Die Standardmarken werden zu großen Ladenhütern
Verein der Briefmarkenfreunde Usingen diskutierte Ende des Briefmarkenmonopols
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Einzige Frau in den Reihen der Briefmarkenfreunde Usingen ist Wera Barring. Bild: Kreutz
USINGEN (ek). Der langjährige Vorstand mit Wilhelm Wern an der Spitze, flankiert von Schriftführer Hans Helbig und Kassierer Wolfgang Weidner, sowie die Kassenprüfer Edgar Haberer und Günther Rasch waren in der Hauptversammlung des Vereins der Briefmarkenfreunde Usingen schnell gewählt. Die Zahl von zwölf Teilnehmern an der Versammlung erscheint als gute Quote, denn der Verein hat nur 20 Mitglieder. Einzige Frau ist Wera Barring. Im Durchschnitt seien 40 Prozent der Mitglieder zu den Monatstreffen gekommen, freute sich Wern über den guten Besuch. Auch Gäste seien öfters zu den Philatelisten im Usinger Land gekommen.
Die Mitglieder der Usinger Briefmarkenfreunde beschäftigen sich hobbymäßig hauptsächlich mit Briefmarken des In- und Auslandes. Neben den Länder- oder Themensammlungen wie Eisenbahnen oder Luftschifffahrt kommen die postgeschichtlichen Heimatsammlungen nicht zu kurz. In diesen sind auch Ansichtskarten und Briefe aller Epochen eingebaut. Die Mitglieder beraten auch Sammler beim Kauf und Verkauf von Briefmarken und kümmern sich auch um die sinnvolle Verwertung von ganzen Nachlässen.
Von dem Jahresbeitrag von 20 Euro pro Mitglied gehen inzwischen 12 Euro pro Mitglied an den Landesverband, das warf die Frage auf, ob der weitere Verbleib im Verband sinnvoll sei. Bei Jahresfahrten wie 2004 nach Willingen und im vergangen Jahr nach Lohr am Main müssen die Mitglieder ohnehin schon zuzahlen. In diesem Jahr soll es an den Biggesee gehen. Geselliger Jahresabschluss ist der jährliche Adventstreff. Wie lange es den Zuschuss der Stadt noch gibt, sei fraglich. Eine Beitragserhöhung scheine unumgänglich.
Aktivitäten, um neue Mitglieder zu gewinnen, sind geplant. Angedacht ist eine Werbeschau mit Besucherbeteiligung bereits für das Frühjahr 2007 in der Hugenottenkirche.
Diskutiert wurde, welche Marken man sammeln solle, wenn in zwei Jahren die Post das Briefmarkenmonopol verliert.
Was den Verkauf von Sammlungen angeht, werde dieser vor allem bei Standardware immer schwieriger, so der Vorsitzende. Wern nannte als Beispiel eine komplette Schweizsammlung aus einem Nachlass: "Kartonweise Marken aus über 30 Jahren, und keiner will sie haben". Ähnliche Erfahrungen hat Eberhard Schrimpf gemacht, der Grafiker, der derzeit gerade ein neues Logo als Briefkopf für seinen Verein gestaltet.
Empört zeigten sich die Briefmarkenfreunde darüber, dass der Bund Deutscher Philatelisten Briefmarken selbst drucke, oder die Sporthilfe noch nicht einmal die eigenen Briefmarken aufklebe. Imponierend ist andererseits, dass die Australier während der Olympiade per Laserdrucker einen Tag nach dem Gewinn der Goldmedaille schon Marken mit den Gewinnern auf dem Markt hatten.
Infos zu den Briefmarkenfreunden jeden zweiten Dienstag ab 19.30 im Schlösserkeller sowie beim Vorsitzenden Wilhelm Wern, Telefon 06081/3333, oder Hans Helbig, Telefon 06081/15531.
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