ZitatOriginal von bayern klassisch
war Lippe-Detmold nicht Sept. 1852 außerhalb des Postvereins?
Lieber bayern klassisch,
genau da liegt ja das Problem. Es galten bilaterale Verträge, die mir nicht vorliegen.
Liebe Grüße
Altsax
ZitatOriginal von bayern klassisch
war Lippe-Detmold nicht Sept. 1852 außerhalb des Postvereins?
Lieber bayern klassisch,
genau da liegt ja das Problem. Es galten bilaterale Verträge, die mir nicht vorliegen.
Liebe Grüße
Altsax
Da während meines Urlaubs das Gebiet Sachsen sträflich vernachlässigt worden ist (wenn die Katze aus dem Haus ist...), hier ein Beleg, für den mir leider keine Taxbestimmungen vorliegen.
Vielleicht kennt sich da jemand aus.
Altsax
ZitatOriginal von Totalo-Flauti
Wurde diese Bestellgeld eigentlich auf den Briefen vermerkt? Danke!
Ich kenne keine Bestimmung, die den Vermerk von Bestellgeld auf den Briefen regelte.
Man findet mehr Briefe ohne Bestellgeldvermerk als solche mit.
Allerdings gibt es von einer Reihe von Postanstalten spezielle Stempel, in denen das Bestllgeld ebenso wie evtl. anfallendes Porto einzutragen war.
Vermutlich war es nützlich und üblich, das teilweise umständlich zu berechnende Landbestellgeld auf dem Brief zu vermerken, den "Briefdreier" aber nicht.
Beste Grüße
Altsax
Wehlen erhielt erst im Jahre 1856 eine Postexpedition, war also vorher auf Landzustellung angewiesen (das wäre der Literatur zu entnehmen gewesen).
Vor 1856 hatten nur die Postämter Chemnitz, Dresden und Leipzig Stadtposteinrichtungen, zu deren Aufgaben auch die Landzustellung gehörte.
Andere Postanstalten konnten die Zustellung im Stadtgebiet oder im Landbereich entweder völlig privaten Boten überlassen, auf Rechnung des Postverwalters die Zustellung organisieren oder sie mit fest angestellten Boten auf Rechnung der Postkasse durchführen.
Ausschließlich im letzteren Falle wurden auch Briefmarken verwendet, was dem Sinn einer "Quittung für an die Postkasse bezahltes Franco" entsprach.
Ein mit Privatboten ohne Verantwortlichkeit des Postverwalters beförderter Brief erhielt keinen (postalischen) Ortsaufgabestempel.
Somit bleibt nur Beförderung durch vom Postverwalter entlohnten Boten übrig.
Der Rotstrich bedeutet vermutlich, daß vom Empfänger nichts mehr zu zahlen war. Ähnliche Vermerke sind von "ganz frei", also incl. Botenlohn aufgegebenen Stadtpostbriefen bekannt.
Es ist zuzugeben, daß für "Nichtsachsen" die Lösung nicht ganz einfach war.
Mich würde interessieren, ob ähnliche Verfahren auch aus anderen altdeutschen Staaten bekannt sind.
Altsax
Eine portofrei Dienstsendung erforderte neben dem "e.o." - Vermerk eine Angabe, um was für eine Sendung es sich handelte (beispielsweise "Schulsache"). Außerdem mußte der Absender Portofreiheit genießen.
Wenn man darüber nachdenkt, wofür Briefmarken verwendet worden sind, hat man den Faden des Knäuls gefunden!
Beste Grüße
Altsax
ZitatOriginal von bayern klassisch
Letzter Versuch
Lieber bayern klassisch,
sooo schnell gibst Du auf???
Lokalbriefe waren mit Ausnahme von Partiebriefen mit Marken zu frankieren. Ein Partiebrief ist es jedoch nicht.
Mit etwas Logik müßte die Spur zu finden sein.
Tip: Das Aufgabedatum spielt eine Rolle.
Liebe Grüße
Altsax
ZitatOriginal von bayern klassisch
und wenn man die "übliche" Sachsen Literatur nicht hat (wie ich z. B.)?
Lieber bayern klassisch,
... dann hilft möglicherweise (sicher bin ich mir da nicht!) ein Analogieschluß zu Bayern.
Liebe Grüße
Altsax
PS: Es ist der erste derartige Beleg, den ich gesehen habe. Man muß ab und zu blind auf ein Sammellot bieten.
ZitatOriginal von bayern klassisch
Marke(n) abgefallen oder abgelöst?
Lieber bayern klassisch,
mit solchen "Rätseln" würde ich weder Dich noch andere behelligen!
ZitatOriginal von bayern klassisch
Absender bezahlte das Franko bei der Post, diese vergaß aber die Marke(n) aufzukleben, führte den Brief aber trotzdem unter den Frankobriefen in der Briefkarte auf?
Im Entdeckungsfalle hätte das den Postler einen nicht unwesentlichen Teil seines Einkommens gekostet - daher sehr unwahrscheinlich.
ZitatOriginal von bayern klassisch
Nicht frankiert, den "frei" - Vermerk nicht gestrichen und vergessen, nach zu taxieren?
dito.
ZitatOriginal von bayern klassisch
Was bedeutet die "1" (?) hinten in Rötel?
Es existiert keine "generelle" Bedeutung dieses Rötelstriches, er ist aber Bestandteil der Erklärung.
ZitatOriginal von bayern klassisch
Vielleicht ein Vormarkenzeitbrief mit falsch eingestelltem Stempeldatum (3. Stelle), bei dem der Absender einen Groschen, wie er hinten notiert wurde, bezahlt hatte?
Stempeldatum stimmt mit Briefinhalt überein.
Du mußt die kleinen grauen Zellen schon noch etwas martern!
Tip: Mit der "üblichen" Sachsen-Literatur von Göbeler bzw. Milde kommt man auf die Spur.
Liebe Grüße
Altsax
Kurz vor der (meiner) Urlaubspause noch ein Brief, der sich auf den ersten Blick nicht ohne weiteres erschließt.
Vielleicht hat jemand eine Idee
ZitatOriginal von bayern klassisch
die Reichspost versandte ihn, wie andere Poststücke auch, per Eisenbahn in die CH - er war nur im Beutel für Expreßbriefe.
Lieber bayern klassisch,
wenn es einen "Beutel für Expreßbriefe" gab, dann müßte der doch auch eine Funktion gehabt haben.
Denkbar wäre beispielsweise, daß derartige Sendungen beim Umladen bevorzugt behandelt worden sind o.ä.
Dazu müßten Dienstvorschriften existieren. Sind die bekannt?
Liebe Grüße
Altsax
Der gezeigte Brief wurde am 10.12.1885 nachmittags in Berlin aufgegeben und erhielt bereits am 11.12. in Zürich den Expeditionsstempel.
Dazu einige Fragen:
a) Bedeutete "Durch Eilboten" lediglich gesonderte Zustellung in Zürich, oder wurden derartige Briefe in irgend einer Form auch während des Transportes gesondert behandelt?
b) Wie fand die Verrechnung derartiger Gebühren im internationalen Verkehr statt?
Altsax
Hallo Erich,
vielen Dank für die Information.
Könntest Du mir bitte noch erklären, was ein "Sonntags-Lieferungsstempel" genau ist? Bedeutete der Abschlag, daß (ausnahmsweise) sonntags ausgetragen werden sollte?
Beste Grüße
Altsax
Kann mir bitte jemand etwas über die Bedeutung des "L" - Stempels auf dem folgenden Brief sagen?
Könnte der etwas mit der Anschriftenermittlung in London zu tun haben?
Beste Grüße
Altsax
ZitatOriginal von bayern klassisch
Der Art. 34 des Vertrages bezieht sich eher auf nichtdeutsche Gefilde, da der Begriff "Ausland" ja das Postvereinsausland ansprach, und weniger die Teile Deutschlands, die dem Verein noch nicht beigetreten waren, aber schon Gewehr bei Fuße standen.
Lieber bayern klassisch,
im folgenden Artikel wird mit Bezug auf den Art. 34 unterschieden zwischen Vereins- und fremden Staaten. Damit sind folglich auch die noch nicht beigetretenen deutschen Staaten gemeint.
Ein Vertragsverstoß ist das m.E. gewesen. Möglicherweise wurde das auch auf einer der Postkonferenzen angesprochen. Ich werde gelegentlich einmal in den Protokollen nachsehen.
Auf jeden Fall ist diese Regelung im Rahmen der Postvereinskorrespondenz von hohem Interesse.
Weißt Du, ob Taxis auch mit anderen Staaten solche Sondervereinbarungen getroffen hatte?
Liebe Grüße
Altsax
Aus Neugier:
Worin liegt das Besondere dieser Marke, das eine Prüfung erforderlich macht?
(Ich habe keine Ahnung von diesem Gebeit)
Altsax
Lieber bayern klassisch,
Zweifel beseitigt!
Diese Regelung verblüfft mich insbesondere deshalb, weil die Bevorzugung Bayerns gegenüber anderen Postvereinsstaaten einen klaren Verstoß gegen den Art. XXXIV des Postvereinsvertrages in der Fassung vom 6.4.1850 darstellt.
Was mag man in Regensburg dafür erhalten haben?
Liebe Grüße
Altsax
ZitatOriginal von bayern klassisch
Der 2. Brief zeigt gerade diesbezüglich eine Besonderheit. Er lief vom 18.9.1851 nach Mittenwald. Da laut bayer. Verordnungsblatt Bremen erst zum 1.1.1852 offiziell dem DÖPV beitrat, wäre er theoretisch noch mit den o. a. Taxen zu belegen gewesen.
Jedoch wurde Taxis, die Lehenspost, die für die Südtransite zuständig war, schon zum 1.5.1851 Mitglied des Postvereins (mit einigen Gebieten), so dass man ab diesem Zeitpunkt so tat, als wären Briefe von und nach Bremen reine Postvereinsbriefe.
Das Resultat kannst du hier gut nachvollziehen, denn es gab nur noch einen Taxansatz von 12 Kr., über den man in Hof de dortigen Auslagestempel abschlug (immer über 20 Meilen bis 1 Zolloth exklusive).
Hallo bayern klassisch,
bist Du Dir in dieser Beurteilung sicher?
Nach meiner Kenntnis konnte nicht "Taxis" dem Postverein beitreten, sondern mit Wirkung für die Taxen lediglich der einzelne Staat, in Bezug auf die Taxis-Post also der jeweilige Lehnsgeber.
Zu Bremen findet sich - zumindest für Sachsen, aber vermutlich auch für die anderen Mitglieder des Postvereins - in der sächsischen Postverordnung vom 20.5.1851 die Anmerkung, daß vom 1.Juni 1851 an in Folge des Anschlusses von Hannover an den Postverein für Correspondenz nach und aus Bremen dessen Transitporto entfalle und somit die Postvereinstaxen zwischen Sachsen und Bremen Gültigkeit hätten.
In dieser Regelung dürfte der Schlüssel zur Taxe Deines Briefes liegen.
Liebe Grüße
Altsax
@alle
Ich denke man kann es so zusammenfassen:
"Klug" ist jemand, der weiß, wofür er sein Geld ausgibt.
Ich kannte einen Sammler, der Freude daran hatte, alle erreichbaren Taxis-Marken mit einem bestimmten Nummernstempel zusammenzutragen.
Ihm war vollständig klar, daß er oder seine Erben kaum jemals einen nennenswerten Teil der aufgewendeten Summe dafür erhalten würden.
Ebenso war ihm bewußt, daß diese "Sammlung" niemanden außer ihm auch nur im geringsten beeindrucken würde.
Dennoch blieb er bei seinem "Spleen" und war glücklich über jeden Zuwachs seines Bestandes.
Damit wurde der wesentliche Zweck jedes Sammelns erreicht.
Wer Geld verdienen will, sollte einen ordentlichen Beruf erlernen. Mit einem Hobby funktioniert das nur in extrem seltenen Ausnahmefällen.
Somit ist jeder, der es dennoch versucht, ebenso "dumm" wie jemand, der beim Roulette die Bank sprengen möchte.
Altsax
Hallo rabege,
das habe ich auch schon überprüft, statt 4,83 betrüge die einfache Progression dann exakt 5 Ngr. Somit ergäben sich dann 115 Ngr., die ebenfalls nicht passen.
Beste Grüße
Altsax
Hallo Lars,
ob Deine Einschätzung stimmt, hängt sehr stark vom Prüfgebiet ab.
Selbstverständlich muß ein Prüfer über eine technische Grundausstattung verfügen, die bei den meisten Sammlern nicht vorhanden ist. Es gibt aber auch Gegenbeispiele.
Selbstverständlich kann ein Prüfer über besseres Vergleichsmaterial verfügen, als jeder einzelne Sammler des Gebietes, aber auch da gibt es Gegenbeispiele.
Nach meiner Überzeugung ist die beste Garantie gegen Fehlprüfungen bei entsprechend kritischen Objekten die Zusammenarbeit eines Prüfers mit Kollegen oder - sofern es die nicht gibt - mit erfahrenen Sammlern seines Prüfgebietes.
Es ist bequem und unfair, auf die "unfähigen und geldgierigen Verbandsprüfer" zu schimpfen, wie es manche tun.
Man sollte aber die Augen nicht davor verschließen, daß es im Prüferbund Mitglieder gibt (gab) , deren beschränkte Urteilskraft nur noch von ihrer Selbstherrlichkeit übertroffen wird (wurde).
Ich persönlich jedenfalls würde mich als Sammler äußerst unwohl fühlen, wenn ich darauf angewiesen wäre, regelmäßig bei Käufen einen Prüfer bemühen zu müssen. Diese Aussage gilt trotz meiner hohen Wertschätzung von Person und Fähigkeiten des für mein Sammelgebiet zuständigen Verbandsprüfers!
Beste Grüße
Jürgen