Sachen gibt' s!?! Holt schonmal den Rotstift!
Schreibfehler im Stempel: Langenwehe statt Langerwehe. Ist jahrelang verwendet worden bis er letztes Jahr durch Stampit ersetzt wurde.
Der hier ist ein bischen blass. Ich habe auch bessere.
Sachen gibt' s!?! Holt schonmal den Rotstift!
Schreibfehler im Stempel: Langenwehe statt Langerwehe. Ist jahrelang verwendet worden bis er letztes Jahr durch Stampit ersetzt wurde.
Der hier ist ein bischen blass. Ich habe auch bessere.
Adresse steht doch drauf:-)
Herr C. G. Huland, Niederseßmar, Gummersbach.
(Tatsächlich steht da Xuland, es müßte aber Huland heissen. Gibt es heute noch: )
Gummersbach hat heute 53.000 Einwohner, incl. Niederseßmar (heute 3100). Geht man davon aus, dass sowohl das Zentrum als auch der Ortsteil eine gleiche Bevölkerungsentwicklung hinter sich haben, kann man zurückrechnen: Gummersbach 1890: 7748, also Niederseßmar 450 Einwohner. Es könnte eine Verschiebung aufgrund der Industrie in Niederseßmar geben, aber mehr als 600 Einwohner wird der Ort 1865 (?) wohl nicht gehabt haben.
Geht man weiterhin davon aus, dass Huland einem Gewerbe nachging, für das er den Inhalt des Paketes brauchte, wird er eine ortsbekannte und wohl auch dem Postboten bekannte Persönlichkeit gewesen sein, für die weitere Angaben nicht nötig waren.
Kenn ich so auch von anderen Briefen mit Adressen auf dem Lande bis weit ins 20. Jahrhundert hinein.
Also bedurfte es lediglich einer Aufforderung durch Huland, das Paket zuzustellen: So alt war der Landpostdienst, also die Zustellung nach Hause noch nicht. (Da gibt es hier bestimmt jemanden, der das genauer sagen kann) Vor Einrichtung des Landpostdienstes war postlagenrd ja quasi obligatorisch und irgendwie mußte die Empfänger ja erfahren, dass beim Postmeister ein Brief für ihn lag. (Wie, ist mir auch noch nicht ganz klar, aber vielleicht weiß das jemand hier). Es muss also irgendwelche Laufburschen, Fuhrleute, Markthändler oder Klatschmäuler gegeben haben, die die Information weitergaben. Und die wird es auch 1865 noch gegeben haben. Niederseßmar lag an der Kreuzung der Landstraßen Elberfeld nach Siegen und Köln nach Olpe. Da kam sicher der eine oder andere Bote oder Laufjunge vorbei, der die Kunde vom postlagerndem Paket in Gummersbach überbrachte.
Und wenn Huland demselben Gewerbe nachging, wie seine vermeintlichen Nachfahren heute noch, stand der Informant sogar auf der anderen Seite des Tresens.
Das ist jetzt mehr geworden, als ich wollte und hört sich vielleicht etwas klugscheisserisch an, ist aber nicht so gemeint:-)
Übrigens alles ergoogelt. Bis gestern hatte ich noch nie was von Niederseßmar gehört.....
Hallo,
hier bin ich zwar neu, aber beim Lesen alter Dokumente habe ich einige Erfahrung:-)
Das heißt: Sgr. Botenlohn.
Der erste Buchstabe ist eindeutig ein B kein O,
der zweite ein o, zugegeben verunglückt, weil eng zusammengeschrieben.
t, e und n sind eindeutig
l und o eng aneinander
das Sütterlin h auch eindeutig
und das letzte n schwenkt mit seinem letzten Bogen nach unten weg - so nicht unüblich, habe ich schon öfter gesehen.
Und Botenlohn macht dann in dem Zusammenhang wohl auch Sinn, oder? Die Sendung wurde irgendwann doch zugestellt und der Lohn dafür addiert.
Viel Grüße