"Die Post - Universal-Anzeiger für Briefmarken-Sammler" berichtet in ihrer Ausgabe No. 3 vom 31. März 1906:
"Falsche deutsche Kolonialmarken werden von der Firma Fournier in Genf, allerdings unter ausdrücklicher Bezeichnung als Faksimiles, in den Handel gebracht.
Diese Fälschungen sind jedoch so gelungen, dass man zu grösster Vorsicht beim Einkauf dieser Marken raten muss, da man nie sicher ist, durch gewissenlose Dritte solche Marken als echt zu erhalten. Bei den Fälschungen der gebrauchten Marken sind echte Reichspostmarken vom Jahre 1889 mit falschen Kolonialaufdrucken versehen worden, bei den ungebrauchten sind auch die Marken gefälscht.
Diese Notiz geht durch verschiedene Blätter. Wir haben schon im Frühjahr vorigen Jahres vor der Firma Fournier gewarnt. Im September sollen die "Deutschen Kolonien" fertig geworden sein. Eins muss man der Firma lassen: Sie ist kein Preisverderber. Beinahe könnte man sagen, wenn man zu den Preisen, die die Fälschungen kosten, noch etwas zulegt, so kann man fast schon die Originale kaufen.
Die Fabrik verkauft die Fälschungen nicht unter Zugrundelegung des Herstellungspreises, sondern genau wie bei echten Marken nach dem Grade der Seltenheit!!
Darin liegt eben der Kniff. Ein Sammler, der etwa diese Faksimiles als Lückenbüsser in seine Sammlung aufnehmen will, wird doch beispielsweise für eine falsche Schweden, Tretio öre - Fehldruck keine 10 fres. ausgeben. Ergo: Man merkt die Absicht und wird verstimmt. Diese Firma ist und will sein: der Lieferant für die vielen dunklen Ehrenmänner in der Philatelie." ![]()
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