Nachdem wir bei unserer Postvorschuß-Reise mit dem letzten Beleg in Halle an der Saale Station gemacht haben geht es heute ab dort weiter:
Faltbrief innerhalb Preußen
mit blaugrünem Aufgabestempel K2 HALLE a.S. 1 5 67 Tageszeit"
mit Vordruck "Rthlr. Sgr. Pf. Postavance erhalten. Expedition der Hallischen Zeitung.", handschriftlich ergänzt auf "Zwei" Rthlr. "12" Sgr. "9" Pf. sowie Namenszug "p. Schwetschke".
Adressiert an "Wohllöbl(iche) Badedirection zu Frankenhausen i(n)/Th(üringen)".
Hinweisender Stempel "Auslagen." in rot (Stempelfarbe stark patiniert). Entsprechender Vermerk in Blaustift "72 3/4".
Dieser wurde gestrichen und in blauer Tinte wurde vermerkt "75 1/4", die vom Empfänger erhoben wurden.
Rückseitig Vermerke in schwarzer Tinte "2 1/2" als Portoangabe sowie "15.". Rückseitig K1 "AUSG. 3 5 N 3".
Das Porto in Höhe von 2 1/2 Silbergroschen setzt sich laut vom 1.1.1861 - 31.12.1867 gültigen Tarif zusammen aus der Procuragebühr in Höhe von 1/2 Sgr. je angefangenem Thaler, hier 1 1/2 Sgr., sowie dem tarifmäßigen Fahrpostporto, welches hier gemäß der Brieftaxe für einen einfachen Brief bei einer Entfernung bis zu 10 Meilen 1 Sgr. betrug.
Fragen:
1. Kann jemand bei der Tageszeit des Stempels weiterhelfen?
(Ich tippe auf "1-2 N" oder "4-5 N".)
2. Steht die "3" beim Ausgabestempel für den 3. Bestellgang am Nachmittag??? Wenn ja, wann und wie oft hat man in der guten alten Zeit denn täglich Briefe bestellt???