Sieht mehr nach 22 Loth aus.
mfG
Nigel
Sieht mehr nach 22 Loth aus.
mfG
Nigel
Hallo,
ich sehe es auch als 22 Loth an - eventuell gäbe die Postverordnung Klarheit, weil man dann an Hand der Taxberechnung sehen könnte, welches Gewicht wieviel kostete.
Das "E" steht für "Einen".
Ansonsten kann man die Beschreibung so stehen lassen.
Beste Grüsse von bayern klassisch
Dann fasse ich doch noch mal schnell zusammen:
Faltbrief im Inlandsverkehr in Sachsen, Aufgabestempel Kastenstempel mit Zackenrand "DRESDEN/21. Nov. 33" nach Oschatz "An E.(inen) Wohllöbl.(ichen) Stadtrath zu Oschatz".
Handschriftlicher Vermerk "1 Thaler, 3 Groschen, 3 Pfennig".
Oben rechts Buchnummer "11".
Unten links Vermerk in roter Tinte "2 1/4 pro Cura". Bei einer Währung von 1 Thaler = 24 Groschen zu je 12 Pfennig ergibt das "29 1/2 (Groschen)".
Da in der linken oberen Ecke der Stempel abgeschlagen worden war wurde das Gewicht mit "22 Loth" in Rötel direkt rechts daneben vermerkt.
In Oschatz wurden laut Vermerk in Rötel "31 1/2 (Groschen)" vom Empfänger erhoben. Das Porto für diesen Postvorschussbrief betrug somit 2 Groschen.
Bleibt nur noch die offene Frage: Was heisst das hinter dem "1 Thaler 3 Groschen 3 Pfennig"??? Graphologen an die Front!
Ich habe Dank dieses Forums soeben die ersten zwei Auslagen-Briefe für meine Sammlung dazubekommen! Bilder folgen, sobald die guten Stücke eingetroffen sind!
mar-vel
DANKE!!!
Du hast eine PN
Hallo,
es heißt "Verlag", also man hat vorgelegt.
Woher weißt du, dass ich auch Hobbygraphologe bin?
Gruß von bayern klassisch
Somit "steht" die Beschreibung Dank des bewährten Inputs von unserem Hobbygraphologen wie folgt:
Faltbrief im Inlandsverkehr in Sachsen, Aufgabestempel Kastenstempel mit Zackenrand "DRESDEN/21. Nov. 33" nach Oschatz "An E.(inen) Wohllöbl.(ichen) Stadtrath zu Oschatz".
Handschriftlicher Vermerk "1 Thaler, 3 Groschen, 3 Pfennig Verlag (man hatte also vorgelegt)". Oben rechts Buchnummer "11".
Unten links Vermerk in roter Tinte "2 1/4 pro Cura". Bei einer Währung von 1 Thaler = 24 Groschen zu je 12 Pfennig ergibt das "29 1/2 (Groschen)".
Da in der linken oberen Ecke der Stempel abgeschlagen worden war wurde das Gewicht mit "22 Loth" in Rötel direkt rechts daneben vermerkt.
In Oschatz wurden laut Vermerk in Rötel "31 1/2 (Groschen)" vom Empfänger erhoben. Das Porto für diesen Postvorschussbrief betrug somit 2 Groschen.
Und hier eine echte Herausforderung an alle Hobbygraphologen.
Diesen Brief hatte ich heute im Posteingang.
Da er mir sehr interessant erscheint zeige ich Euch die Vorderseite, das Papiersiegel auf der Rückseite sowie den innen geschriebenen Text in einzelnen Bildern, obwohl meine erste Deutung noch sehr rudimentär ausfällt.
Frei nach dem Motto "MAn wächst mit den Anforderungen" versuche ich mich aber trotzdem mal an einer ersten Beschreibung und hoffe auf Eure weitere Unterstützung:
Faltbrief innerhalb des Königreichs Hannover mit Langstempel "HANNOVER", adressiert "An den Fleckens-Rath zu Stolzenau" mit handschriftlichem Vermerk "Auslage / Zwey Thaler Drey ggr 6 Pf / p.(ro) C.(ura) Zwey ggr 6 Pf / P. R.C.".
Oben links ?
Oben rechts in roter Tinte "al.(Kürzel für Auslage) 2 Thaler 5 ggr 10 Pf"
Rückseitig Papiersiegel ?
Laut Text innen geschrieben am 24. März 1814, Absender "Provisorische Regierungs Commission", was das "P. R. C." auf der Vorderseite erklärt.
Wenn ich die handschriftliche Notiz unten links als richtig gedeutet annehme, dann komme ich auf 2 Thaler 6 ggr. Dazu hätte eigentllich das Porto kommen müssen. Die 2 Thaler 5 ggr. 10 Pf kann ich vor diesem Hintergrund nicht deuten.
Könnt Ihr weiterhelfen?
Dieser Brief ist auch von geschichtlicher Bedeutung. Knapp 6 Monate zuvor hat die Völkerschlacht stattgefunden, noch schwebten feindliche Bände in Deutschland herum, vieles war,oder besser gesagt musste eine Zeitlang provisorisch bleiben.
Der Prägesiegel ist Englischen Ursprungs ´Lion and Unicorn`, ringsum steht `Honi soi qui mal y pense`unten Deiu et mon droit, die Beschriftung ringsum am Rande kann ich durch die Helligkeit noch nicht
entziffern. Wir kriegen es schon hin
mfG
Nigel
Hier habe ich einen sehr interessanten Link für Euch.
Zu sehen ist dort neben vielen anderen interessanten Belegen ein Postvorschussbrief aus der Periode Hannover 1837 bis 1866.
Abzugreifen sind sehr viele Infos zu Hannover!!!
Postvorschuss-Brief des Amtes Lauenau vom 13. August an den Herrn Rittergutsbesitzer G. Bremer in Hannover. Der Postvorschuss-Brief ist mit „5 – 9“ 5 Gutegroschen und 9 Pfennig austaxiert, die der Empfänger zu zahlen hatte.
Die Gebühr berechnet sich: „2 ¼ Loth“ wiegt der Postvorschuss-Brief. Der Postvorschuss beträgt „4 ggr.“ (= 4 Gutegroschen) handschriftlich vom Absender vermerkt. Die Procura-Gebühr beträgt bis 10 Thaler 6 Pfennig. Handschriftlich vom Postbeamten ausgewiesen „p. c. ½ ggr.“ (p.c. = Procuragebühr; 6 Pfennig = ½ Gutegroschen). Daraus ergeben sich „Ausl. 4 ½ ggr.“ (= Auslagen des Postbeamten 4 ½ Gutegroschen), handschriftlich auf dem Brief vermerkt.
Die Gesamttaxe ergibt sich für den Empfänger:
9 Pfennig für den Postvorschuss-Brief, 54 Pfennig (4 ggr. 6 Pfennig) für den Postvorschuss, plus 6 Pfennig „Scheingeld“ = 69 Pfennig Gesamtgebühr (= 5 Gutegroschen 9 Pfennig). (Taxordnung von 1834).
Ortsaufgabestempel: L 1 „LAUENAU“ mit handschriftlich nebengesetztem Datum „20 / 3“.
Rückseite: Distributionsstempel Hannover K 1 „20 / März“ (Ø 19 mm).
Hallo,
oben links steht "Cassengeld".
Da ich von dort kein Währungsexperte bin, kann es sein, dass es mehrere Währungen gleichzeitig gegeben hat - also Courantgeld, Kassengeld, Papiergeld, edelmetallgedeckte Valuta usw. usw.. Das müsstest du mal nachforschen.
Es ist möglich, dass der Brief als Dienstbrief portofrei lief, oder gewisse Gebühren ermäßigt waren.
Beste Grüsse von bayern klassisch
Dann fasse ich die aktualisierte Beschreibung wie folgt zusammen:
Faltbrief innerhalb des Königreichs Hannover mit Langstempel "HANNOVER", adressiert "An den Fleckens-Rath zu Stolzenau" mit handschriftlichem Vermerk "Auslage / Zwey Thaler Drey ggr 6 Pf / p.(ro) C.(ura) Zwey ggr 6 Pf / P. R.C.".
Oben links "2 Thaler 6 ggr 4 Pf / Cassengeld"
Oben rechts in roter Tinte "al.(Kürzel für Auslage) 2 Thaler 5 ggr 10 Pf"
Rückseitig Papiersiegel englischen Ursprungs Typ Lion and Unicorn mit der Inschrift "Honi soi qui mal y pense" sowie unten "Deiu et mon droit".
Laut Brieftext geschrieben am 24. März 1814, Absender "Provisorische Regierungs Commission", was das "P. R. C." auf der Vorderseite erklärt.
Heute habe ich mir wieder einen Brief aus Sachsen vorgenommen.
Meine bisher erarbeitete Beschreibung lautet:
Faltbrief im Inlandsverkehr in Sachsen, Aufgabestempel Kastenstempel "DRESDEN/19. Jun. 20." nach ? an ?
Handschriftlicher Vermerk "1 Thaler, 6 Groschen, 6 Pfennig Postvors(chuss) erhalten K. S. E.". Oben rechts Buchnummer "27" verwischt.
Mittig links Vermerk in Rötel "2 p(ro) C(ura)". Bei einer Währung von 1 Thaler = 24 Groschen zu je 12 Pfennig ergibt das "32 1/2 (Groschen)".
In Rötel wurde stattdessen zunächst "30 1/2" vermerkt, dieses dann gestrichen, wohl nachdem der Postbeamte seinen Fehler bemerkt hatte, und durch "32 1/2" ersetzt. Oben links wurde das Gewicht mit "8 Loth" in Rötel vermerkt.
Vom Empfänger wurden laut Vermerk in roter Tinte "34 (Groschen)" erhoben.
Das Porto für diesen Brief betrug somit 1 1/2 Groschen."
Leider kann ich die Adresse mal wieder nicht korrekt entziffern und brauche dazu Eure Hilfe.
Ich lese "Unseren lieben getreuen, denen ? ? Berichten zu ? Dillner zu ?witz"
Innen beginnt der Brieftext mit "Von Gottes Gnaden Friedrich August König von Sachsen", aber auch dort hört es dann mit meinem Verständnis schnell auf. Kann mir jemand sagen, worum es geht?
Dritte Frage: Liege ich mit meiner Theorie des selbst berichtigten Fehlers des Postbeamten richtig oder wurde der Brief wegen der zwei "zu" in der Adresse am Ende weitergeleitet?
Hallo,
die Adresse lautet:
Unseren lieben, getreuen denen Gräflich Bunauischen Gerichten zu Pristäblich, an Gerichts Dillner zu Pengwitz
Es handelt sich um eine Vormundschaftssache eines Taubstummen. Hatte man damals auch nicht alles Tage.
Zur 2. Frage kann ich wenig beitragen.
Gruß von bayern klassisch
@ bayern klassisch
Vielen Dank, das hilft mir doch schon wieder deutlich weiter!
(Nur Deine Kommasetzung in der Anschrift habe ich nicht übernommen)
@ Alle
Die aktualisierte Beschreibung lautet somit:
Faltbrief im Inlandsverkehr in Sachsen, Aufgabestempel Kastenstempel "DRESDEN/19. Jun. 20. an " Unseren lieben getreuen, denen Gräflich Bunauischen Gerichten zu Pristäblich, an Gerichts Dillner zu Pengwitz".
Handschriftlicher Vermerk "1 Thaler, 6 Groschen, 6 Pfennig Postvors(chuss) erhalten K. S. E.". Oben rechts Buchnummer "27" verwischt.
Mittig links Vermerk in Rötel "2 p(ro) C(ura)". Bei einer Währung von 1 Thaler = 24 Groschen zu je 12 Pfennig ergibt das "32 1/2 (Groschen)".
In Rötel wurde stattdessen zunächst "30 1/2" vermerkt, dieses dann gestrichen, wohl nachdem der Postbeamte seinen Fehler bemerkt hatte, und durch "32 1/2" ersetzt. Oben links wurde das Gewicht mit "8 Loth" in Rötel vermerkt. Der Brieftext beginnt mit ""Von Gottes Gnaden Friedrich August König von Sachsen" und handelt von einer Vormundschaftssache eines Taubstummen.
Vom Empfänger wurden laut Vermerk in roter Tinte "34 (Groschen)" erhoben.
Das Porto für diesen Brief betrug somit 1 1/2 Groschen."
Ich habe soeben eine für Sachsen-Sammler sehr interessante Website gefunden
Es handelt sich um ein digitales historisches Ortsverzeichnis vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde. Hier kann man für 6000 Orte Infos abrufen.
Zu Pristäblich finde ich dort, dass es seit 1816 zum Kreis Delitzsch gehörte, 1820 gut 300 Einwohner hatte, die Grundherrschaft seit 1747 beim Rittergut Pristäblich lag und die offizielle Schreibweise des Ortsnamens seit 1791 Priestäblich war.
Zu Pengwitz finde ich leider weder auf der angegebenen Seite noch bei google einen Hinweis.
Ein Dillner könnte ein Gerichtsdiener sein. Ist heute ein scheinbar relativ häufiger Familienname.
Heute möchte ich Euch einen weiteren Brief vom selben Absender vorstellen.
Meine aktuelle Beschreibung lautet:
Faltbrief im Inlandsverkehr in Sachsen, Aufgabestempel Kastenstempel "DRESDEN/9. AUG ." an " Unseren lieben getreuen, den ?schen Gerichten zu Breitenfeld".
Handschriftlicher Vermerk "18 Groschen Postvors(chuss) erhalten K. S. E. /
1 Paq(uet) G.G. Sigl (signiert)"
Oben rechts Buchnummer "38".
In Rötel wurde "19 (Groschen)" vermerkt, die Procuragebühr betrug somit 1 Groschen. Oben links wurde das Gewicht mit "1 Pfund 3 Loth" in roter Tinte vermerkt. Der Brieftext beginnt mit "Von Gottes Gnaden, Friedrich August, König von Sachsen" und ist datiert 26. Juli 1821.
Vom Empfänger wurden laut Vermerk in roter Tinte "31 (Groschen)" erhoben.
Das Porto für diesen Brief betrug somit 12 Groschen."
Leider fehlt mir auch in dieser Adresse wieder ein Teilwort und ich bitte um Eure Unterstützung.
Bei der Absenderangabe bin ich nicht sicher, ob es K.S.E. oder K.S.C. heißt. Ich tippe auf K. = Königlich, S = Sächsisches, aber was kommt dann?
Aufgefallen ist mir bei diesem Brief, dass die Buchstaben für den Monat nunmehr alle groß geschrieben sind und das die Jahreszahl "21" fehlt!
Kennt jemand diese Variante?
Anhand der Abbildungen könnt Ihr sehen, dass es sich auch bei diesem Beispiel analog zu den bereits diskutierten Briefen mit zwei kleinen Schlitzen um Paketbegleitbriefe handelt, die mit einem Bändchen am Paket festgemacht wurden. Bei diesem Brief ist das Siegel teilweise nicht mehr vorhanden, so dass die Reste dieser Bändchen deutlich zu sehen sind.
... Grunerschen Gerichten ...
Es ist K.S.E. zu lesen.
Gruß von bayern klassisch
@ bayern klassisch
Vielen Dank für die Klärung der beiden gestellten Fragen
@ Alle
Ich habe mir soeben das von bayern klassisch empfohlene Buch zum Thema Fahrpost gekauft und möchte Euch die Information dazu nicht vorenthalten
Autor: Bruns, Wigand
Titel: Altdeutschland - Fahrpostbriefe 1824-1874
1. Auflage 2002, Handbuch/Katalog, 206 Seiten, viele s/w- und Farbabbildungen, Belegabbildungen im Maßstab 1:1. Mit Punkte-Bewertung. Großformat A4, geklebt.
Meine aktuelle Beschreibung lautet:
Faltbrief im Inlandsverkehr in Sachsen, Aufgabestempel Kastenstempel "DRESDEN/9. AUG (ohne Jahresangabe)." an " Unseren lieben getreuen, den Grunerschen Gerichten zu Breitenfeld".
Handschriftlicher Vermerk "18 Groschen Postvors(chuss) erhalten K. S. E. /
1 Paq(uet) G.G. Sigl (signiert)". Oben rechts Buchnummer "38".
In Rötel wurde "19 (Groschen)" vermerkt, die Procuragebühr betrug somit 1 Groschen. Oben links wurde das Gewicht mit "1 Pfund 3 Loth" in roter Tinte vermerkt. Der Brieftext beginnt mit "Von Gottes Gnaden, Friedrich August, König von Sachsen" und ist datiert 26. Juli 1821.
Vom Empfänger wurden laut Vermerk in roter Tinte "31 (Groschen)" erhoben.
Das Porto für diesen Brief betrug somit 12 Groschen."
Offen bleibt die Frage nach dem Tagesstempel ohne Jahreszahl!
Ich bin für das altdeutsche Gebiet TuT auf einen aktuellen Literaturhinweis zum Thema Fahrpost gestossen:
Thomas Gaal, Fahrpost bei Thurn und Taxis, Birstein 2008 ISBN 978-3-00-024295-3
Kennt dieses Buch jemand?
Lohnt sich die Anschaffung generell bzw. speziell zu unserem Thema?