Hallo Klaus,
wo hast Du die Stempel nur alle ausgegraben? Auch dieser Stempel ist nicht gelistet. Ich habe ihn gleich mit angefragt. Sobald ich Nachricht habe, werde ich es im Forum veröffentlichen.
Beste Grüße
Jürgen
Hallo Klaus,
wo hast Du die Stempel nur alle ausgegraben? Auch dieser Stempel ist nicht gelistet. Ich habe ihn gleich mit angefragt. Sobald ich Nachricht habe, werde ich es im Forum veröffentlichen.
Beste Grüße
Jürgen
anfängerglück eines germania liebhabers,
von flauti,
gehört meiner meinung hier her
Zu den fraglichen Stempeln gibt es Neuigkeiten:
Der Maschinenstempel Dresden-Altst. 24 r Stempel Nr. 1 Stempelkopf 31, Stempelband 56.1. Verwendungszeitraum 20.08.22-30.06.27 hat ab heute eine neues Frühdatum: 22.02.22!
Herzlichen Glückwunsch! Der Stern * im Bestimmungsbuch ist ein Druckfehler.
Der Stempel Breslau *1* ist die Nr. 2 mit Stempelkopf 33 und Stempelband 46.3. Eingesetzt wurde er vom 11.08.1908 bis 11.08.1909.
Er steht also am 03.08.09 8 Tage vor seiner berechtigten Ausmusterung, wenn man die Qualität des Stempelabschlages betrachtet.
Der Stempel von Totalo Flauti, PSchA Leipzig, ist eine harte Nuss. Ich arbeite dran...
Mit besten Samlergrüßen
Concordia CA
schön dass es jemanden wie dich gibt, der uns auch einiges an recherche
abnimmt,
danke,
man kann sich ja schließlich nicht mit allem beschäftigen
ps. das danke meine ich ernst
@ Germaniafreund
Vielen Dank für die Blumen, aber es haben noch andere Mitglieder, allen voran Carolina Pegleg, wesentlichen Anteil an den Maschinenstempelthemen. So hat jeder seine Spezialgebiete, der Eine die Marken, der Andere die Stempel und am Ende kommt ein für Alle nutzbares Ergebnis dabei raus. Wer sich nur mit Scheuklappen versehen in seine Ecke zurückzieht, verpasst sehr viel Wissen und Freude bei unserem schönen gemeinsamen Hobby.
Soweit mein Wort zum Freitag und nun wieder zu den fraglichen Stempeln.
Der Stempel vom PSchA Leipzig ist ein Velopost-Maschinenstempel. Das ist eine besondere Ganzstempelmaschine, die die Briefe mit dem Stempelvorgang verschlossen hat. Sie wurde nur bei den PSchÄ verwendet. Den Beleg habe ich als Bild nochmal angehängt.
Über die Maschine gibt es kaum aktuelle Veröffentlichungen. Im Handwörterbuch des Postwesens 1927, Seite 159 soll etwas dazu stehen. Dieses Buch besitze ich leider nicht. Vielleicht hat ein Mitglied des Forums Zugriff auf dieses Werk und kann uns informieren.
Mit besten Sammlergrüßen
Concordia CA
Hier noch ein anderer Infla MS aus Hamburg .
Carolina Pegleg: Hallo nach Amerika. Es gibt auch mitglieder die einfach nur zum Thema einen Stempel zeigen. (Ich habe mir also noch keinen Porsche (siehe weiter oben) bestellt !
Gruss tigo
berlin
stettin
@ tigo
Ich habe nicht unterstellt, dass hier Stempel nur (oder überwiegend, teilweise, gelegentlich) gezeigt werden, weil jemand darauf aus ist, einen wertvollen Fund bestätigen zu lassen und den sprichwörtlichen Porsche zu bestellen. Ich lasse mich ungern missverstehen. Bitte lies nochmal meinen Beitrag.
Ansonsten: Dein Stempel ist ein Stempel einer Krag- Ganzstempelmaschine. Concordia sucht ja immer geduldig die Bezeichnung der Stempelköpfe heraus. Da will ich nicht nachstehen, auch wenn ich nicht weiss, wie hilfreich diese Details wirklich für den einzelnen sind: Stempelkopf 43 in Verbindung mit Band 48 = Stempel Hamburg #17. Derzeit nachgewiesen vom 29.08.1909 bis 31.10.1909. Also eine relativ kurzlebige Type. Es gab immer wieder Klagen der Kunden, dass die Stempel zuviel von der Adresse, dem Text von Postkarten, oder der Firmenwerbung im oberen Teil von Briefumschlägen überdecken. Man experementierte daher mit dem Design der Stempelbänder, Anzahl der Linien, Unterbrechungen der Linien, versetzte Linien etc.
Anders als die Maschienen des Types Sylbe, konnten die Krag-Maschinen nicht von Ganz- auf Halbstempelung umgeschaltet werden. Deine Karte sieht daher etwas nach einem Fehleinzug und nur teilweisen Stempelabschlag aus.
Hoffe diese Information ist hilfreich, habe auf Deinen impliziten Wunsch zum Sammlerwert keine Äusserung getan.
@ Germaniafreund
Dies sind jeweils Halbstempelmaschinen des Types Universal. Dazu ist ein Handbuch derzeit in Arbeit. Diese Stempelmaschinen waren jahrzehntelang in Verwendung mit einer entsprechenden Anahl von Verwendungsorten und Typen.
@ Carolina Pegleg
ZitatOriginal von Carolina Pegleg
. Du weisst, ja wie es geht. Irgendeiner klickt einfach so durch die Beitraege durch, und bemerkt, ohne richtig zu lesen: "Wow, die "Experten" diskutieren diese Stempel ganz heiss, sowas habe ich doch auch. Muss ich doch gleich mal einen Porsche bestellen."
Also, wie SOLL ich dass anders verstehen ?
Aber egal ! Ich habe von Dir eine gute Meinung und Hochachtung von Deiner Fachkenntnis und Deinen Beiträgen. Du DARFST sowas sagen.
Und danke für die ausgiebige Auskunft !
gruss tigo
Hallo tigo,
wenn ich jetzt versuche zu erklären, wie ich denke, dass Du die Porsche-Aussage missverstanden hast, und wie es verstanden werden sollte, dann gehen hier die Daumen ganz schnell nach unten. Fazit ist, es war wohl doch nicht so eindeutig und unverfänglich wie ich es gemeint habe und wenn ich Dir mit der Aussage auf den Schlips getreten bin, dann bitte akkzeptiere meine Entschuldigung. Die Aussage war mit Sicherheit nicht auf Dich bezogen.
Im übrigen finde ich es sehr schön, dass hier ausgehend von einer Frage von asmodeus zu einer bestimmten, ungewöhnlichen Type, sich hier eine allgemeine Diskussion zu diesen Stempeln entwickelt hat. Ich meine, dass es sich um sehr interessante und auch "schöne" Stempel handelt, bei denen es noch viel zu entdecken gibt. Dies zeigen ja die Neuentdeckungen bei den Daten alleine in diesem Thread.
Mein Beitrag zum Thread ist eine Drucksache vom 01.04.1921 (erster Tag der fünften INFLA-Portoperiode) von Leipzig nach Ahornöd bei Freyung (heute ist Ahornöd ein Ortsteil von Freyung). Frankiert ist der Beleg mit einer MiNr. 140 in der "guten" b-Farbe und einer 141.
Hinweise zum Stempel sind mir immer hochwillkommen
Gruß,
RL
Ein weiteres Beispiel einer Leipziger Maschine mit einer Stempelwalze mit drei Stempelköpfen. Tigo zeigt oben den Unterscheidungsbuchstaben *13*, bei Dir x 2 x. Dieser Stempel ist bekannt von 1913 bis 1926.
Ich nehme das Auftauchen des nunmehr dritten Leipziger Stempels mal zum Anlass eine Stempelstatistik zu dieser Stadt, in der Bandstempelmaschinen sehr verbreitet waren, aufzustellen. Es gab hier sowohl Walzen mit drei als auch mit zwei Köpfen, die nebeneinander im Einsatz waren (In die Maschinen konnten sowohl zwei, als auch dreiköpfige Stempelwalzen eingebaut werden, was eine Zuordnung erschwert. -- Dieses Problem der Zuordung und Identifizierung von Krag und Sylbe Maschine ist m. E. noch nicht zufriedenstellend gelöst.)
Bei den Dreiköpfigen sind sechs verschiedene Unterscheidungsbuchstaben bekannt. Bei dem Stempel von tigo, dem *13*, kann man zwei separate Verwendungsperioden unterscheiden. Von 1911-13 und dann wieder 1920-21. Offenbar war dieser Stempelkopf seinerzeit ausgetauscht worden, kam dann aber während der Infaltionszeit aufgrund Materialmangel wieder zum Einatz. Man sieht, dass bei dem Stempel von tigo die Jahreszahl "21" nicht in einer passenden Type ist, was die Vermutung des Recyclings eines eigentlich verbrauchten Stempels nahelegt. Unterscheidet man bei dem *13* nach früh und spät kommt man bei den dreiköpfigen Leipzigern somit auf 7 sammelbare Varianten.
Bei den zweiköpfigen sind bislang satte 32 verschiedene Inschriften der Stempelköpfe bekannt. Dies sind teils unterschiedliche Unterscheidungsbuchstaben (Ub). Teils wurde aber auch zu demselben Ub später das Wort "Messestadt" und noch später "Reichsmessestadt" hinzugesetzt, bevor dann wiederum später das Wort "Reichsmessestadt" wieder herausgemeisselt wurde. Dieselben 32 Inschriften kamen teils in unterschiedlichen Stempelköpfen vor oder dieselben Stempelköpfen in Kombination mit verschiedenen Designs des Entwerters. Hoffentlich richtig gezählt, sind damit nicht 32 sondern 48 Varianten Leipziger Maschinenstempel mit zwei Stempelköpfen bekannt. Die meisten Inschriften / Ubs gibt es also zum Glück nur in einer Variante.
7 plus 48 sind 55. Erfasst sind damit allerdings nur die verschiedenen Formen der Strichentwerter. Einige Maschinen liefen auch mit Werbeeinsätzen. Hier muessten dann die Werbestempel in Bandform aus dem Bochmann-Katalogen noch hinzugezählt werden. Die Einbindung der Werbestempel halte ich für wichtig. Sie fehlt m. E. für eine vollständige Bearbeitung der Krag- und Sylbemaschinen.
Also es gibt noch Arbeit ohne Ende.
Hier noch zum Thema ein spätinflationärer aus SCHWEINFURT .
27.3.1928.
Den 2 Sternen zu folge gab es da wohl nur ein Postamt 1.
Und ein VORinflationärer Machinenstempel ,
der seine Tätigkeit eventuell noch in die Zeit der Geldentwertung retten konnte. NÜRNBERG 13. 10. 1915.
Carolina Pegleg: Alles bestens ! Null Problemo !
gruss tigo
@ tigo
Dann bin ich mal wieder an der Reihe.
Bei Schweinfurt ist in der Tat nur ein Postamt *1* gelistet. Es ist auch der Stempel Nr. 1 mit Stempelkopf 33, Stempelband 16.3, Verwendungsdatum 12.03.11 bis 25.11.29.
Der Stempel aus Nürnberg gehört zu den Bandstempeln mit 3 Köpfen. Diese wurden nur im Postamt *2* eingesetzt. Das gezeigte Exemplar hat die Nr. 1 mit Stempelkopf 33, Stempelband 16.2, Verwendungsdatum 12.02.12 bis 16.06.22.
Mit besten Sammlergrüßen
Concordia CA
@ ReinerLeser
Da hätte ich doch vor der sehr instruktiven Abhandlung von Carolina Pegleg (Kompliment!) fast deinen Beitrag übersehen.
Du hast einen ideal durch die Maschine gelaufenen Abschlag einer Stempelmaschine mit 3 Köpfen. Es war die einzige derartige Maschine im Postamt Leipzig x2x. Nr. 1, Stempelkopf 22, Stempelband 16.1, Verwendungsdatum 19.11.13 bis 17.03.26.
Mit besten Sammlergrüßen
Concordia CA
Eine Frage:
Hat dieser Stempel etwas mit den vorherigen zu tun? Meiner Meinung nach stammt der Stempel von einer Bandstempelmaschine. Wenn es so war, welcher Art war sie dann.
Mit besten Grüssen BaD
@ BaD
Ja sicher stammt der Freistempel-Abdruck von einer Bandstempelmaschine. Bandstempelmaschinen zur Postfreistempelung eingesetzt gibt es nur aus dem ehemals bayrischen und württembergischen Postgebiet.
Ich finde es prima, dass Du diesen Brief zeigst, da dies mir Gelegenheit gibt, den "längsten Maschinenstempel der Welt" zu zeigen. Ein FS aus Augsburg 2 vom 1.10.1934. Stolze 32cm gingen bei mir noch nicht einmal vollständig auf den Scanner. Das muss man erst einmal überbieten.
Aber zum Thema: Die Maschine ist eine Bandstempelmaschine von Sylbe & Pondorf. Die bayrische Post lies den Einsatz ihrer Sylbe Maschinen zur Freimachung von Massensendungen schritttweise zu:
ab 1.10.1910: München 2, Nürnberg 2
ab 1.9.1910: Augsburg 2, Bamberg 2, Fürth 2, Ludwigshafen 1, Regensburg 1, Würzburg 2
ab 5.6.1920: Ansbach 2, Aschaffenburg 2, Bad Kissingen 1, Bayreuth 2, Hof a. d. Saale 2, Kaiserslautern 1, Schweinfurth 1.
Es gibt einen Monograph von Topf, der sich ausschlieslich mit den Maschinen-Postfreistempeln der Inflation beschäftigt (Poststempelgilde -- habe das Heft nicht). Ich bin kein grosser Inflationsexperte. Aber die '400.000' stehen hier wohl für 400,000 Mark, dem Drucksachenporto in dieser Periode. Der Stempel ist vom 9.10.1923, am 10.10. gingen die Gebühren wieder hoch. In meiner älteren Ausgabe des Freistempel Kataloges von Eich / Dürst ist dieser Stempel, allerdings nur nach Nennwert, nicht nach Ort differenziert, mit DM 12,50 Bewertet (1980). Häufig sind diese Maschinenfreistempel alle nicht. Ich habe ein paar wenige Exemplare, allerdings keinen aus der Inflationszeit.
Ich zeige noch ein Exemplar aus Stuttgart. Man sieht bei den beiden Stücken nochmals im Vergleich die unterschiedlichen Abstände bei den Stempen mit 2 (Stuttgart) bzw. 3 (Augsburg) Stempelköpfen. Beides sind allerdings Sylbe Machinen. Vom Konkurrenzprodukt Krag wurde in Bayern und Württemberg nur jeweils eine Testmaschine angekauft. Sylbe war billiger. Bei der Reichspost war das anders. Bis 1910 setzte Krag hier 49 Maschinen ab (Sylbe: 3). Ab 1911 wurden dann auch von der Reichspost (verbesserte) Sylbe-Maschinen gekauft und für Krag-Maschinen gabe es keine Aufträge mehr. Sehr schnell wurden dann aber Halbstempelmachinen gegenüber allen Bandstempelmaschienen bevorzugt und das war das Ende auch für Sylbe. Es wurde hier ja schon erwähnt, dass die Zuordnung der Bandstempelabdrucke zu diesen beiden Herstellern erhebliche Kopfzerbrechen bereitet. Wieweit das für den Allgemeinsammler noch von Interesse ist? Na ja. Überlasse ich Euch die Entscheidung. Für mich ist es wichtig, weil die meisten traditionellen Maschinenstempelsammlungen eben nach Hersteller organisert sind, eben wie die meisten traditionellen Briefmarkensammlungen nach dem Ausgabeland. Hier habe ich jezt nur was dazu geschrieben, weil BaD ja explizit nach der Art der Bandstempelmaschine gefragt hat.
Ach ja: Ich bin hier davon ausgegangen, dass der Begriff "Postfreistempelung," das ist worum es hier geht, und der Unterschied zur "Absenderfreistempelung" klar ist. Ansonsten einen neues Thema starten "Was ist Postfreistempelung?" und jemand schreibt dazu bestimmt was erklärendes.
Hallo
Hier ist vier Seiten von eine Handbuch von 1933 mit die bayerische Stemplen.
Grüss Jørgen