West-Neuguinea / Gefährdete Vögel & Pflanzen

Im Dezember 2005 unternahm eine internationale Gruppe von Wisenschaftlern eine Expedition zur Erforschung der Tier- und Pflanzenwelt ins entlegenen Foja-Gebirge, auf dem indonesischen Teil von Neuguinea (Irian Barat - West-Papua). Die Expedition wurde vorgenommen von der Naturschutzorganisation Conservation International, dem Indonesischen Institute of Science (LIPI), der Cendrawasih Papua-Universität und dem Institut für Erhaltung und Natur-Ressourcen, Port Moresby. Die Leitung hatte der amerikanische Ornithologe Bruce Beehler.

Die Expedition fand eine größere Schar von "Gelbscheitelgärtner" (Amblyornis flavifrons - Ptilonorhynchidae) aus der Familie der Laubenvögel dort vor. "Diese Art war lange Zeit nur durch vier Bälge bekannt, die Ende des 19. Jahrhunderts in einem Geschäft für Feder-Hutmoden in Paris entdeckt und 1895 von Baron Rothschild beschrieben und klassifiziert wurden. Bis Anfang der 1980 Jahre blieb diese Vogelart verschollen, als der bekannte Wissenschaftler Jared Diamond 1982 eine Expedition ins nördliche West-Papua unternahm und diese Vögel im Foja-Gebirge nördlich des Flusses Idenburg in einer Höhe von 1000 bis 2000 m wiederentdeckte." (Wikipedia)

Nach den international ersten Fotoaufnahmen von Bruce Beehler, im Dezember 2005, kam der Gelbscheitelgärtner ein Jahr später zu philatelistischen Ehren: Am 5.11.2006 gab Indonesien Briefmarken und Block heraus, die den seltenen Vogel zeigen. den philatelistischen Ruhm teilt er sich allerdings mit einer seltenen Palmenart, die eine Entdeckung des Botanikers J.P. Mogea war und die den wissenschaftlichen namen Licuala arbuscula - Mogea erhielt und 8,50 Meter hochwachsen soll.

Von beiden Marken erschienen 180 000 Stück und auch der Block hat mit 30 000 Exemplaren eine höhere Stückzahl, als die geschätzten 1 000 Exemplare des noch existierenden Gelbscheitelgärtners. Weniger bekannt sind die Namen der Entwerfer: Carolee Beehler lieferte Idee und Fotos der indonesischen Postverwaltung und Dewi M. Prawiradilaga setzte das Ganze in sehr ansprechende Markenbilder um.

(Die ganze Story steht demnächst in...)

Mit freundlichen Sammlergrüßen,
Rabaul

rolin,

...zumal die indonesische Post an den Philatelisten viel verdienen könnte, wenn die für West-Papua wieder eigene Marken verausgaben würden...

Aber die politische und wirtschaftliche Lage ist dort für die Papuas alles andere als rosig. Befürworter der Unabhängigkeitsbewegung hat man kalt gestellt. Angeblich wegen der Landnot kommen ja Einwanderer aus Java und sonstigen indonesischen Landesteilen in Scharen nach West-Papua. Diese machen sich dort zu Herren und die Papua sind die Diener. Es wird sich also kaum etwas ändern.

Trotzdem könnte man für die "Provinz Papua" mit eigenen Marken viel Geld verdienen. Vielleicht kommt man doch noch auf den Geschmack?!

Mit freundlichen Sammlergrüßen,
Rabaul