieser Frage verbracht habe,warum das Nachporto bei Auslandskarten so unglaublich hoch ist, hier meine Erkenntnisse:

Paragraph 6 Weltpostvertrag:

Unfrankirte oder ungenügend frankirte Zeitungen und andere Drucksachen werden nicht befördert. Die übrigen unfrankirten oder ungenügend frankirten Gegenstände werden wie unfrankirte Briefe taxirt, nach Abzug des Werths der etwa verwendeten Freimarken oder Freikuverts.

Ein unfrankierter Brief in die Schweiz aus Deutschland kostete laut Portotabelle vom 1.3.1900 bis 15 gramm 40 PF. Warum das in einer deutschen Portotabelle steht, ist mir absolut rätselhaft, den der Absender zahlte ja nichts.

Der Weltpostvertrag regelte, das eine Auslandskarte die Hälfte eines Briefes kosten sollte.

Wenn man jetzt an die verklebte 5 Pf. Germania denkt, kann man rechnen.

Ob es so stimmt, keine Ahnung, es gibt vielleicht eine einfachere Erklärung?
BaD

P.S. Bei Germaniafan steht die einfache Antwort, Danke.
Ab jetzt sammle ich Münzen

Noch eine Porto-Karte aus Deutschland.

Am 17. Juli 1916 von Dresden nach Baden im Kanton Aargau. In Deutschland wieder mit 12 1/2 Pfennig Taxstempel versehen. In Baden zuerst mit 15 Rappen austaxiert. Hier konnte der Empfänger aber nicht ermittelt werden, deshalb wurde die Portomarke wieder mit "UNGUELTIG" überstempelt.

Die Karte wurde jetzt nachgesandt nach Pontresina im Engadin, Kanton Graubünden, wo das Nachporto vom Empfänger einkassiert wurde.

Gruss
Afredolino

Die Nachgebühren sind eine echte Herausforderung und bisweilen recht kompliziert.

Grundsätzlich muß man zwischen Auslandssendungen und Inlandssendungen unterscheiden.

Bei Auslandssendungen waren die Aufgabepostanstalten gehalten, die unzureichend frankierten Sendungen mit einem T-Stempel (wenn dieser nicht vorhanden war mit einem blauen T) in der linken oberen Ecke zu kennzeichnen. Höhere Gewichtsstufen mußten in Ziffern angegeben werden. Eine Taxierung erfolgte erst in der Auswechselpostanstalt und zwar immer in Goldcentimen. Diese virtuelle Währung wurde wie folgt umgerechnet: 1 Pfennig = 1¼ Goldcentimen. In der Schweiz erfolgte die Umrechnung von Goldcentimen in Rappen 1:1. Sicher ist, dass der Fehlbetrag in Goldcentimen ab 1879 verdoppelt wurde. Im Empfängerland gab es dann entsprechende Vorschriften, wie dieser doppelte Fehlbetrag in die Landeswährung umgerechnet und gegebenenfalls aufgerundet wurde. In der Schweiz wurde offensichtlich von 12½ Goldcentimen in 12½ Rappen umgerechnet und diese dann in 15 Rappen aufgerundet.

Inlandssendungen mußten von der Abgangspostanstalt taxiert werden. Diese Taxierungen wurde der Empfangspostanstalt auf der Briefkarte zutaxiert, die es dann an die Briefträger weitergab. Dabei kommt es auf die Sendungsart an, wie die Taxe ermittelt wurde. Bei allen Briefsendungsarten außer den Briefen selber, wurde der Fehlbetrag verdoppelt und auf einen durch 5 teilbaren Betrag aufgerundet. Bei Briefen wurde das Porto für unfrankierte Briefe zugrunde gelegt und dann die eventuell verklebte Frankatur noch in Abzug gebracht. Wurde ein Fernbrief der 1. Gewichtsstufe nur mit 7 statt 10 Pfennigen freigemacht, so betrug das Nachporto 20 - 7 = 13 Pfennige.

Die oben gemachten Angaben gelten für die Zeit vor dem ersten Weltkrieg. Später hat sich wieder einiges geändert.

Grüßle

lickle

Ein Portobrief der innerhalb von Genf gelaufen ist.

Der Brief wurde am 8. Nov. 1880 unfrankiert aufgegeben und danach vom Postboten mit einer blauen Nachportomarke verklebt und gestempelt. Der Stempel auf der Portomarke ist ein Briefträgerstempel.

- 10 Rappen blau, Type II, MiNr. 5II, Rahmen normalstehend

Gruss
Afredolino

Noch eine Portosache aus Deutschland.

Gelaufen am 13. Juli 1903 von München nach Basel. Zuwenig frankiert, deshalb in der Schweiz mit 15 Rappen Nachporto belastet.

- 5 Rappen, MiNr. 17BYga, Type II, Rahmen kopfstehend
- 10 Rappen, MiNr. 18BYga, Type II, Rahmen kopfstehend

Gruss
Afredolino

@lickie
Danke für Deine Ausführungen zur Nachgebührenregelung. Wenn dann die Belege noch fehlgelaufen sind wirds richtig nett.
Hier noch 2 Karten die ich in einem anderen Beitrag schon mal gezeigt hab. Ich hoffe es wird mir verziehen wenn ich sie unter diesem Beitrag noch mal zeige. Ich werd dann später auch noch einige andere Nachgebührenbelege zeigen.

Schöne Grüße
Guido