Mal eine Frage an die US Spezies.
Die blaue 40 ist ja offensichtlich eine Nachgebühr.
Was war das Porto zu der Zeit (12.12.24)
Bei den Deutschen Gebühren finde ich nichts passendes
Vielleicht weiß auch jemand was zu den Stempeln
unter dem Entlastet Stempel
Besten Dank im voraus
Portofrage
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Das Porto aus Deutschland zu jener Zeit betrug 25Pfg. Da war wohl das Anderthalbfacher erhoben und aufgerundet, was aber wegen der Nichtzustellbarkeit vom Zustellungspostamtverrechungsbuch entlastet werden musste.
Wohl kann Carolina PL mehr zu dem Porto aus den USA beitragen.
mfG
Nigel
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Aus USA in UPU-Land (sofern kein Sondertarif in Anspruch genommen werden konnte): 5 Cents.
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5c fuer den Auslandsbrief ist korrekt. Tarife sind allerdings nicht gerade meine starke Seite. Eine Sondervereinbarung "Auslandspost zum Inlandstarif" existierte z. B. mit Grossbritannien und anderen Laendern des Dominion.
Der kleine Kreisstempel unter dem Stempel Entlastet lautet wohl "T 40" und muss amerikanischen Ursprungs sein. D. h. die der Brief wurde vor der Weiterbefoerderung von der amerikansichen Post schon als am Zielort Nachportopflichtig gekennzeichnet. Wenn die Amis da 40 draufgeschrieben haben, dann haben die Deutschen auch 40 nachkassiert. Die Taxierung des Ursprungslandes wurde im allgemeinen nicht hinterfragt. Das jeweilige Ursprungsland kannte sich ja mit seinen eigenen Raten und der Gueltigkeit der eigenen Marken besser aus als das Zielland.
Was das "entlastet" bedeutet kann ich nicht sagen. Moeglicherweise wurde doch kein Nachporto kassiert, weil der Empfaenger Diplomat war?? Oder bedeutet "entlastet" im beamtendeutsch bezahlt? Wilde Vermutung. Ich habe keine Ahnung.
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Der gute Captain war mit hoher Sicherheit kein Diplomat. Es war üblich, Botschaften als Nachsendeadresse zu hinterlassen. Die Botschaft hat sich m.E. geweigert, das Nachporto zu bezahlen. Die "Schuld" der Deutschen Reichspost ggü. der US-Post wurde mit dem Stempel "Entlastet" beglichen. Ansonsten hätte Kohle fliessen müssen.
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Na Bitte, wer sagts denn, hier werden Sie geholfen
Eure Antworten klingen logischHier noch die professionelle Erklärung zu dem Entlastet Stempel
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Ich versuche mal, dem Weg dieses Briefes zu folgen:
Der Brief wurde in den USA freigemacht mit 2 Cents statt mit 5 Cents aufgegeben. Da er einen Maschinenstempel trägt stammt er wohl aus einer Briefkastenaufgabe und der Absender konnte nicht direkt auf die Unterfrankatur hingewiesen und zur Nachfrankierung aufgefordert werden.
Die US-Post brachte für die fehlenden 3 Cents den Taxstempel "T 40" an. Fehlporto wurde im internationalen Verkehr immer in französischer Währung notiert. Die "40" steht also für 40 Centimes.
Dann kam der Brief in Berlin an. Hier wurde die blaue "40" vermerkt, die jetzt 40 Pfennig bedeutet, da zu dieser Zeit wohl Centimes gleich Pfennig gewesen sein muß.
Die Post ergänzte die Adressangabe und versuchte zunächst, den Brief in Berlin "W 8" zuzustellen. Vorher wurde der zu vereinnahmende Portobetrag buchmäßig in eine Liste der Postanstalt Berlin W 8 eingetragen.
Als der Brief sich in Berlin W8 als nicht zustellbar erwies wurde der buchmäßig zu vereinnahmende Portobetrag in eine weitere Liste der Postanstalt Berlin W 8, die Entlastungskarte, eingetragen und der Stempel "Entlastet" wurde auf dem Brief angebracht. Dieser Stempel trägt daher die Bezeichnung der Postanstalt "W8".
Der Brief ging dann weiter an die handschriftlich nachgetragene Adresse in Berlin W10 und wurde hier wohl zugestellt, wobei bei Zustellung die 40 Pfennig vom Empfänger kassiert wurden.
Hätte sich die Botschaft geweigert, das Nachporto zu zahlen, würde der Brief weitere Vermerke zeigen und wäre im schlimmsten Falle an den Absender zurück gegangen und dieser hätte das Nachporto bezahlen müssen.
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Wenn zugestellt, warum Entlastungsstempel? Wie Du sicher gesehen hast, hatte der Brief keine ausreichende Adressangabe. M.E. haben die Postbeamten zuerst die Adresse der US-Botschaft auf den Brief geschrieben, sich eventuell sogar vertan.